E-Book, Deutsch, Band 1, 120 Seiten
Reihe: Red Devils Rockerclub
Muschiol Schießpulverküsse
1. Auflage 2019
ISBN: 978-3-95573-946-1
Verlag: Romance Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 1, 120 Seiten
Reihe: Red Devils Rockerclub
ISBN: 978-3-95573-946-1
Verlag: Romance Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Die Rocker vom Red Devils Motorcycle Club in Chicago wollen ihre Macht im Westen der Stadt ausbauen und die Konkurrenz vernichten. Dabei gerät Kneipenbesitzerin Evelyn zwischen die Fronten. Ryker, der Sergeant at Arms des Clubs, ist völlig fasziniert von ihr. Wird es ihm gelingen, Evelyn vor dem Bandenkrieg in Sicherheit zu bringen? Es wird spannend: Fliegende Kugeln, jede Menge Bikes, Bad Boys und natürlich Schießpulverküsse ...
„Schießpulverküsse“ ist ein Einzelroman, der unabhängig von den bereits veröffentlichten Rocker-Romanen von Bärbel Muschiol zu lesen ist.
Die Serie besteht aus:
1. Schießpulverküsse
2. Death or Alive
3. Charming Bastard
4. Beautiful Death
5. The lucky Outlaw
Alle Romane spielen ebenso im „Red Devils Motorcycle Club“. Es sind in sich geschlossene, einzelne Rocker-Romane!
Bärbel Muschiol wurde 1986 in Weilheim, Oberbayern, geboren. Glücklich verheiratet lebt und arbeitet sie mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern heute noch immer im tiefsten Bayern. Im Genre Erotik und in der Belletristik hat sich die Autorin mittlerweile einen festen Platz in den Bestsellerlisten geschaffen.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
1. Kapitel
„Fuck! Meine Kippen sind alle.“
Genervt zerknülle ich die Packung und werfe sie Chazz, meinem Clubbruder, vor die Füße. Als ich vor zehn Jahren beschlossen habe, dem Red Devils MC beizutreten, war er schon seit ein paar Monaten Prospect. Zusammen mussten wir die vielen Toten wegschaffen, die unser Club damals, nicht nur sprichwörtlich, am Straßenrand zurückgelassen hat. Es war eine harte Zeit und es gibt nicht viel, woran ich mich gern erinnere.
Aber das spielt auch keine Rolle. Die blutigen Jahre sind vorbei, wir haben beide unser Back Patch bekommen und der Club hat es geschafft, sich von der Krise zu erholen.
Jetzt sind wir fett im Geschäft, geben den Ton an und gewinnen die Stadt Stück für Stück zurück. Unsere Käufer reißen uns die Waffen regelrecht aus den Händen.
An sich ist das gut, nicht mal die 20 Prozent Preiserhöhung hat die Idioten abgeschreckt. Im Gegenteil, viele haben uns noch mehr geboten, wenn wir sie dafür als Erstes mit den neuen Lieferungen versorgen. Die Nachfrage nach Granaten, Sprengstoff jeglicher Art, Kalaschnikows, Maschinengewehren und Munition ist so hoch wie noch nie.
Für uns ist das perfekt - für den Moment zumindest. Doch dieses stetige Aufrüsten verheißt schlechte Zeiten.
Wir alle spüren es – ahnen es und wollen es dennoch nicht wahrhaben. Es steht ein Umbruch an. Verschiedene Straßengangs schließen sich zusammen, begraben ihre Toten und bilden immer gefährlichere und mächtigere Gruppierungen. Dieser Big Z, der hier in dem Viertel die Menschen in Angst und Schrecken versetzt, ist zwar nur einer von vielen, doch er gehört definitiv mit zu den gefährlichsten.
Ich habe Banks, unseren Präsidenten, schon ein paar Mal gewarnt und ihm davon abgeraten, diesem schießwütigen Irren Knarren zu verkaufen, doch bisher hat er meine Warnung immer in den Wind geschlagen und mir vorgeworfen, dass ich paranoid bin.
