E-Book, Deutsch, 130 Seiten
Reihe: Digital Edition
McAllister Hochzeitsnacht auf Hawaii
1. Auflage 2017
ISBN: 978-3-7337-7705-0
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, 130 Seiten
Reihe: Digital Edition
ISBN: 978-3-7337-7705-0
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Eine einzige Nacht hat Peter Antonides auf Hawaii mit Ally verbracht - die Hochzeitsnacht voller Leidenschaft! Danach gingen sie getrennte Wege. Jetzt verlangt Ally die Scheidung. Aber der feurige Grieche hat einen anderen Plan ...
Anne Mcallister, Preisträgerin des begehrten RITA Award, wurde in Kalifornien geboren und verbrachte ihre Ferien entweder an kalifornischen Stränden, auf der Ranch ihrer Großeltern in Colorado oder bei Verwandten in Montana. Genug Gelegenheiten also, um die muskulösen Surfer, die braungebrannten Beach-Volleyballer und die raubeinigen Cowboys zu beobachten! Am Besten gefielen ihr dabei durchtrainierte dunkelhaarige Männer, die etwas Geheimnisvolles ausstrahlten. Und genau so sieht ihr Ehemann aus, dem sie während ihrer Arbeit in der Unibibliothek begegnete. Mittlerweile sind sie seit 32 Jahren verheiratet und haben vier Kinder. Bevor Anne Romance-Autorin wurde, lehrte sie Spanisch, studierte Theologie und schrieb Nachrufe. Das alles dient ihr jetzt als Anregungen für die Handlungen in ihren Liebesromanen! In letzter Zeit hat sie auch viel über ihre eigene Familie erfahren und spielt mit dem Gedanken, eine historische Romance zu schreiben. Doch bekannt geworden ist Anne McAllister mit ihren zeitgenössischen Liebesromanen, die häufig in Montana spielen und denen eins gemeinsam ist: Die Helden sind stets aufregend männliche Cowboys - Annes sorgfältige Beobachtungen als junges Mädchen haben sich ausgezahlt!
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1. KAPITEL
„Mrs. Antonides für Sie.“
Peter Antonides blickte auf. Seine Assistentin Rosie stand in der Tür.
Mit Daumen und Zeigefinger fuhr er fest über den Nasenrücken, um die drohenden Kopfschmerzen zurückzudrängen, die sich seit Stunden ankündigten.
Murphys Gesetz schien allein für Tage wie diesen geschrieben worden zu sein. Es war erst zwei Uhr, aber bereits jetzt war alles schiefgelaufen, was irgendwie schieflaufen konnte.
Vor zwei Jahren hatte sein Bruder Elias die Präsidentschaft von Antonides Marine niedergelegt, und Peter übernahm den Job. Er konnte nicht behaupten, dass er damals nicht wusste, worauf er sich einließ. Im Gegenteil. Er hatte es gewusst und sich sogar darauf gefreut.
Aber an manchen Tagen – so wie heute – erschienen ihm die Erinnerungen an seine sorglose Zeit als Surfer auf Hawaii mehr als verlockend.
Meistens überwogen die guten Tage, und normalerweise gab es nach jeder Katastrophe einen Lichtblick. Heute nicht.
Der Segeltuch-Hersteller hatte angerufen und mitgeteilt, dass er die Bestellung nicht ausführen konnte. Eine japanische Frachtfirma meldete fröhlich, dass der Container, den sie seit einer Woche zu orten versuchten, Yokohama nie verlassen hatte. Und sein Vater Aeolus wollte heute Nacht aus Athen anreisen und sogar ein paar Übernachtungsgäste mitbringen.
„Ari und Sophia Cristopolous … und ihre Tochter Constantina. Sehr hübsch. Single. Klug. Sie kann es kaum erwarten, dich kennenzulernen.“
Typisch sein Vater: Immer fiel er mit der Tür ins Haus. Dabei hatte Peter ihm schon tausend Mal versichert, dass seine Verkupplungsversuche absolut sinnlos waren.
Außerdem war seit heute Morgen die Klimaanlage im gesamten Gebäude ausgefallen. Die Leute von der Reparaturfirma waren vor zwei Stunden zum Mittagessen gegangen, und seither hatte sie niemand mehr gesehen.
