Buch, Deutsch, 288 Seiten, GB, Format (B × H): 214 mm x 286 mm, Gewicht: 1384 g
Konzepte Methoden Praxisbeispiele
Buch, Deutsch, 288 Seiten, GB, Format (B × H): 214 mm x 286 mm, Gewicht: 1384 g
ISBN: 978-3-86863-127-2
Verlag: Schibri-Vlg
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
Einführung
1.Theatermit allen
Theater und Pädagogik
2. Vom Modellversuch zum Hochschulstandort – die Entwicklung eines Berufsfeldes
3. Theaterpädagogik in der Praxis – Methoden und Modelle
4. Kulturelle Bildung
Theater mit allen und für alle
5. Theater mit Kindern und Jugendlichen
6. Theater und Schule
7. Theater mit Amateuren
Theater grenzenlos
8. Internationale Strukturen und Projekte
Kulturpolitik – Kulturmanagement
9. Positionen und Debatten
10. Projektmanagement und Projektorganisation
Literatur – Quellen – Adressen – Autoren
11. Literatur
12. Adressen
13. Autorenverzeichnis
Die in diesem Band versammelten Beiträge von Norbert Radermacher sind u¨ber einen langen Zeitraum von 40 Jahren und aus vielfältigen Zusammenhängen heraus entstanden. Allein schon das macht sie zu einem national wie international, zu einem politisch wie kulturell, zu einem subjektiv nahen wie institutionell-organisatorisch bedeutsamen Kompendium der Vielfalt der Arbeitsgebiete von Norbert Radermacher.
Und: Es gibt meiner begru¨ndeten Ansicht nach zwei Begriffe, die diese Vielfalt innerlich und inhaltlich zusammenhalten – ohne unzulässig zu vereinheitlichen. Ich habe die folgenden zwei Stichworte, die aus den Feldern von Spiel und Theater, aus Theater-Bildung, aus dem Amateurtheater (jeweils in Theorie wie Praxis) stammen, gefunden: Performativität und Atem! Zwei ungewöhnliche Begriffe in diesem Publikations-Zusammenhang? Nein!
Wirklich nicht; denn: Performativität, das ist öffentliches, zeigendes, eingreifendes Handeln; das meint nicht nur Auffu¨hrungen im Theater-Sinne (performance), sondern auch ein Auffu¨hren, verbunden mit einem möglichen ‚Anecken‘ (wie der sich auffu¨hrt). Wer in bildungspolitischen, fachlichen Aufgabenfeldern handelt, der zeigt angewandte Performativität. Und das ist eine Verhaltensqualität, die unverzichtbar ist fu¨r das Gelingen ziviler, kosmomobiler, partizipativer, kultivierter Gesellschaftlichkeit. Norbert Radermacher verfu¨gt u¨ber solche kreative Performativität. Er nimmt wahr, und er wird wahrgenommen (z. B. erkennbar in den hier vorgelegten Beiträgen).
Mein zweites Stichwort ist Atem – ein wahrlich in der Theaterarbeit und im Schauspielen nicht zu vernachlässigendes Übungsfeld – und ein grundsätzlich menschliches, schlicht existenzielles dazu; denn: „Dass man atmen kann, ist ohnehin mein Hauptkriterien in allen Dingen“ (schreibt Wolfgang Welsch 2012 in seinem Buch „Blickwechsel. Neue Wege der Ästhetik“) – und geschichtsphilosophisch wird in vielen Kulturen der ‚Odem‘ als Lebenselexier verstanden.
Norbert Radermacher hat einen langen Atem gezeigt in seiner Arbeit, durch seine Arbeit (dieses Buch zeugt kompetent davon) – belebende Ausdauer und Beständigkeit, so dass ich sagen kann: Er hat seinen Arbeitsfeldern ‚Odem‘, Atem, Lebenselexier gegeben – und: Er musste sicher auch seinerseits während seiner umfangreichen Tätigkeiten so manches Mal kräftig durchatmen! Atemgebende Performativität – das hier vorgelegte Buch von Norbert Radermacher zeugt davon!
Gerd Koch, 2013