E-Book, Deutsch, Band Band 134, 280 Seiten
Reihe: Forschungen zur systematischen und ökumenischen Theologie
Mielke Eschatologische Öffentlichkeit
1. Auflage 2012
ISBN: 978-3-647-56371-8
Verlag: Vandenhoeck & Ruprecht
Format: PDF
Kopierschutz: 0 - No protection
Öffentlichkeit der Kirche und Politische Theologie im Werk von Erik Peterson
E-Book, Deutsch, Band Band 134, 280 Seiten
Reihe: Forschungen zur systematischen und ökumenischen Theologie
ISBN: 978-3-647-56371-8
Verlag: Vandenhoeck & Ruprecht
Format: PDF
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Seit einigen Jahren erst wird Erik Peterson (1890-1960) als eine der Schlüsselfiguren der deutschen und europäischen Theologie und Geistesgeschichte neu entdeckt. Die sukzessive erfolgende Ausgabe seiner Ausgewählten Schriften gewährt Einblick in die spannungsreichen Prozesse eines Denkens, das sich im Austausch mit vielen bedeutenden Gesprächspartner der 1920er bis 1950er Jahre entwickelte. Von besonderem Interesse ist dabei der eigentümliche Begriff des Politischen, wie Peterson ihn in zunächst enger Verbindung mit Carl Schmitt formulierte, an dem dann aber auch unter den Bedingungen des nationalsozialistischen Totalitarismus diese Beziehung zerbrach. Peterson stellte dem totalisierten Politischen seiner Zeit eine Ekklesiologie entgegen, die die Kirche als selbständige politische Größe in der eschatologischen Öffentlichkeit des "himmlischen Gottesdienstes" vor dem Thron Gottes verankerte. Von dieser spezifischen Öffentlichkeit der Kirche her gewinnt Peterson eine ungemein kritische Urteilskraft gegenüber den totalitären Ideologien des 20. Jahrhunderts. die er als konsequente Selbstvollendung der Moderne verstand. Auf diesem Denkweg entzweite sich Peterson immer tiefer mit der evangelischen Kirche und Theologie seiner Zeit, um schließlich im Jahr 1930 zum römischen Katholizismus zu konvertieren. Lange Zeit vergessen, wird Peterson heute wieder entdeckt und in Theologie, Philosophie und politischer Wissenschaft in aktuellen Diskursen gelesen. Seine von Liturgie und Dogma her formulierte Theologie ist eine bleibende Herausforderung für eine ökumenische Kirche der Zukunft. Die vorliegende Arbeit unternimmt es als erste Monographie im Raum der evangelischen Theologie, den Weg Petersons, fokussiert auf das zentrale Thema der Öffentlichkeit und des Politischen, nachzuzeichnen. Umfangreiche Analysen widmet der Autor dem Begriff des Politischen in der Kontroverse zwischen Schmitt und Peterson. Gegenwärtige Diskursfäden nimmt der Autor besonders im Gespräch mit der im deutschen Sprachraum noch wenig rezipierten "Radical Orthodoxy"-Schule auf.
