Orgel | Orks vs. Zwerge - Der Schatz der Ahnen | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 3, 624 Seiten

Reihe: Orks vs. Zwerge

Orgel Orks vs. Zwerge - Der Schatz der Ahnen

Band 3 - Roman

E-Book, Deutsch, Band 3, 624 Seiten

Reihe: Orks vs. Zwerge

ISBN: 978-3-641-14660-3
Verlag: Heyne
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Das Ende der Welt naht - der letzte Kampf zwischen Orks und Zwergen steht bevor
Der Lange Winter hat den Krieg zwischen Orks und Zwergen zum Erliegen gebracht. Vorerst. Hunger, Kälte und eine geheimnisvolle Seuche haben einen Großteil der orkischen Schamaninnen und ihres Heeres dahingerafft und die Generäle der Zwerge planen im Geheimen einen gewaltigen Angriff, um den Norden zurückzuerobern. Doch auch ihre Reihen werden durch eine Serie mysteriöser Todesfälle gelichtet. Während die Zwerge fieberhaft den Verräter in ihrer Festung suchen, macht sich ein Orktrupp auf den Weg ins verbotene Land, um die Quelle des Wahnsinns zu suchen, der die Welt befallen hat. Was sie im ewigen Eis finden, könnte dafür sorgen, dass diese Schlacht der Orks und Zwerge ihre letzte wird ...

