E-Book, Deutsch, Band 1537, 160 Seiten
Reihe: Baccara
Radley Mein geliebter Wüstenprinz
1. Auflage 2008
ISBN: 978-3-86349-933-4
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 1537, 160 Seiten
Reihe: Baccara
ISBN: 978-3-86349-933-4
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Als Jayne in das Scheichtum Zayed zurückkehrt, will sie nur eins: die Scheidung. Fünf Jahre hat sie ihren Mann nicht gesehen - und geglaubt, dass ihre Leidenschaft für ihn längst erkaltet ist. Weit gefehlt! Kaum entdeckt Jayne ihn im Flughafengebäude, steigen die Erinnerungen an wundervolle Zeiten in ihr auf. Insgeheim sehnt sie sich danach, noch eine heiße Nacht mit ihrem faszinierenden Wüstenprinzen zu verbringen, seine Lippen auf der erhitzten Haut zu spüren, seine Wärme ... Halt! Tariq hat sie damals tief enttäuscht und wird sich bestimmt nicht geändert haben - oder?
Tessa Radley liebt das Lesen seit sie denken kann. Schon als Kind hatte sie immer einen ganzen Stapel an Büchern in Reichweite, die sie als nächstes lesen wollte. Dass sie sich irgendwann dazu entschloss, selbst Geschichten zu schreiben, war eigentlich eine logische Konsequenz. Bis heute hat die USA TODAY Bestsellerautorin 18 Bücher veröffentlicht - eine Liste gibt es auf www.tessaradley.com/books. Wenn sie mit einer Geschichte mal nicht gut vorankommt, schnappt sich Tessa Radley ihren Hund Ruby und macht mit ihm einen Spaziergang am Strand - auf Tessas Twitter-Account @tessaradley gibt es tolle Fotos vom Strand in Neuseeland, wo Tessa lebt. Kaum haben sich die beiden genug bewegt, ist auch die kleine Schreibblockade vergessen. Momentan arbeitet Tessa Radley an einer Serie über drei Schwestern, deren reicher Vater ihnen ein folgenreiches Ultimatum setzt ... Mehr dazu und zu all ihren Projekten findet ihr auf www.tessaradley.com.
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1. KAPITEL „Ich will die Scheidung.“ Sobald Jayne die Worte ausgesprochen hatte, beschleunigte sich ihr Puls. Sie schloss die Augen – und wartete. Am anderen Ende der Leitung herrschte tödliches Schweigen. „Nein.“ Die knappe Antwort klang endgültig. Tariqs dunkle, sanfte Stimme hatte einen kühlen Unterton, der durch die Telefonleitung von Zayed bis nach Neuseeland drang. Jayne überlief ein kalter Schauer. Das Gefühl war ihr nicht unbekannt, und es bedeutete, dass Schwierigkeiten bevorstanden. Sie umklammerte das tragbare Telefon so fest, dass ihre Finger schmerzten. „Wir leben seit über fünf Jahren getrennt. Ich habe angenommen, dass dir die Aussicht gefällt, endlich frei zu sein.“ Und deinem Vater erst recht, dachte Jayne, verkniff sich die Bemerkung jedoch. Sobald sie über den Emir von Zayed sprachen, kam es zwischen ihr und Tariq jedes Mal zum Streit. Sie hatte jedenfalls keine Lust auf eine sinnlose Auseinandersetzung. Alles, was sie wollte, war die Scheidung. Aber es schien, als würden die Dinge nicht so laufen wie geplant. Anfangs hatte Jayne bewusst vermieden, direkt mit Tariq Kontakt aufzunehmen. Stattdessen hatte sie den engsten Vertrauten des Emirs angerufen. Sie hatte Hadi al Ebrahim ohne Umschweife erklärt, dass inzwischen fünf Jahre vergangen waren, seit Tariq sie aus seinem Land verbannt hatte. Weil er die Staatsangehörigkeit von Zayed besaß und das Erbe seines Vaters antreten würde, hatten sie damals nach dem dortigen Gesetz geheiratet. Und dieses Gesetz schrieb vor, dass ein Paar fünf Jahre lang getrennt leben musste, ehe es geschieden werden konnte. Die gesetzliche Frist war nun vorbei, und Jayne wollte den Scheidungsprozess endlich in Gang setzen. Der Vertraute des Emirs war am Telefon überaus höflich