Martini / Schattner | Mulva VII | Buch | 978-3-95490-508-9 | sack.de

Buch, Deutsch, 512 Seiten, 2 Bände, Textband: 512 Seiten, Beilagenband: 37 Tafeln, Format (B × H): 210 mm x 315 mm, Gewicht: 3400 g

Reihe: Madrider Beiträge

Martini / Schattner

Mulva VII

Die Thermen und das Forum

Buch, Deutsch, 512 Seiten, 2 Bände, Textband: 512 Seiten, Beilagenband: 37 Tafeln, Format (B × H): 210 mm x 315 mm, Gewicht: 3400 g

Reihe: Madrider Beiträge

ISBN: 978-3-95490-508-9
Verlag: Reichert Verlag


Das municipium flavium muniguense/Munigua (Villanueva del Río y Minas) liegt ca. 50 km nordöstlich von Sevilla/Andalusien in den ersten Ausläufern der Sierra Morena. Gegründet im 4. Jhdt.v. Chr. war der Platz bis ins islamische Mittelalter besiedelt. Seine über tausendjährige Geschichte ist von der römischen Epoche geprägt. Die archäologischen Zeugnisse verweisen bislang auf die Zeit zwischen dem 1. Jhdt. v. Chr. bis zum 4. Jhdt. n. Chr. Als Forschungsprojekt ist es seit dem Jahre 1956 von den spanischen Altertumsbehörden den Gelehrten der Abteilung Madrid des Deutschen Archäologischen Instituts übertragen, die in nahezu jährlichen Kampagnen dort bisher altertumswissenschaftliche Untersuchungen durchgeführt haben. In dieser Zeit ergaben sich verschiedene Schwerpunkte. Konzentrierte sich die Forschung zu Beginn (1956 bis 1977) auf topographische Fragen, standen danach die Wohnbebauung und die Nekropolen im Vordergrund (1967?1996). Die dritte Etappe von 1999 bis 2011 hatte die Erkundung der wirtschaftlichen Grundlagen der Stadt zum Ziele. Angesichts des erreichten fortgeschrittenen Wissensstandes von einem halben Dutzend Monographien und mehr als 100 wissenschaftlichen Artikeln konnte danach ein Projekt zur 3D-Rekonstruktion der Gebäude der Stadt ins Werk gesetzt werden. Dieser Forschung wohnt in besonderer Weise der Aspekt der Benutzbarkeit der Gebäude vor dem Hintergrund ihrer Funktion inne. In ihren Rahmen gehören die Thermen und das Forum, die in dem vorliegenden Band ausführlich behandelt werden.
Auf der Grundlage von eingehenden Baubeschreibungen ergaben sich jeweils konkrete Anhaltspunkte zur Scheidung der Bauphasen und zu ihrer Datierung. Rekonstruktionen im 3D-Format runden das Bild ab. Methodisch beruht die Vorgehensweise auf der Nutzung von herkömmlicher Technik zur Bauaufnahme wie auch auf dem neuartigen Sfm-Verfahren. Für die 3D-Rekonstruktionen diente das Programm SketchUp als Grundlage. Die Bedingungen und Voraussetzungen für die Verwendung der Hilfsmittel schildern eigene Beiträge aus der Feder von Chr. Hartl-Reiter und D. Schäffler sowie von H. Ruipérez. Die Fundkeramik aus den Thermen wird von C. Basas vorgelegt.
Im Ganzen beschreibt der Band im Rahmen seiner gesteckten Thematik die Entwicklung einer einheimischen Siedlung zu einer römischen Stadt. Diese ergibt sich nicht zuletzt durch die Einbeziehung der umliegenden Gassen sowie der Statuenausstattung in den Gebäuden. Die Thermen sind das erste öffentliche Gebäude, das in Munigua errichtet wird. Dies erfolgt zur Mitte des 1. Jhdts. n. Chr. hin wohl in der Zeit des Kaiser Claudius (41?54 n. Chr.). In der Folgezeit gibt es immer wieder Umbauten, insgesamt sind vier Phasen unterscheiden. In früh-flavischer Zeit wohl in der Zeit des Kaisers Vespasian (69?79 n. Chr.), das heißt eine Generation später, liegt der Baubeginn des Forums. Der Zeitpunkt liegt so nahe an der Verleihung des latinischen Rechtsstatus an ganz Hispanien, von dem Plinius berichtet (nat. Hist. III 30), dass ein Zusammenhang unausweichlich erscheint. Jedoch zeigt die Untersuchung, dass das Forum nicht funktionsfähig war, da es einem Baustopp zum Opfer fiel, der bis in die neunziger Jahre des 1. Jhdts. n. Chr. dauern sollte. Erst dann, wohl in der Zeit des Kaisers Domitian (81?96 n. Chr.), war es fertiggestellt. Die Bauinschrift (Bauerrichtung durch L. Valerius Firmus) ist erhalten und ferner die Stiftungsinschrift für das Sacellum des Dis Pater (durch L. Aelius Fronto). Sie dokumentieren nicht nur die Finanzierung der öffentlichen Bauten durch private Initiative sondern auch deren Ausgestaltung und Ausstattung, die nach und nach erfolgen konnte.
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Weitere Infos & Material