Hinter dem Pseudonym T. S. Orgel stehen die beiden Brüder Tom und Stephan Orgel. In einem anderen Leben sind sie als Grafikdesigner und Werbetexter beziehungsweise Verlagskaufmann beschäftigt, doch wenn beide zur Feder greifen, geht es in fantastische Welten. Ihr erster gemeinsamer Roman »Orks vs. Zwerge« wurde mit dem Deutschen Phantastik Preis für das beste deutschsprachige Debüt ausgezeichnet. Seitdem haben sie mit »Die Blausteinkriege«, »Terra« und »Die Schattensammlerin« noch viele weitere Welten erkundet.
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EIN DÜSTERER MORGEN Es war ein düsterer Morgen für Glond, kalt und nass und voller trüber Gedanken. Nachdenklich stand er am Fenster und blickte auf die grauen Dächer von Süd-Derok hinab, die sich dicht gedrängt die Flanke des Bergs hinaufzogen. Schmale Gassen, in denen sich trotz der frühen Stunde bereits die ersten Dalkar zeigten, um schmutzig graue Schneereste vor ihren Türen beiseitezuschaufeln und ihre Waren für den Markt zu schultern, der seit der Zerstörung der Nordstadt auf dem Richtplatz abgehalten wurde. Die Stadt war überfüllt mit Dalkar. Untere aus dem Süden, die erst vor Kurzem mit ihren Kriegern in der Festung eingetroffen waren. Clans aus den Ebenen, die von den Orks in den Süden getrieben worden waren, und unter ihnen die überlebenden Bewohner der Nordstadt. Im äußeren Mauerbereich waren die Königlichen stationiert, die dem direkten Befehl von General Variscit unterstellt waren. Eine kluge Entscheidung, denn inoffiziell sollten sie Sorge dafür tragen, dass die wilden Bergclans, die am Fuß der mächtigen Wehrmauer ihre Zelte aufgeschlagen hatten, nicht allzu viel Ärger in der Südstadt verursachten. Nach seiner Rückkehr hatten die Herren der Stadt ihn mit Ehren überhäuft. Sie hatten ihm auf die Schulter geklopft, bis sie erneut zu schmerzen begann, hatten ihm einen nichtssagenden Titel verliehen und feierlich die silbernen Schellen angesteckt, die an seinem kurzen Bart ziemlich lächerlich wirkten und außerdem beim Essen störten. Und als sie damit fertig waren, hatten sie nicht so recht gewusst, was sie noch mit ihm anfangen sollten. Helden waren eine schöne Sache, aber eher etwas für Geschichtstafeln und düstere Erzählungen vor dem prasselnden Kaminfeuer. Im täglichen Leben hatten sie wenig Nutzen. Vor allem, wenn sie keine Adelstitel trugen und sich nicht so recht zum Kämpfen eigneten. Zunächst hatte ihn das amüsiert. Doch mit der Zeit hatte sich eine eigenartige Unruhe in Glond breitgemacht, die von Tag zu Tag größer wurde. Beinahe ebenso wie der dumpfe Schmerz, der seit dem Kampf gegen den Echsenmann in seiner Schulter saß. Die Verletzung hatte am Anfang gar nicht so schlimm ausgesehen, doch sie hatte sich als hartnäckig herausgestellt. Ein tief sitzendes Stechen, das sich besonders in kalten Winternächten bemerkbar machte und ihn täglich neu an die Geschehnisse in der Orkstadt erinnerte. Nachdenklich massierte er das Gelenk und bohrte die Fingerspitzen tief in den darüberliegen Muskel, bis der Druck den Schmerz für einen Augenblick verdrängte. Sein Blick wanderte zu dem mächtigen Kamin, in dem die letzte Glut des Vorabends glimmte. Er hatte mit eigenen Augen gesehen, wie der Echsenmann in die Flammen gestürzt war. Zusammen mit diesem verfluchten Stein, der das ganze Unheil verursacht hatte. Die Herzen der getöteten Krieger hatten seinen Bann gebrochen – jedenfalls hatte ihm das die Schamanin der Orks erzählt. Das Feuer hatte dann den Rest besorgt. Jedes Mal, wenn er die Augen schloss, tauchte das Gesicht des Echsenmanns vor ihm auf. Die Verzweiflung in seinem Blick, während er fiel, die panische Angst in den schwarzen Pupillen, die schon lange nicht mehr seine eigenen gewesen waren. Welcher böse Geist sich auch seiner Seele bemächtigt hatte, war am Ende in den Flammen umgekommen. So viel war sicher. Oder etwa nicht? In den wenigen Augenblicken bevor das Feuer den Echsenmann verschlang, hatte Glond die Stimmen ebenfalls gehört. Fremdartig und seltsam hatten sie geklungen, und weit entfernt. Sie hatten gefleht und gedroht und ihm Dinge versprochen, von denen andere nur träumen konnten. Doch er hatte ihre falschen Worte ignoriert, denn er war voller Wut auf den Echsenmann gewesen. Und was hätten sie ihm auch bieten können? Alles, was er wollte, war, dass es endlich ein Ende hatte. Dass er in aller Ruhe nach Hause gehen konnte, um ein kühles Bier zu trinken. Als alles Flehen nichts genützt hatte, als der Stein bereits auf die Glut zustürzte, da hatten sie sich endlich von ihm abgewandt und stattdessen ihre Blicke in die Ferne gerichtet. Und sie hatten um Hilfe gerufen. »Über was grübelst du nach?« Unbemerkt war Axt an ihn herangetreten und hatte ihm die Hand auf die schmerzende Schulter gelegt. Glond fühlte die Wärme ihres Körpers an seinem Rücken und lächelte. Aus irgendeinem unerfindlichen Grund wusste diese Frau immer ganz genau, wie er sich fühlte. Wenn es tatsächlich eine Art von Magie auf der Welt geben sollte, dann gehörte diese Fähigkeit sicherlich dazu. Anders konnte er sich das einfach nicht erklären. »Es ist nichts.« Er zuckte mit den Schultern. »Dieser ewige Winter. Wie lange dauert er schon an? Der Frühling ist bald vorbei, und es liegt immer noch Schnee. Und die Orks ziehen weiter durch das Land und verwüsten unsere Felder und Dörfer.