Martens | Zu den Indellyin | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 2, 322 Seiten

Reihe: AnWel Trilogie

Martens Zu den Indellyin


1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-7557-0525-3
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 2, 322 Seiten

Reihe: AnWel Trilogie

ISBN: 978-3-7557-0525-3
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Verfolgt von den Hexenjägern flieht Akaya aus dem Menschendorf und kommt in den Salyillin, den heiligen Wald. Dort gelingt es ihr mit Hilfe der Waldgeister ihre Fähigkeiten im Aufspüren von Dingen und Lebewesen weiter zu trainieren. Als es die böse Zauberin Erena jedoch schafft, sie mittels eines Köders aus dem Wald herauszulocken, geht ihre Flucht weiter. Sie versucht bei dem väterlichen Freund und Lehrer von Thynlar Hilfe zu bekommen - und bekommt sie auch, aber ganz anders, als sie sich das vorgestellt hat. Ihre Flucht endet schließlich bei dem Elfenvolk Indellyin. Wo aber ist Thynlar? Und warum verhalten sich die Indellyin so seltsam? Dieses Buch ist Band 2 der AnWel Trilogie, bei der es um gute und böse Zauberer geht, um Elfen und Zwerge, Druiden und Heiler, Waldgeister und Monster. Es geht um Liebe und Angst, um politische Entscheidungen und um eine wandernde Insel. Und schließlich geht es um die Rettung der Magie in AnWel.

Wenn Alke Martens sich grade in unserer Welt aufhält, lebt sie mit ihren zwei Kindern, ihrem Hund, ein paar Fröschen und unglaublich vielen Pflanzen an der Ostsee. Im Erstberuf ist sie Professorin für Informatik an der Universität Rostock. Sie arbeite zudem als Coach und Gesundheitsberaterin. Schon immer war Alke Martens fasziniert von Mythen und Sagen. Bereits als Kind war sie verzaubert von M. Ende, A. Lindgren und J.R.R. Tolkien. Lange Wanderungen im Harz, in den Alpen und an den deutschen Küsten, eine tiefe Naturverbundenheit und schamanisches Arbeiten wurden Grundlage für die AnWel Trilogien.

