E-Book, Deutsch, Band 2513, 64 Seiten
Reihe: Perry Rhodan-Erstauflage
Perry Rhodan-Zyklus "Stardust"
E-Book, Deutsch, Band 2513, 64 Seiten
Reihe: Perry Rhodan-Erstauflage
ISBN: 978-3-8453-2512-5
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Christian Montillon wurde 1974 als Christoph Dittert in Rockenhausen in Rheinland-Pfalz geboren. Mit 16 Jahren kaufte er am Kiosk in seinem Heimatort Winnweiler seinen ersten Perry Rhodan-Roman, 'Solo für einen Androiden' von Ernst Vlcek. Er wurde schnell zu einem großen Fan des Autors und scheint sich seither in den Kopf gesetzt zu haben, in dessen Fußstapfen zu treten ... Zunächst studierte Dittert in Mainz Germanistik, Buchwissenschaft, Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft und erwarb 2001 seinen Magistertitel. Nach dem Studium begann er eine Doktorarbeit auf dem Gebiet der Gesangbuchforschung, die er aber nicht fertigstellte, weil er sich als Autor selbstständig machte. Für sein Pseudonym Christian Montillon lieh er sich den Mädchennamen seiner Frau Rahel aus. Die Schriftstellerkarriere begann Dittert im Jahr 2003 mit ersten Romanen für die Serie 'Coco Zamis', die auf Basis der klassischen 'Dämonenkiller'-Serie aus den 70er Jahren entstand. Die Grundlagen für die Serie hatte Ernst Vlcek gelegt, und der Wiener Autor schrieb auch bei 'Coco Zamis' mit. Kurz darauf stieg Dittert in unterschiedliche Serien des Bastei-Verlages ein, zu denen er zahlreiche Titel beisteuerte. 2004 wagte er es, seinem Idol Ernst Vlcek einen Schritt näher zu kommen und sich bei der Perry Rhodan-Redaktion zu bewerben. Zunächst verfasste er vier Romane für die ATLAN-Serie, und kurz darauf feierte er mit dem Doppelband 2346 und 2347 seinen Einstand als Perry Rhodan-Teamautor. Seither gehört er zu den beliebtesten Autoren der Serie. Was ihn an Perry Rhodan am meisten fasziniert, sind 'die unterschiedlichen Blickwinkel auf dasselbe Geschehen, die Vielzahl an völlig unterschiedlichen Autoren.' Neben der Arbeit an der Hauptserie findet Christian Montillon immer wieder Zeit für weitere Projekte. Er schrieb für die Heyne-Taschenbuchreihen, übernahm die Exposé-Redaktion der 36-teiligen Nebenserie Perry Rhodan-Action und verfasst den 'Infotransmitter' für die Perry Rhodan-Serie, der unregelmäßige Nachrichtendienst der Serien-Homepage. Außerhalb des 'Perryversums' publizierte er zahlreiche Hardcover im Zaubermond-Verlag, allesamt Titel, die zu laufenden Serien gehören. 'Ja, ich bin ein Serienmensch', gesteht Montillon. 'Auch im Fernsehen schaue ich so gut wie nichts außer Serien, von den :Star Trek9-Serien bis zu :Friends9 - oder meiner Frau zuliebe auch mal :Emergency Room9, bei dessen Blutmassen mir allerdings regelmäßig schlecht wird ... und das, obwohl ich in meinen Texten hin und wieder noch mehr Blut vergieße. Aber im Emergency Room ist es eben real ... oder könnte zumindest real sein.' Christian Montillon lebt mit seiner Frau und seinen drei Kindern Tim, Silas und Noah bei Grünstadt in der Pfalz. 'Und egal, was die Zukunft bringt', verspricht er, 'ATLAN und Perry Rhodan werde ich als Leser treu bleiben.'
Autoren/Hrsg.
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1.
