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E-Book, Deutsch, Band Band 065, 352 Seiten

Reihe: Arbeiten zur Pastoraltheologie, Liturgik und Hymnologie

Merle Alltagsrelevanz

Zur Frage nach dem Sinn in der Seelsorge

E-Book, Deutsch, Band Band 065, 352 Seiten

Reihe: Arbeiten zur Pastoraltheologie, Liturgik und Hymnologie

ISBN: 978-3-647-62413-6
Verlag: Vandenhoeck & Ruprecht
Format: PDF
Kopierschutz: 0 - No protection



Wie baut sich Sinn lebensweltlich auf? Die vorliegende praktisch-theologische Grundlagenarbeit geht von dem Befund aus, dass der Sinnbegriff im poimenischen Diskurs merkwürdig selbstverständlich wie unpräzise gleichermaßen geführt wird, und dass dabei in der Regel von einer Klärung des Sinnbegriffs abgesehen wird. Dies ist umso erstaunlicher, als die Kategorie 'Sinn' eine der grundsätzlichen Reflexionskategorien der Seelsorge darstellt. Die vorliegende Abhandlung findet mit ihrer Fragestellung einen wesentlichen Gesprächspartner in der phänomenologisch orientierten Soziologie, v.a. in den Arbeiten Alfred Schütz’. Schütz’ Überlegungen zum sinnhaften Aufbau der Lebenswelt und zu den Strukturen der Lebenswelt konturiert die alltägliche Lebenswelt als 'ausgezeichnete Wirklichkeit' (Schütz), die dem Menschen als intersubjektive Kulturwelt vorgegeben ist. Unter den Bedingungen von Raum, Zeit und Sozialität internalisiert der Mensch Deutungsmuster, er verwandelt sie sich entsprechend individuell-biographisch ausgeprägter Relevanzhierarchien an, und er wirkt auf seine Umwelt zurück. Sinn zu deuten bzw. zu 'konstruieren', gehört insofern zu den kontinuierlichen alltäglichen und intersubjektiven Lebensleistungen des Menschen, wobei die Seelsorge Tragweiten differenziert zu betrachten und kulturell vermittelte Deutungsangebote kritisch zu sichten hat. Das Problem des Fremdverstehens ist und bleibt dabei der Gegenstand, mit dem es die Seelsorge wesentlich zu tun hat. Als methodischen Reflex hierauf stellt die Abhandlung Überlegungen zur Arbeit an und mit Relevanzsystemen an und bietet am Schluss eine Zusammenstellung von Anregungen möglicher Schritte der Interaktion für die seelsorgerliche Begegnung.
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1;Cover;1
2;Title Page;4
3;Copyright;5
4;Table of Contents;6
5;Body;14
6;Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .;12
7;1. Einführung: Das Interesse der Poimenik am Alltag – wissenschaftshistorische Voraussetzungen und gegenwärtige Positionen;14
7.1;1.1 ›Alltag‹ als Gegenstand wissenschaftlichen Interesses . . .;23
7.1.1;1.1.1 Zur Vielschichtigkeit des Begriffs . . . . . . . . . . . . . .;24
7.1.2;1.1.2 Alltagsforschung als Gegenstand der wissenschaftlichen Untersuchung;27
7.2;1.2 Das Interesse der Praktischen Theologie am Alltag;36
7.2.1;1.2.1 Entkirchlichung und Hinwendung zur Empirie . . . . .;37
7.2.2;1.2.2 Praktische Theologie als Hermeneutik der Alltagskultur individuell verfasster Religionspraxis . . . . . . . . . . . .;42
7.2.3;1.2.3 Der Alltag in der poimenischen Diskussion;45
8;Teil I: Intersubjektivität als Struktur der seelsorglichen Situation;64
9;2. Joachim Scharfenberg: Seelsorge als symbolische Interaktion . . . . .;66
9.1;2.1 Die Zirkelstruktur des Verstehens . . . . . . . . . . . . . . .;66
9.1.1;2.1.1 Seelsorge als Gespräch . .;66
9.1.2;2.1.2 Seelsorge als symbolische Interaktion . .;71
9.1.3;2.1.3 Pastoralpsychologie . .;74
9.2;2.2 Identität und der Prozess der Bewusstwerdung . . . . . . . .;77
9.2.1;2.2.1 Anthropologische Basismuster: Grundambivalenzen, Grundstrukturen und Grundkonflikte . . . . . . .;77
9.2.2;2.2.2 Psychoanalytische Anthropologie und die Rede von der Identität . . . . . . . . . . . . . . . . . .;78
9.2.3;2.2.3 Ankerung und Aufbruch als Aufgaben der Seelsorge . . . .;81
9.3;2.3 Religionskritik und Handlungsfreiheit;85
9.3.1;2.3.1 Religion bei Sigmund Freud;85
9.3.2;2.3.2 Das Freudsche Religionsverständnis als »Fremdprophetie«;87