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SALYILLIN UND THYNLAR
T RENNEN sich also unsere Wege wieder.“ Hobard war neben seine Frau getreten und legte einen Arm um sie. Treidel kniff ein wenig die Lippen zusammen, weil sie dachte, dass man ihr dann die Traurigkeit nicht vom Gesicht abgelesen könnte. Flicker war seit einiger Zeit verschwunden und Akaya fragte sich, ob der kleine Flammendämon nicht zu ihrer Verabschiedung erscheinen würde. Treidel räusperte sich als Thynlar den schmalen Beutel mit Vorräten schulterte, den sie vorbereitet hatte. „Dies möchte ich euch beiden noch auf den Weg mitgeben. Es ist Herbst geworden in der Welt außerhalb des Waldes und ihr könntet frieren.“ Sie hielt zwei gefaltete Decken in die Höhe und reichte sie Akaya. „Ich habe sie selbst hergestellt, die halten das Wasser eine Weile ab und schützen euch vor Wind.“ „Es ist Herbst geworden“, wiederholte Akaya leise und befühlte das seidige Material des zarten Gewebes. „So lange war ich hier bei euch und nun muss ich gehen.“ Sie seufzte und versuchte nicht, ihre Tränen zurückzuhalten. „Was ist das für ein Material, Treidel?“, fragte sie die kleine Waldfrau. Treidel erklärte, es handele sich um ein Gewebe aus unterschiedlichen Flechten des Waldes, die nach einem speziellen Verfahren getrocknet und gesponnen würden. Der Rest der Herstellung sei ihr Geheimnis. Sorgsam verschnürte Akaya ihre Decke auf ihrem Rucksack und reichte Thynlar die andere. „Ich habe ein Geschenk, das ich mit Akayas Übereinstimmung an dich, Thynlar, geben möchte. Wenn ich mich nicht täusche, handelt es sich ohnehin um dein Eigentum – ich habe es lediglich geputzt und um die notwendigen Elemente ergänzt.“ Mit diesen Worten überreichte Hobard dem erstaunt drein blickenden Thynlar den seidig weiß schimmernden Indellyinbogen, sowie einen Köcher mit Pfeilen. „Mein Bogen! Wo habt ihr den gefunden?“, flüsterte er ergriffen. Vorsichtig und mit ungläubigem Lächeln ließ er seine Finger über das gepflegte Holz gleiten. „Ich fand ihn vor langer Zeit am Ufer des Flusses, als ich auf dem Weg war, den Zwerg zu befreien – erinnerst du dich an die Geschichte? Ich habe wirklich gestaunt, dass es mir so lange gelungen ist, es vor dir zu verheimlichen“, berichtete Akaya lächelnd. „Zwar habe ich damit geübt, aber ich denke, dies wird nie meine Lieblingsbeschäftigung werden. In deiner Hand wird er einiges mehr wert sein.“ Thynlar strahlte über das ganze Gesicht und spannte den Bogen behutsam, zupfte an der Sehne und lauschte dem zarten Geräusch. Dann begutachtete er die Pfeile und sprach Hobard seine Anerkennung dafür aus. Die Freude des kleinen Waldmannes über das Lob war nicht zu übersehen. In diesem Moment tauchte Flicker auf. Er sah blass aus, sein Licht schimmerte leicht bläulich und er schien geschrumpft zu sein. Dennoch blitzten seine kleinen schwarzen Augen verschmitzt und er kicherte als er sich zwischen Hobard und Treidel hindurch drängte, so dass alle erstaunt zu ihm hinab sahen. „Vater, mir ist es gelungen, mein erstes Stückchen Magie zu bewirken!“, rief er jubelnd und hielt einen kleinen leuchtenden Stein in die Höhe, der ungefähr die Größe des Fingernagels eines Kindes hatte. Hobard traten Tränen in die Augen. „Du hast mich Vater genannt. Bist du wahrlich mein Sohn?“, fragte er leise. „Ich bin es, Vater, denn ich werde bei dir lernen, während ich wachse. Siehe, du hast mich nicht nur erschaffen, weshalb du mein Vater bist, du hast mir zudem auch noch einen Teil deiner Fähigkeiten vermacht, was dich noch ungleich mehr in diesen Stand hebt.“ Er schwenkte während seiner Rede die kleine Gemme, die er an einem Lederband befestigt hatte, vor Hobard hin und her, so dass dieser schließlich danach griff. „Was ist das?“, fragte Akaya, die die Neugier nicht mehr aushielt. Treidel, die den zarten Stein ebenfalls begutachtet hatte, antwortete: „Es sieht aus wie ein kleiner Diamant, doch in ihm flackert ein lebendiges Licht.“ Flicker erklärte: „Ich habe diesen Stein geschaffen, es ist ein ganz junger Diamant – vielleicht kann man ihn noch nicht einmal als einen solchen bezeichnen. In ihn habe ich einen Teil meiner wachsenden Magie eingeschlossen. Er ist für dich, Akaya. Mit ihm wirst du auf deinem ganzen Weg immer ein Stückchen von mir bei dir tragen. Wenn ich einmal wirklich stark geworden und gewachsen bin, werden wir durch dieses Stückchen Kristall miteinander in Verbindung stehen können. Vorausgesetzt, auch du lernst zaubern“, fügte er mit einem Augenzwinkern hinzu. Hobard hatte den Stein bislang still betrachtet, ohne ihn jedoch zu berühren. „Ich bin beeindruckt, mein Sohn“, sagte er leise. „Ich bin wirklich beeindruckt.