E-Book, Deutsch, 96 Seiten
ISBN: 978-3-432-11157-5
Verlag: Enke
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Erhöhte Blutfettwerte sind weit verbreitet und nicht ungefährlich. Doch viel zu häufig werden sie mit Medikamenten behandelt, die nicht immer nötig sind. Werden Sie selbst aktiv gegen Ihren hohen Cholesterinspiegel. Die Zauberworte lauten Ernährung und Bewegung im Alltag.
Hört sich anstrengend an? Ist es aber nicht, denn Sie brauchen Ihr Leben nicht komplett umzukrempeln. Picken Sie sich aus den 50 Tipps einfach die heraus, die am besten in Ihr Leben passen. Und schon haben Sie die Weichen in Richtung "Gesundheit" gestellt.
Zielgruppe
Gesundheitsinteressierte
Autoren/Hrsg.
Fachgebiete
Weitere Infos & Material
Kleine Helfer – große Wirkung
Die meisten Killer werden Ihnen vertraut sein. Aber kennen Sie schon die Konjac-Wurzel oder Gugulipid? Es lohnt sich für Sie und Ihre Gefäße, Neues auszuprobieren. Schauen Sie sich die folgenden Seiten an und suchen Sie für Ihre tägliche Ernährung ausreichend Cholesterinkiller aus. Wählen Sie frisches Obst und Gemüse, eine Handvoll Nüsse, Samen und Kerne (beispielsweise Walnüsse und Mandeln), ballaststoffreiche Getreide und Hülsenfrüchte aus. Dazu hochwertiges (häufiger auch pflanzliches) Eiweiß aus fettarmen Milchprodukten, Fisch, Sojaprodukten und magerem Fleisch. Verwenden Sie zum Zubereiten der Speisen hochwertige Öle in kleiner Dosis. Die tägliche Fettmenge sollte 80 bis 120 g weder überschreiten noch unterschreiten. Eine fettarme Ernährungsweise kann die Blutfette negativ beeinflussen. Trinken Sie ausreichend – meiden Sie dabei jedoch sehr zuckerhaltige Getränke und Alkoholika. Am Ende des Kapitels finden Sie Ideen für einen kompletten Cholesterinkiller-Tag. Sie werden merken, dass sich Ihre Mahlzeiten immer mehr zu einer herzgesunden, cholesterinfreundlichen Ernährung entwickeln. Nach zwei bis drei Monaten können Sie dann die Erfolge Ihrer Cholesterinkiller-Ernährung vom Arzt oder in der Apotheke mit einem erneuten Cholesterin-Check überprüfen lassen. Bei der Umstellung der Ernährungsweise und dem gezielten Einbau von Cholesterinkillern ist es möglich, den Cholesterinspiegel um 30 bis 40 Prozent zu reduzieren. Damit lassen sich Cholesterinwerte bis zu 350 mg/dl normalisieren. Und das ohne die gefährlichen Neben- und Wechselwirkungen, die Lipidsenker – also cholesterinspiegelsenkende Medikamente – haben. Aber es geht bei erhöhten Blutfettwerten nicht nur um die Senkung des Cholesterins, sondern vielmehr um die Erhöhung des HDL und die gleichzeitige Senkung des LDL und der Triglyzeride. Die Substanzen Niacin sowie Chrom, aber auch Bewegung erhöhen das HDL. Omega-3-Fettsäuren senken die Triglyzeride deutlicher als viele Medikamente. Machen Sie sich den Effekt von Cholesterinkillern zunutze. Ihre Gesundheit wird es Ihnen danken. 1 Orangen