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1;Cover
;1
2;Title Page
;4
3;Copyright
;5
4;Table of Contents
;8
5;Body
;10
6;1. Fragestellung und Verfahren;10
6.1;1.1 Zur Fragestellung: Die Öffentlichkeit der Kirche – Kirche als Öffentlichkeit;10
6.1.1;1.1.1 Erik Peterson: biographische Skizze;11
6.1.2;1.1.2 Die gesellschaftstheoretische Dimension;12
6.1.3;1.1.3 Erik Peterson und eine Theorie der Öffentlichkeit;17
6.1.4;1.1.4 Jürgen Habermas und der „Strukturwandel der Öffentlichkeit“;18
6.2;1.2 Zum Verfahren;19
6.3;1.3 Zu Methode und Textgrundlage;22
7;2. Öffentlichkeitsdiskurse: Zum Horizont eines theologischen Begriffes von Öffentlichkeit;26
7.1;2.1 Gesellschaftliche Öffentlichkeit;26
7.2;2.2 Jürgen Habermas;27
7.3;2.3 Peterson im Kontext;34
7.4;2.4 Niklas Luhmann und seine Theorie der Öffentlichkeit;35
7.5;2.5 Paradoxe Modernitätsverstärkung;38
8;3. „Konkrete Theologie“: Zur Rhetorik der Präsentifikation;40
8.1;3.1 Theologischer Stil;40
8.1.1;3.1.1 Stil – theologisch und literaturwissenschaftlich;41
8.2;3.2. Zum Textmaterial;44
8.2.1;3.2.1 „Was ist Theologie?“;44
8.2.2;3.2.2 „Zeuge der Wahrheit“ und weitere;47
8.3;3.3. Rhetorik der Präsenzerzeugung;50
8.3.1;3.3.1 Argumentation;51
8.3.2;3.3.2 Evidenz als Programmbegriff;54
8.4;3.4 Kierkegaard und die Methode der „indirekten Mitteilung“;59
8.4.1;3.4.1 Antipersuasive Rhetorik;59
8.4.2;3.4.2 Die „indirekte Mitteilung“ bei Peterson;61
8.4.3;3.4.3 Textrhetorik;64
8.5;3.5 Peterson im Kontext der 1920er Jahre;66
8.5.1;3.5.1 H.U. Gumbrecht „Diesseits der Hermeneutik“;66
8.5.2;3.5.2 Peterson und die „antihistoristische Revolution“;69
8.5.3;3.5.3 H. Lethen „Verhaltenslehren der Kälte“;74
8.5.4;3.5.4 H. Plessner „Grenzen der Gemeinschaft“;76
8.5.5;3.5.5 Zur Möglichkeit von Theologie;80
8.6;3.6 Resümee dieses Abschnitts ;84
9;4. Macht und Mächte: Politische Theologie in apokalyptischem Horizont;87
9.1;4.1 Politische Öffentlichkeit und kirchliche Öffentlichkeit;87
9.2;4.2 Der kirchliche Öffentlichkeitsbegriff: Genese einer Fragestellung: Briefwechsel mit Harnack;91
9.3;4.3 Das politisch-theologische Problem und die politische Form;103
9.3.1;4.3.1 Peterson und Schmitt;103
9.3.2;4.3.2 Politische Einheitsbildung: Das Bezugsproblem Carl Schmitts;110
9.3.3;4.3.3 Zum Thema der Öffentlichkeit bei Carl Schmitt: ein Gang durch die Hauptschriften;117
9.3.4;4.3.4 Der „positive Rechtsanspruch Gottes“: Zum Bezugsproblem der Theologie Erik Petersons;127
9.3.5;4.3.5 Erik Peterson als politischer Theologe;131
9.3.6;4.3.6 Metaphysik der Macht;174
9.3.7;4.3.7 Politische Theologie der Öffentlichkeit im Vollzug: Der Hochland-Aufsatz über die „Gegenwärtige Lage der protestantischen Kirche“ (1933/34);184
10;5. Kirche als Öffentlichkeit: Ekklesiologie der Öffentlichkeit bei Erik Peterson;192
10.1;5.1 Praxisformen der Öffentlichkeit;192
10.2;5.2 Die „Zweideutigkeit“ der Kirche;195
10.3;5.3 Apostel und Kirche;203
10.4;5.4 Widerspruch der „Dialektischen Theologie“;207
10.5;5.5 „Radical Orthodoxy“ und die Kritik der Säkularität;214
11;6. Die Liturgie als Ort kirchlicher Öffentlichkeit;219
11.1;6.1 Das Buch „Von den Engeln“ von 1935;219
11.2;6.2 Die Vorlesungen zur Offenbarung des Johannes;229
11.3;6.3 Abendmahlstheologische Aspekte in den Vorlesungen zum 1. Korintherbrief und zum Johannesevangelium;232
11.4;6.4 Zum gegenwärtigen liturgietheologischen Horizont;244
12;7. Erik Peterson: Ekklesiologie für eine ökumenische Kirche der Zukunft?;258
13;Literatur;264
13.1;Erik Peterson;264
13.2;Carl Schmitt;265
13.3;Sekundärliteratur;265
14;Sachregister;275
15;Personenregister ;280
16;Back Cover
;282