Meidl | SO LONG (Deutschsprachige Ausgabe) | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 240 Seiten

Meidl SO LONG (Deutschsprachige Ausgabe)

Mutmachertexte für Veränderungsunwillige
1. Auflage 2018
ISBN: 978-3-99084-035-1
Verlag: Morawa Lesezirkel
Format: EPUB
Kopierschutz: PC/MAC/eReader/Tablet/DL/kein Kopierschutz

Mutmachertexte für Veränderungsunwillige

E-Book, Deutsch, 240 Seiten

ISBN: 978-3-99084-035-1
Verlag: Morawa Lesezirkel
Format: EPUB
Kopierschutz: PC/MAC/eReader/Tablet/DL/kein Kopierschutz



Verwendest Du die »Puddingprobe«? Machst Du den Selbstversuch im »3-2-1-Change«? Hast Du schon mit »Krisen und Krokodilen« gerungen? Versuchst Du immer wieder erfolglos, »über Wasser zu gehen«? Keine Sorge, selbst die erfolgreichsten Menschen mussten erst lernen, »SO LONG« zu Zaudern und Zögern zu sagen... Oliver Meidl lädt auf eine Reise in die Veränderung ein und teilt dabei verblüffende Erkenntnisse eines internationalen Projektmanagers, Familienvaters, Bibelrundenleiters und Überlebenskünstlers. Sie regen zum Nachdenken, Schmunzeln und Mitmachen an. Mach Dich bereit für einen faszinierenden Blick darauf, warum die Dinge so sind, wie sie sind, und warum sie nicht so bleiben!

Oliver Meidl, MBA MAS, ist IT-Führungskraft mit internationaler Erfahrung in Europa, Amerika und Asien. Er ist Autor von wirtschaftswissenschaftlichen Studien zu globalem Webdesign. Zuletzt erschien sein Buch »Bu Dong, Wenn Fremdes vertraut wird« über kulturelle Vielfalt. Oliver Meidl, MBA MAS, is an IT manager with international experience in Europe, America, and Asia. He has authored economic studies on global web design. His book »Bu Dong, When Strange Things Become Familiar« explored cultural diversity.

