Moebius | Barfuß im Himmel | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 272 Seiten

Moebius Barfuß im Himmel

E-Book, Deutsch, 272 Seiten

ISBN: 978-3-96858-831-5
Verlag: Karina Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Drei ganz unterschiedliche Frauen kommen in den Himmel. Ihre erste Pflicht ist es, ihre Leben genau unter die Lupe zu nehmen und herauszufinden, was gut und was weniger gut war.Doch wo soll Josefa beginnen, wenn sie sich an nichts erinnert? Der Schutzengel Steini muss alle kreativen Kräfte aufbieten, um Josefa wieder klare Sicht zu verschaffen.Auch Elfie kämpft um ihre Erinnerung, doch es gibt auch Schutzengel, die ihre Aufgabe nicht ganz so ernst nehmen. Dadurch wird es für die unternehmungslustige Elfie brenzlig. Sie gerät in Situationen, die sie im Himmel nicht erwartet hätte. Doch jetzt kommt auch Schutzengel Alfie in Schwierigkeiten, denn bei Verletzung der Aufsichtspflicht kennt der Erzengel Michael kein Pardon.Anna sieht in aller Gelassenheit auf ihr Leben zurück. Sie hat sich nichts vorzuwerfen, sie hat getan, was sie konnte und ein gutes Leben gelebt auch wenn es schwierig war. Ein Fremder interessiert sich brennend für ihre Lebensgeschichte und der Leser ist gefordert, selbst herauszufinden, wer dieser Herr Kommissar ist, der ihr auf Schritt und Tritt folgt.

Mitglied bei der Autorengruppe Karina Verlag, Wien.
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Autoren/Hrsg.


