Monk / Layden | Van Halen - Teufelspakt | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 392 Seiten

Monk / Layden Van Halen - Teufelspakt

Die Ära mit David Lee Roth
1. Auflage 2018
ISBN: 978-3-85445-644-5
Verlag: Hannibal Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Die Ära mit David Lee Roth

E-Book, Deutsch, 392 Seiten

ISBN: 978-3-85445-644-5
Verlag: Hannibal Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Van Halen durchbrachen die Schallmauer des Hard Rock. Sie lebten schneller als andere, spielten leidenschaftlicher und kannten keine Tabus. Die vielbeschworene Trinität aus "Sex, Drugs & Rock'n'Roll" war für sie keine leere Formel, sondern stand für das Lebensmotto der unvergleichlichen Band. Schon vor dem Welthit "Jump" füllten Van Halen die Stadien rund um den Globus und zogen das Publikum durch ihre unnachahmliche und wilde Show in ihren Bann. Doch ein Pakt mit dem Teufel fordert seinen Tribut ...

Bereits vor seiner Zeit als Manager der Hard'n'Heavy-Institution hatte Noel E. Monk viele Erfahrungen im Musikbusiness gesammelt: beim Bühnenaufbau in Woodstock, als Weggefährte von Janis Joplin und Grateful Dead sowie als Tourmanager der Sex Pistols in den USA. Doch was er dann mit dem Quartett aus Pasadena, Kalifornien, erlebte, stellte alles Vorhergehende in den Schatten: Während sich andere Bands mit Groupies vergnügten, bevorzugten Van Halen die berüchtigten "Ketchup-Queens". Hartgesottene Rockmusiker nippten vor einem Konzert am Bier, wohingegen Van Halen Jack Daniels zum Frühstück kippten und als Fitness-Programm Hotelzimmer verwüsteten. Ein Auftritt von Eddi Van Halen, seinem Bruder Alex, Michael Anthony und vor allem Sänger "Diamond" David Lee Roth glich einem Zirkus der Superlative: Pulsierende und harte Rhythmen, geniale Gitarren-Arbeit und akrobatische Show-Einlagen vereinten sich zu einem atemberaubenden Spektakel, von dem Fans heute noch schwärmen.

Noel E. Monk präsentiert dem Leser nicht nur einen unverfälschten Blick hinter die Kulissen, sondern erzählt auch die Geschichte einer Band von vier Freunden, die Musikgeschichte schrieben. Dabei werden wegweisende Alben wie Van Halen oder 1984 vorgestellt, die über 30 Jahre nach der Produktion noch immer durch einen hohen Energiepegel überzeugen. Doch was als gemeinsames Projekt begann, endete 1985 mit einem Zerwürfnis und dem Ausstieg von David Lee Roth. Danach hatten Van Halen ihren Zauber verloren.

VAN HALEN: Teufelspakt - Die Ära mit David Lee Roth ist ein packendes Zeitdokument der aktuell häufig beschworenen Vinyl-Ära, in der die Musik noch großen Einfluss auf das Publikum ausübte und einen wichtigen Teil des Lebens darstellte. Die lebendige Darstellung, bislang unbekannte Episoden aus der Bandkarriere und besonders die Insider-Informationen aus der Hochzeit des Hard Rock lassen eine für die Generation der Babyboomer stilprägende Zeit wiederaufleben.

Monk / Layden Van Halen - Teufelspakt jetzt bestellen!