Die Orange ist als Zitrusfrucht bekannt als gesundes Obst. Die meisten Menschen denken dabei aber vor allem an das antioxidativ wirkende Vitamin C, das uns erkältungsfrei durch den Winter bringen soll. Daneben enthält die Orange jedoch auch reichlich Pektin, einen wasserlöslichen Ballaststoff (= Faserstoff). Pektin bindet das mit der Gallensäure in den Darm abgegebene Cholesterin, sodass es ausgeschieden werden kann. Dieses Cholesterin kann also nicht mehr aus dem Darm resorbiert werden und steht der Leber damit nicht mehr zur Verfügung. In der Folge muss der Organismus Cholesterin aus dem Blut verwenden, um in der Leber neue Gallensäuren produzieren zu können. Dafür aktiviert er die LDL-Rezeptoren in der Leber. Daher senkt Pektin insbesondere das gefäßschädliche LDL und nicht das HDL. Auch alle anderen Zitrusfrüchte enthalten ansehnliche Mengen Pektin. Daher sollten Zitrusfrüchte regelmäßig zur Ernährung gehören. Leider gilt dieser Vorteil nicht für die beliebten Orangen- oder Grapefruitsäfte. 2 Brombeeren
Schon zu Zeiten des antiken Arztes Hippokrates wurden Blätter und Früchte der Brombeere, die an dornigen Ranken wächst und zur Familie der Rosengewächse gehört, in der Medizin verwendet. Der hohe ernährungsphysiologische Wert von Brombeeren zeichnet sich dadurch aus, dass sie im Vergleich zu anderen Beerenfrüchten besonders viel Provitamin A und Vitamin E enthalten. Als Lieferant von Mineralstoffen sind sie besonders im Magnesium-, Kalzium- und Eisengehalt anderen Obstarten überlegen. Brombeeren sind zudem reich an Kalium, Vitamin C, Kupfer und Mangan. Auch der Ballaststoffgehalt der saftigen Früchtchen ist ansehnlich. Als Cholesterinkiller zeichnen sich Brombeeren durch ihren hohen Gehalt an antioxidativ wirksamen Flavonoiden aus. Flavonoide gehören zur Gruppe der sekundären Pflanzenstoffe. Ihnen wird eine Vielzahl gesundheitsfördernder Wirkungen zugeschrieben. Blutzucker-, cholesterin- und blutdruckregulierende Wirkungen sind nur einige davon. Anthocyane, Pflanzenfarbstoffe, die für die kräftig blauviolette Färbung der Brombeere sorgen, wirken immunstimulierend und krebshemmend, durchblutungsfördernd, gefäßschützend und blutdrucksenkend. Eine weitere Untergruppe der Flavonoide – die Polyphenole – erweitert diese gesundheitsförderlichen Effekte noch. Ihre antioxidative Wirkung ist sogar etwa 40 Prozent größer als die vergleichbarer Vitamin-E-Konzentrationen. Die Fließeigenschaften des Blutes werden verbessert, das LDL-Cholesterin wird gesenkt und der HDL-Wert erhöht. Zusatznutzen: Flavonoide wirken entzündungshemmend und vorbeugend gegen Tumorerkrankungen, Venenleiden und Hämorrhoiden. 3 Äpfel
»An apple a day keeps the doctor away.« – Diesen Ausspruch kennt wahrscheinlich jeder. Für die Arteriosklerosegefahr gilt der Satz in jedem Falle, denn Äpfel schützen Herz und Gefäße. Äpfel sind rund ums Jahr in guter Qualität nahezu überall erhältlich und wirken in kompakter, knackiger Form als Lipidsenker ohne Nebenwirkungen. Hauptsächlich ist diese Wirkung auf den hohen Pektingehalt der Äpfel zurückzuführen. Um Cholesterinkiller-Effekte zu erzielen, müssten Sie pro Tag etwa drei ungeschälte Äpfel genießen. Da es sich um einen leckeren, kalorienarmen und saftigen Snack handelt, ist es besonders zu empfehlen. Wenn Ihnen die Menge zu viel erscheint, Sie aber dennoch auf den cholesterinsenkenden Effekt der Äpfel nicht verzichten wollen, wählen Sie Apfeltrester oder Pektinkonzentrate, die in Naturkost- oder Reformhäusern erhältlich sind. Noch einfacher ist es, Einmachpektin zu verwenden. Achten Sie auf den Pektingehalt des Präparats. Eine Gabe von 3 bis 4 g Pektin pro Tag kann nach einer dreimonatigen Kur zu einem Absenken des Cholesteringehaltes um 10 bis 15 Prozent führen. Den höchsten Pektingehalt von allen Lebensmitteln haben übrigens Quitten. Sie eignen sich jedoch nicht zum Rohverzehr, da sie etwas hart und bitter sind. In der Regel reichen 1 bis 2 Esslöffel eines Pektinpräparates aus, um ausreichend Pektin aufzunehmen. 4 Antioxidanzien