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Weitere Infos & Material


Lamm oder Wolf? Vom altgriechischen Dichter Äsop ist uns die Fabel „Das Lamm und der Wolf“ überliefert, die auch der römische Dichter Phaedrus als „Lupus et agnus“ erzählte. Dabei ging es um das Aufeinandertreffen eines Wolfes mit einem Lamm, das friedlich an einem Bach seinen Durst löschte. Sogleich beschuldigte der böse Wolf das kleine Lämmchen, sein Wässerchen zu trüben. Nach dem Verweis auf das klare Wasser ein paar Schritte flussaufwärts suchte der Wolf einen anderen Streitgrund: Das Lamm hätte in den vergangenen Jahren schlecht von ihm geredet. Das Tierchen war jedoch gerade erst vier Wochen alt und kam gar nicht als Übeltäter in Frage. Also änderte der Wolf seine Geschichte dahingehend, dass die ganze Sippe des Lamms ihn hasste, packte das arme „Lamperl“ und fraß es auf.4 Nun zeigt diese Fabel sehr schön, wie der Wolf mit einem vorgeschobenen Grund sein schlechtes Gewissen beruhigte, bevor er die fatale Entscheidung traf. Vielleicht war auch nur Isegrims Appetit auf Lamm-Kebab zu groß. Der französische Schriftsteller Jean de la Fontaine griff die Fabel im siebzehnten Jahrhundert als „Le Loup et l’Agneau“ auf und stellte ihr den Satz voran: „La raison du plus fort est toujours la meilleure.“ Das heißt so viel wie: „Der Stärkere hat immer recht!“5 Selbiges bedeutet jedoch nicht, dass von dem Recht des Stärkeren immer Gebrauch zu machen ist. „Willst du den Charakter eines Menschen erkennen, so gib ihm Macht!“ Dieses Zitat von Abraham Lincoln kommt nicht von ungefähr.6 Und dann wäre da noch die oft unterschätzte Macht der kleinen Entscheidungen. Ich finde, es ist extrem wichtig, einfach „Ja“ zu neuen Chancen zu sagen. Manche Menschen wiederum fühlen sich eher beim Nein-Sagen zuhause. Doch es gibt nicht nur den Jasager und den Neinsager. Viele beziehen lieber keine klare Position. Ihre Antworten lavieren zwischen „vielleicht“ und „kann schon sein“. Der Typus „Yes-butter“ gibt anderen zwar vordergründig recht, kommt aber kaum ohne ein „Ja, aber“ aus. Der „Why-notter“ ist wiederum offen dafür, etwas einfach einmal zu versuchen. Er sagt sich: „Warum nicht?“ Außer natürlich, ein „Yes-butter“ bringt ein schwerwiegendes Gegenargument vor. Die Wahrnehmung wird von der im eigenen Leben vorherrschenden Realität beeinflusst. Einem Verliebten erscheint dort jede Kleinigkeit wunderbar, wo der Depressive ein regelrechtes Jammertal erkennt. Jeder erschafft sein eignes Bild von der Wirklichkeit.7 In manchen Fällen war meine Wahrnehmung verzerrt und dann war es schwierig, die richtige Entscheidung zu treffen. Eines Tages erhielt ich den Rat, mein Empathiezentrum auszuschalten. So erfuhr ich, dass ich überhaupt eines hatte! Empathie ist die natürliche Fähigkeit, die Emotionen einer anderen Person mitzufühlen. Das Empathiezentrum, welches abzuschalten mir empfohlen worden war, befindet sich im Gehirn und nicht, wie ich vermutet hätte, im Herzen. Sein Ausschalten – gleich nachdem ich den richtigen Schalter gefunden habe – kann dabei helfen, die Dinge sachlicher, undramatischer und emotionsloser zu sehen. Andererseits möchte ich das vielleicht gar nicht. Paralyse durch Analyse – Ausreden für Verzögerung Veränderung bedeutet das Zurücklassen von Bekanntem um der Neuorientierung willen. Hier trifft die Zukunft auf die Vergangenheit, als ob zwei Fahrspuren in eine zusammenlaufen. Vielfach ist die Angst davor, zu verlieren, größer als der Mut, zu siegen. Hast Du angesichts einer wichtigen Entscheidung auch schon das gemischte Gefühl gehabt, entweder gleich einen Riesenfehler zu machen oder auch eine Riesenchance in Deinem Leben zu vertun? Aber was wird zehn Jahre später sein? Du weißt nur, was Du gehabt hast, wenn Du beginnst, es zu vermissen! Oder wie Rick es im Filmklassiker „Casablanca“ ausdrückte: „Wenn du jetzt nicht mit ihm gehst, wirst du es bereuen. Vielleicht nicht heute. Vielleicht nicht morgen, aber bald und dann bis an dein Lebensende.