Thomas G. Schattner (geb. 1955) studierte Klassische Archäologie, Kunstgeschichte und Romanistik an den Universitäten in Mainz, Bonn und Coimbra. Er wurde im Wintersemester 1986/87 bei Burkhardt Wesenberg an der Universität Mainz mit der Arbeit „Griechische Hausmodelle. Untersuchungen zur frühgriechischen Architektur“ promoviert. Anschließend kam er zur Zentrale des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI) in Berlin als Referent bei der Wissenschaftsabteilung. Als Mitarbeiter von Klaus Tuchelt arbeitete er bis zum Jahr 1996 regelmäßig auf der Grabung in Didyma (Türkei). Daraus erwuchs auch das Thema seiner Habilitation im Jahre 2001 an der Universität Gießen: „Didyma, die Fundkeramik des 8. bis 4. Jahrhunderts v. Chr.“ Schattner ist außerplanmäßiger Professor für das Fach Klassische Archäologie an dieser Universität. Im Jahre 1996 wurde er zum Wissenschaftlichen Direktor der Abteilung Madrid des Deutschen Archäologischen Instituts Abteilung Madrid mit Dienstsitz in Lissabon gewählt. Nach der Schließung der Außenstelle in Lissabon im Jahr 1999 ging er an die Abteilung in Madrid. Die Grabungsleitung in dem hispano-römischen Munizipium Munigua (Villanueva del Río y Minas) hatte er seit dem Jahre 1996. Ende Januar 2021 wurde er in pensioniert.
Sein wissenschaftliches Werk zeigt die weite Spanne seiner Interessen. Er ist Mitglied zahlreicher Gelehrtenvereinigungen: Ordentliches Mitglied des Deutschen Archäologischen Instituts, Miembro Correspondiente de la Real Academia de la Historia (Madrid), Membro Correspondente da Academia da História (Lisboa), Miembro Correspondiente de la Real Academia de Bellas Artes de Santa Isabel de Hungría (Sevilla), Miembro Correspondiente de la Real Academia de Bellas Artes y Ciencias Históricas (Toledo), Miembro Correspondiente de la Academia Andaluza de la Historia (Sevilla) sowie Miembro de Honor de la Gran Institución Duque de Alba (Ávila).