gewesen, hatte sich ihre Nummer notiert und versprochen, zurückzurufen. Doch nichts war geschehen. Stattdessen erhielt sie jetzt einen Anruf ihres Noch-Ehemannes, Scheich Tariq bin Rashid al Zayed. Und das auch nur, weil er ihren Wunsch nach einer Scheidung zurückweisen wollte. Ohne Begründung. Einfach so. Ein klares, definitives, brutales Nein. Jayne unterdrückte den Impuls, mit dem Fuß aufzustampfen, und bemühte sich um einen so vernünftigen Ton, als spräche sie mit einem schwierigen Schüler. „Du hast mich seit Jahren nicht mehr gesehen, Tariq. Denkst du nicht, dass es für uns beide Zeit ist, ein neues Leben zu beginnen?“ In der Vergangenheit hatte Jayne mehr Leid erlitten, als sie jemals für möglich gehalten hätte. „Die Zeit ist noch nicht gekommen.“ Allmählich wurde sie nervös. All ihre schönen Pläne drohten zu scheitern. Sie wollte nächstes Jahr eine Weiterbildung beginnen. Außerdem sehnte Jayne sich danach, wieder unbefangen auszugehen, sich mit Männern zu verabreden, einfach zu leben. „Noch nicht gekommen? Was meinst du damit? Selbstverständlich ist es an der Zeit. Alles, was du tun musst, ist, die Scheidungsurkunde zu unterschreiben.“ „Komm nach Zayed, und dann reden wir darüber, Jayne.“ Selbst ihr Name klang aus seinem Mund sinnlich. Tariqs Stimme war dunkel und weich und beeindruckte sie immer noch, sodass ihr seine Worte wie eine Berührung vorkamen. Es war zum Verrücktwerden. „Ich will nicht reden, ich will die Scheidung.“ Jayne merkte, wie schrill ihre Stimme wurde. „Warum?“, fragte er plötzlich hart. „Warum hast du es mit der Scheidung so eilig, meine untreue Ehefrau? Gibt es endlich einen Liebhaber, der keine Lust auf eine verheiratete Frau hat?“ Sie zögerte und dachte an Neil. Ihr Schwager hatte sie vor drei Monaten mit dem netten Buchhalter bekannt gemacht. „Nein! Du hast mich falsch …“ „Wir treffen uns in Zayed“, erklärte Tariq im Befehlston. „Es wird keine Scheidung geben. Noch nicht. Aber es kann sein, dass die Zeit bald gekommen ist. Sehr bald. Dann werden wir reden.“ „Tariq …“ Er ließ sie nicht zu Wort kommen, sondern schleuderte ihr bereits Flugdaten und Informationen für ihr Visum entgegen. Jayne fiel ein, dass sie den Pass nicht mehr besaß, den sie in Zayed beantragt hatte. An jenem furchtbaren letzten Tag hatte sie ihn im Schlafzimmer liegen lassen, weil sie nicht vorgehabt hatte, jemals wieder zurückzukehren. Nun musste sie ein Visum beantragen, was mindestens eine Woche Verzögerung bedeutete. „Tariq!“, flehte sie verzweifelt. Er schwieg. Die Stille, die sich zwischen ihnen ausdehnte, empfand Jayne beinah als bedrohlich. Sie schluckte. Ihre Kehle war trocken. Dann sagte sie ruhig: „Können wir uns nicht woanders treffen? An einem … neutralen Ort?“ Tariq würde bestimmt nicht nach Neuseeland reisen, weil es zu weit weg war. Schließlich war er ein sehr beschäftigter Mann. Außerdem wollte sie ihn nicht hier haben, hier, in ihrer Welt, in ihrem sicheren Hafen. Trotzdem musste es doch andere Möglichkeiten geben. In Zayed würden Jayne nur die Erinnerungen an jene entsetzlichen Wochen vor der Trennung einholen. Sie müsste an die endlosen Korridore in dem riesigen Palast denken, in dem sie sich so verloren vorgekommen war. Und an die beiden Män ner, die sie so tief verletzt hatten. „Was ist mit London?“ „Es gibt … Probleme. In Zayed. Ich kann hier nicht weg.“ Sie dachte kurz nach, bevor sie entschieden sagte: „Und ich kann nicht nach Zayed kommen.“ „Kannst du nicht, oder willst du nicht?“ Beharrlich schwieg Jayne. „Dann werde ich dir die Entscheidung erleichtern. Wenn du nicht nach Zayed kommst, werde ich nicht in die Scheidung einwilligen, Jayne.