Poetry
E-Book, Deutsch, 224 Seiten
ISBN: 978-3-8437-2686-3
Verlag: Ullstein HC
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
In seinen poetischen Texten beschreibt Yung Pueblo, wie sich intensive Emotionen in unser Unterbewusstsein einbrennen und unsere Handlungen und Beziehungen beeinflussen. Klarheit über seine Vergangenheit zu gewinnen und die Verbindung zu sich selbst zu finden, schafft die Grundlage für persönliches Wachstum. Mit seiner markanten Stimme, die zugleich kraft- und stimmungsvoll ist, begleitet uns der Autor auf dieser Suche und hilft, die Gefühle der Vergangenheit endlich zu verstehen.
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Selbsterkenntnis
heile dich selbst, doch eile nicht
hilf den anderen, doch kenne deine Grenzen
liebe die anderen, doch lass nicht zu, dass sie dich verletzen
liebe dich selbst, doch sei nicht egoistisch
informiere dich, doch überfordere dich nicht
akzeptiere den Wandel, doch bleibe deinen Zielen treu wenn du dich das nächste Mal aufgewühlt fühlst,
weil du in altbekannte Muster zurückfällst,
dann denk daran, dass es ein Zeichen von Fortschritt ist,
wenn dir bewusst ist,
dass du die Vergangenheit wiederholst Selbsterkenntnis ist die Grundlage
deiner persönlichen Verwandlung es ist nicht einfach, dich selbst zu heilen,
neue Muster zu erlernen
und die Wirklichkeit ohne Projektionen
oder Illusionen zu erkennen diese Arbeit kostet Kraft doch wenn du hartnäckig bleibst,
wirst du durch die Früchte deiner
Arbeit ein besseres Leben
führen können Reife
ist zu wissen, dass
du deinem eigenen Bild
von dir selbst nicht trauen kannst,
wenn deine Stimmung im Keller ist denke nicht, dass du vergessen musst,
um zu heilen du hast es geschafft, wenn du
auf alte Trigger nicht mehr
so stark reagierst wie zuvor die Erinnerungen sind noch da,
aber sie haben nicht mehr
die gleiche Macht über deinen Geist jahrelang war ich mir nicht bewusst,
dass ich vor mir selbst wegrannte,
immer auf der Suche nach Gesellschaft und
Unterhaltung, um den dunklen Wolken
in meinem Inneren aus dem Weg zu gehen ich nutzte jeden Moment, um mich abzulenken;
Freundschaften waren mir ein Mittel zur Flucht,
jede Freude linderte nur vorübergehend meinen Schmerz ich bemerkte nicht, wie oberflächlich meine Beziehungen waren,
weil ich mich so weit von mir selbst entfernt hatte
ich verstand nicht, warum ich nicht allein sein konnte
und warum »Spaß« meine aufgewühlten Gefühle
immer nur kurzfristig beruhigte viel zu lange war ich mir nicht bewusst,
dass ich das ängstliche Unwissen in meinem Inneren
erforschen, ihm entgegentreten musste,
um ein besseres Leben zu führen,
um tiefere Beziehungen aufzubauen
und um geistig endlich zur Ruhe zu kommen du gehst an einen neuen Ort,
lernst neue Leute kennen und hast
trotzdem die ewig gleichen Probleme um dein Leben wirklich zu ändern,
musst du nach Innen schauen,
dich selbst kennen und lieben lernen,
und das Trauma und die Spuren der
Vergangenheit in deiner Seele heilen so gelangst du an die Wurzel
die innere Verwandlung zeigt
ihre Wirkung im Äußeren ich litt ständig unter
meinen eigenen Erwartungen ich schweifte ab
denkend, ohne zu fühlen
sprechend, ohne zu hören
interagierend, ohne zu begreifen mein Lächeln war eine Fassade mein Herz kämpfte mit Dankbarkeit ich war niemals zufrieden,
sehnte mich immer nach dem, was direkt vor mir lag weil meine Seele nach
immer mehr verlangte wodurch das, was ich hatte,
nie so besonders war,
wie ich es mir ausgemalt hatte (alle Verbindungen getrennt) nach einer traumatischen Erfahrung
wechselte ich in den Überlebensmodus ohne es zu merken, ertaubte ich ertaubte gegenüber anderen Menschen
ertaubte gegenüber meiner inneren Unruhe
ertaubte gegenüber dem, was passiert war ohne es zu merken, geriet ich in den Sog des Wollens ich wollte Sicherheit
ich wollte Nahrung
ich wollte, dass der Schmerz aufhört meine Reaktionen waren heftig und
alles, was nicht nach meinen Wünschen lief,
erschien mir als potenzielle Gefahr ich versuchte, mein
zerbrechliches Selbst zu schützen,
und mir fehlte die Kraft, mich in
andere Menschen hineinzuversetzen nur wegen meiner ständigen
Unzufriedenheit
und meiner Kräfte zehrenden
Unruhe
begann ich, mich selbst aus meiner
unnahbaren Lebensweise herauszuholen
und den ewigen Verteidigungsmodus
zu beenden (vor dem Bewusstsein) die Widerstände
in deinem Geist
werden so lange in deine
Beziehungen schwappen, bis du deine emotionale Vergangenheit
verarbeitet hast und verstehst,
wie sie dein Ego, deine Wahrnehmung
und deine Reaktionen beeinflusst mach, was für dich richtig ist.
mach es wieder und wieder.
lehne dich ins Licht. mach weiter, selbst, wenn es hart ist.
besonders dann, wenn es hart ist. lass dich nicht von Zweifeln aufhalten.
hab Vertrauen, auch wenn deine Stimmung am Boden ist. Wachstum sei deine Mission.
