Noack / Seidel | Die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 224 Seiten

Noack / Seidel Die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland

Schlaglichter der Kirchengeschichte vom frühen Mittelalter bis heute

E-Book, Deutsch, 224 Seiten

ISBN: 978-3-86160-581-2
Verlag: Wartburg Verlag - c/o Evangelisches Medienhaus
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) ist eine ganz besondere Landeskirche. Sie hat mit Abstand die meisten Lutherstätten, u. a. Wittenberg, Erfurt, Eisenach, Torgau, Mansfeld, Eisleben und Stotternheim. Mit Schütz, Bach, Telemann und Händel hat diese Region die Kirchenmusik geprägt wie kaum eine andere. Und mit etwa 4.000 Kirchen und Kapellen verfügt sie über die meisten Kirchengebäude aller Landeskirchen – aber in manchen Landstrichen auch über die wenigsten Kirchenmitglieder in der Wohnbevölkerung. Der Band gibt einen Überblick über die wechselvolle Geschichte der EKM und ihrer Vorgängerkirchen, der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Thüringen und der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen – von der Gründung der ersten Bistümer um 700 n. Chr. bis heute.
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Die EKM verstehen – Wichtige Daten ihrer Geschichte
Axel Noack
Die wichtigsten Daten der Territorialgeschichte der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland verhelfen zu einem ersten Überblick und können illustrieren, aus welchen Gebietsteilen die Mitteldeutsche Kirche schließlich zusammengesetzt worden ist. 531 Schlacht bei Burgscheidungen Essay Ausbreitung von Klöstern ab Seite 64 531: Schlacht bei Burgscheidungen Die Geschichte der christlichen Kirchen im mitteldeutschen Raum beginnt mit dem Vordringen der Franken. In der Schlacht bei Burgscheidungen besiegt das schon christlich geprägte Frankenreich die noch mehrheitlich „heidnischen“ Thüringer. Zu diesem Zeitpunkt war das Christentum im römischen Reich schon längst zur „Staatsreligion“ geworden. Der Streit um den biblischen Kanon war beendet. Ein einheitlicher Ostertermin war gefunden. Erste gemeinsame Glaubensbekenntnisse waren beschlossen worden. Die Taufe des Frankenherrschers Chlodwig im Jahre 496 in Reims gilt als die Geburtsstunde des christlichen Europas. Fortan verbreitet sich das Christentum im Wesentlichen auf zwei Wegen: a) Durch Ausweitung des Herrschaftsbereiches christlicher Herrscher: Siege über die Sachsen und über slawische Völker. Diese Ausweitung der Herrschaftsbereiche geht mit der Gründung von Bistümern einher. b) Durch die Ausbreitung von Klöstern. Im mitteldeutschen Raum werden es später vor allem die Zisterzienser sein. Beide Formen der Ausbreitung geschehen parallel, aber in gewisser Unabhängigkeit voneinander. 741 Gründung des Bistums Erfurt Essay Bonifatius ab Seite 73 741: Gründung des Bistums Erfurt Der bekannteste Missionar des thüringischen Raumes wird der iroschottische Mönch Winfried Bonifatius (673–ca. 754). Auf ihn geht die Begründung des ersten Bischofssitzes der Region, in Erfurt, im Jahre 741 zurück. Dieses Bistum hat aber keinen Bestand und wird bald mit Mainz vereinigt. Hier ist die Ursache dafür zu suchen, dass es eine jahrhundertelange Verbindung von Mainz und Erfurt gegeben hat. bis ca. 829 Entstehung des Bistums Halberstadt Essay Bistum Halberstadt ab Seite 85 Bis ca. 829: Entstehung des Bistums Halberstadt Bis ins Jahre 829 entsteht auch in Halberstadt ein Bistum. Diesem Bischofssitz ist ein längerer Bestand beschieden. Ab 1479 (bis 1566) wird es vom Magdeburger Erzbischof „administriert“, also mitverwaltet. 968 Gründung des Erzbistums Magdeburg Essay Erzbistum Magdeburg ab Seite 92 968: Gründung des Erzbistums Magdeburg Kaiser Otto I. (912–973) verkündet im Jahre 968 die vom Papst vorgenommene Gründung des Erzbistums Magdeburg. Magdeburg zugeordnet werden die damals ebenfalls neu gegründeten Bistümer (Suffraganbistümer) Merseburg, Meißen und Zeitz (Letzteres bald verlegt nach Naumburg) sowie die bereits zuvor bestehenden Bistümer Havelberg und Brandenburg. Später wird der Erzbischof auch zu einem weltlichen Herrscher („Fürstbischof“), der dem Erzstift Magdeburg auch politisch vorsteht (bis 1566). Danach traten Administratoren an die Stelle der Erzbischöfe, bis das Erzstift schließlich im Jahre 1680 als säkulares Herzogtum Magdeburg dem Kurfürstentum Brandenburg angegliedert und von Preußen 1815 in die Provinz Sachsen eingegliedert wird. 1415 Die Altmark