Notstand »Schau dir das an«, sagte Ronald Tekener. »Das sind keine Städte mehr, das sind Festungen.« Die PETRALONA, ein Beiboot der TRAJAN, stand im Orbit des Planeten, der das Ziel ihrer kurzen Reise darstellte. Auf Mawego hoffte Tek auf eine bedeutende Entdeckung. Seiner Einschätzung nach standen die Chancen dafür ausgezeichnet – und meistens fuhr der Smiler gut damit, seinem Gefühl zu vertrauen. In dem kleinen Besprechungsraum am Rand der Zentrale musterten Tekener und sein kleiner Begleiter die Aufnahmen der Planetenoberfläche, die von den Ortern in Realbilder verwandelt wurden. »Es sind Festungen, die mir keinerlei Respekt einflößen.« Senego Trainz, der Anführer der Mikro-Bestien, schien den kantigen Geschützforts und hoch aufragenden Wällen keine Aufmerksamkeit mehr zu widmen, sondern betrachtete die Orterergebnisse, die in Form von Datenkolonnen über das kleine Display liefen, das er in der Hand hielt. »Wenn nötig, werden wir sie stürmen und zerstören.« »Nicht so voreilig! Sowohl die Dron als auch die Hasproner gehören zum Galaktikum. Sie sind nicht unsere Feinde.« »Dann ist es also üblich, dass die Mitgliedsvölker des Galaktikums aufrüsten und Heerscharen von Soldaten auf Planeten schicken, die weder zum einen noch zum anderen Sternenreich gehören?« Humor, dachte Tek. Das ist eine Eigenschaft, die ich bislang weder bei Trainz noch bei irgendeiner anderen Mikro-Bestie als besonders prägend ausgemacht habe. Er zoomte einen Teilbereich des Holos näher heran. Tatsächlich – er hatte sich nicht getäuscht. Eine ganze Armada voll ausgerüsteter Kampfgleiter parkte am Rand eines Wüstengebiets. »Sagen wir es so – ich komme mir nicht gerade vor, als blicke ich auf eine Welt, die zu einem friedlichen Sternenbund gehört.« Senego Trainz maß gerade einmal 22 Zentimeter; trotz seiner bulligen Statur und den drei glühend roten Augen im glänzenden Schädel, die ihn eindeutig als die Miniaturausgabe eines Haluters definierten, wirkte er alles andere als furchterregend. Beging jedoch ein Feind den Fehler, Trainz oder eine andere Mikro-Bestie zu unterschätzen, konnte er dies sehr schnell mit dem Leben bezahlen. Nicht umsonst hatten sie innerhalb der Terminalen Kolonne TRAITOR als »Assassinen des Chaos« einen furchtbaren Ruf gehabt. Trainz' rechte Schädelseite bestand – im Gegensatz zum sonstigen pechschwarzen Äußeren – aus schneeweißer Haut, die von nässenden Narben und Geschwulsten bedeckt war. Auch die Gliedmaßen der rechten Körperhälfte waren von dicken Narben bedeckt. Ein einziger Blick genügte, um Trainz als Veteran zahlloser Kämpfe zu identifizieren. Wo und wie genau er sich die schrecklichen Verletzungen zugezogen hatte, darüber schwieg er. »Eine friedliche Welt«, sagte die Mikro-Bestie, »um die sich sowohl Kampfschiffe der Dron als auch der Hasproner sammeln. Eine Aufrüstung ersten Grades wie aus dem Lehrbuch.« »Es ist bislang kein einziger Schuss gefallen. Und das wird es auch nicht.« Trainz tippte auf den Sensorfeldern des kleinen Displays. »Bist du dir sicher, Ronald Tekener?« Mit einem Schub seines Flugaggregats surrte er in die Höhe und landete auf der Armlehne von Teks Sessel. »Insgesamt sind am Systemrand mehr als eintausend Raumschiffe stationiert. Das genügt, um ganze Planeten zu zerbomben. Von Mawego würde nichts übrig bleiben, wenn ...« »Wir befinden uns mitten im Bereich des Galaktikums!«, entgegnete der Smiler. »Weder die Dron noch die Hasproner werden hier einen Krieg beginnen. Sie liegen in einem Konflikt, sie plustern sich zu Drohgebärden auf – mehr nicht.« »Worum streiten sie sich? Etwa um diesen Planeten? Er ist unbedeutend. Für die Dron ein Ruheplanet für Veteranen. Die Hasproner haben einen Handelsbeauftragten geschickt, weil irgendwelche Waren ...« »Das ist mir bekannt!« Tek fixierte die kleinen Augen seines Gegenübers. »Ich habe die Daten über diesen Planeten genauso durchgeackert wie du.« Er war gelinde verwundert darüber, dass Trainz über die Hintergründe diskutieren wollte; er war eine charismatische Führerfigur für die Mikro-Bestien, und wenn nötig, plante er auch die Details eines Kampfeinsatzes – aber allgemeinpolitische Hintergründe zur Gesamtlage in der Galaxis gehörten nicht gerade zu seinen Stärken. Oder doch? Je länger der Smiler nachdachte, umso mehr wurde ihm bewusst, wie wenig er im Grunde genommen über Senego Trainz, den Anführer der wohl schlagkräftigsten Truppe im Dienst der USO, wusste. Das Rätsel um seine Verletzungen und Narben bildete in dieser Hinsicht nur die Spitze des Eisbergs. »Sieh es als Herausforderung an«, schlug er vor. »Im besten Fall werden wir nicht nur diesen lokalen Konflikt beenden, sondern zugleich das entdecken, weswegen wir die Reise hierher überhaupt erst angetreten haben.