May Der Silberbauer
veränderte Aufl
ISBN: 978-3-7802-1767-7
Verlag: Karl-May-Verlag
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Roman, Band 67 der Gesammelten Werke
E-Book, Deutsch, Band 67, 491 Seiten
Reihe: Karl Mays Gesammelte Werke
ISBN: 978-3-7802-1767-7
Verlag: Karl-May-Verlag
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Fortsetzung von "Der Peitschenmüller" (Band 66). Des Peitschenmüllers dunkle Vergangenheit, die sich im vorigen Band abzeichnete, wirft ihren Schatten auf den hochmütigen Silberbauern. Eng sind die gemeinsamen Untaten der beiden Tyrannen mit der geheimnisvollen Herkunft des Wasserfex verknüpft. Wurzelsepp sorgt für die Klärung der Fragen. Bearbeitung aus dem Kolportageroman "Der Weg zum Glück". "Der Silberbauer" ist die Fortsetzung von "Der Peitschenmüller" (Band 66). Ebenfalls aus dem "Weg zum Glück" stammen die eigenständigen Erzählungen "Der Wurzelsepp" (Band 68), "Der Habicht" (Band 73) und "Das Rätsel von Miramare" (Band 78).
Weitere Infos & Material
1;INHALT;3
2;1. Der neue Lehrer;5
3;2. Stürmischer Einstand;61
4;3. Das Geheimnis des Silberbauern;114
5;4. Gottes Mühlen;170
6;5. Die Heilung des Wahnsinnigen;224
7;6. Das Ende des Silberhofes;272
8;7. Der Peitschenmüller in der Schlinge;305
9;8. Eine wichtige Entdeckung;356
10;9. Fieberträume eines Mörders;409
11;10. Späte Erfüllung;444
12;11. Der 13. Juni 1886;476
Der neue Lehrer
Stürmischer Einstand
Das Geheimnis des Silberbauern
Gottes Mühlen
Die Heilung des Wahnsinnigen
Das Ende des Silberhofes
Der Peitschenmüller in der Schlinge
Eine wichtige Entdeckung
Fieberträume eines Mörders
Späte Erfüllung
Der 13. Juni 1886
8. Eine wichtige Entdeckung (S. 356-357)
Als der Fingerlfranz den Müller zurückbrachte und sich dann schleunigst entfernte, hatte der Assessor gesehen, dass seine Vermutung zutreffend war. Er freute sich im Stillen, den Müller in seiner eigenen Schlinge gefangen zu haben, denn er konnte erwarten, dass der Brief irgendein Geständnis enthielt, während der Untersuchungsrichter wohl große Mühe gehabt hätte, den Peitschenmüller zu einem solchen zu bringen. Der Müller saß eine kleine Weile schweigend in seinem Rollstuhl. Er wollte wieder vom Silberbauern anfangen, doch sollte das unauffällig geschehen. „Was habens denn eigentlich von meiner Tochter denkt?“, begann er. „Ich habe die Ansicht, dass man ein Kind nicht zur Heirat zwingen darf.“ „So was kann nur der Vater verstehn.
So ein Dirndl weiß den Teufel, wie man glücklich wird!“ „Streiten wir nicht darüber!“ „Ja, ich könnts beweisen. Denkens mal grad an den Silberbauern! Der hat auch einen Sohn und eine Tochter. Kennens die?“ Er war froh, sein Gesprächsthema so geschickt wieder ergriffen zu haben. „Ja, ich kenne sie beide“, erwiderte der Assessor. „Sie sollen in Slatina geboren sein.“ „Ich weiß es auch nicht anders. Der Bub ist ein Blitzkerl und die Martha ein bildsaubres Dirndl.
Da soll mirs um diese beiden leid tun, dass der Vater ein Verbrechen begangen hat.“ „Vielleicht wissen beide davon.“ „Das glaube ich nicht. Welcher Vater, der ein Spitzbub ist, wirds seinen Kindern sagen! – Aber – da kommt der Wurzelsepp! Ist der auch wieder hier in der Gegend, der Lump?“ Der Sepp kam langsam daherspaziert und grüßte, als ob er erst jetzt hier ankäme. „Grüß Gott, die Herren! – Wie gehts, Talmüller? Ist die Paula gesund und hat bereits Hochzeit gemacht mit dem Fingerlfranz?“ „Wannst so dumm fragen willst, kannst gleich wieder gehn!“, antwortete der Müller giftig.
„Ich komm ja eben erst. Hast den großen Topf noch mit den Fröschen und Kröten?“ „Halts Maul, Lump, sonst antwort ich dir mit der Peitsche!“ „Na, hast du aber eine schlechte Laun heut! Da möcht man sich doch lieber gar nicht hersetzen.“ „Hasts auch nicht nötig. Es sind noch andre Tische da.“ „Ja, doch am liebsten sitz ich bei dir. Also mit Verlaub!“ Er machte Anstalt, sich an den Tisch zu setzen. „Halt, nicht hierher!“, gebot der Müller.
„Wannst auch vor mir keine Achtung hast, so siehst doch, dass ein fremder Herr da sitzt!“ „Ein Fremder? Oh, den Herrn kenn ich besser als du! Der wird mirs gern erlauben, mich zu euch zu setzen.“ „Ists wahr?“, fragte der Müller den Assessor verwundert. „Ja“, antwortete der Beamte. „Ich habe den Wurzelsepp schon oft gesehen und gar nichts dagegen, dass er sich her zu uns setzt.“ „Na, so kann ichs nicht ändern. Aber was wir zu sprechen hatten, das braucht doch kein andrer zu hören, und der Sepp am allerwenigsten.“ „Warum? Es sind doch keine Geheimnisse, die wir verhandeln.“ „Freilich nicht.“