Nickel | Die Inkunabeln der Ratsschulbibliothek Zwickau | Buch | 978-3-95490-194-4 | sack.de

Buch, Deutsch, 240 Seiten, Format (B × H): 170 mm x 245 mm, Gewicht: 597 g

Nickel

Die Inkunabeln der Ratsschulbibliothek Zwickau

Geschichte und Bestand der Sammlung mit einem Anhang zu den Einblattdrucken des Stadtarchivs Zwickau
Erscheinungsjahr 2017
ISBN: 978-3-95490-194-4
Verlag: Reichert Verlag

Geschichte und Bestand der Sammlung mit einem Anhang zu den Einblattdrucken des Stadtarchivs Zwickau

Buch, Deutsch, 240 Seiten, Format (B × H): 170 mm x 245 mm, Gewicht: 597 g

ISBN: 978-3-95490-194-4
Verlag: Reichert Verlag


Der Katalog erschließt einen Teil der Bestände einer der ältesten Bibliotheken Sachsens, der 1498 erwähnten Ratsschulbibliothek in Zwickau. Der heutige Inkunabelbestand stammt hauptsächlich aus drei Quellen, aus dem mittelalterlichen Franziskanerkloster, der Sammlung des Stadtschreibers Stephan Roth (gest. 1546) und Erwerbungen des Schulrektors Christian Daum (gest. 1687). Die Schule hat diese Bestände seit der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts betreut und die einzelnen Teile in ihren Erscheinungsbildern erhalten. So gewährt sie Einblicke in die Buch-Interessen eines Klosters von Bettelmönchen, eines Angehörigen des Stadtpatriziats, der nebenamtlich einen schwunghaften Buchhandel betrieb, der Reformation und zeitweise Luther nahestand, sowie eines „Intellektuellen“ und vielleicht „Retters von Kulturgut“ mitten im 30jährigen Krieg und in den Folgejahren. Der Bestand von gut 1150 Einheiten war nie auf repräsentative Zimelien und herausragende Buchgestaltung ausgerichtet, er spiegelt den täglichen Bedarf und die Gewohnheiten der jeweiligen Besitzer. Wie bei einer herausragenden Stadt Sachsens zu erwarten, so steht als Druckort Leipzig im Vordergrund, und die historischen Einbände lassen die Erwerbungsgeschichte erkennen: Leipziger Einbände um Importgut aus dem gesamten deutschsprachigen Bereich sowie auch aus Italien belegen die Ausstrahlung des Messe- und Buchhandelsplatzes Leipzig in der Region. Daneben stehen die dortigen Universitätsausgaben im erweiterten Zeilenabstand. Die den Franziskanern zuzuweisenden Bestände erlauben Vergleiche mit den Klosterbibliotheken aus dem sächsischen Raum, wobei dem Konvent in der damals bevölkerungsreichsten Stadt Sachsens eine besondere Bedeutung zukam. 1492 hatte er ein Provinzialkapitel auszurichten.

Der Band erschließt die Drucke nach den üblichen Methoden der Inkunabelkatalogisierung und stellt eine Reihe seltener Kleindrucke vor. Besondere Mühe wurde an die Bestimmung der Einbände der Zeit gewendet: um die Handelswege zu erschließen und frühe Einbandwerkstätten in Sachsen zu ermitteln, möglicherweise auch im nahen, noch nicht staatlich getrennten Böhmen. Ferner waren
die Angaben zu prüfen, die seit den Arbeiten Konrad Haeblers aus den 1920er Jahren die Forschung bestimmen. Die enge Verbindung einiger spätmittelalterlichen Bucheigner zur städtischen Oberschicht erlaubt Schlaglichter auf die lokale Baugeschichte, u.a. der Marienkirche. Erstmals erschlossen wurden auch die Einblattdrucke, die über Zwickau betreffende Verwaltungsakte des Kaisers und der Landesfürsten informieren und im Aktenbestand des Stadtarchivs überliefert sind.
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Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


Holger Nickel

Geboren 1941, wohnhaft im späteren Ostberlin, Abitur Westberlin (Evangelisches Gymnasium, jetzt … zum Grauen Kloster), Studium 1960/61 FU Germanistik, Geschichte, Theaterwissenschaft, nach dem Mauerbau bibliothekarische Hilfskraft in der Deutschen Staatsbibliothek, 1963-1967 Studium Bibliothekswissenschaft und Latein an der Humboldt-Universität, 1967-1969 Wehrersatzdienst (Bausoldat), ab 1969 wissenschaftlicher Bibliothekar in der Inkunabelabteilung (Gesamtkatalog der Wiegendrucke). 1976 Promotion mit dem Thema: „Die Inkunabeln der Ratsschulbibliothek Zwickau. Entstehung, Geschichte und Bestand der Sammlung“ an der Humboldt-Universität. 1989 Abteilungsdirektor, 1990 Referatsleiter für den GW in der Handschriftenabteilung der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz. 2006 Ruhestand. Publikationen im Bereich der Inkunabel- und Einbandkunde.

Born in 1941, residing in the later East-Berlin, high school graduation in West-Berlin (Evangelisches Gymnasium zum Grauen Kloster), from 1960 until 1961 studies of German philology, history and dramatics. After the Berlin Wall was built assistant librarian at the Deutsche Staatsbibliothek. From 1963 until 1967 studies in library science and latin at the Humboldt University, 1967 until 1969 alternative military service, from 1969 research librarian at the incunables division (GW). 1976 doctoral thesis about „Die Inkunabeln der Ratsschulbibliothek Zwickau. Entstehung, Geschichte und Bestand der Sammlung“ at the Humboldt-University. Since 1989 head of the incunables department, 1990 head of division at the GW at the Handschiftenabteilung of the Staatsbibliothek. 2006 retirement. Afterwards several publications on the subjects of incunabula and bookbindings.



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