“ Seine Stimme hatte einen traurigen Unterton, der Akaya nicht entging. Sie schob das auf die Abschiedsstimmung. Flicker strahlte und sein Licht leuchtete wieder in gewohnter Intensität. „Dennoch“, fuhr der kleine Waldmann fort, „hast du eine Sache nicht bedacht.“ Der Flammendämon sah ihn erstaunt an. „Ich spüre, dass kein Wesen dieser Welt diesen Stein berühren kann, ohne sich zu verbrennen.“ Er sah Flicker fragend an. Dieser zuckte nur mit den Schultern. „Ich weiß, dass die Magie diese Auswirkungen hat. Akaya ist die Einzige, die diesen Stein berühren oder auf der Haut tragen darf. Er ist schließlich für sie gemacht.“ „Gut, soweit hast du überlegt. Aber was machen wir, wenn ein anderes Wesen sie umarmt?“ Er zwinkerte Thynlar zu. „Welches andere Wesen sollte denn...“, startete Flicker, lachte dann und schüttelte den Kopf. „Oh je, bin ich naiv...“ „Ich schlage vor, wir umgeben ihn mit einer kleinen schützenden Hülle“, sagte Hobard und Flicker nickte zustimmend. Hobard machte eine kleine Bewegung mit der Hand und der Stein verschwand. Lediglich das Lederband zeigte an der Stelle, an der er vorher gehangen hatte, noch eine Ausbuchtung. Akaya war verwirrt. „Schau mit anderen Augen!“, forderte Treidel sie auf. Akaya konzentrierte sich und nach einem kurzen Moment nahm sie den schwachen Schein war. Der Stein war nach wie vor an seiner Stelle, er war nur von einer Art Schutzfilm überzogen, der ihn für normale Augen unsichtbar machte. „Du solltest ihn schützen, damit er nicht in fremde Hände gerät. Er ist nicht nur brandgefährlich in wahrsten Wortsinn, sondern Flickers Magie hat bewirkt, dass er mit deinen Gedanken verbunden ist“, erklärte die Waldfrau. „Was meinst du damit?“ „Sie will damit sagen, dass Hobard ihn mit einem Zauber belegt hat, dass nur du ihn noch sehen kannst unter seiner Schutzschicht“, sagte Thynlar. „Nicht ganz“, korrigierte ihn Hobard. „So einen Zauber gibt es nicht. Unser Indellyin drückt sich etwas unklar aus. Dieser Zauber bewirkt, dass andere den Stein nur über deine Wahrnehmung sehen können. Nur, wenn du an den Stein denkst, sind auch andere in der Lage, ihn zu entdecken – vorausgesetzt, sie können Gedanken lesen. Dies ist daher nur ein unzureichender Schutz in der Welt der Magie, aber der Einzige, den ich diesem Stein angedeihen lassen kann. Leg ihn um und trage ihn wie eine Kette. Ich wünsche dir, dass du es schaffst, ihn zu bewahren, er könnte dir eines Tages eine mächtige Hilfe sein.“ Er rieb sich mit einer fahrigen Geste die Stirn und murmelte so leise, dass es niemand hörte: „Anderen wird er eine mächtige Waffe und uns eine gewaltige Gefahr sein. So, wie es vorhergesagt wurde...“ Traurig sah er den Flammendämon an, der davon glücklicher Weise nichts mitbekam. „Ich danke dir von ganzem Herzen!“, sagte Akaya und legte sich das Lederband um den Hals. „Ich danke euch allen. Ihr habt mir so sehr geholfen.“ Sie wischte sich die Tränen vom Gesicht und atmete tief durch. Dann tastete sie nach der Kette und berührte den unsichtbaren Stein. „Er hilft mir jetzt schon!“, sagte sie leise und Flicker lächelte, so dass sein flammendes Leuchten hell aufloderte. „Nun seht endlich zu, dass ihr auf den Weg kommt, es wird nicht ewig Morgen bleiben und so ein Tag ist schnell entschwunden“, schimpfte Treidel und wischte sich die Augen. Hobard kaute auf seiner kalten Pfeife und hielt Flickers Hand, als habe er Angst, ihn auch zu verlieren. „Die Bäume werden mit euch sein. Vielleicht sehen wir uns wieder“, murmelte er. Thynlar verbeugte sich in aller Form und Akaya versuchte etwas unbeholfen ihn zu imitieren. Dann wandten sich die beiden ab und gingen Hand in Hand davon. Nur wenige Momente später waren ihre grün schimmernden Gewänder mit der Farbe des Waldes verschmolzen und sie waren nur noch mit den scharfen Augen der Waldwesen zu erkennen. Hobard legte einen Arm um seine Frau und den anderen um den kleinen Flammendämon. Zusammen sahen die drei den entschwindenden Gestalten hinterher. „Hoffentlich...“, murmelte Treidel und Hobard seufzte. Das leise Raunen...



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