E-Book, Deutsch, Band 1, 120 Seiten
Reihe: Dark Desire
Muschiol Dark Desire. Erotischer Roman
1. Auflage 2016
ISBN: 978-3-95573-374-2
Verlag: Romance Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Sein Besitz
E-Book, Deutsch, Band 1, 120 Seiten
Reihe: Dark Desire
ISBN: 978-3-95573-374-2
Verlag: Romance Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Für Chloe wird ein Traum wahr: Sie hat einen Modeljob in New York ergattert und soll das Gesicht der Kampagne „Devil Dessous“ werden. Auf dem Weg zur Agentur trifft sie keinen Geringeren als Jason Stanton, millionenschwer und der begehrteste Junggeselle New Yorks! Wild, heroisch und kraftvoll – dieser Mann ist einfach nur Sex pur... Auch Jason bekommt sie nach ihrer prickelnden Begegnung im Fahrstuhl nicht mehr aus dem Kopf. Am Abend sehen sie sich wieder, doch Jason kann es kaum glauben: Chloe lässt ihn einfach abblitzen! Aber dieser Mann ist es zu gewöhnt zu bekommen, was er will, und er mag es verdammt hart und dominant im Bett...
Bärbel Muschiol wurde 1986 in Weilheim, Oberbayern, geboren. Glücklich verheiratet lebt und arbeitet sie mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern heute noch immer im tiefsten Bayern. Im Genre Erotik und in der Belletristik hat sich die Autorin mittlerweile einen festen Platz in den Bestsellerlisten geschaffen.
Autoren/Hrsg.
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1. Kapitel
Das Apartment, das für die nächste Zeit mein Zuhause sein wird, ist zwar klein und alles andere als luxuriös, aber ich kann mir die Miete leisten, und das ist alles, was zählt. Und um ganz ehrlich zu sein, wohne ich lieber alleine in einem kleinen Apartment als in einer der für New York so üblichen Wohngemeinschaften. Wahrscheinlich bin ich da einfach etwas kompliziert, aber ich brauche einen Ort, an dem ich die Türe hinter mir abschließen kann. Ein kleines, aber persönliches Reich, das mir ganz alleine gehört. Alleine die Vorstellung, nie alleine zu sein und nie wirklich meine Ruhe zu haben, beschert mir Bauchschmerzen. Die meisten, die mich kennen, würden mich wahrscheinlich als eine Art Außenseiterin beschreiben, aber das bin ich wirklich nicht.
Aber ich bin eben auch kein Mensch, der jeden Abend auf einer anderen Party tanzen muss. Ich liebe Bücher und ich schaue mir unheimlich gerne Filme an, und ganz typisch Mädchen, schmelze ich regelrecht dahin, wenn im Fernsehen Pretty Woman läuft.
Nachdem mein Flieger gestern erst mitten in der Nacht gelandet ist, habe ich noch keine Zeit gehabt, mir New York richtig anzusehen. Bis jetzt ist es mir nur gelungen, meine Koffer auszupacken und mir bei dem kleinen Asiaten, der sich nicht weit von meinem Zuhause befindet, etwas zum Essen zu holen. Nichts gegen Fluggesellschaften, aber das Essen, das sie in der Economy Class servieren, ist eine absolute Unverschämtheit und ich konnte mich einfach nicht überwinden, auch nur zwei Gabeln davon zu essen.
Die Modelagentur, bei der ich mich heute um vierzehn Uhr melden soll, befindet sich in der West End Ave, und da ich den Orientierungssinn eines Kreisels habe und mich die öffentlichen Verkehrsmittel in dieser gigantischen, vor Leben nur so pulsierenden Stadt noch mehr als alles andere verwirren, habe ich mich dafür entschieden, ein Taxi zu nehmen.
Zwar ist das ein finanzieller Luxus, den ich mir nicht oft leisten kann, aber ich kann es mir bei diesem Termin heute wirklich nicht erlauben, zu spät zu kommen.
