Naigle | Weihnachtszauber in Hopewell | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 1, 420 Seiten

Reihe: Weihnachten, Winter und die Liebe

Naigle Weihnachtszauber in Hopewell


1. Auflage 2018
ISBN: 978-3-7325-6314-2
Verlag: beHEARTBEAT
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 1, 420 Seiten

Reihe: Weihnachten, Winter und die Liebe

ISBN: 978-3-7325-6314-2
Verlag: beHEARTBEAT
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Die Liebe wartet in Hopewell.

Zusammen mit ihrer kleinen Tochter RayAnne kehrt Sydney während der Weihnachtszeit in ihre beschauliche Heimatstadt Hopewell zurück, um dort neu anzufangen. Sie ziehen in das alte Farmhaus, das einst Sydneys Großeltern gehörte, und die junge Mutter findet bald darauf einen Job in ihrem ehemaligen Lieblingsbuchladen.

Mac, Geschichtslehrer und Baseball Coach an der örtlichen Highschool, liebt den Weihnachtszauber und wünscht, sein Sohn täte dies auch. Als er Sydney kennenlernt, entwickelt sich langsam eine Freundschaft zwischen ihnen, und er will alles dafür tun, dass sie und RayAnne ein wunderbares Weihnachtsfest haben. Doch ausgerechnet dann sorgt Sydneys Exmann für Chaos. RayAnne läuft daraufhin weg - und gefährdet so die zarten Bande, die sich zwischen Sydney und Mac entwickelt haben.

Eine zauberhafte weihnachtliche Geschichte über Hoffnung, Freundschaft und die große Liebe. eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.



Nancy Naigle, USA-TODAY-Bestseller-Autorin, schreibt Kleinstadt-Liebesgeschichten mit ganz viel Herz. Sie lebt in North Carolina und verbringt ihre Freizeit mit dem Schreiben von romantischen Liebesromanen, dem Sammeln von Antiquitäten und entspannt sich gerne bei einem Wellnesstag. "Weihnachtszauber in Hopewell" ist ihr erster Roman bei Bastei Lübbe.
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Sydney Ragsdale lenkte den Wagen in die Haltebucht vor der Grundschule und drehte sich mit einem aufmunternden Lächeln zu ihrer Tochter um. »Hab einen tollen Tag, RayAnne.«

»Es ist ein Schultag, Ma.«

Das Augenverdrehen war neu. Angefangen hatte es vergangene Woche, als sie hergezogen waren. Sydney hoffte, es würde so schnell wieder verschwinden, wie es eingesetzt hatte. Auch wenn sie das als ärgerlich empfand, das schwere Seufzen ihrer Tochter versetzte ihr einen Stich ins Herz. Die Scheidung war für sie beide hart gewesen.

Sydneys Großeltern hatten ihr nach ihrem Tod das alte Farmhaus in Hopewell hinterlassen, einen Ort voll glücklicher Erinnerungen. Und beim Umzug hatte er sich wie ein Rettungsboot in einem aufgewühlten Meer angefühlt. Ein Neuanfang für RayAnne und sie.

Leider fand ihre Tochter die Idee, aus Atlanta ins winzige Nest Hopewell in North Carolina zu ziehen – noch dazu Ende November, nachdem das Schuljahr bereits begonnen hatte –, schlimmer als die Scheidung selbst.

Aber der Umzug war ein notwendiger Schritt für Sydneys Selbstschutz gewesen. Es war nicht einfach, ein Leben neu aufzubauen, wenn man den Großteil davon verheiratet gewesen war. Sie hatte gebetet, die Übersiedelung nach Hopewell würde zu einem großen Mutter-Tochter-Abenteuer für sie beide werden. Bisher jedoch traf das überhaupt nicht zu.

Der Umgang mit einer trotzigen Zehnjährigen erwies sich als schwierig. Da war es sogar einfacher gewesen, einen anständigen Job zu finden. Sydney hatte die Hoffnung darauf schon fast aufgegeben, als der Anruf von Peabody’s ganze drei Monate nach ihrem Bewerbungsgespräch gekommen war. Die Chancen hatten von Anfang an schlecht gestanden, aber die Marketing-Agentur war vom alten Farmhaus aus schnell zu erreichen, deshalb hatte Sydney sich um die Stelle bemüht. Das Jobangebot an sich war ein Segen, nur hätte es zu keinem ungünstigeren Zeitpunkt kommen können. Die Schule hatte bereits begonnen, und die Feiertage standen beinahe vor der Tür.