« »Den Polyport-Hof, den du hier vermutest.« »Den verborgenen Hof«, bestätigte Tekener. * »Den verborgenen Hof«, hörte Senego Trainz seinen Vorgesetzten sagen. Tekener war derjenige, der bei dieser Mission den Oberbefehl innehatte, doch Trainz kam nicht umhin, eine gewisse Befangenheit bei dem berühmten Smiler festzustellen. Er verließ sich zu sehr darauf, dass beide Seiten, die in diesem Sonnensystem nahe davor waren, einen Krieg zu entfesseln, auf der Seite der Guten standen. Allerdings konnte die Mikro-Bestie nicht glauben, dass Tek derart naiv war – das Leben musste ihn längst eines Besseren belehrt haben. »Warum beharrst du darauf, dass es nicht zu einer Eskalation kommen wird?« »Aus einem einzigen Grund«, antwortete Tekener. »Beide Völker können es sich nicht leisten, es sich mit dem Galaktikum zu verscherzen. Wer den ersten Schuss abgibt, wird als Kriegstreiber gegen ein anderes Mitgliedsvolk gelten. Was ein Ausschluss aus der galaktischen Gemeinschaft für die Dron ebenso wie für die Hasproner bedeuten würde, kannst du dir selbst ausrechnen.« Das klang schon um einiges vernünftiger. Trainz gab sich keinen Illusionen hin, was die wahre Natur jedes Wesens anging, gleich welchem Volk es entstammte. Ausnahmen bestätigten dabei die Regel. »Wie beurteilst du dann, dass sowohl die Dron als auch die Hasproner dieses System zum Sperrgebiet erklärt haben?« Der Smiler zeigte sein Lächeln, das ihn geradezu sprichwörtlich berühmt gemacht hatte. Der Mikro-Bestie imponierte es nicht sonderlich. Ebenso wenig wie die seit Teks Erkrankung an den Lashat-Pocken zurückgebliebenen Narben im Gesicht. Trainz wusste kaum etwas über diese Krankheit, aber sie konnte wohl kaum dem standhalten, was er selbst erlebt hatte. Tekeners Narben oder seine eigene schwärende und nässende Schädelhälfte? Trainz müsste nicht lange überlegen, wenn er vor die Wahl gestellt würde. »Nun?«, fragte die Mikro-Bestie. »Es gibt nur einen Grund, Mawego zum Sperrgebiet auszurufen: Die beiden Völker wollen einen internen Konflikt klären, ohne das Galaktikum als Schiedsinstanz einzubeziehen. Denn dadurch würde die Ursache des Konflikts an die Öffentlichkeit geraten, und genau das wollen sie offensichtlich verhindern.« »Also ist es entweder für beide Seiten unangenehm, weil es sie in Misskredit bringen würde, oder es geht um etwas von großem Wert.« Tek zog die Nachbildung des Controllers der Klasse A, die er im Stützpunkt der TRAITOR-Marodeure auf Adeksion erbeutet hatte, aus der Tasche und drehte sie sinnend zwischen den Fingern. »Meine Nase sagt mir, dass es um einen Polyport-Hof geht.« Jenes Artefakt der Ordnungsmächte, das das Universum erschloss, wie es im Abschlussbericht über die Vorkommnisse auf Adeksion hieß. Trainz konnte die Bedeutung dieses Fundes nicht genau einordnen. Er war innerhalb der Terminalen Kolonne erzeugt und aufgezogen worden, als Kämpfer gegen die Ordnungsmächte – und daher wusste er zumindest eines: Auch die Kosmokraten und ihre Diener verfügten über große Macht. Und letztlich ging es genau darum: um Macht. Die Dron und Hasproner sahen das nicht anders. Was wieder einmal seine Theorie bestätigte, dass sich der Funke des Krieges auf diesem Planeten sehr wohl entzünden konnte, auch wenn Tekener dies verneinte. So extensiv verneinte, dass er sich damit wohl selbst davon überzeugen wollte. »Warum warten wir noch?«, fragte Trainz. »Wir müssen auf Mawego landen.« »Es gibt nach wie vor keine Landeerlaubnis.« »Und du willst tatsächlich warten, bis du eine offizielle Einladung in ein umkämpftes Sperrgebiet erhältst, in dem sämtliche Bewohner dieses Planeten ein Geheimnis vor deinen Augen verbergen wollen?« »Du hast recht. Wir haben lange genug Geduld demonstriert. Es wird Zeit zu handeln.« Tek erhob sich von dem Stuhl, der einige Zentimeter über den Boden rutschte und gegen die Wand stieß. Senego Trainz schwebte neben dem Terraner in Richtung der Tür, die den Besprechungsraum mit der Zentrale der PETRALONA verband. »Was willst du tun?« »Stell dein Team zusammen. Euer Einsatz wird bald beginnen.« Die Tür glitt zurück. »Ich werde euch undercover auf den Planeten schicken. Du trägst die Verantwortung, dass euch niemand enttarnt und der Krieg am Ende doch noch beginnt.« »Du hältst es also nicht für unmöglich?« Tekener schwieg. Und lächelte. * Mawego, die Hauptwelt des Otensos-Systems, gehörte offiziell den Dron, allerdings bestand die Mehrzahl der Bevölkerung aus Haspronern. Tek diskutierte per Holofunk mit einem der Reptilienabkömmlinge, denen er zuletzt...