Mittlerweile ist es elf Uhr und ich spüre, wie ich immer nervöser werde. Zwar kennt mich die Agentur ja schon von Fotos und Telefongesprächen, aber jetzt, wo ich Marlen, die New Yorker Agenturchefin, das erste Mal persönlich kennenlernen werde, habe ich das Gefühl, vor Nervosität beinahe durchzudrehen. Mein Puls rast wie verrückt und meine Handflächen sind schwitzig. Da ich weiß, dass es bei Agenturen nicht besonders gut ankommt, wenn man als Model zu stark geschminkt ist, beschließe ich sehr natürlich zu gehen. Tief durchatmend mache ich mich Schritt für Schritt fertig ...
Meine langen blonden Haare habe ich frisch gewaschen und glatt geföhnt, sodass sie in sanften Wellen über meine Schultern fallen. Mein Make-up ist so dezent wie möglich. Die schwarze Hose sitzt perfekt und die weiße Bluse, für die ich mich entschieden habe, betont meinen blassen Teint.
Zum Abschluss trage ich noch einen durchsichtigen Lipgloss auf und zwinkere meinem Spiegelbild aufmunternd zu.
Ich habe mein Zuhause und meine Familie in Deutschland zurückgelassen, um hier im Big Apple erfolgreich zu sein. Und ich werde jetzt, wo ich kurz davor bin, endlich durchzustarten, nicht scheitern!
Fest entschlossen ziehe ich mir meinen schwarzen Blaser über, schnappe meine Handtasche und ziehe die leicht schief hängende Türe meines Apartments hinter mir zu, ehe ich sie sicherheitshalber abschließe. Ich habe zwar nicht das Gefühl, dass das Schloss besonders viel taugt, aber sicher ist nun mal sicher.
Um meine Nervosität etwas zu lindern, habe ich beschlossen die Treppe zu nehmen. Mein Apartment liegt im dritten Stock und die Bewegung hat mir wirklich gutgetan. Kaum habe ich das Haus verlassen, befinde ich mich auch schon am faszinierendsten Ort der Welt. Egal ob in Queens, Brooklyn, Manhattan oder in der Bronx, überall wimmelt es nur so von den verschiedensten Menschen. Die Geräusche der Stadt und die Autos, die sich schnell und in meinen Augen zum Teil völlig waghalsig durch die Straßen schlängeln, sind für mich ja schon eine Attraktion an sich. Die gelben Taxis dominieren das Stadtbild, und jetzt muss es mir nur noch gelingen, eines davon für mich zu beanspruchen. Der Boden unter meinen Füßen beginnt zu vibrieren und ich weiß, dass diese Stadt auch im Untergrund nur so vor Leben pulsiert. Die Leuchtreklamen an den Hochhäusern und die Werbung an den Bussen, all das hier ist für mich so neu und aufregend, dass ich gar nicht weiß, wo ich zuerst hinsehen soll.
Wenn ich den Termin heute einigermaßen gut überstanden habe, wird es endlich Zeit, die Stadt zu erkunden. Alleine die Tatsache, dass ich ab jetzt hier lebe, ist so unfassbar verrückt, dass ich nichts gegen das glückliche Grinsen tun kann, das sich auf meine Lippen legt.
Ich fühle mich wie der berühmte Tellerwäscher, der mit nichts als einer Tasche voller Gepäck und großen Träumen nach Amerika gekommen ist, um hier sein großes Glück zu finden.
Und völlig egal, was ich dafür tun muss oder wie schwierig es auch werden mag, ich werde einfach alles tun und mein Bestes geben, um mich hier durchzusetzen.
Ich will diese Kampagne, ich will diese unfassbare Chance und es kommt einfach nicht infrage, dass ich scheitere!
Das mit dem Taxi war um einiges leichter als gedacht. Nachdem ich dem Fahrer die Adresse der Modelagentur gegeben habe, lehne ich mich in den Rücksitz zurück und sauge die Eindrücke in mich auf. Dank des Staus und der roten Ampeln ist alleine schon die Taxifahrt eine kleine Sightseeingtour.