kommt zu Brandenburg Essay Altmark kommt zu Brandenburg ab Seite 98 1415: Die Altmark kommt an die Hohenzollern Mit der Belehnung des Hauses Hohenzollern (Stammsitz ist die Burg Hohenzollern, die heute in Baden-Württemberg liegt) mit der Mark Brandenburg durch Kaiser Sigismund (1368–1437) beginnt für die Altmark eine bis 1815 währende politische und kirchliche Zugehörigkeit zur Mark Brandenburg unter der Herrschaft der Hohenzollern. Zu den spezifischen kirchlichen Prägungen während dieser vierhundert Jahre gehört vor allem die vergleichsweise sanfte Reformation unter Kurfürst Joachim II. (1505–1571), die ohne Radikalität eingeführt wird. 1485 Sächsische Teilung Essay Sächsische Teilung ab Seite 105 1485: Sächsische Teilung Große Teile des Gebietes der heutigen EKM standen unter der Herrschaft des sächsischen Geschlechtes der Wettiner (Stammhaus in Wettin, unweit von Halle). Im 15. Jahrhundert gibt es unter den wettinischen Erben mehrmals Streitigkeiten. Sie führen schließlich zur Teilung des Landes zwischen den wettinischen Söhnen Ernst (1441–1486) und Albrecht (1453–1500). Ein komplizierter Teilungsplan wird verabredet, und es entstehen zwei sächsische Teilstaaten, die nach den Brüdern „Ernst“ (= ernestinisches Sachsen) und „Albrecht“ (= albertinisches Sachsen) benannt werden. Dabei gestaltet sich die Landaufteilung dergestalt, dass die ernestinischen Ländereien vor allem im thüringischen Gebiet und im sogenannten Kurkreis (Wittenberg-Torgau-Delitzsch-Eilenburg) liegen. Die Gebiete des albertinischen Sachsen liegen im Wesentlichen im Territorium des heutigen Freistaates Sachsen, mit Dresden und Leipzig als Zentren. 1495 Reichstag zu Worms 1495: Reichstag zu Worms Kaiser Maximilian (1459–1519) beginnt auf dem Reichstag zu Worms Reformen, die für die spätere kirchliche Reformation von großer Bedeutung sein werden: . Versuch der Bildung eines ständigen Reichsregiments . Ausrufung eines ewigen Landfriedens und Bestimmung des „Landfriedensbruchs“ als Straftatbestand (gilt bis heute: Strafgesetzbuch § 125) . Beendigung des „Fehdewesens“: Die gewaltsame Konfliktlösung sollte durch juristische Verfahren ersetzt werden (Reichsgerichte als letzte Instanz). . erstmalig Steuern für das Reich „Gemeiner Pfennig“ etc. 1517 Beginn der Reformation 1517: Beginn der Reformation Das ernestinische Sachsen wird zum Ursprungsland der Reformation, da der ernestinische Herrscher Friedrich der Weise (1463–1525) und seine Nachfolger sie besonders schützen und fördern. Die albertinischen Sachsen sind zunächst heftige Gegner der Reformation (Herzog Georg der Bärtige (1471–1539), der Vetter von Friedrich dem Weisen). Zu den Gegnern der Reformation gehört auch Kardinal Albrecht (1490–1545), der als Erzbischof von Magdeburg (= Landesherr des Erzstiftes Magdeburg) und von Mainz zugleich Erzkanzler des Reiches und damit der wohl mächtigste Reichsfürst nach dem Kaiser gewesen ist. Auch sein Bruder, der Kurfürst von Brandenburg, Joachim I. (1484–1535), ist ein erbitterter Gegner der Reformation. 1530 Reichstag in Augsburg 1530: Reichstag in Augsburg Auf dem Reichstag in Augsburg will der Kaiser die konfessionellen Streitigkeiten befrieden und bittet die Konfliktparteien, ihr Verständnis des Evangeliums darzulegen. Unter anderem gibt auch der ernestinische Kurfürst den Auftrag zur Ausarbeitung einer solchen Vorlage. Melanchthon, Luther und andere machen sich ans Werk: Herausgekommen ist das sogenannte „Augsburger Bekenntnis“ (Confessio Augustana). Es wird zur wichtigsten präzisen Zusammenfassung des evangelischen Glaubens. Allerdings findet der Reichstag keinen Frieden in der Sache. Das Wormser Edikt von 1521 gegen Luther, also der Bann gegen Luther, wird nicht zurückgenommen. Luther bleibt in der...


Seidel, Thomas A.
Thomas A. Seidel, Jahrgang 1958, war von 2010–2017 Reformationsbeauftragter der Thüringer Landesregierung, seit 2019 leitet er das Eisenacher Diakonische Bildungsinstitut Johannes Falk. Seit 2007 ist er zudem geschäftsführender Vorstand der Internationalen Martin Luther Stiftung.

Noack, Axel
Axel Noack, Jahrgang 1949, wurde 1997 zum Bischof der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen gewählt und berufen. Dieses Amt hatte er bis zum Zusammenschluss der Landeskirche mit der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Thüringen zur Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland 2009 inne.


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