9.3.3;2.3.3 Religion zwischen Symbol und Substanz . . . . . . .;89
10;3. Isolde Karle: Seelsorge als religiöse Kommunikation . . . . . . . . . .;94
10.1;3.1 Seelsorge zwischen Modernekritik und Inklusionsauftrag . . . .;94
11;3.1.1 Seelsorge als Funktion der Kirche . . . . . . . . . . . .;94
11.1;3.1.2 Seelsorge als religiöse Kommunikation . . . . . . . . .;97
11.1.1;3.1.3 Seelsorge als Konstruktionsgeschehen;100
11.2;3.2 Individualisierung als Problem der Moderne . . . . . . . . . . .;103
11.2.1;3.2.1 Die funktionale Differenzierung der modernen Gesellschaft und das Problem der Individualität;103
11.2.2;3.2.2 Inklusion und Exklusion – Aufgabe und Problem der Identitätsbildung;105
11.3;3.3 Religion als Vollzug der Gesellschaft . . . . . . . . . . . .;108
11.3.1;3.3.1 Die Bedeutung der Interaktion zwischen Anwesenden für die religiöse Kommunikation;108
11.3.2;3.3.2 Zur Physiognomie der Religion;110
12;4. Henning Luther: Seelsorge im Angesicht des Anderen . . . . . . . .;116
12.1;4.1 Das Verwiesensein der Seelsorge auf die konkrete Alltagswelt . . . . . . . . . . . . .;116
12.1.1;4.1.1 Seelsorge als diakonische Seelsorge: grundlegende Aufgabe kirchlicher Praxis;117
12.1.2;4.1.2 Kritik am »Defizitmodell des Helfens« und die Sorge um das Selbst-Sein-Können des Einzelnen . . . . . . . . .;119
12.1.3;4.1.3 Seelsorge und Alltag . . . . . . . . . . . . . . . . . .;121
12.2;4.2 Unabschließbare Identität . . . . . . . . . . . . . . . . .;123
12.2.1;4.2.1 Identität als Fragment . . . . . . . . . . . . . . . . .;124
12.2.2;4.2.2 Ethik als prima philosophia . . . . . . . . .;127
12.3;4.3 Religion als Modus der Selbsttranszendenz . . . . . . . . . . .;130
12.3.1;4.3.1 Der Alltag als Schnittstelle zwischen wissenschaftlicher Theologie und subjektiver Religiosität;130
12.3.2;4.3.2 Weltabstand und Selbsttranszendenz . . . . . .;132
12.3.3;4.3.3 Eschatologie als Movens der Theologie . . . . . .;133
12.4;4.4 Sinn: Möglichkeit oder Unmöglichkeit? . . . . . . . . . . . . . .;136
12.4.1;4.4.1 Die Behauptung von Sinn als Moment der Täuschung . .;136
12.4.2;4.4.2 Die Konstitution von Sinn durch den Anderen;138
12.4.3;4.4.3 Jenseits von Sinn und Affirmation: das Problem;141
13;Teil II: Die sinnhafte Konstitution der alltäglichen Lebenswelt: Alfred Schütz und die phänomenologisch orientierte Soziologie;148
14;5. Der Lebenswelt-Begriff bei Edmund Husserl und seine Neu-Akzentuierung bei Alfred Schütz . . . . . . . . . . . . .;152
14.1;5.1 Der Begriff der ›Lebenswelt‹ bei Edmund Husserl . . . . . .;153
15;5.2 Phänomenologie als sozialwissenschaftliches Instrumentarium: die wissenschaftstheoretischen Eckpfeiler der Theorie Alfred Schütz’ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .;155
15.1;5.3 ›Lebenswelt‹ bei Alfred Schütz und Thomas Luckmann – ›natürliche Einstellung‹ und Sinnverstehen . . . . . . . .;157
15.2;5.4 Aufschichtung der alltäglichen Lebenswelt . . . . . . . . . . .;160
16;6. Die Vorgegebenheit des Anderen: Grenze des Verstehens;169
16.1;6.1 Sozialität als überindividuelles Faktum . . . . . . . . .;169
16.1.1;6.1.1 Die faktisch vorgegebene Sozialwelt und die Idealisierung der Reziprozität der Perspektiven;169
16.1.2;6.1.2 Mitmenschen, Zeitgenossen, Generationen . . . . . . . . . .;171
16.2;6.2 Eigener Sinn und fremder Sinn . . . . . . . . . . . . . . . . . . .;174
16.2.1;6.2.1 Das Problem des Fremdverstehens: subjektiver und objektiver Sinn . . . . . . . . . . . . . . . . . . .;175
16.2.2;6.2.2 Die Erfahrung des Anderen als Ort der Selbsttranszendenz;178
16.3;6.3 Sozialität und Normativität: die ethnomethodologische Studie »Agnes« von Harold Garfinkel . . . . . . . . . . . . . . . . . . .;180
16.3.1;6.3.1 Ethnomethodologie . . . . . . . . . . .;181
16.3.2;6.3.2 Die Studie »Agnes«;183
17;7. Relevanz und Sinnkonstitution;189
17.1;7.1 Die passive Synthesis als Grundlage höherstufiger Akte des Bewusstseins . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .;190
