Buch, Deutsch, 205 Seiten, KART, Format (B × H): 151 mm x 206 mm, Gewicht: 281 g
Gepfefferte Satiren und gesalzene Erkenntnisse über Gott und die Welt
Buch, Deutsch, 205 Seiten, KART, Format (B × H): 151 mm x 206 mm, Gewicht: 281 g
ISBN: 978-3-943624-08-3
Verlag: Lenz, Angelika Verlag
Scharfsinnig und wunderbar humorvoll zugleich, immer aufgeschlossen gegenüber den menschlichen Schwächen aber konsequent und schonungslos direkt gegenüber ihrem dumpfen und abgründigen Wahn.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
Vorwort 5
Zitate 8
Am Schneideweg 9
Arche-Typen 15
Badewanne 23
Bekennervideo 32
Bomben im Bonoboland 38
Dein ist mein ganzes Herz 41
Der gestiefelte Pater 46
Der heiße Draht nach oben 53
Der Schattenfänger von Nameln 59
Des Papstes neue Kleider 65
Die frohe Botschaft der Schande 72
Dressur, Pflicht oder Kür? 76
Entertain 81
Freitag, der Dreizehnte 87
Fronlaichnam 93
Gefühlsduselei 97
Gehobelt oder geschnetzelt? 101
Glaubuli und Anakatholika 106
Gott ist tot 111
Gottes Sägen 115
Hallo, Mannheim! 117
Heiliger Bimbam 122
Kreuzworträtselraten 127
Lebkuchen im Knusperhäuschen 131
Liebesgeflüster 135
Möge die Macht mit dir sein! 141
Neulisch beim Frisör 147
Papstrede „In Vino Veritas“ 153
Phantomkraft? Nein danke! 157
Reise nach Absurdistan 164
Vergibt ihnen, denn sie wissen nicht, wer sie sind 173
Weichspülen, reinwaschen und hinlegen 177
Weißer Rauch 182
Wer wird Religionär? 187
Wetten, dass.?! 194
Zugabe 200
Nachwort 203
Vita 204
Danksagung 205
Vorwort
Hallo, Ihr Lieben! Schön, dass ihr da seid. Und dass ihr zu diesem Buch gegriffen habt. Find ich toll, wirklich. Wer tut sich das heutzutage schon an – Bücher lesen, satirische noch dazu, und dann noch welche gegen Religion, Esoterik und die allgemeine feingeistliche Volksverblödung. Das ist ja fast so asozial, wie sich der BILD-Zeitung zu verweigern, keine Horoskope zu lesen, die Sportschau nicht zu gucken oder nie bei McDonalds zu essen. Pfui!
Umso schöner, dass wir uns trotzdem oder gerade deswegen hier vorübergehend treffen, dass meine anregenden Gedanken, frechen Feinheiten und scharfsinnigen Perspektiven unzensiert die Runde machen und eine feine kleine Reise durch eure Köpfe antreten dürfen. Danke schön dafür. Ein paar von ihnen wurden schon einmal veröffentlicht in meinem ungezogen philosophisch-ketzerischen Buch „Eine GOTTeslästerliche Floßfahrt – leichtsinnige Variationen über tiefsinnige Fragen“, dort eingebettet und umarmt von ebenso kritisch essayistischen Sachtexten und grimmig gemeinen Cartoons. Aber dabei konnte und wollte es einfach nicht bleiben, dazu gab und gibt es viel zu viele kleine und größere Anlässe, Aufreger und Ausraster, die förmlich danach schreien, in klare Worte gefasst und mit entwaffnendem Humor verarbeitet und verbreitet zu werden. Und fast all diese kleinen Kunstwerke sind inzwischen als unverschämt kreativ inszenierte Videos auch auf YouTube zu sehen in meinem Kanal „The Kreativist“ oder bei „helge-liest-helge.de“. Auch durch diverse öffentliche Lesungen sind die vorliegenden Texte vielleicht dem einen oder anderen schon auszugsweise bekannt. Wenn nicht, dann werden sie es jetzt. Und wenn doch, Gutes kann und soll man ruhig auch mehrmals genießen. Ausführlich.