“8 Vielleicht, wenn, falls, eventuell, mehr oder weniger, ungewiss, es kommt darauf an… Immer wieder habe ich Personen getroffen, die nicht sehr entscheidungsfreudig sind. Wann immer sie einer Entscheidungsfrage gegenüberstehen, ziehen sie die Diskussion wie einen Strudelteig in die Länge, vertagen sie ihre Reaktion oder antworten mit einen klaren „Jein“. Sie sind Meister im Ablenken und Verzögern. „Zuwenig Offensivpower“, sagt man im Fußball. „Wir müssen es genauer analysieren“, ist eine gute Ausrede, um vorschnelle Fehleinschätzungen zu vermeiden und mehr Zeit für die Entscheidung zu gewinnen. Es versteht sich von selbst, dass schwierige Entscheidungen sorgfältig zu prüfen sind. Doch wenn ich die Dinge immer wieder von neuem überlege, kommt es zur Paralyse. Das ist durchaus kontraproduktiv, denn wie es in Österreich so schön heißt: „Zu Tode gefürchtet ist auch gestorben.“ Wenn ich mir gar nichts zutraue, kann nicht viel passieren. Bis ich dann mit dem Rücken zur Wand stehe… Die Macht des ersten Eindrucks Empfiehlt es sich nun, das Lamm oder der Wolf zu sein? Ignoriere ich besser verschiedene Vorzeichen – denn das ist besser als überreagieren – und hoffe lieber, dass „der Kelch an mir vorübergeht“? (Mt 26,39) Werde ich, wenn ich in Regungslosigkeit verharre, wie „ein Lamm zur Schlachtbank“ geführt werden? (Jes 53,7) Oder soll ich das Schiff bei ersten Anzeichen von stürmischen Gewässern verlassen und mir noch ein Stückchen Speck bei der Flucht greifen? Wenn sich die Erwartungen an Fairplay als einseitig erweisen, ist dann ein Ertrinkender nicht geradezu zum Rundumschlag genötigt, um sich über Wasser zu halten? Das mag zutreffen, doch muss ich mich überhaupt bewusst entscheiden? Oder bin ich darin gut beraten, einfach meiner Intuition zu folgen? Der Neuromarketingexperte Dan Hill meint, dass die Menschen ihre Entscheidungen zumeist emotional treffen und sie mit ihrem Verstand rechtfertigen.9 Das Bewusstsein kann bis zu sieben verschiedene Informationen gleichzeitig verarbeiten. Es ist mit vierzig Bits pro Sekunde getaktet, was dem Informationsfluss beim Lesen entspricht. Seine größte Schwäche ist es, bald überfordert zu sein. Das Unterbewusstsein kann fast unbegrenzte Informationen mit einer Verarbeitungsgeschwindigkeit von mehr als zehn Millionen Bits pro Sekunde bearbeiten.10 Mithilfe von Mustererkennung kommt es zu den bestmöglichen Entscheidungen, wobei es auch Impulse berücksichtigt, die nicht in Worte gefasst werden können. Spontane Entscheidungen sollen die meiste Freude bereiten. Das anfängliches Bauchgefühl behält denn oft recht mit dem, was es „tief im Innern“ spürt. Der erste Eindruck ist entscheidend, und das gilt nicht nur für die Aufnahme eines neuen Mitarbeiters. Tatsächlich soll bei Jobinterviews die Entscheidung mehrheitlich bereits in den ersten fünfzehn Sekunden fallen.11 Der Rest des Gespräches dient danach der rationalen Begründung einer im Grunde bereits getroffenen Entscheidung. Und das gilt im beruflichen wie auch im privaten Umfeld, wie die folgende Begebenheit zeigt. Meine Frau und ich hatten gerade eine neue Wohnung bezogen, und ich begann, Bilder aufzuhängen, als das Telefon läutete. Überrascht darüber, dass unsere Telefonnummer, die wir vom Vorbewohner übernommen hatten, schon jemandem bekannt war, verlief das Gespräch folgendermaßen. Eine verärgerte Stimme fragte unvermittelt: „Hämmern und stemmen Sie?“ Ich gab zur Antwort: „Nein, hier spricht Meidl!“ Leider sollte auch unsere weitere nachbarschaftliche Beziehung von Missverständnissen geprägt sein. Zugleich hatten wir wunderbare Nachbarn, bei denen auch unsere Kinder herzlichst willkommen waren. Wie die meisten neige ich auch dazu, die guten Dinge für selbstverständlich zu nehmen und einfach gegen die schlechten Dinge zu wettern. Obwohl es der Seele guttut, an die guten Zeiten zu denken, bleiben mir oftmals Ereignisse, die mich oder meinen Stolz verletzt haben, genau in Erinnerung. Das Gehirn scheint geradezu auf negative Eindrücke ausgerichtet zu sein. Es spürt vorhandene Gefahren auf. Das hat durchaus eine Selbstschutzfunktion, die schon zu Urzeiten dem Überleben in freier Wildbahn zuträglich war. Die natürlichen Abwehrmechanismen widmen einer negativen Erfahrung mehr Aufmerksamkeit, um zu verhindern, dass sie sich in Zukunft wiederholt. Vor allem aber können negative Erfahrungen verunsichern. Entscheiden wie ein Samurai Das Denken in Modellen hilft mir, komplexe Themen zu vereinfachen. Doch liegen wirklich alle Fakten auf dem Tisch? Habe ich den unsichtbaren Elefanten im Zimmer thematisiert – ein Tabuthema und das eigentliche Problem, welches vielfach unausgesprochen im Raum stehen bleibt? Ein wesentlicher Aspekt der erfolgreichen Umsetzung von Veränderungsvorhaben ist das offene Ansprechen...



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