Knapp dreißig Minuten und vierzig Dollar später komme ich endlich an meinem Ziel an.
Das gigantische Stanton Building ist der wahr gewordene Traum eines jeden Architekten. Unmengen von Glas und kaltem, unbiegsamem Stahl haben einen Wolkenkratzer erschaffen, der mir das Gefühl gibt, eine kleine Ameise zu sein.
Nervös sehe ich auf die kleine Armbanduhr an meinem rechten Handgelenk, die das Abschieds-Glückbringer-Geschenk meiner Eltern ist. Die beiden wollten, dass ich immer etwas bei mir trage, das mich daran erinnert, dass ich nicht alleine bin und dass ich ein Zuhause habe, das immer auf mich wartet. Und ich schätze, es sollte auch eine Anspielung darauf sein, dass ich etwas pünktlicher werden soll. Leider bin ich einer von den Menschen, die immer ein paar Minuten zu spät sind.
Doch was soll ich sagen? Es ist wirklich keine Absicht!
Aber zum Glück ist es mir ja heute gelungen, pünktlich zu sein – mehr als das sogar, denn ich bin knapp zwanzig Minuten zu früh.
Nicht sicher, was ich jetzt tun soll, hier warten oder schon mal in die sechzehnte Etage fahren, in der sich die Agentur befindet, bleibe ich kurz stehen und ringe mit mir selbst.
Und noch während ich mir überlege, was ich denn jetzt tun soll, sehe ich, wie eine schwarze Limousine neben mir am Straßenrand anhält.
Ohne es eigentlich zu wollen, beobachte ich, wie der Fahrer aussteigt und die Türe hinter sich öffnet. Ich weiß nicht, womit oder mit wem ich gerechnet habe, aber während ich den fremden Mann beim Aussteigen beobachte, kann ich meinen Blick einfach nicht mehr abwenden.
Meine Augen gleiten über den graphitschwarzen Anzug, das schneeweiße Hemd und bleiben an dem Gesicht des attraktivsten Mannes hängen, den ich jemals gesehen habe. Die natürliche Arroganz, die ihn umgibt, harmoniert perfekt mit seiner unnahbaren Ausstrahlung. Diesen Mann umgibt eine dunkle und geheimnisvolle Aura. Als sich unsere Blicke treffen, spielen meine Sinne verrückt. Das dunkle Grau seiner Augen fixiert meinen Blick bestimmend.
Sein markanter Kiefer ist von einem sexy Dreitagebart bedeckt. Seine vollen Lippen zeigen nicht den Hauch eines Lächelns, ganz im Gegenteil, sie wirken streng und kontrolliert. Erst in dem Augenblick, in dem er unseren Blickkontakt unterbricht und seine Augen über meinen Körper gleiten lässt, stelle ich überrascht fest, dass ich automatisch die Luft angehalten habe.
Der Ausdruck in den Tiefen seiner faszinierenden Augen wirkt hungrig und verlangend. Zitternd atme ich ein paarmal tief ein, ehe ich endlich in der Lage bin, mich von ihm abzuwenden. Völlig verwirrt drehe ich mich um und betrete die Aula des Stanton Buildings.
Die ziemlich streng aussehende Empfangsdame fragt mich nach meinem Namen und ob ich einen Termin habe. Erst nachdem sie sich bei der Agentur erkundigt hat, ob meine Angaben korrekt sind, stellt sie mir einen Besucherausweis aus und lässt mich durch das Drehkreuz.
Ungeduldig drücke ich auf den kleinen goldenen Knopf, um den Lift zu rufen, als ich eine Bewegung hinter mir wahrnehme. Und noch bevor ich einen neugierigen Blick über meine Schulter werfe, weiß ich ganz genau, wer direkt hinter mir steht.
Ich weiß nicht, ob es an seinem unverschämt heißen...