Antioxidanzien (= Oxidationshemmer) sind natürlicherweise in Lebensmitteln vorkommende Stoffe, die eine Reaktion empfindlicher Moleküle mit Sauerstoff verhindern. Meistens wirken sie als Radikalenfänger. LDL-Cholesterin fördert grundsätzlich die Entstehung von Arteriosklerose. Nach neueren wissenschaftlichen Untersuchungen wirkt oxidiertes LDL (= oLDL) besonders schädigend. Makrophagen, die zu den Fresszellen des Immunsystems gehören, nehmen oLDL ungehemmt auf und speichern es. Durch die Fettüberladung der Makrophagen bilden sich Schaumzellen, was in der medizinischen Forschung als eine der Ursachen für die Entstehung von Arteriosklerose betrachtet wird. Neben einer Senkung des LDL-Cholesterinspiegels sollte also vor allem vermieden werden, dass LDL oxidiert. Eine vermehrte Aufnahme von oxidativ wirkenden Substanzen kann das verhindern. Besonders die Vitamine E und C sowie die sekundären Pflanzenstoffe aus der Gruppe der Carotinoide und Flavonoide spielen dabei eine wichtige Rolle. Auch die Spurenelemente Zink und Selen sind wirkungsvolle Partner im Kampf gegen die Oxidation des LDL-Cholesterins. Um den Körper gut mit Antioxidanzien zu versorgen, sollten Sie reichlich Obst und Gemüse essen. Um die Bioverfügbarkeit im Körper zu erhöhen, ist es besonders sinnvoll, sowohl rohes als auch gekochtes Obst und Gemüse zu essen. Wenn Sie Bedenken haben, ob Ihre tägliche Zufuhr an Oxidationshemmern ausreicht, trinken Sie zusätzlich frische Säfte (besonders wirksam ist Tomatensaft) und reichern Sie Ihre Kost mit natürlichen Konzentraten wie Bierhefe, Sanddorn- oder Hagebuttenkonzentrat an. In der Regel ist es besser, Antioxidanzien über Lebensmittel aufzunehmen und auf Nahrungsergänzungsmittel zu verzichten. Die brauchen Sie für eine gesunde Lebensweise nämlich nicht! Gute Quellen für Antioxidanzien sind beispielsweise: Vitamin E: Nüsse/Mandeln, Samen, Weizenkeimöl, Maiskeimöl, Sonnenblumenöl, Sojakeimöl, hochwertige Margarine (Diätmargarine) Vitamin C: Orangen, Zitronen, Grapefruits, Clementinen, Johannisbeeren, Himbeeren, Sanddorn, Kiwis, Paprika, Fenchel, Petersilie, Tomaten, Kartoffeln, Hagebutten Carotinoide: Tomaten, Paprika, Brokkoli, Rosenkohl, Grünkohl, Spinat, Möhren, Mais, Aprikosen, Pfirsiche, Orangen Flavonoide: Kirschen, Pflaumen, rote Beeren, Äpfel, Rotkohl, Zwiebeln, Radieschen, Radicchiosalat, Endivien, Auberginen Die Einnahme von hoch dosierten Vitamin-/Mineralstoffpräparaten kann eventuell dazu führen, dass oxidative Prozesse eher noch angeschoben werden, statt dass – wie erwartet – eine oxidationshemmende Wirkung eintritt. Nehmen Sie hoch dosierte Präparate niemals ohne Rücksprache mit Ihrem Arzt ein. 5 Heidelbeeren
Natürlich schmecken Heidelbeeren lecker und es gibt sie frisch, tiefgefroren oder aus dem Glas. Aber in Heidelbeeren stecken nicht nur ein aromatischer Geschmack und ein relativ hoher Gehalt an Ballaststoffen. Sie enthalten viel Gesundes für Herz und Gefäße. Sie sind reich an Polyphenolen, Antioxidanzien wie Phenolsäure, Gerbstoffen, Flavonolen und eben Anthocyanen, die den Cholesterinspiegel senken und auch Krebs vorbeugen können und vor neurodegenerativen...