Buch, Deutsch, 120 Seiten, GB
ISBN: 978-3-942214-19-3
Verlag: b-books
Als Jean-Jacques Rousseau seine epochalen Texte schreibt, haben die Armen dieser Welt die Bühne der Geschichte noch nicht gestürmt, ist der Arme noch nicht zu jener politischen Figur avanciert, die das »lange« 19. Jahrhundert prägen wird. Doch Rousseau findet den Stil, die Schlüsselbegriffe, die literarischen und theatralen Konstellationen, in denen sich ein neues politisches Denken ankündigt. Er nobilitiert die Armut nicht nur; vielmehr erfindet er eine anthropologische und ontologische Armut – jene Armut einer Gemeinschaft, die in nichts gründet als in ihrem »gemeinsamen Selbst«.
Als ein solcher Denker des Gemeinsamen bzw. des Gemeinschaftlichen ist Rousseau für Jean-Luc Nancy genuin mit dem Anfang eines modernen Denkens der Demokratie verbunden – daher schließt nach Beiträgen von Jörn Etzold, Thomas Glaser, Stephan Gregory, Gesine Hindemith, Gernot Kamecke, Maud Meyzaud und Martin Jörg Schäfer ein im Deutschen bislang unveröffentlichtes Gespräch mit Nancy diesen Band ab.
Zielgruppe
Allgemein, Philosphen, Historiker
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
Einleitung
Stephan Gregory, Rousseaus Experimente: Wie man zur Natur zurückkehrt
Jörn Etzold, Armes Theater
Gesine Hindemith, Erwirtschaftete Gefühlsarmut– Die gescheiterte Gemeinschaft der Nouvelle Héloïse
Thomas Glaser, Ästhetische Erziehung zur armen Gemeinschaft. Zum vierten Buch von Rousseaus Émile. Ou de l‘éducation
Martin Jörg Schäfer, Émile unter Schauspielern. Rousseaus Theater der Erziehung
Maud Meyzaud, Prekäre Existenz. Rousseau und die Demokratie
Gernot Kamecke, Poetologie der Privation. Zur Philosophie des literarischen Stils im Werk von Jean-Jacques Rousseau
Die Politik und darüber hinaus, Philip Armstrong und Jason Smith im Dialog mit
Jean-Luc Nancy