Vor einer Stunde war die Taste A an seinem Computer ausgefallen. Dreißig Minuten später verabschiedete sich das System ganz. Mittlerweile berechnete er seine Kalkulationen wieder mit Stift und Papier.
Und das Letzte, was er jetzt gebrauchen konnte, war ein Besuch seiner Mutter.
„Sagen Sie ihr, ich bin beschäftigt“, murmelte er verstimmt. „Halt. Sagen Sie ihr, ich bin beschäftigt, komme aber am Freitag zum Dinner.“
Die unvermeidliche Einladung anzunehmen, noch bevor sie ausgesprochen war, war der einzige Weg, Helen Antonides davon abzuhalten, ihn später am Nachmittag treffen zu wollen.
„Es ist nicht Ihre Mutter.“
Er blinzelte verwirrt. „Nicht …?“ Dann atmete er erleichtert auf. „Oh, wenn es Tallie ist …“
Für seine Schwägerin hatte er immer Zeit. Er mochte die Ehefrau seines Bruders Elias sehr. Sie hatte immer gute Ideen, jedoch nur selten Zeit.
Von ihrem Vollzeitjob als Präsidentin von Antonides Marine war sie in eine Vollzeitstelle als Mutter gewechselt. Ihre Zwillinge Nicholas und Garrett waren mittlerweile schon anderthalb.
Peters Miene hellte sich weiter auf bei dem Gedanken, sie könnte seine Neffen mitgebracht haben. Allerdings blieb es verdächtig still auf dem Flur, nichts ging zu Bruch. Also war sie wahrscheinlich alleine gekommen.
Wieder schüttelte Rosie den Kopf. „Haben Sie es vergessen? Tallie und Elias sind mit den Kindern auf Santorin.“
Oh, verflixt! Das hatte er vergessen!
Du liebe Güte, schoss es ihm durch den Kopf. Der unbekannte Besucher war doch wohl nicht seine Großmutter?
„Sagen Sie mir nicht, Yiayia steht vor der Tür.“
Aber waren nicht schon viel seltsamere Dinge passiert? Schließlich hatte die alte Dame ihn in letzter Zeit ziemlich ins Visier genommen.
„Du bist alt“, hielt sie ihm bei seinem letzten Besuch vor.
„Bin ich nicht“, protestierte er. „Du bist alt!“
Yiayia rümpfte die Nase. „Ich habe bereits Kinder geboren. Jetzt will ich Babys um mich herum sehen. Du musst mir Enkelkinder schenken.“
„Du hast doch Enkelkinder. Vier sogar.“ Außer Elias’ Zwillingen gab es noch Cristinas Sohn Alex und Marthas kleinen Sohn Edward. Und Martha war schon wieder schwanger.
„Sie sind großartig, aber ich will so süße Babys wie du eins warst, Petros mou. Es ist an der Zeit.“
Peter wusste, was sie meinte, trotzdem schüttelte er resolut den Kopf. „Vergiss es, Yiayia. Daraus wird nichts .“ Zumindest standen die Chancen eine Million zu Eins.
Allerdings verrieten ihm die geschürzten Lippen seiner Großmutter, dass sie nicht vergessen hatte, was ihr von ihm ein Jahr zuvor anvertraut worden war. Allmählich bereute er, sie in seine Pläne eingeweiht zu haben.
„Es ist nicht Ihre Großmutter“, unterbrach Rosie seine Gedanken.
„Eine andere Mrs. Antonides kenne ich nicht“, erwiderte Peter verwirrt.
„Wie interessant“, wunderte sich Rosie und bedachte ihn mit einem seltsamen Blick. „Diese hier behauptet, sie sei Ihre Frau.“
„Mrs. … Antonides?“
Einen Moment lang reagierte Ally überhaupt nicht auf ihren Namen, sondern starrte weiterhin leeren Blickes auf die Zeitschrift in ihrer Hand und überlegte, was sie gleich sagen sollte.
„Entschuldigung“, fuhr sie hastig auf. „Ich war nur …“ Hoffentlich ging das gut! „… mit meinen Gedanken woanders.“
Die Miene der Sekretärin blieb unbewegt. „Mr. Antonides hat jetzt Zeit für Sie.“
„Danke.“ Sie legte die Zeitschrift beiseite und marschierte auf die offene Tür zu.