Vielleicht bin ich das sogar. Aber ein wenig Paranoidität kann in solchen Zeiten sicherlich nicht schaden.
Gerade hier, im Westen Chicagos, kann man spüren, dass die Stadt kocht. Immer mehr Psychopathen wollen ihr Stück vom Kuchen abhaben und versuchen, mit Schutzgeld, Überfällen und anderen krummen Dingern ein paar Dollars zu verdienen. Für viele von ihnen geht es ums nackte Überleben. Nichts macht einen Mann gefährlicher als Verzweiflung - das weiß niemand besser als ich. Die Wirtschaftskrise hat in allen sozialen Schichten ihre Spuren hinterlassen.
Bevor ich zum Club gekommen bin, war ich nicht besser als all die armen Schweine, die für ein paar tausend Dollar einen Auftragsmord ausführen.
Im Gegensatz zu ihnen habe ich jedoch immer gewusst, dass man, wenn man in dieser Welt überleben will, Männer braucht, die einem den Rücken decken.
Dank dem Leder, das ich trage, und der Position, die ich mir erarbeitet habe, kann ich nachts ruhig und ohne den Finger am Abzug schlafen. Das war nicht immer so und ich bete zu Gott, dass es zukünftig so bleibt.
Obwohl ich ein Killer und ein gefürchteter Member der Red Devils bin, bin ich zugleich ein sehr religiöser Mensch.
Die meisten meiner Brüder glauben an nichts. Sie fürchten weder die Hölle noch hoffen sie auf den Himmel. Sie existieren einfach und befassen sich nicht damit, wie es nach dem Tod weitergeht. Ich bin da anders. Es mag scheinheilig sein, wenn ein Killer wie ich in regelmäßigen Abständen in die Kirche geht, dennoch tue ich es.
Wären die Karten meines Lebens anders gemischt worden, hätte ich mir vielleicht nie das Blut meiner Opfer von den Händen waschen müssen, ehe ich sie fürs Gebet gefaltet habe. Wer weiß, vielleicht mache ich mir auch nur was vor?
Ich bin was ich bin – alles andere ist reine Spekulation.
Früher oder später wird jeder für seine Sünden bestraft. Wie die meisten Menschen hoffe ich auf das , aber das liegt in Gottes Händen.
„Mir reicht’s! Ich hab die Schnauze so voll von diesem ewigen Wacheschieben. Ich will ein kaltes Bier und eine heiße Bitch und das am besten in der Reihenfolge.“
Chazz lacht und spuckt neben seinem Stiefel auf den Boden.
„Ach verdammt. Ich nehme auch beides gleichzeitig, Hauptsache diese Scheiße hier hat bald ein Ende.“
Mir geht es da wie ihm, nur bin ich disziplinierter.
„Du weißt, wie wichtig es ist, dass wir hier sind. In den Kisten da drinnen lagern Waffen im Wert von einer halben Mille. Also reiß dich gefälligst zusammen. Die Knarren werden nächste Woche verkauft, alles nur eine Frage der Zeit. Danach kannst du so viele Nutten ficken, wie du willst.“
Fluchend lehnt er sich an die Wand, streckt die Beine aus, überkreuzt sie und wippt mit dem rechten Fuß ungeduldig auf und ab.
„Fuck Ryker, deine Geduld will ich haben.“
Hat er aber nicht und aus genau dem Grund ziert das - auch meine Kutte und nicht die seine. Chazz handelt oft impulsiv und unüberlegt, was dem MC schon so einige Male Probleme bereitet hat.
Mein Handy vibriert, ich lese die Textnachricht und tippe Blake, dem Vize unseres Clubs, eine kurze Antwort.
Ein plötzlicher Lärm lässt mich alarmiert aufspringen. Gebannt beobachte ich, was sich an der Kneipe gegenüber abspielt. Mit einer abgesägten Schrotflinte bewaffnet setzt die junge Inhaberin einen Kerl vor die Tür. Der Typ ist so besoffen, dass er kaum noch laufen kann. Er brüllt sie an, wirft mit Drohungen um sich und verpisst sich anschließend. Seit wir die Waffen vor etwas über zwei Wochen hier untergebracht haben, beobachte ich das Mädchen nun schon und ich muss zugeben, dass es echt tough ist.