Weitere Infos & Material


Prolog: 1982 Als die Jungs aus der Band der Limousine entsteigen, hängt der Geruch von Sex in der Luft. Er steigt ihnen in die Nase, packt sie im Schritt und zieht sie vorwärts, durch eine pulsierende Menschenmenge aus Frühankömmlingen, größtenteils jungen Mädchen (aber nicht ausschließlich) – sie kreischen und flehen, tun alles, um auf sich aufmerksam zu machen, damit sie später, wenn die Show vorüber ist, vielleicht Zugang zum innersten Heiligtum erlangen, wo dann die richtige Party abgeht. Die Jungs geben sich unbeeindruckt. Sie befinden sich zu diesem Zeitpunkt im vierten Jahr eines spektakulären siebenjährigen Laufs, der dazu führt, dass sie sich zur populärsten Band des Rocks aufschwingen werden, und haben sich an die Bewunderung – und all die Vorteile, die sich daraus ergeben – gewöhnt. Für David Lee Roth, die Brüder Edward und Alex Van Halen sowie Michael Anthony – ein Quartett südkalifornischer Kumpels, die als Partyband anfingen, bevor sie als Van Halen zu Superstars und Vertretern einer besonders eingängigen Spielart des Heavy Metal wurden – könnte es nicht besser laufen. Sie befinden sich mitten in einer Tour, die sie durch Nord- und Südamerika, Europa und schließlich Ostasien führen wird, um ein Album vorzustellen, das kommerziell wie künstlerisch nicht einmal zu ihren besten zählt. Doch vielleicht lässt sich Erfolg nicht allein über Talent definieren. Eventuell geht es vielmehr darum, sich einen Platz in der Geschichte zu sichern – und zwar als eine der besten Livebands der Branche mitsamt hingebungsvollen Fans, hohen Verkaufszahlen und lawinenartigen Merchandise-Einkünften. Klar, man könnte behaupten, dass die Band ihren Höhepunkt zwei Jahre später mit dem brillanten Album 1984 und der zugehörigen Megatour erreichen würde, die Van Halen zu einem Markennamen und zu Musikvideo-Superstars der ersten Stunde machen sollten. Aber ich war dabei und weiß, dass es anders ist. Ich begleitete die Band, als sie sich einen Namen machte – zuerst als ihr Roadmanager, dann als ihr Manager –, ging mit ihr durch dick und dünn. Ich genoss den wilden Ritt und liebte jede Sekunde davon. Und die Wahrheit ist: 1984 pfiffen Van Halen – die Band, die ich verehrte und zu deren Erfolg ich beigetragen hatte – aus dem letzten Loch, was jedoch nicht vielen Leuten auffiel. Sie sahen nur die ausverkauften Arenen sowie das Platin-Album (und die Singles). So nahmen sie an, dass alles in Ordnung sei. „Diamond Dave“ David Lee Roth sprang immer noch vom Schlagzeugpodest und lieferte Sprünge ab wie ein Turner bei Olympia. Eddie jagte nach wie vor schneller als irgendwer sonst im Geschäft über das Griffbrett, wobei die atemberaubenden Solos, die er routiniert ablieferte, Vergleiche zu Hendrix, B. B. King und so ziemlich jedem anderen legendären Gitarristen heraufbeschworen. Sie hatten die Welt bei den Eiern, diese Typen. Doch dann lockerten sie ihren Griff. Während sich 1984 immer weiter verkaufte und Kritikerlob einfuhr, die Band eine ausverkaufte Show nach der anderen spielte, begann das Fundament, auf dem sie errichtet worden war, zu bröckeln. O. k., eigentlich tat es das schon eine ganze Weile. Mitte 1984 verliefen bereits tiefe Gräben durch die Band, und sie sah sich mit einer Reihe von Konflikten konfrontiert, die einesteils belangloser, andererseits aber auch gewichtiger Natur waren. Lange schwelende künstlerische Differenzen (ganz zu schweigen von persönlichen Schrullen) zwischen Eddie und David erreichten nun eine kritische Temperatur. Der Drogen- und Alkoholkonsum innerhalb der Band eskalierte. Liebe und „Bruderschaft“ sowie der gute alte Jugendtraum, eine Band zu gründen, um Mädchen flachlegen zu können und nebenbei noch ein paar Mäuse zu machen, waren Verbitterung, Selbstgefälligkeit und mitunter sogar Hass gewichen. Die Tour verlief extrem erfolgreich – eine gute Sache, wenn man bedenkt, dass wir ansonsten viel Geld verloren hätten. Wir hatten uns in einem letztlich von uns selbst entworfenen Labyrinth verlaufen, das uns zu verschlucken drohte. Eine Materialschlacht vor Ort, protzige Sets, unzählige Crew-Mitglieder. Doch ließ sich eines nur schwer von der Hand weisen: Van Halen waren, verdammt noch mal, unsinkbar! Zumindest dachten wir das. Was auch immer wir allerdings waren, wir waren gut. Wir arbeiteten nicht nur kostendeckend, nein, wir spielten sogar Geld ein. Im Mittelpunkt der Party zu stehen, bringt aber nicht viel, wenn man es nicht genießt – und darin lag das Problem. 