McGinnis | Echo Lake - Mein Herz schlägt für dich | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 2, 400 Seiten

Reihe: Echo Lake-Reihe

McGinnis Echo Lake - Mein Herz schlägt für dich

Roman
1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-7325-7802-3
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Roman

E-Book, Deutsch, Band 2, 400 Seiten

Reihe: Echo Lake-Reihe

ISBN: 978-3-7325-7802-3
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



In Echo Lake ist Herzflimmern garantiert!

Delaney liebt ihren Job im Krankenhaus von Echo Lake - bis ihr Chef sie beauftragt, auf der Kinderstation Einsparpotenziale ausfindig zu machen. Bei ihrer Recherche trifft sie auf Kinderarzt Josh, der vor lauter Arbeit nicht weiß, wo ihm der Kopf steht, und sie deutlich spüren lässt, für was er sie hält: eine junge Frau, die von nichts eine Ahnung hat. Als es plötzlich um Leben und Tod eines jungen Patienten geht, arbeiten Delaney und Josh jedoch Seite an Seite. Finden auch ihre Herzen zusammen?



Maggie McGinnis lebt mit ihren Kinder und Katzen in New England und hat sich in den USA als Autorin von romantischen Liebesromanen einen Namen gemacht. Mit ihrer Echo-Lake-Serie führt sie uns ins wunderbare Vermont.
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1


Hier riecht es nach Schweiß, verbranntem Kaffee und Tränen. Das war Delaney Blairs erster Gedanke, als sie sich in Erwartung ihres Todesurteils in den Besuchersessel vor dem Schreibtisch des Finanzchefs setzte.

Während der vergangenen Woche hatten dort schon sechs Kollegen gesessen, und jeder war anschließend von einer Eskorte des Personalbüros aus dem Haus geleitet worden, mit einem Logo-Kaffeebecher des Mercy Hospital und einem Stoffbeutel als zynischem Abschiedsgeschenk.

Rein äußerlich war sie eine erfolgreiche Finanzanalystin. Sie trug ein anthrazitgraues Business-Kostüm, ein professionelles Lächeln und ihre bevorzugten Jimmy Choos. Innerlich war sie jedoch so nervös, dass sich ihr Magen ständig zusammenzog.

Während Gregory noch mit seinem Kuli spielte, rechnete sie aus, wie lange ihre Ersparnisse für die Raten ihrer nagelneuen Wohnung reichen würden.

Nicht lange.

»Werde ich entlassen, Gregory? Bitte, sagen Sie es geradeheraus.«

»Nein.« Er schüttelte den Kopf und seufzte. »Aber wenn Sie hören, was auf Sie zukommt, werden Sie sich wünschen, es wäre so.«

Frustriert strich er sich mit beiden Händen übers Gesicht. Delaneys Nervosität stieg. Sie hatte ihn bisher immer als ruhigen, nüchternen Menschen erlebt.

»Ich habe eine Aufgabe für Sie, aber … die wird Ihnen nicht gefallen. Gestern hat eine Vorstandssitzung stattgefunden. Am Ende wurde ein ziemlich bitterer Beschluss gefasst.« Abermals seufzend lehnte er sich zurück. »Wir müssen umfassende Kürzungen vornehmen, andernfalls kann das Krankenhaus dieses Jahr seine Zahlungspflichten nicht erfüllen.«

»Wie umfassend?«

»In allen Abteilungen. Bei allen Budgets.«

Delaney ließ sich gegen die Rückenlehne sinken und schloss die Augen. Manche Abteilungen arbeiteten schon jetzt mit Minimaletat. Das war das ewige Problem von Kleinstadtkliniken, aber im ländlichen Vermont war es noch ausgeprägter. Da Boston mit seinen vielen Großkliniken nur ein paar Stunden entfernt lag, nahmen die wohlhabenden, gut versicherten Patienten die Autofahrt auf sich, um sich dort behandeln zu lassen. Dadurch blieben kleineren Krankenhäusern wie dem Mercy nur die Notfälle und das bisschen Geld der schlecht oder gar nicht versicherten Landbevölkerung, die selbst jeden Cent zweimal umdrehen musste.