Wolfram Martini (1941?2017) legte am Eberhard-Ludwigs-Gymnasium in Stuttgart das Abitur ab. Er studierte in Heidelberg, Lawrence (USA), Mainz, Rom und Hamburg Klassische Archäologie, Klassische Philologie, Alte Geschichte, Ur- und Frühgeschichte und Kunstgeschichte. Im Wintersemester 1967/68 wurde er in Hamburg bei Ulf Jantzen mit der Arbeit „Die etruskische Ringsteinglyptik“ promoviert. Anschließend war er von 1968 bis 1982 Assistent in Kiel und von 1969 bis 1979 im Auftrag des Deutschen Archäologischen Instituts an der Ausgrabung eines Bautenkomplexes im antiken Stadtgebiet von Samos beteiligt. In Kiel erfolgte 1977/78 die Habilitation mit der Arbeit „Das Gymnasium von Samos I. Die hellenistische Anlage und die kaiserzeitlichen Thermen“. Von 1983 bis 1985 lehrte er als Professor an der Universität Kiel. Von 1985 bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2006 war er Professor für Klassische Archäologie an der Universität Gießen. Martini war von 1985 bis 2010 Mitglied der Zentraldirektion des Deutschen Archäologischen Instituts in Berlin und seit 1975 korrespondierendes Mitglied des Österreichischen und des Deutschen Archäologischen Instituts.

Thomas G. Schattner (born 1955) studied Classical Archaeology, Art History and Romanics at the universities of Mainz, Bonn and Coimbra. He received his doctorate in the winter semester 1986/87 at the University of Mainz with the thesis "Griechische Hausmodelle. Untersuchungen zur frühgriechischen Architektur" directed by Burkhardt Wesenberg. He then joined the headquarters of the German Archaeological Institute in Berlin as a research fellow in the scientific department. As an assistant to Klaus Tuchelt, he worked regularly on the excavation in Didyma (Turkey) until 1996. This also gave rise to the topic of his habilitation in 2001 at the University of Giessen: "Didyma. Die Fundkeramik des 8. bis 4. Jahrhunderts v. Chr." Schattner is an associate professor of Classical Archaeology at this university. In 1996, he was elected Scientific Director of the Madrid department of the German Archaeological Institute Madrid, based in Lisbon. After the closure of the Lisbon branch in 1999, he moved to the Madrid department. He had been in charge of excavations in the Hispano-Roman municipality of Munigua (Villanueva del Río y Minas) since 1996. He retired at the end of January 2021.
His scientific work shows the wide range of his interests. He is a member of numerous scholarly associations: Full Member of the German Archaeological Institute, Miembro Correspondiente de la Real Academia de la Historia (Madrid), Membro Correspondente da Academia da História (Lisboa), Miembro Correspondiente de la Real Academia de Bellas Artes de Santa Isabel de Hungría (Sevilla), Miembro Correspondiente de la Real Academia de Bellas Artes y Ciencias Históricas (Toledo), Miembro Correspondiente de la Academia Andaluza de la Historia (Seville) and Miembro de Honor de la Gran Institución Duque de Alba (Ávila).
Wolfram Martini (1941-2017) graduated from the Eberhard-Ludwigs-Gymnasium in Stuttgart. He studied classical archaeology, classical philology, ancient history, prehistory and early history and art history in Heidelberg, Lawrence (USA), Mainz, Rome and Hamburg. In the winter semester 1967/68, he received his doctorate in Hamburg under Ulf Jantzen with the thesis "Die etruskische Ringsteinglyptik". He then worked as an assistant in Kiel from 1968 to 1982 and from 1969 to 1979 was involved in the excavation of a complex of buildings in the ancient city of Samos on behalf of the German Archaeological Institute. In 1977/78, he completed his habilitation in Kiel with the thesis "The Gymnasium of Samos I. The Hellenistic Complex and the Imperial Period Baths". From 1983 to 1985 he taught as a professor at the University of Kiel. From 1985 until his retirement in 2006, he was Professor of Classical Archaeology at the University of Giessen. Martini was a member of the Central Directorate of the German Archaeological Institute in Berlin from 1985 to 2010 and a Corresponding member of the Austrian Archaeological Institute and German Archaeological Institute since 1975.


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