Buch, Deutsch, 199 Seiten, PB, Format (B × H): 148 mm x 210 mm, Gewicht: 283 g
Philosophische Voraussetzungen und Wirkungen
Buch, Deutsch, 199 Seiten, PB, Format (B × H): 148 mm x 210 mm, Gewicht: 283 g
ISBN: 978-3-943624-03-8
Verlag: Angelika Lenz Verlag
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
Vorwort 9
1. Aufklärung und Wissenschaft im 18. Jahrhundert –
eine Einleitung 11
1.1. Geschichte und Gegenwart 11
1.2. Das philosophische Jahrhundert
und die Enzyklopädisten 22
1.3. Philosophische und wissenschaftshistorische
Voraussetzungen der „Encyclopédie“ 27
2. Entstehungsgeschichte und Konzeption der „Encyclopédie“ 37
2.1. Entstehung des Werkes 37
2.2. Klassifizierung der Wissenschaften,
freien und mechanischen Künste 52
2.3. Der Fortschrittsgedanke 61
2.4. Diderots weltanschaulich-philosophische Entwicklung 68
3. Die Wirkung der „Encyclopédie“ in Deutschland 77
3.1. Allgemeine Tendenzen 80
3.2. Die „Encyclopédie“ in der theoretisch-philosophischen
Reflexion (Positivismus) 111
3.3. Die „Encyclopédie“ als Modell 113
4. „Encyclopédie“ und französische Aufklärung 120
4.1. Französischer Materialismus – utopischer Sozialismus –
Marx und Engels 120
4.2. Die Entwicklung von Technik und Technologie 127
4.3. Diderot und der Gedanke der Enzyklopädie 134
Verzeichnis der Anmerkungen 140
Literaturverzeichnis 146
Statt eines Nachworts – Thesen 161
Anhang
Ökonomische Gedanken in Diderots „Encyclopédie“ 173
Anmerkungen 178
Aufklärung und freies Denken bei Kant und Feuerbach –
Eine kleine Einführung 179
Anmerkungen 196
Biographische Angaben zum Autor 199
Vorwort
Die hauptsächlich von Denis Diderot konzipierte und realisierte „Encyclopédie“ wirkt maßgeblich für die geistige, gesellschaftspolitische und theoretische Vorbereitung der bürgerlichen Revolution in Frankreich, die 1789 begann. Sie steht im Zusammenhang mit den philosophischen, kulturellen und wissenschaftlichen Auffassungen Denis Diderots und Jean le Rond d’Alemberts.
Die Entstehung, die Konzeption sowie die Wirkungen der „Encyclopédie“ werden in diesem Buch einer historisch-philosophischen Untersuchung unterzogen. Diderots philosophische Auffassungen von Natur und Naturwissenschaft und sein interdisziplinäres Wirken prägen jene Konzeption des Zusammenhanges der Wissenschaften, der freien Künste und der mechanischen Künste. Die „Encyclopédie“ zielt auf die Förderung des wissenschaftlichen, technischen, kulturellen und gesellschaftlichen Fortschritts; sie erfüllt die Aufgaben, Wissen zu verbreiten und zu klassifizieren.
Diderots Konzept der mechanischen Künste entwickelt technologisches und technikwissenschaftliches Denken und ist eine Vorarbeit u.a. für deutsche Technologen. Die Stellung zum philosophischen Materialismus und zu einer atheistischen Weltanschauung beeinflusst die unterschiedliche Wirkung der „Encyclopédie“ auf die Europäische Aufklärung und auch auf die deutsche Geistesgeschichte. Die „Encyclopédie“ ist ein Vorbild für deutsche lexikalische Werke.
Die Befragung der realen und der Philosophie-Geschichte und der kulturellen freigeistig-humanistischen Traditionen sowie eine kritische Rekonstruktion der Aufklärung des 18. Jahrhunderts als großen heroischen Beginn der Moderne geben Richtpunkte und Handlungsmotive für die Bewältigung heutiger Herausforderungen. Dabei spielen Wissenschaft und Technik, die Wirkungsgeschichte philosophischer und wissenschaftlicher Kritik und die Wechselwirkungen von Theorie und Praxis in Zeiten grundlegender gesellschaftlicher Veränderungen eine besondere Rolle. Die Frage nach progressiven Traditionen der bürgerlichen Gesellschaft erhält in dieser Hinsicht eine spezifische Dimension, in der Denkfreiheit, Demokratie, Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit wesentlich sind.
Das vorliegende Buch würdigt den führenden französischen Aufklärer Denis Diderot und das große Werk der Aufklärung, die „Encyclopédie“. Es ist aus der Dissertationsschrift des Autors mit dem Titel „Denis Diderots ‚Encyclopédie‘ (1751–1772) – philosophische Voraussetzungen und Wirkungen“ aus dem Jahr 1986 entstanden. Zugleich ist es keine rein theoretische Abhandlung über die Aufklärung, sondern skizziert geschichtliche Abläufe und philosophische und literarische Reflexionen. Aktuellere aufklärungstheoretische Literatur ist mit einbezogen (FAULSTICH) (SCHNEIDERS 2008) (STOLLBERG-RILINGER). Damit soll auch ein Beitrag gegen das Vergessen des Erbes der Aufklärung, ihres neuen Denkens mittels Vernunft und Wissenschaften und ihrer Grenzen, ihrer Unabgeschlossenheit und ihrer kritischen Gegenwartsrelevanz im 21. Jahrhundert geleistet werden. Der 300. Geburtstag Diderots in diesem Jahr 2013 ist ein angemessener Anlass.
Mein Dank gilt vielfältigen damaligen Diskussionen in der MEGA²-Forschungsgruppe des heutigen Instituts für Philosophie an der Humboldt-Universität zu Berlin. Besonders möchte ich mich für die Unterstützung von Anneliese Griese (Berlin) bedanken. An der Entstehung der vorliegenden Arbeit nahmen auch Hermann Ley (Berlin), Dorothea Goetz (Potsdam) sowie Winfried Schröder (Berlin) mit Hinweisen und Vorschlägen Anteil, wofür ich dankbar bin.
Nicht zuletzt danke ich meiner Familie für Geduld und Verständnis.