Heilung sei dein Lohn.
Freiheit sei dein Ziel. Selbstheilung ist für alle gut;
selbst diejenigen, die noch kein
Trauma durchleben mussten,
haben irgendwann in ihrem Leben
den Stich dunkler Gefühle gespürt der Geist wird scharf getroffen in solchen Momenten,
die Wellen nach außen schlagen
und unser Denken, Fühlen und Handeln beeinflussen doch wir können lernen, mit seelischer Aufruhr
und belastenden Erfahrungen umzugehen wenn wir tiefer in uns hineinblicken,
können wir alte Verletzungen heilen
und Schmerzen lindern wenn wir tiefer in uns hineinblicken,
erlangen wir den Mut, uns zu entwickeln zu mehr geistiger Klarheit
zu mehr Glück
zu mehr Geduld
zu mehr Ehrlichkeit
zu mehr Liebe basics für schwierige Zeiten: Geduld Geduld
akzeptiere, was du fühlst
bestrafe dich nicht selbst
finde Zeit, um dich auszuruhen
begegne dir selbst mit Freundlichkeit
setze dir kleinere Ziele an diesem Tag
auch schwierige Zeiten gehen vorüber
mach Sachen, die deinen Geist beruhigen
ein schlechter Moment ist nicht gleich ein schlechtes Leben
solche Zeiten können Raum schaffen für tieferes Wachstum bevor du jemand
anderen klar sehen kannst,
musst du dir erst bewusst sein,
dass dein Geist alles, was er sieht,
automatisch durch die Linse
deiner vergangenen Erfahrungen
und deiner gegenwärtigen Gefühle
filtern wird manchmal lässt du dich auf den Liebeskummer ein,
weil klar ist, dass eure gemeinsame Zeit vorüber ist.
ihr habt für eine Weile perfekt zusammengepasst,
aber mit der Zeit beginnt ihr, euch voneinander zu
entfernen. es fällt euch immer schwerer, euch in der
Mitte zu treffen, und dein Herz fühlt sich nicht mehr
zu Hause. du hast alles versucht, bevor du »genug«
sagst und eine neue Richtung einschlägst. auch wenn
die Zukunft unsicher ist, ist dir klar, dass du allein
weiterziehen musst, um wachsen und frei sein zu können. einen Moment innezuhalten,
um herauszufinden,
wie du dich wirklich fühlst,
anstatt alte Verhaltensmuster
für dich entscheiden zu lassen,
ist das Authentischste,
was du tun kannst ich habe schon oft geglaubt, in einer anderen Person
einen sicheren Hafen gefunden zu haben, und immer
erwartet, er sei für die Ewigkeit. aber die Stürme kamen
und gingen, und die Häfen zeigten ihre Schwächen und
früher oder später zerbrachen sie. allein gelassen mit der
Trauer und mit einem Gefühl der Leere, begriff ich durch
diese schwierigen Neuanfänge, dass ich die Zuflucht, nach
der ich immer gesucht hatte, finden kann, wenn ich in mir
selbst, in meinem Bewusstsein und meiner Liebe, einen
sicheren Hafen, einen Palast des Friedens einrichte. manchmal beenden wir eine gute
Beziehung, weil uns das, was uns stört,
wegen unserer eigenen, unverarbeiteten
Probleme als schlimmer erscheint, als es ist.
manchmal zerstören wir ein Zuhause, weil wir
uns unserer eigenen Projektionen nicht bewusst
sind und etwas Gutes nicht zu schätzen wissen. heile dich selbst,
nicht nur, damit du wachsen kannst,
sondern damit du den Menschen,
denen du in Zukunft begegnest,
kein Leid zufügst es ist leichter gesagt als getan: wenn unsere Wunden heilen, dann werden wir anderen
seltener absichtlich oder unabsichtlich Leid zufügen.
es gibt keine Perfektion auf zwischenmenschlicher
Ebene. durch unsere unterschiedlichen Wahrnehmungen
und wechselnden Gefühle entstehen manchmal
Missverständnisse und Schmerzen, die wir nur
lindern können, wenn wir mitfühlend miteinander
umgehen. oft geben wir unsere Unruhe an andere weiter, ohne
zu verstehen, dass sie von Anfang an gar nicht zu uns
gehörte. jemand hat sie an uns weitergereicht, genauso
wie wir sie an die nächste Person weiterreichen und diese
zur nächsten, bis sie schließlich bei jemandem landet, der
weiß, wie man diese Kette zerbricht. je mehr von uns an
sich arbeiten, desto mehr Punkte im gigantischen Netz
der Menschheit verhindern, dass das Leid sich verbreitet. die Selbsterkenntnis, die wir brauchen, um uns selbst und
anderen keinen Schmerz mehr zuzufügen, liegt nicht nur
darin, dass wir unsere inneren Mechanismen, unsere Traumata,
unsere Projektionen und die Folgen unserer Reaktionen und
Wahrnehmungen erkennen. sie liegt auch darin, dass wir uns
die Zeit nehmen, zu begreifen, dass die Gesellschaft unsere
Geister ohne unser Wissen prägt. radikale Ehrlichkeit mit uns selbst ist der Anfang. sie
hilft uns, Komplexe zu überwinden und zu begreifen, wie
wir uns...