Delaney nahm den Schreibblock aus der Tasche und zückte den Kugelschreiber. Ich habe meinen Job noch. Mit diesem erleichternden Gedanken versuchte sie, die Mission-Impossible-Melodie in ihrem Kopf zu übertönen.

»Gut. Wann will der Vorstand den Kürzungsplan haben?«

»In dreißig Tagen.«

»In einem Monat?«, fragte Delaney ungläubig. »Sie lassen uns nur einen Monat Zeit?«

»Ich weiß.« Er seufzte ein weiteres Mal. »Und die jüngsten Entlassungen sind wahrscheinlich nur der Anfang.«

»Ich nehme an, Sie haben schon festgelegt, welche Abteilungen ich mir vornehmen soll?« Sie schloss die Faust um ihren Stift, damit nicht auffiel, dass ihre Hand zitterte. Wie sollte sie kürzen, wo nichts mehr zu holen war?

»Zunächst gebe ich Ihnen nur eine. Der Vorstand hat einer Schwerpunktliste für die erste Kürzungsrunde zugestimmt, und im folgenden Monat werden wir die nächste Stufe in Angriff nehmen.«

»Gut. Welche Abteilung hat diesen Monat den Kürzeren gezogen?«

Gregory holte tief Luft. »Die Pädiatrie.«

»Die … wie bitte?« Delaneys Stift glitt ihr aus der Hand und fiel auf den Teppich. »Sie lassen mich das Budget der Kinderstation kürzen?«

Gregory stand auf, ging zum Fenster, kehrte um und lehnte sich gegen seinen Schreibtisch. Er deutete auf sein Gesicht. »Sehen Sie die dunklen Ringe unter meinen Augen? Ich habe mir drei Nächte um die Ohren geschlagen, um eine Lösung zu finden. Ich wollte Ihnen die Kinderstation nicht zuweisen.«

»Warum tun Sie es dann?«

»Weil ich diese Aufgabe noch weniger jemand anderem geben will. Die Kinderstation liegt Ihnen am Herzen, Delaney.«

»Allerdings! Warum sollte ich ihr dann Geld wegnehmen wollen?«

»Ich weiß, dass Sie es nicht wollen. Aber wenn ich die Aufgabe nicht Ihnen übertrage, muss ich sie Kevin geben. Soll er etwa das Budget zusammenstreichen?«

Delaney sah ihren blonden Büronachbarn, diesen Blödmann, lebhaft vor sich und schüttelte hastig den Kopf. »Um Gottes willen, nein.«

»Wir sitzen zwischen den Stühlen, Delaney. Ich weiß, es tut Ihnen weh, den Rotstift anzusetzen, aber ich denke, es wäre für Sie noch schlimmer, wenn jemand anderes das tut. Bei Ihnen kann ich mich darauf verlassen, dass Sie wohlüberlegt und objektiv an die Sache herangehen. Ich bin mir nicht sicher, ob ich das über … andere auch behaupten kann.«

Aufgewühlt hob Delaney ihren Stift vom Boden auf. Verdammter Mist! Die Kinderabteilung war mit Abstand der letzte Ort, an dem sie anfangen wollte, Gelder zu streichen, und doch musste sie nun genau das tun.

»Ist dem Vorstand klar, dass wir vielleicht wichtige Projekte aufgeben müssen? Und Personal?«

Er presste die Lippen aufeinander und nickte. »Ja, aber uns bleibt keine andere Möglichkeit. Wir müssen eben darauf achten, dass die Budgetanpassungen die Patienten möglichst wenig beeinträchtigen.«

»So nennen wir das jetzt? Budgetanpassung?« Delaney schüttelte den Kopf. »Sollen wir die Sache offen angehen? Kennen die leitenden Ärzte die Zahlen?«

Gregory seufzte. »Wenn nicht, dann haben sie den Kopf bisher in den Sand gesteckt. Eigentlich sollten wir Kooperation erwarten können. Aber Sie wissen ebenso gut wie ich, dass kein Stationsleiter in diesem Krankenhaus freiwillig sein Behandlungsangebot kürzt. Da rennen wir gegen eine Wand, Delaney.«

Sie nickte langsam. Ihr schwirrte der Kopf. »Gibt es eine Zielvorgabe? Einen Prozentsatz? Womit arbeite ich?«

Nach kurzem Zögern begab Gregory sich hinter seinen Schreibtisch, nahm einen Stoß zusammengehefteter Blätter und reichte ihn ihr. Dabei tippte er mit grimmiger Miene auf den unteren Rand des Deckblatts.