Klein und verdammt krass drauf. Die Frau hat mehr Mut, als gut für sie ist, was bedeutet, dass sie eines Tages mit einer Kugel im Kopf enden wird.
„Voll verrückt!“
Nicht sicher, was Chazz meint, sehe ich zu ihm rüber.
„Was?“
Mit einem Kopfnicken deutet er auf die andere Straßenseite.
„Die Tussi ist echt heiß. Ich meine so richtig. Wenn sie die meine wäre, würde ich ihr nicht erlauben, jede Nacht alleine in diesem Drecksladen zu stehen. Mag sein, dass sie bis jetzt gut klargekommen ist, aber irgendwann gerät sie an einen Typen, der ein ‚Nein‘ nicht einfach so akzeptiert und dann ist sie gefickt. Und das wortwörtlich.“
Dasselbe habe ich mir auch schon gedacht - dasselbe und noch ganz andere Sachen. Diese Frau hat eine seltsame Wirkung auf mich. Das ist nicht gut.
„Nicht unser Problem!“
Chazz nickt.
„Mag sein. Trotzdem gefällt es mir nicht.“
Seit wir hier Wache schieben, war ich ein paar Mal drüben, hab Zigaretten gekauft oder was zum Trinken geholt und darum weiß ich auch, dass die Kleine wirklich eine Wucht ist. Mit ihren langen rabenschwarzen Haaren und den eisblauen Augen ist sie ein echter Blickfang. Sie ist klein, geht mir nicht mal bis zur Schulter, und hat perfekte Kurven.
Ich bevorzuge es, wenn an Frauen was dran ist, nichts ist schlimmer wie so ein dürres Knochengestell mit Nippeln. Erst als sie sich sicher ist, dass der Typ nicht zurückkommt, nimmt sie die Flinte runter, lässt ihren Blick prüfend über die Umgebung gleiten und verschwindet dann wieder im Inneren. Ich weiß längst, dass sie über der Kneipe wohnt, gerne Bücher liest und auf dem Rücken ein Sternen-Tattoo trägt. Keine Ahnung, warum sie die verdammten Vorhänge nicht zuzieht, doch jede Nacht bietet sie mir eine echt geile Show.
Seit wir hier Wache schieben, habe ich eigentlich nichts anderes getan, als eine Kippe nach der anderen zu rauchen und das Mädchen von gegenüber zu beobachten.
Wenn das so weitergeht, werde ich mit einer Dauererektion an Lungenkrebs sterben.
Keine Ahnung wieso, aber sie fasziniert mich.
Soweit ich weiß, heißt sie Evelyn, wird aber von den meisten ihrer Gäste nur Lyn genannt. Das Viertel, in dem sie lebt, ist hart und tödlich, doch sie kämpft sich durch, steht mit beiden Beinen im Leben und lässt sich nicht unterkriegen. Diese Frau ist eine Kämpferin, das bewundere ich. Hinzu kommt, dass sie eine absolute Granate ist.
Die paar Mal, die ich im war, um Chazz und mir ein Bier zu holen, konnte ich ihre Schönheit aus der Nähe betrachten. Ebenmäßige Haut, lange Wimpern und eine kleine runde Nase. Hinzu kommt, dass sie nach Erdbeeren riecht – hätte nicht gedacht, dass ich diesen Geruch jemals sexy finden würde.
Evelyn ist die perfekte Mischung aus stark und süß und unter anderen Umständen hätte ich sie mir längst gepackt und gefickt. So aber konzentriere ich mich auf meine Aufgabe. Als Sergeant at Arms des Red Devils Motorcycle Clubs gehört es zu meinen Pflichten, mich um den Ankauf, die Lagerung und den Verkauf der Waffen zu kümmern. Die Sicherheit des Clubs unterliegt meiner Verantwortung und die nehme ich nicht auf die leichte Schulter. Wenn die Sache hier abgewickelt ist und das...