Sydney beobachtete, wie sich ihre Tochter schwerfällig zur Grundschule von Hopewell schleppte. In Atlanta war RayAnne so glücklich gewesen, dass sie vom Auto ins Klassenzimmer praktisch getänzelt war.

Sydneys Magen krampfte sich zusammen. Sie wünschte, ihre Ehe mit Jon wäre nicht in die Brüche gegangen und sie könnten immer noch eine kleine, glückliche Familie sein. Allerdings war das eine große Lüge gewesen. Tränen benetzten die Fassung von Sydneys Sonnenbrille. Sie war sogar zu müde, um sie wegzuwischen. Stattdessen atmete sie nur tief und langsam durch, um nicht die Fassung zu verlieren.

War der Umzug nach Hopewell ein Fehler?

War es ein nötiger Schritt gewesen, um ihre Unabhängigkeit zurückzuerlangen? Oder war das bloß ein Vorwand dafür, geflüchtet zu sein?

Ein Auto hupte hinter ihr. Sie winkte entschuldigend und setzte sich in der langen Haltebucht in Bewegung.

Als sie vom Parkplatz rollte, klickten durch ihre Gedanken die Bilder der glücklichen Mutter-Tochter-Momente, die sie sich in dieser beschaulichen kleinen Stadt ausgemalt hatte. Gelächter. Liebe. Bleibende Erinnerungen.

Als sie hinaus auf die Straße bog, blickte sie in den Innenspiegel und erkannte sich darin kaum wieder. Sie schüttelte die Stirnfransen auf und zog das Gummiband aus den Haaren, löste den unordentlichen Dutt. »Warum lasse ich zu, dass mir Jon so unter die Haut geht?«, sagte sie laut zu sich selbst. Sie starrte sich an. Die Antwort war einfach. Scheidungen taten weh. Sie war gebrochen. Verwundet. Seine Untreue hatte sie auf eine Weise zerrissen, die vielleicht niemals heilen würde. Und an manchen Tagen, Tagen wie diesem, kam sie eben nicht besser damit zurecht.

Sie fuhr zum nächsten Block, lenkte den Wagen auf den Parkplatz des Supermarktes und erklärte: »Ich habe mehr drauf.« Sydney schaltete den Motor ab und durchforstete die Mittelkonsole nach einem Zettel und einem Stift.

»Das muss aufhören.« Das mussten auch die Selbstgespräche, doch im Augenblick hatte Sydney nichts anderes. Morgen. Sie würde morgen mit den Selbstgesprächen aufhören.

Statt zum Haus zurückzukehren und sich in Selbstmitleid zu suhlen, würde sie einen Plan schmieden. Das hatte sie früher immer getan, um sicherzustellen, dass Jon und sie seine Ziele erreichten. Warum ging sie mit ihrem eigenen Leben anders um?

Sie tippte mit dem Stift gegen das Lenkrad, dann beugte sie sich vor und begann zu schreiben.

Es schadete nie, einen Plan mit ein paar einfachen, erreichbaren oder sogar bereits erledigten Aufgaben zu beginnen, um die Dinge ins Rollen zu bringen. Deshalb setzte Sydney für gewöhnlich den Punkt »Bett machen« ganz oben auf die Liste der Hausarbeiten.

Nachdem Jon noch Monate nach ihrer Trennung die finanzielle Kontrolle über sie gehabt hatte, war es ihr erst durch das großzügige Jobangebot von Peabody’s gelungen, nach Hopewell zu ziehen und auf eigenen Beinen zu stehen. Befreit von Jons Zugriff.

RayAnne von allem wegzureißen, was sie kannte, war eine unheimlich schwierige Entscheidung gewesen. Aber sie musste ein Vorbild für ihre Tochter sein und ihr zeigen, dass man auch dann mit Anmut, Stärke und Unabhängigkeit reagieren konnte, wenn einem das Leben abgrundtief schlechte Karten austeilte.

Fest entschlossen, diesen Tag zu einem Wendepunkt zu machen, fuhr sie das kurze Stück zur Hauptstraße und suchte sich einen Parkplatz.