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Vorwort   Was passiert, wenn wir sterben? Haben Sie sich darüber schon einmal Gedanken gemacht? Wo gehen wir hin, wenn wir überhaupt irgendwo hingehen? Womöglich heißt es: ›Licht aus!‹, und das war es dann. In unserer materialistisch orientierten Welt ist dieser Gedanke weit verbreitet, denn für eine geistige Welt ist kein Platz in den Köpfen der Menschen. Seit Urzeiten stellt sich die Menschheit die Frage, ob es ›danach‹ nicht doch noch etwas gibt, und die Antworten, die verschiedene Kulturen für sich gefunden haben, sind vielfältig. Müssen wir uns dem Totengericht des Osiris stellen? Oder wartet auf die Sünder ein Gehörnter, um sie mit Feuer und Schwefel für ihre Verfehlungen zu bestrafen? Schwingen wir uns mit jedem Sterben auf ein karmisches Rad und dienen im nächsten Leben unsere schlechten Taten ab? Haben wir schon so oft gedient, dass wir uns am Ende im Nirwana, dem seligen Nichts, auflösen? Was, wenn wir gar Charon, dem Fährmann auf dem Weg in den Hades einen Obolus leisten müssen? Und was passiert eigentlich in den ›Ewigen Jagdgründen‹? Vielleicht wartet ja Petrus an der Himmelstür auf uns und wir müssen ihm Rechenschaft ablegen? Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht. Möglicherweise ist alles ja ganz anders …   Dieser Roman soll Spaß machen und gleichzeitig auch ein bisschen zum Nachdenken anregen. Er beruht auf den Lebensgeschichten dreier ganz unterschiedlicher Frauen, die dementsprechend auch den Himmel auf unterschiedliche Art und Weise kennenlernen. Lassen Sie sich berühren und lachen Sie, was das Zeug hält, getreu meinem Motto: Humor ist, wenn man trotzdem lacht!   Herzlichst Karina Moebius        
Josefa     Mittwoch! Ja, es ist Mittwoch! Da ist sich Josefa ganz sicher, doch diese Erkenntnis bleibt das Einzige, das ihr einfällt. Sie steht verloren an der Bushaltestelle, irgendwo in der Pampa, im dichten Nebel. Worauf sie wartet, weiß sie nicht. Vermutlich auf den Bus, sonst würde sie ja nicht an der Haltestelle stehen. Doch wo sie hin will und was noch vor fünf Minuten war, bleibt ihr ein Rätsel. Die Umgebung ist vom diffusen Weiß des Nebels verschlungen und sie kann kein einziges Geräusch wahrnehmen. Totenstille. Verunsichert sieht sie sich um, doch außer einer schmächtigen alten Frau, die auf der Bank im Wartehäuschen sitzt, sieht sie nichts und niemanden. Die Alte lächelt ihr freundlich und aufmunternd zu, als wäre sie mit Josefa gut bekannt und wüsste Bescheid. »Na, die schaut aus, wie wenn s’ gerade aus dem Bett gestiegen wär«, denkt Josefa, während sie die Frau, vor allem deren Frisur, kritisch mustert. Sie würde ja gerne nachfragen, wo sie hier ist, doch dann müsste sie dieser merkwürdigen Fremden gegenüber zugeben, dass ihr Kopf wie leer gefegt ist. Und das wäre ja zu peinlich! Plötzlich fährt, wie aus dem Nichts kommend, ein auf Hochglanz poliertes weißes Taxi vor. Die hinteren Türen öffnen sich scheinbar automatisch und lautlos. »Kommen S’ Gnädigste, steigen S’ ein!«, ruft der Fahrer Josefa gut gelaunt zu. Nur zögernd nähert sie sich dem Fahrzeug und sieht sich den Jüngling hinter dem Steuer erst einmal ganz genau an. Nein, sie kennt ihn nicht, doch auch er tut, als wäre Josefa eine gute alte Bekannte. »Ein fescher Bursch, nur die Frisur …«, geht ihr durch den Kopf, denn seine langen blonden Haare sind im Nacken zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. Der fesche Bursch lächelt charmant und aus seinen blauen Augen blitzt der Schalk hervor. »Kommen S’, kommen S’, sonst verpassen S’ noch den Check-in!«, treibt der Feschak in Fahreruniform Josefa zur Eile an. Sie weiß nichts von einem Check-in, aber es klingt wie etwas, das sie unter keinen Umständen verpassen sollte, und so klettert sie hurtig ins Taxi. Die Alte, die gerade noch im Wartehäuschen saß, tut, als gehöre sie dazu, und steigt wie selbstverständlich auf der anderen Seite des Fahrzeugs ein. »Na, die ist allerhand!«, ärgert sich Josefa – das Taxi ist ja schließlich ihretwegen gekommen –, doch sie traut sich nicht, etwas zu sagen. Das Fahrzeug fährt wie auf Schienen. So kommt es ihr zumindest vor. Kein Gerüttel und Geschüttel, nur sanftes Dahingleiten. Sonst bekommt sie von der Fahrt nicht allzu viel mit, denn sie ist mit sich selbst beschäftigt und draußen ist sowieso nur Nebel. Wie ist sie überhaupt in diese kuriose Situation gekommen? Sie kann sich bei aller Anstrengung nicht erinnern, warum sie an dieser Bushaltestelle gestanden ist. Aus den Augenwinkeln beobachtet sie die Alte neben sich auf dem Rücksitz. Obwohl niemand ein Wort spricht, beschleicht Josefa plötzlich das merkwürdige Gefühl, dass sich die Alte mit dem Fahrer unterhält. Irgendetwas ist hier sehr seltsam … »Endstation, bitte alle aussteigen!