Diese Buchveröffentlichung aber verdanke ich einzig und allein der Musik, der Liebe zum Singen und damit der puren Lebensfreude. Denn dies alles teile ich wunderbar zufälligerweise mit meiner Verlegerin, mit der ich zusammen mit viel Spaß und Hingabe im selben munteren Pop-Jazz-Chor singe. Außer wenn dort ausnahmsweise mal ein Gospel angestimmt wird. Dann setz ich mich leise schmunzelnd in eine Ecke und warte, bis der Spuk vorüber ist. (Und meine Verlegerin singt augenzwinkernd fröhlich mit nach dem Motto „mitgefangen, mitgehangen“ und amüsiert sich köstlich über Texte wie „. yonder lies the devil and he’s watching you.“) Alle akzeptieren das ohne Probleme. Und danach treffen wir uns wieder beim Singen, Leben und beim Büchermachen.
Satiren sind böse, finden manche. Abstoßend bisweilen. Da mögen sie sogar Recht haben, allerdings ganz anders, als sie meinen. Wer mit Abstoßen so etwas wie Verächtlichmachen oder Niedertreten verbindet, hat Satire mit Propaganda verwechselt und beschwert sich gekränkt aus der Opferperspektive. Wer sich beschwert, macht sich schwer. Wer sich abstößt, macht sich leicht. Abstoßen kann auch heißen: Schwung holen, die eigene Kraft einsetzen um weiterzukommen, sich aufschwingen zu neuen Sichtweisen und Erkenntnissen. Und klar, je starrer und fester der Grund ist, umso besser kann man sich von ihm abstoßen, so wie ein Skater am elegantesten auf festem glatten Asphalt vorwärts gleitet oder ein Schwimmer sich vom betonierten Beckenrand am schnellsten in die Fluten hinausstößt. Deswegen ist alles, was erstarrt und hoffnungslos verfestigt ist, eine bevorzugte Zielscheibe für Satire: Religion und Politik, verkrustete Werte wie Obrigkeitsdenken, Gehorsam, Frömmigkeit oder Parteidisziplin ebenso wie Aberglaube, Esoterikertum oder Spiritualismus. Also keine falsche Scheu vor deutlichen Worten und schwungvollen Argumenten. Satiren sind das Salz in der Suppe der Literatur – befreit von der strengen Schwere des Sachtextes und der abgehobenen Leichtigkeit der Poesie reichen sie dem Leser listig den kleinen Finger und halten doch schon die ganze Hand bereit, um ihn zu führen und zu verführen mit den Reizen des Humors, der Freiheit und der Frechheit, Grenzen zu überschreiten, Horizonte zu weiten und dem lebenshungrigen Leben den Weg zu bereiten. Das ist es, was mich antreibt, für mich und für jene anderen, die meinen Weg kreuzen oder ein kleines oder größeres Stück begleiten wollen. Lasst uns dieses Stück gemeinsam genießen, seine Tiefe und seine Kraft würdigen und seinen Humor nutzen, um uns zusammen wieder ein kleines Stück weiterzubringen.
Der Weg zeigt uns den Weg. Hat mal ein Junge zu mir gesagt. Recht hat er gehabt.
Helge Nyncke
– im Mai 2012, nachts um zwei am heimischen Arbeitstisch,
nach einer Flasche Rotwein, einer Tüte Chips, bestens
gelaunt und geläutert, müde lächelnd und zufrieden.
Übrigens: Die komischen Bilder über den Texten dieses Buches entstammen nicht etwa einer launigen Verkleidungsparty des Autors nachts um viertel vor drei, sondern finden sich rund um die Uhr im Internet und sind Szenenfotos aus den über 200 Videos, die es dort als kreativ und fantasievoll inszenierte Lesungen von Helge Nynckes unglaublich vielfältigen Texten zu bestaunen gibt. Viel Spaß!
Und zu guter Letzt: Die Anrede schwankt in den folgenden Texten des Öfteren zwischen „du“ und „Sie“, was nicht dem Schwanken des Autors zuzurechnen ist, sondern der jeweiligen Entstehungszeit der Satiren, die eher etwas distanziert begannen, um sich dann mehr und mehr freundschaftlich und vertrauensvoll dem geneigten Leser zuzuwenden. Trotzdem wurden diese marginalen Unterschiede beibehalten, auch um den Charakter der bereits verfilmten Episoden nicht nachträglich zu verändern.