Dann stieg sie aus dem Wagen und atmete tief die frische Luft ein. Als sie die Hauptstraße entlangging, herrschte Ruhe. Die Einkaufszeile erstreckte sich nur über zwei kurze Häuserblocks, es sei denn, man zählte die Villa mit, die sich dazwischen befand. Obwohl sie kein Wohnhaus mehr gewesen war, solange sich Sydney zurückerinnern konnte. Früher war darin ein Buchladen namens Book-Bea untergebracht gewesen. Ihr Lieblingsort in der Stadt, als sie ein kleines Mädchen gewesen war.

Bei der Erinnerung an das Book-Bea lächelte sie. Die längste Zeit war sie als Kind aus dem Wort Bea auf dem Schild im Garten vor dem Geschäft nicht schlau geworden. Sie hatte es für eine Falschschreibung von Bär gehalten. Erst als sie sich schließlich bei ihrer Großmutter danach erkundigt hatte, war ihr erklärt worden, dass es sich um einen Namen handelte. Der Buchladen war nach der Besitzerin benannt worden, Bea Marion.

Sydney schaute nach links und rechts, bevor sie die Straße überquerte, obwohl es bei dem leichten Verkehr im Ort kaum nötig gewesen wäre.

Das dicke Holzschild war ähnlich sandgestrahlt worden wie die Schilder an den schicken Strandhäusern entlang der Outer Banks. Den Hintergrund bildete ein perfektes kobaltblaues Oval, genau wie sie es in Erinnerung hatte. Der Name des Ladens, BOOK-BEA, hob sich dreidimensional davon ab. Daneben prangte ein Stapel bunter Bücher, an dem ein kleiner, dicker Bär lehnte. Der Gesamteindruck wirkte heute noch so einladend wie vor zwanzig Jahren.

Sydney schoss mit dem Handy ein Foto davon. Ein Schild mit der Aufschrift GEÖFFNET hing hinter dem Fenster der Eingangstür.

Es gibt den Laden immer noch!, dachte Sydney aufgeregt.

Sie verstaute das Telefon wieder in der Handtasche, als sie zwischen den makellos gestutzten Buchsbaumhecken zu beiden Seiten des Weges zur Eingangstür des Book-Bea schlenderte. Die Hecken verliehen dem Laden etwas Würdevolles. Der Winter hielt allmählich Einzug, aber das Gras auf der anderen Seite wuchs immer noch üppig und grün. Am liebsten hätte Sydney die Schuhe abgestreift und wäre barfuß an diesem für die Jahreszeit ungewöhnlich warmen Tag darübergelaufen.

Sie geriet in Versuchung, sich ein Taschenbuch zu kaufen, sich auf die Wiese zu legen und den Tag mit Lesen zu verbringen. Allerdings musste sie sparsam haushalten, bis sie am ersten Arbeitstag des nächsten Jahres ihren Job antreten würde. Aber sich nur ein wenig umzusehen konnte ja nicht schaden.

Liebe Erinnerungen an Ausflüge mit ihren Großeltern zu dem Buchladen tauchten aus ihrem Gedächtnis auf. Sie hatte unzählige Stunden zwischen den Regalen verbracht und sich in all die Geschichten vertieft. Die Entscheidungen, welches Buch sie kaufen sollten, waren immer zugleich qualvoll und aufregend gewesen.

Sydney erklomm die Stufen des riesigen alten Gebäudes aus der Zeit der vorigen Jahrhundertwende. Die breite, basilikumgrün lackierte Veranda mit dem glänzend weißen Holzgeländer verlieh dem Ort ein südliches Flair. Schaukelstühle in verschiedenen Farben wippten in einer sanften Brise. Bei dem Anblick fiel es schwer zu glauben, dass es nicht mehr allzu lange bis Weihnachten war.

Sydney hatte so sehr gehofft, dieses Jahr zusammen mit RayAnne weiße Weihnachten feiern zu können. Für ihre Tochter wäre es das erste Mal gewesen, aber es sah leider nicht danach aus. Sydney ließ ihre Träume von Schnee hinter sich, als sie die Insektenschutztür aufschob. Beim Eintreten schlug ihr ein Schwall kühler...



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