Ostheimer / Detering / Lamping | Ungebetene Hinterlassenschaften | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 411 Seiten

Reihe: Palaestra.

Ostheimer / Detering / Lamping Ungebetene Hinterlassenschaften

Zur literarischen Imagination über das familiäre Nachleben des Nationalsozialismus

E-Book, Deutsch, 411 Seiten

Reihe: Palaestra.

ISBN: 978-3-8470-0123-2
Verlag: V&R unipress
Format: PDF
Kopierschutz: 0 - No protection



Ausgehend von dem in der deutschsprachigen Literatur zu Beginn des 21. Jahrhunderts omnipräsenten Thema der Familie beschäftigt sich die Studie mit den familiendynamischen Nachwirkungen der NS-Zeit. Behandelt werden Erzähltexte deutschsprachiger Autoren (von Alfred Döblin über Wolfgang Hildesheimer bis zu Wolfgang Hilbig und Stephan Wackwitz), in denen die Nachwirkungen des Nationalsozialismus in Täterfamilien das Epizentrum ausmachen. Im Mittelpunkt steht weniger die Rekonstruktion von tatsächlich Geschehenem und Erinnertem als ein auf die Gegenwart hin verpflichtetes Umkreisen von Geheimnissen und Leerstellen im familiären Mikrokosmos. Die Arbeit, die ein typologisches mit einem literarhistorischen Interesse verbindet, begegnet dem Mikrokosmos mit dem Begriff des teleskopischen Imaginären. Der Begriff beschreibt den Einbruch der NS-Geschichte in die Transmission zwischen den Familiengenerationen und versucht, diese literarisch zu reflektieren und zu historisieren.
 