»Da steht die Zahl.«

Delaney starrte darauf, bis ihr die Ziffern vor den Augen verschwammen. Es war unmöglich, ganz und gar unmöglich, in der pädiatrischen Abteilung so viel Geld einzusparen. Oder in irgendeiner anderen.

»Gregory …«

»Ich weiß.« Er klopfte ihr zweimal auf die Schulter und ging zur Tür, um sie zu öffnen. »Ich schlage vor, Sie geben in den nächsten Wochen möglichst viel Arbeit an Megan ab, damit Sie genügend Zeit haben.«

Da das Gespräch offenbar beendet war, stand sie auf. »Danke. Dass Sie mich nicht entlassen haben.«

Er lächelte müde. »Schön, dass ich heute wenigstens einen glücklich machen konnte.«

»Ich bezweifle, ob glücklich -«

»Ich weiß.« Er deutete auf die Papiere und kehrte zu einem ernsten Ton zurück. »Wir müssen das hinkriegen, Delaney. Wenn nicht, bekommen wir vielleicht beide am Ende des Monats einen Kaffeebecher und eine Eskorte zum Ausgang.«

Zehn Stunden später nahm Delaney einen großen Schluck von ihrer Frozen Margarita und hoffte, den Arbeitstag mithilfe des Tequilas möglichst schnell zu vergessen. Im Mexicali, dem neuesten Restaurant der Stadt, hatten sie und Megan einen Tisch im Freien ergattert und kurz darauf die Drinks bekommen, die dazu geschaffen waren, einen jeden miesen Tag vergessen zu lassen.

Durch das Ambiente einer umgebauten Mühle mit hohen Holzbalken und warmen Ziegelmauern, die noch dazu mitten in Echo Lake stand und einen tollen Blick auf den Abenake River bot, war das Mexicali bereits äußerst beliebt. Noch besser als die Lage gefielen Delaney die Margaritas, von denen jeder nur zwei pro Abend bekam, und die hausgemachten Tortillachips.

Sie hob ihre Haare an, damit die leichte Brise ihr den Nacken kühlte. Den Tisch im Freien hatten sie nur bekommen, weil es auf der Terrasse eigentlich zu heiß war, aber sie konnte dem Reiz des Flusses nie widerstehen.

Megan kramte ein Haargummi aus ihrer Beuteltasche hervor und band ihre langen blonden Locken zu einem verschlungenen Knoten. Delaney beneidete ihre Assistentin um den langen Bauernrock und die weite Bluse. Darin war ihr sicherlich nicht so warm wie Delaney in ihrem Bürokostüm, das sie nicht mehr gegen etwas Luftigeres hatte eintauschen können.

Megan studierte die Speisekarte. »Nehmen wir die Nachos?«

»Schwimmen Fische im Wasser?«

»Die meisten. Zumindest alle, die du nicht übers Wochenende zum Füttern hattest.« Megan zog eine Braue hoch, und Delaney beugte sich tiefer über ihre Karte.

»Ich habe mich schon tausendmal dafür entschuldigt. Ich konnte nicht ahnen, dass Mrs. Rileys Katze sich auf meine Veranda schleichen würde. Oder dass sie eine Vorliebe für Goldfische hat.«

»Für meine zukünftigen Kinder werde ich dich nicht als Babysitterin engagieren, nur falls du dich das fragst.«

Delaney tat, als ob sie schauderte. »Sehr gute Entscheidung.«

Sie sah über das Geländer auf den Fluss, der für Juli noch bemerkenswert schnell dahinströmte. Während sie das Wasser betrachtete, kam ihr eine Erinnerung – an einen heißen Sommertag, große Reifenschläuche, Geplansche und Gelächter … und einen Rettungswagen.

Blinzelnd schüttelte sie die Bilder ab.

Megan hatte das Kinn in die Hand gestützt. Sie rührte träge in ihrem Glas und blickte Delaney unverwandt an. »Weißt du, deine neue Aufgabe hat auch etwas Gutes.«

»Wie...



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