«, verkündet der fesche Bursch nach einer Weile und strahlt Josefa an. Da fällt ihr siedend heiß ein, dass sie kein Geld dabei hat und nicht weiß, wie sie den Taxifahrer bezahlen soll. »Ent…schuldigung …«, stammelt sie, doch der Fahrer scheint ihren unausgesprochenen Gedanken bereits zu wissen und gibt freundlich Auskunft: »Keine Sorge, Gnädigste! Die Fuhre geht aufs Haus!« Josefa hat keine Ahnung, welches Haus gemeint sein könnte, aber sie bedankt sich höflich und steigt aus. Die Alte folgt ihr schweigend – wie ein Schatten. Der Taxifahrer hat die beiden vor einem großen, weißen Gebäude abgesetzt. Der Nebel ist mittlerweile auf wundersame Art und Weise verflogen. »Sehr edel«, nimmt Josefa wohlwollend zur Kenntnis, als sie ihren Blick nach oben, die Fassade entlang schweifen lässt. ›HeavenInn‹ steht da in überdimensionalen erleuchteten Lettern über dem Eingang. »He…a...ven…Inn?«, fragend sieht sie die Alte an, die immer noch wie eine Klette an ihr hängt. »So wie ›HolidayInn‹, nur halt mit ›Heaven‹, das kennst du doch!«, erklärt diese pragmatisch. Josefa versteht gar nichts. Und wieso ist die Alte mit ihr per ›du‹? Gut, ›HolidayInn‹ ist ihr schon ein Begriff – auch wenn sie nicht genau weiß, warum –, aber sie hat keine Idee, was ›Heaven‹ bedeuten soll. Völlig unerwartet tänzelt die Alte auf dem Platz vor dem großen Gebäude auf Zehenspitzen herum und summt. Und dann trifft Josefa fast der Schlag. Zu ihrem Entsetzen bemerkt sie, dass die Frau ein Nachthemd trägt! Es ist ihr bisher gar nicht aufgefallen, doch jetzt, da die komische Alte offenkundig ganz verrückt geworden ist, den Saum ihres Nachthemdes mit beiden Händen wie einen weitschwingenden Rock festhält und sich im Kreis dreht, ist es nicht zu übersehen. »Heaven, I’m in heaven! And my heart beats so that I can hardly speak …« trällert die Alte, während sie sich wie einst Ginger Rogers im Kreis dreht. »Herr im Himmel …«, entfährt es Josefa peinlich berührt, doch dann versteht sie. Es ist also irgendein modernes Hotel, in dem sie einchecken soll. Zumindest, wenn sie dem spitzbübischen Taxifahrer Glauben schenken soll. Und sie hat keinen Grund, dies nicht zu tun. Wahrscheinlich ist das ›HeavenInn‹ auch Teil so einer neumodischen amerikanischen Hotel-Kette und Josefa hofft inständig, dass die da wenigstens Deutsch sprechen, sonst würde hier alles noch komplizierter werden, als es ohnedies schon ist. Entschlossen marschiert sie durch den Eingang, auf weißem Marmor direkt auf die Rezeption zu, während die Alte zwei Schritte hinter ihr immer noch tänzelt und summt.   Erwartungsvoll blickt die junge Frau hinter dem Pult den Neuankömmlingen entgegen. »Steini! Das ist aber schön, dass du endlich da bist! Ich freu mich ja so, dich zu sehen!«, ruft sie mit Überschwang in der Stimme. Wer ist denn ›Steini‹? Einmal mehr kennt sich Josefa nicht aus. Nein, sie kann ja nicht gemeint sein, sie heißt ja … Wie um alles in der Welt heißt sie eigentlich? »Ja, bin ich denn schon vollkommen verblödet?«, fragt sie sich heimlich. Sie ist ziemlich sicher, dass ›Steini‹ nicht ihr Name ist. Aber vielleicht doch? Nein, vermutlich ist die komische Alte, die ihr seit gefühlten Stunden am Rockzipfel hängt, damit gemeint. Ein zufälliger Blick in den großen Spiegel hinter dem Rezeptionspult lässt Josefa erstarren. Nein, das darf doch alles nicht wahr sein! Wie konnte ihr so etwas passieren? In Schockstarre erkennt sie, dass sie selbst ein Nachthemd trägt, noch dazu das gleiche altmodische Flanellmodell, in dem die Steini herumhüpft. Josefa wird schon wieder heiß und sie glaubt zu spüren, wie ihre Wangen rot werden. Sie geniert sich unendlich ob ihres unpassenden Outfits, doch die junge Frau hinter dem Pult meint tröstend: »Nur keine Angst! Das ist schon in Ordnung so. Außerdem klärt sich später sowieso alles auf.« Josefa weiß nicht so genau, was sich aufklären soll und es ist ihr in diesem Augenblick auch egal. Am liebsten würde sie vor Scham in den Erdboden versinken. »Jetzt reg dich doch nicht so auf«, tröstet nun auch die alte Steini. »Nachthemden sind doch recht hübsch. Und bequem sind sie außerdem.« Nun gut, da es hier jedem egal zu sein scheint, was sie trägt, atmet Josefa tief durch und beruhigt sich langsam. Sie erfährt von der freundlichen jungen Frau mit Namen Maria, dass das Turmzimmer für sie reserviert ist und dass sie nur dem linken Korridor folgen und dann die Treppe bis ganz nach oben steigen muss, um dorthin zu gelangen. »Gibt es vielleicht auch eine Zimmernummer?«, will Josefa sicherheitshalber...


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