Beginning with the omnipresent theme of the family in German-language literature at the beginning of the 21st century, this study examines the after-effects of the Nazi era on family dynamics. It deals with narrative texts by German-language authors (from Alfred Döblin to Wolfgang Hildesheimer, Wolfgang Hilbig and Stephan Wackwitz), in which the after-effects of National Socialism lie at the epicentre of perpetrator families. The focus is not so much on the reconstruction of what actually happened and how it is remembered, but on secrets and gaps still orbiting within the family microcosm today. The study, which combines typological with literary-historical interest, confronts the family microcosm using the concept of telescopic imagination. This concept describes the transgenerational transmission of Nazi history within the family and seeks to reflect on literary and historical aspects of this process.
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1;Title Page;3
2;Copyright;4
3;Table of Contents;5
4;Body;9
5;Vorbemerkung;9
6;Einleitung;11
6.1;Renaissance der Familienliteratur;11
6.2;Familiengeschichte.(n) nach 1945;14
6.3;Generationenüberschreitende Transferprozesse;18
6.4;Die generationelle Psychohistorie Deutschlands und die Literatur;22
6.5;Trauma und die Literatur;26
6.6;Transgenerationalität;29
6.7;Transgenerationelle Traumatisierung;31
6.8;Transgenerationelle Übertragung: Opfer vs. Täter;37
6.9;Postgedächtnis;41
6.10;Postgedächtnis und das Imaginäre;47
6.11;Das teleskopische Imaginäre;49
6.12;Der historische Roman und das teleskopische Imaginäre;52
6.13;Die Erinnerungsliteratur und das teleskopische Imaginäre;55
6.14;Der Familienroman und das teleskopische Imaginäre;58
6.15;Herkunftsphantasien;61
6.16;Drei Formen des teleskopischen Imaginären: eine deskriptive Typologie;63
6.17;Symbolischer Modus: Hermann Burgers Brunsleben als Beispiel für das kulturelle Imaginäre;65
6.18;Indexikalischer Modus: Bernhard Schlinks Der Vorleser als Beispiel für das psycho.(patho).logische Imaginäre;70
6.19;Ikonischer Modus: Sophokles' König Ödipus und Shakespeares Hamlet als Beispiele für das soziale Imaginäre;73
6.20;Ansätze zu einer literaturwissenschaftlichen Problemgeschichte des teleskopischen Imaginären;81
7;1. Hamlet-Palimpseste;87
7.1;1.1 Alfred Döblin: Hamlet oder Die lange Nacht nimmt ein Ende;88
7.2;Nachkriegsschauplatz Familie;88
7.3;Tabula rasa des Bewusstseins;90
7.4;Edwards „Sache”;93
7.5;Sehnsuchtsort Ostasien;95
7.6;Weltkrieg und Familienkonflikt;97
7.7;Der Grund der Kriege;102
7.8;Familiengeheimnisse;104
7.9;Kompatibilitätsproblem;108
7.10;Autobiographisches;112
7.11;Modell Hamlet;115
7.12;1.2 Hamlet im Fadenkreuz der philosophisch-literarischen Vergangenheitsaufklärung;123
7.13;1.3 Walter Jens: Herr Meister;127
7.14;1.4 Wolfgang Hildesheimers Hamlet-Variationen (Hamlet, Tynset);131
7.15;1.5 Hamlet-Paradigmen: Metafiktion, Trauma, transgenerationelle Traumatisierung;137
7.15.1;1.5.1 Metafiktion;138
7.15.2;1.5.2 Trauma;140
7.15.3;1.5.3 Transgenerationelle Traumatisierung;143
7.16;1.6 Hamlet und die Poetik nach dem Holocaust;147
7.17;1.7 Stephan Wackwitz: Neue Menschen;151
8;2. Verhandlungen mit den Vätern;157
8.1;Die literarisch nachgeholte Familienaufklärung der 68er;159
8.2;Der Tod der Väter;166
8.3;Das Schweigen der Väter;170
8.4;Unwissen über das Tun der Väter im Dritten Reich;172
8.5;Die Väterliteratur in der Debattengeschichte der BRD;180
8.6;Schreibmotivation;186
9;3. Narrative Zeugenschaft – W.G. Sebald: Austerlitz;201
9.1;Vorbemerkung: Die Ungleichzeitigkeit des Gleichzeitigen;201
9.2;Erinnerungsverhandlungen: Luftkrieg und Literatur;207
9.3;Traumatische Sprachlosigkeit;216
9.4;Poetik der Zeugenschaft;224
10;4. Familienerinnerungsliteratur der Post-DDR;239
10.1;4.1 Wolfgang Hilbig: Alte Abdeckerei, Ort der Gewitter und Die Erinnerungen;241
10.2;4.2 Reinhard Jirgl: Die Unvollendeten;256
10.3;4.3 Kurt Drawert: Spiegelland. Ein deutscher Monolog;267
10.4;4.4 Nachgeholte Trauerarbeit;276
11;5. Neue Väterliteratur;287
11.1;5.1 Uwe Timm: Am Beispiel meines Bruders;287
11.2;5.2 Ulla Hahn: Unscharfe Bilder;301
11.3;5.3 Dagmar Leupold: Nach den Kriegen;310
11.4;5.4 Ute Scheub: Das falsche Leben;317
11.5;5.5 Geteilte Erinnerung: Nachgeholte Trauerarbeit vs. Selbsthistorisierung;323
12;6. Literarische Erinnerungsosterweiterung (Polen zum Beispiel);333
12.1;6.1 Transgenerationelle Liebesunfähigkeit – Judith Kuckart: Lenas Liebe;336
12.2;6.2 Transgenerationeller Extremismus – Stephan Wackwitz: Ein unsichtbares Land;345
12.3;6.3 Repräsentation des Traumas vs. Ausagieren der Generationsdeutungshoheit;356
13;Ausblick;359
13.1;Das teleskopische Imaginäre im Kontext von Zeit und Erinnerung in der Literatur;359
13.2;Das teleskopische Imaginäre im Spannungsfeld der deutschen Nachkriegsgeschichte;361
13.3;Die diskursive Überformung der psycho.(patho).logischen Narration – Alexandra Senfft: Schweigen tut weh. Eine deutsche Familiengeschichte;365
13.4;An der Grenze zwischen kulturellem und psycho.(patho).logischem Imaginären – Tilman Jens: Demenz. Abschied von meinem Vater;368
13.5;Metonymische Psychohistorie – Svenja Leiber: Schipino;370
13.6;Einhegung des gespenstischen Eigensinns;373
14;Literaturverzeichnis;377
14.1;Primärtexte und Quellen;377
14.2;Andere Literatur;379


Lamping, Dieter
Dr. phil. Dieter Lamping ist Professor für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft. Er war u.a. Vorsitzender des Interdisziplinären Arbeitskreises Jüdische Studien und Sprecher des Zentrums für Interkulturelle Studien der Universität Mainz und ist von 2008-2009 Fellow am Freiburg Institute for Advanced Studies. Er hat zahlreiche Bücher zur Literatur der Moderne und zur Theorie und Geschichte der Lyrik veröffentlicht.

Detering, Heinrich
Dr. Heinrich Detering ist Professor für Neuere deutsche Literatur und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Georg-August-Universität Göttingen.

Ostheimer, Michael
Dr. Michael Ostheimer ist nach Studium (Germanistik, Griechische Philologie und VWL), Promotion (an der FU Berlin über Heiner Müller) und DAAD-Lektorat (an der Peking-Universität) seit dem WS 2005 wiss. Mitarbeiter an der Professur Neuere Deutsche und Vergleichende Literaturwissenschaft der TU Chemnitz (Habilitation 2012).


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