“ Seine Stimme klang voll und warm, doch die Worte waren eiskalt. Laut dem Gesetz in Zayed konnte eine Scheidung nur ausgesprochen werden, wenn der Ehemann einwilligte. Also nützte kein Zorn, kein Widerstand. Jayne brauchte Tariqs Zustimmung. Wenn sie sich weigerte, nach Zayed zu fliegen, würde Tariq ihr verweigern, wonach sie sich mehr als alles andere sehnte: ihre Freiheit. „Vergiss nicht, mir Fotos von Zayed zu schicken.“ Jayne trug gerade ihre Louis Vuitton-Reisetasche zur Tür und wollte das Haus ihrer Schwester verlassen, als ihre ältere Nichte sie aufhielt. Jayne drehte sich um und betrachtete Helen und deren zwei Töchter – die drei wichtigsten Menschen in ihrem Leben. „Irgendeine bestimmte Art Fotos?“, fragte Jayne und lächelte wehmütig. „Bilder von der Wüste und von dem Palast. Alles, was cool ist.“ „Wofür brauchst du denn die Fotos?“, erkundigte sich Jayne. Samantha kam zu ihr. „Ich bereite eine Power-Point-Präsentation über Zayed vor. Die meisten in meiner Klasse haben noch nie von dem Land gehört.“ „Ich kann sicher ein paar brandneue Informationen für dich auftreiben, wenn ich dort bin“, versprach Jayne und stellte die schwere Reisetasche wieder ab. Samantha lächelte zufrieden. Jayne musste sich beherrschen, um ihrer Nichte nicht liebevoll durch das glatt gegelte Haar zu streichen. Mit dem neuen Stil wirkte Samantha viel erwachsener als mit dem Pferdeschwanz, den sie im vergangenen Jahr getragen hatte. Kaum zu glauben, dass Samantha in weniger als einem Monat schon dreizehn wurde. Ein Teenager. „Prima.“ Samantha lächelte strahlend. „Wenn ich meine Lehrerin beeindrucken kann, kriege ich vielleicht sogar eine Eins.“ „Musst du wirklich weg?“, mischte sich nun Amy in das Gespräch und zerrte am Ärmel von Jaynes Mantel. Sie blickte in die bernsteinfarbenen Augen ihres Patenkindes, und ihr wurde schwer ums Herz. „Leider ja, meine süße Amy.“ „Warum?“ Jayne zögerte. Tja, warum? Wie hätte sie dem Kind die komplexe Sachlage erklären können? „Weil …“ Sie brach ab. „‚Weil‘ ist keine Antwort“, erwiderte Amy mit ernster Miene. „Ich verstehe übrigens auch nicht, weshalb du hinfährst“, mischte sich Helen in das Gespräch. Als ältere Schwester war sie typisch direkt. „Nach allem, was in diesem gottverlassenen Land passiert ist, nach allem, was Tariq und sein Vater dir angetan haben!“ Jayne wusste, dass ihre Schwester sich Sorgen um sie machte. „Ich will die Scheidung“, erklärte sie deshalb ruhig. „Und es sieht so aus, als ob ich das nur erreiche, wenn ich nach Zayed reise.“ Tariq hatte das nur zu deutlich gemacht. „Und wieso ausgerechnet Zayed?“, fragte Helen und presste missbilligend die Lippen aufeinander. „Ihr hättet euch doch genauso gut in London treffen können.“ „Ich hatte keine Wahl.“ Sie zuckte die Achseln. „So ist Tariq nun mal. Es muss nach seinem Kopf gehen, oder es geht gar nicht.“ „Bist du sicher, dass er nicht irgendetwas plant?“, insistierte Helen. „Ich traue ihm nicht über den Weg.“ „Mach dir nicht so viele Gedanken.“ Jayne trat zu ihrer Schwester und lächelte beruhigend. Helen hatte nie verstanden, was so faszinierend an Tariq war. Jayne erinnerte sich allerdings allzu gut an den Moment, als sie Tariq in der Tate Gallery in London das erste Mal begegnet – und ihm peinlicherweise quasi vor die Füße gefallen war. Wie hätte sie die Anziehungskraft erklären sollen, die Tariq auf sie ausübte? „Es gibt keinen Grund zur Besorgnis. Tariq würde mich nicht wiederhaben wollen, selbst wenn ich aus vierundzwanzigkarätigem Gold bestünde.“ Helen verzog nur den Mund und murmelte leise, sodass nur Jayne es hörte: „Er hatte dich nicht verdient.“ ...