17.2;7.2 Relevanz und Relevanzgenese . . . . . . . . . . . . . . . . . .;194
17.2.1;7.2.1 Die verschiedenen Strukturen der Relevanz . . . .;195
17.2.2;7.2.2 Typisierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .;198
17.3;7.3 Handeln in der alltäglichen Lebenswelt . . . . . . . . . . . . . . .;200
17.3.1;7.3.1 Die Sinnbezogenheit von Erlebnis, Erfahrung und Handlung;201
17.3.2;7.3.2 Handeln als soziale Interaktion;202
17.3.3;7.3.3 Handeln – vom Entwurf zum Resultat;205
18;8. Intersubjektivität und Institutionalisierung: Konventionalisierung des Fremdverstehens . . . . . . . . . . . .;209
18.1;8.1 Der Wissensvorrat und sein Erwerb . . . . . . .;209
18.1.1;8.1.1 Elemente des subjektiven Wissensvorrats . . . . . . . .;210
18.1.2;8.1.2 Der gesellschaftliche Wissensvorrat . . . . . . . . . . .;213
18.1.3;8.1.3 Die soziale Verteilung des Wissens;215
18.2; 8.2 Zeichen, Symbol, Sprache: intersubjektive Bedeutungskonstitution . . . . . . . . . . . . . . .;217
19;8.2.1 Das Zeichen als wesentliches Element intersubjektiver Kommunikation . . . . . . . . . . . . . . . . . .;219
19.1;8.2.2 Symbolisierung als Appräsentation des Transzendenten . .;223
19.1.1;8.2.3 Sprache;224
19.2;8.3 Institutionalisierung und Institutionen . . . . . . . .;228
19.2.1;8.3.1 Externalisierung, Objektivation, Internalisierung . . .;229
19.2.2;8.3.2 Intermediäre Institutionen als Vermittlungsinstanzen . .;232
20;9. Religion und Transzendenzweite;235
20.1;9.1 Der Alltag und seine Transzendenzen . . . . . . . . . . .;235
20.1.1;9.1.1 Die phänomenologischen Transzendenzen . . . . . .;236
20.1.2;9.1.2 Bereiche geschlossener Sinnstruktur;240
20.2;9.2 Die kommunikative Qualifizierung religiöser Erfahrung . . . . .;244
20.2.1;Exkurs: Die transzendenzoffene Disposition des Menschen (William James) . . . . . . . . . . . . . . . . .;245
20.2.2;9.2.1 Die Sinnprovinz der Religion . . . . . . . . . . . .;248
20.2.3;9.2.2 Die kommunikative Konstitution symbolischer Ordnungen . . . . . . . . . . . . . . . . . .;251
20.3;9.3 Erscheinungsformen des Religiösen: die religiöse Grundierung des Alltags . . . . . . . .;253
20.3.1;9.3.1 Individuelle Verfasstheit von Religion: die Verflüssigung des Institutionellen (Privatisierung) . . . . . . . . .;255
20.3.2;9.3.2 Religiöse Sozialformen;258
20.3.3;9.3.3 Zivilreligion;260
21;Teil III: Poimenische Überlegungen zum Problem des Fremdverstehens;266
22;10. Seelsorge und Alltag . . . . . . . . . . . . . . . .;269
22.1;10.1 Der lebensweltliche Zusammenhang der seelsorglichen Situation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .;269
22.1.1;10.1.1 Raum und Zeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .;270
22.1.2;10.1.2 Sozialität . . . . . . . . . . .;271
22.1.3;10.1.3 Seelsorge und Institution . . . . . . . . . . . .;275
22.2;10.2 Religion und alltägliche Lebenswelt . . . . . . . .;280
22.2.1;10.2.1 Der Ort der Religion in der alltäglichen Lebenswelt . . .;281
22.2.2;10.2.2 Religiöse Kommunikation . . . . . . . . . . .;284
22.2.3;10.2.3 Gestalten der seelsorglichen Praxis in der Lebenswelt des Alltags;287
22.3; 10.3 Eine theologische Leitvorstellung: Geselligkeit als hermeneutische Praxis des Religiösen . . . .;293
23;10.3.1 Schleiermachers Theorie des geselligen Betragens – Sozialität und Individualität;294
23.1;10.3.2 Versuch einer semantischen Verknüpfung: der Gedanke der koinonia bei Paulus . . . . . . . . . . . .;300
23.2;10.4 Alltagsrelevanz . . . . . . . . . . . . . . . . . . .;304
23.2.1;10.4.1 Relevanzerhellung als Reflex auf das Problem des Fremdverstehens . . . . .;304
23.2.2;10.4.2 (Para-) Soziale Faktoren der Relevanzgenese;307
23.2.3;10.4.3 Mögliche Schritte der Interaktion;314
24;Schluss/Ausblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .;320
25;Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .;323
26;Register . . . . . . . . . . . . . . . . . . .;345
27;Unbenannt;345
28;Unbenannt;345
29;Back Cover;354


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