1984 waren die vergnüglichen Zeiten, in denen die Band das Leben auf Achse aufsaugte und für die Musik lebte, lange vorüber. Zwar spielten die Jungs immer noch von ganzem Herzen für ihre begeisterten Fans, doch sobald die Show vorbei war und sich das Publikum lichtete, wurde offensichtlich: Van Halen hatten keinen Spaß mehr. Mitte 1984 waren Van Halen eine immer noch strahlende, aber zugleich auch deprimierte Kopie ihrer selbst. Die Gruppe kam eher lustlos vertraglichen Verpflichtungen nach, ihre vier Mitglieder gingen in der Regel ihrer eigenen Wege, sobald die Scheinwerfer erloschen und die Trucks beladen waren. Ich befand mich damals mittendrin und schlüpfte häufig in die Rolle des Schiedsrichters, bis ich schließlich in die Wüste geschickt wurde. Obwohl 1984 vielleicht von außen betrachtet wie das beste Jahr von Van Halen wirken mag, weiß ich, dass dem nicht so war. Ihr wollt einen Schnappschuss aus der Zeit, als die Band im Zenit stand, einen Backstage-Pass für die kreativste und hedonistischste Phase der Jungs? Nun, dann müsst ihr ein wenig weiter zurückgehen. Wie wäre es mit 1982? … Wir kommen also zur Show an. Eine seltsame Kombination aus Gerüchen schwängert die Luft hinter der Bühne. Sie sind nur schwer voneinander zu trennen und auch zu identifizieren. Das Erste, was einem in die Nase steigt, sind die Abgase – als würde man eine Autowerkstatt oder Tankstelle betreten. Nehmen wir eine typische Arena mit 15.000 Sitzplätzen, in Portland oder Pittsburgh, oder den Checkerdome in St. Louis – das ist gar nicht so wichtig, denn sie sind alle gleich. Auf der Rückseite jeder dieser Locations befindet sich eine Rampe, über die die Ausrüstung ein- und ausgeladen wird. Am Fuße dieser Rampe warten ein Sattelschlepper und dahinter noch ein halbes Dutzend weiterer Laster, die geduldig ausharren, bis sie an der Reihe sind. Sie alle spucken giftige Gase in die abgestandene Luft. Über den ganzen Bereich legt sich Rauch, was einen an den Anflug auf Los Angeles an einem schönen Tag erinnert. Ihr wisst schon: Je näher man dem Boden kommt, desto dicker wird die Luft, und sie verändert die Farbe: von durchsichtig zu irgendwie rosafarben, bis der Anblick – ein paar Tausend Fuß über der Erde – eine schlammige Note erhält. Draußen stehen die Trucks und die schwitzenden Roadies. Und auch die Groupies – Labsal für die Truppen. Die Mädels verströmen einen überwältigenden Geruch – und dabei handelt es sich nicht nur um Parfüm, sondern auch um das Aroma von Sex, Schweiß und Begehren. Er ist kaum auszumachen, doch man nimmt ihn dennoch wahr: diesen Geruch des Verlangens und den Zwang, loszulegen. Trink eine Flasche Schnaps, wirf dir ein paar Pillen ein, rauch einen Joint (oder auch zehn) und warte ab, wohin dich der Abend führen wird. Vielleicht nirgendwohin. Vielleicht erhaschst du aber auch einen Blick hinter die Kulissen – auf einen Abend (oder zumindest ein paar fieberhafte, verschwitzte Minuten) voller fleischlicher Wonnen mit einem der Bandmitglieder. Und wenn daraus nichts wird, dann eben mit einem der Roadies oder jemandem aus der Crew vor Ort. Vielleicht trollst du dich auch einfach wieder nach Hause zu deinem Freund und kletterst zu ihm ins Bett, während dir David Lee Roth durch den Kopf geistert. Bei einem Van-Halen-Konzert ist das Verlangen stets greifbar – und es begegnet einem in Form eines berauschenden Aromas, wie Patschuliöl, das durch die Tore in den Backstage-Bereich hereinströmt. Während der Beginn der Show stetig näher rückt, wird einem bewusst, dass der Energiepegel steigt. Das lässt sich nicht nur am Lärm festmachen – nein, man kann es vielmehr fühlen. Es scheint fast so, als würde das Gebäude selbst zum Leben erwachen. Wenn ich durch den Hintereingang trete, ist die Band bereits versammelt: Edward mit seiner Gitarre in der Hand (ohne sie geht er nirgendwohin. Er tauchte sogar einmal an einem Tatort mit ihr auf); der sanftmütige Michael, der „Jedermann“ der Truppe, der einfach so herumlungert (kein Bass in Sicht); David, der pedantische Entertainer, der dem Tontechniker ausführliche Anweisungen gibt („Wenn ich zum Ende von ‚Atomic Punk‘ komme und ‚Let the show go on and on‘ sage, dann legst du da ein Echo drüber, okay?“); und Alex, der verkehrt herum auf einem Stuhl sitzt und die Rückenlehne mit zwei Drumsticks bearbeitet, während er mit seinen wachsamen Augen abcheckt, was für „Grazien“ die Szenerie betreten. Als eine junge, attraktive Angehörige der Catering-Crew einen Teller mit Chicken Wings auf dem Büffettisch abstellt, greift er flugs nach einem der Schenkel der Frau. Er lächelt. Sie kichert, verpasst ihm einen Klaps auf die Finger und gibt sich ungerührt. Doch ich habe das Gefühl, dass sie bloß ein Pokerface aufsetzt – oder vielleicht ist sie einfach an die ungewünschte Aufmerksamkeit gewöhnt, die man erhält, wenn man Rockbands das Essen liefert. Was kann man da sagen? Das, was ansonsten als sexuelle Belästigung gebrandmarkt würde, gilt in der Welt des Rocks als...


Monk, Noel E.
Noel E. Monk begleitete Van Halen in den Jahren 1978 bis 1985, zuerst als Tourmanager und danach als Personal Manager. Er ist Autor des aufschlussreichen 12 Days On The Road: The Sex Pistols And America. Der mittlerweile über Siebzigjährige lebt in Colorado.



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.