Was sie hinter dem Teakschreibtisch erwartete, war ein Meter fünfundachtzig groß und strotzend vor muskulöser Männlichkeit. Gut aussehend, attraktiv, atemberaubend sexy. Ein richtiger Mann.
Der Mann, den sie geheiratet hatte, war erwachsen geworden.
Ally atmete tief ein, schloss die Tür hinter sich und setzte ihr fröhlichstes Lächeln auf. „Hallo, Peter.“
Ungläubig machte er einen Schritt auf sie zu, blieb dann abrupt stehen und steckte die Hände tief in die Taschen seiner marineblauen Anzughose. Er begrüßte sie mit einem kurzen Nicken. „Al.“ Sein alter Kosename für sie.
„Alice“, berichtigte sie ihn. „Oder Ally, wenn dir das lieber ist.“
Er antwortete nicht, überließ ihr die Führung.
Na, gut. Dann sollte es so sein. „Ich wette, du bist überrascht, mich zu sehen“, fügte sie betont heiter hinzu.
„Nun“, erwiderte er ironisch, „sagen wir, du kamst auf meiner Liste weiblicher Mitglieder der Familie Antonides nicht vor.“
Ein Teil von Ally wollte auf ihn zustürmen und ihn umarmen, aber sie hielt sich zurück. So abweisend, wie er dort stand, erstarb auch ihre letzte Hoffnung, sie könnten jemals wieder Freunde sein.
„Ich hätte das nicht tun sollen“, entschuldigte sie sich. „Deinen Namen nennen, meine ich. Normalerweise benutze ich ihn nicht.“
„Das habe ich auch nicht angenommen.“
„Ich … ich wusste nur nicht, wie beschäftigt du bist. Mr. Präsident.“ Beeindruckt warf sie einen Blick auf die Tür, an deren Außenseite ein Schild angebracht war. „Ich dachte, du würdest mich vielleicht sonst nicht empfangen.“
Peter zog die Augenbrauen hoch. „Ich bin nicht der Papst. Du brauchst bei mir nicht um eine Audienz zu bitten.“
„Tja, das wusste ich aber nicht“, schoss sie zurück. Dabei gefiel es ihr gar nicht, in die Defensive gedrängt zu werden. „Das hier …“, sie machte eine Handbewegung, die das elegant mit Teakmöbeln eingerichtete Büro und die Aussicht über den East River auf die berühmte Skyline von Manhattan einschloss, „… entspricht nicht unbedingt dem Lebensstil des Menschen, den ich in Erinnerung habe.“
Klar, sie befanden sich nicht im Vatikan, aber eben auch nicht in dem winzigen Apartment über Mrs. Changs Garage.
„Das ist Jahre her, Al. Die Dinge ändern sich. Du hast dich auch verändert. Bist erwachsen geworden, hast dir einen Namen gemacht, nicht wahr?“
„Ja“, wich sie seiner herausfordernden Frage aus. Schließlich stimmte es.
Reglos blieb sie stehen, während er seinen Blick über ihren Körper wandern ließ – von den Zehenspitzen bis hinauf zu ihrem Gesicht – obwohl sich dabei ein ungewolltes Prickeln auf ihrer Haut ausbreitete.
„Sehr nett.“ Ein kühles Lächeln umspielte seine Mundwinkel. „Ich habe mich auch verändert“, fügte er hinzu, als müsse er sie extra darauf hinweisen.
„Du besitzt eine Krawatte.“
„Zwei.“
„Und einen Anzug.“
„Für alle meine Sünden.“
„Du hast dich gut gemacht.“
„Ich habe mich immer gut gemacht, Al“, stellte er selbstbewusst fest und trat jetzt doch hinter dem Schreibtisch hervor. „Sogar als ich noch wie ein nichtsnutziger Strandhippie gelebt habe.“
Es fiel ihr schwer, sich den Mann vor ihr als faulenzenden Hippie vorzustellen, aber sie wusste, was er meinte. Als sie Peter Antonides kennengelernt hatte, lebte er sein Leben im Hier und Jetzt. Geld und Karriere interessierten ihn nicht. Er tat nur, wozu er Lust...