« »Lass mal sehen.« Sie reckte sich und warf einen Blick über seine Schulter nach draußen. »Hm, der Schnee ist deutlich weniger geworden, und Zornthal hat die Orks aus der Stadt vertrieben. Kein Grund also, so ein Gesicht zu machen.« Glond verzog es trotzdem. »Zornthal ist ein muskelbepacktes Arschloch. Der alte Drecksack hat nur die Ernte eingefahren, nachdem du den Orks die Nachschubwege abgeschnitten hast. Einen halb verhungerten Gegner kann selbst ein Mensch in die Knie zwingen. Vielleicht sogar ich. Aber um sich diesen Vorteil erst mal zu verschaffen, muss man Köpfchen haben.« Sein Zeigefinger tippte sanft gegen ihre Stirn. »Wenn es noch dazu ein so hübsches ist wie deins, gefällt mir das umso besser.« »Das erzählst du sicherlich jedem Heerführer, dem du schmeicheln möchtest.« »Nur den klugen und gut aussehenden. Zornthal ist nicht mal eins davon.« Axt lachte leise. »Rede nicht so über den Dienstherrn, dem du in einem Anflug geistiger Umnachtung die Treue geschworen hast. Ich bin froh, dass er uns unterstützt. Sein Clan ist einer der wenigen, der sich ohne Gejammer und Geschachere für den Norden einsetzt. Ohne ihn und die Bergclans sähe es wesentlich schlimmer aus.« »Ohne dich hätten sie gar nichts. General Variscit weiß das. Ich hoffe, sein Nachfolger wird das auch so sehen.« »Das liegt nicht in meiner Hand.« Sie zuckte mit den Schultern und seufzte. »Er wird von Stunde zu Stunde schwächer …« Glond nickte finster. »Man muss ihn nicht gesehen haben, um das zu wissen. Die Krähen versammeln sich bereits in der Festung, um das beste Stück vom Kadaver zu ergattern. Erst gestern sind wieder zwei Hertige aus dem Süden angereist.« »Ich weiß. Die Königlichen mussten sie gewaltsam trennen. Keiner wollte dem anderen den Vortritt durch das Haupttor lassen.« »Als es um die Verteidigung Deroks ging, haben sie nicht halb so viel Einsatz gezeigt. Und dabei tun sie noch so, als wären sie rein zufällig hier. Die Geschäfte. Der Krieg. Die Sorge um einen Angehörigen aus Derok. Als ob sich ein Hertig jemals Sorgen um seine Angehörigen gemacht hätte …« Glond rollte vielsagend mit den Augen. »Nur weil sie nicht zugeben wollen, dass sie scharf auf den Generalsposten sind. Der zweite Mann im Reich zu werden, ist aber auch zu verlockend für sie. Viel verlockender, als sein Leben für ein paar Obere und einen Haufen zerlumpter Menschen in Derok zu riskieren.« »So sind sie eben. Aber besser, sie kommen jetzt als nie. Wenn sie erst einmal versammelt sind, werden sie sich nicht mehr so leicht vor der Verantwortung drücken können. Einem guten General kann es gelingen, die Heere zu vereinen und dazu zu bringen, gemeinsam gegen die Eindringlinge vorzugehen.« Glond schnaubte. »Nur wenn es diesen störrischen Mauleseln überhaupt gelingt, sich auf einen aus ihren Reihen zu einigen. So wie ich sie kenne, werden sie die nächsten Jahre damit verbringen, sich gegenseitig die Köpfe einzuschlagen. Die Wahl wird erst beendet sein, wenn alle tot sind oder die Biervorräte zur Neige gehen.« »Wir werden sehen. Es sind auch ein paar ganz passable Kandidaten darunter. General Variscit mag schwer krank sein, aber noch ist er am Leben und kann Einfluss auf ihre Meinung nehmen. Vergiss nicht, dass er über das Stimmrecht des Königs verfügt.« Axt zog ihn am Kragen zu sich herab und gab ihm einen Kuss. »Ich muss los. Diese Maulesel füttern, ehe sie sich vor Hunger gegenseitig totbeißen.« »Manchmal helfen nur Stockschläge.« »Ich denke darüber nach.« Sie klopfte mit der Hand auf den Griff ihrer Waffe und zwinkerte ihm zu. Dann musterte sie ihn mit diesem Blick, der jedes Mal dieses unglaubliche Kribbeln in seiner Bauchgegend verursachte, und griff nach ihrem Umhang. »Sehen wir uns heute Abend?« Er lächelte. Natürlich. Natürlich sehen wir uns! Nichts auf der Welt würde ich lieber tun. Das weißt du doch, oder? Ich … Ich … verdammt, warum wollten ihm die Worte nicht über die Lippen kommen? Was war denn daran nur so schwer? »Ich habe nichts vor. Ich werde mich nicht von der Stelle rühren, bis du wieder in meinen Armen liegst.« Noch lange nachdem ihre Schritte auf dem Flur verhallt waren, schaute er auf die verschlossene Tür. Er würde sich nicht von der Stelle rühren. Jedenfalls nicht sehr weit. Nur ein kurzes Stück den Gang hinunter und über ein paar Treppen in die unteren Ebenen der Festung, so wie er es in den letzten Monaten beinahe jeden Tag getan hatte. Doch davon musste Axt nichts wissen. Sie hatte schon mehr als genug Sorgen, da musste er sie nicht auch noch mit seinen Problemen belasten. Glond nahm eine Laterne von ihrer Halterung an der Wand und machte sich auf den Weg. Das Gewimmel in der Bergfestung war...


Orgel, T. S.
Hinter dem Pseudonym T. S. Orgel stehen die beiden Brüder Tom und Stephan Orgel. In einem anderen Leben sind sie als Grafikdesigner und Werbetexter beziehungsweise Verlagskaufmann beschäftigt, doch wenn beide zur Feder greifen, geht es in fantastische Welten. Ihr erster gemeinsamer Roman »Orks vs. Zwerge« wurde mit dem Deutschen Phantastik Preis für das beste deutschsprachige Debüt ausgezeichnet. Seitdem haben sie mit »Die Blausteinkriege«, »Terra« und »Die Schattensammlerin« noch viele weitere Welten erkundet.


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