Mannel | Jule - Band 1: Filmreif | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 136 Seiten

Mannel Jule - Band 1: Filmreif

E-Book, Deutsch, 136 Seiten

ISBN: 978-3-95824-732-1
Verlag: dotbooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Laut, witzig, turbulent: der Jugendroman 'Jule, filmreif' von Erfolgsautorin Beatrix Mannel jetzt als eBook bei dotbooks. Hallo, ich bin Jule. 15 Jahre, 1,68 groß ... und leider nicht gerade eine Bohnenstange. Noch dazu habe ich eine viel zu große Klappe, die mir jetzt einen ziemlichen Schlamassel eingebrockt hat: eine Gastrolle in der angesagtesten Daily Soap. Ist doch super? Von wegen! Ich soll nämlich den Serien-Moppel spielen. Das Star-Dasein habe ich mir echt anders vorgestellt. Von Glamour keine Spur - und dann soll auch noch mein allererster Kuss vor laufender Kamera stattfinden ... wie komme ich da nur wieder raus? 'Einer solch charmanten und frechen Heldin kann man als Leserin nur schwer widerstehen!' Jugendliteratur aktuell Jetzt als eBook kaufen und genießen: 'Jule, filmreif'. Der erste Roman der Jugendbuchserie für Lerserinnen ab 12 Jahren von Beatrix Mannel. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks - der eBook-Verlag.

Beatrix Mannel studierte Theater- und Literaturwissenschaften in Erlangen, Perugia und München und arbeitete dann zehn Jahre als Redakteurin beim Fernsehen. Danach begann sie - auch unter ihrem Pseudonym Beatrix Gurian - Romane für Kinder, Jugendliche und Erwachsene zu schreiben, die in viele Sprachen übersetzt wurden. Für ihre aufwändigen Recherchen reist sie um die ganze Welt. Außerdem gründete sie gemeinsam mit einer Kollegin 2016 die Münchner Schreibakademie. Bei dotbooks erschienen bereits die Jugendromane Jule, filmreif, Jule, kussecht, die Serie S.O.S. - Schwestern für alle Fälle mit den Einzelbänden: Willkommen in der Chaos-Klinik Ein Oberarzt macht Zicken Flunkern, Flirts und Liebesfieber Rettender Engel hilflos verliebt Prinzen, Popstars, Wohnheimpartys und der historische Jugendroman Die Tochter des Henkers. Mehr Informationen auch auf der Website der Autorin: www.beatrix-mannel.de www.münchner-schreibakademie.de/
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GLANZLICHT
Meine Eltern nennen es Lügen, ich nenne es Schwindeln. Das kommt der Sache doch viel näher. Schwindeln heißt für mich: ganz einfach an das Gute glauben. Denn Leute, die alles schwarz sehen, geben sich bestimmt keine Mühe, die Welt mit kleinen Schwindeleien zu vergolden. Euch muss aber klar sein, dass ich keine Lügnerin bin. Das ist mir wichtig! Lügen, das ist, wenn man die totale Unwahrheit sagt. Sich Vorteile erschleicht. So was wie petzende Streber oder Lehrer-Hilfssheriffs. Ich aber schwindle nur. Ich schwindle, um ein Glanz sein zu können. Das mit dem Glanz habe ich irgendwo mal gelesen, und seitdem geht es mir nicht mehr aus dem Kopf. Weil Glanz genau das ausdrückt, was ich gerne sein möchte: etwas Strahlendes, Zartes, Besonderes. Ein schwebender Traumrest. In jedem Fall etwas anderes, als ich selbst bin. Mal ehrlich, wenn ich in den Spiegel gucke, was sehe ich da schon? Blöde Frage, werdet ihr sagen, aber wenn ihr in den Spiegel guckt, was seht ihr da? Euer hochwohlgeborenes inneres Selbst? Dass ich nicht lache! Ihr seht vielleicht, dass die Hose kneift oder ein Pickel sprießt oder die Zahnspange glänzt. Es ist doch ausgemachtes Mama- und Papa-Blabla, dass man sich so, wie man ist, lieben muss! Wer kann das schon? Aber ich wollte euch ja erzählen, wen ich da im Spiegel sehe: Ich sehe stumpfe, todlangweilige, rotblonde Schnittlauchsträhnen, die immer müffeln – klar, das kann man nicht sehen, aber ich weiß es eben, wenn ich in den Spiegel schaue. Dann kommen 1,68 m, im Quadrat, ziemlich blöd verteilt: oben nichts, in der Taille viel und an den Beinen alles. Mein Gesicht? Sommersprossen, eine undefinierbare brabschige Augenfarbe und ein Mund, der groß genug ist, dass dreizehn saure Heringe auf einmal reingehen. Echt! Hab's probiert. Meine Mutter hat es an meinem vierzehnten Geburtstag endlich aufgegeben, ständig neue Sensationsdiäten an mir auszuprobieren. Sie betrachtet mich bloß seufzend und murmelt: »Das verwächst sich bestimmt alles.« Heimlich sieht sie sich im Fernsehen dann aber die Vorher-Nachher-Show an, wahrscheinlich gibt es ihr die Hoffnung, dass aus mir eines Tages doch noch ein schöner Schwan wird. Dabei haben wir in unserer Familie schon den schönen Schwan: meine Schwester Cindy. Sie heißt eigentlich Petra, aber irgendwann hat Onkel Fred festgestellt, dass sie mindestens so schön ist wie Cinderella. Seitdem ist der Name an ihr kleben geblieben wie geschmolzenes Orangensafteis an meinen schwitzenden Sommer-Fingern. Also, ich denke bei Cindy immer an Bert, aber da bin ich in dieser Familie die Einzige. Nein, wirklich, ich bin nicht neidisch. Meine Schwester ist nämlich leider nett, sodass sie sich nicht mal als Hassfigur eignet. Sie ist gut in der Schule, besonders in Französisch und Englisch und in Sport. Und sie ficht atemberaubend schnell und graziös. Ich bin immer ziemlich stolz, wenn sie bei einem Wettkampf in ihrem eleganten weißen Fechtanzug siegt, den Helm abnimmt und das leuchtende, lange, blonde Haar rausschüttelt. Wenn Cindy mit mir zusammen ist, vergesse ich, wie fett ich bin. Ich konzentriere mich auf sie und stelle mir vor, ich wäre Julia Roberts und würde mit Cindy gleich zu einer Oscarverleihung gehen. Und wenn ich mit Cindy über Klamotten rede, sagt sie auch nie zu mir: »Nee, also Jule, das ist doch nichts für dich.« Es gibt nur eine Sache, die ich an meiner Schwester auszusetzen habe: Sie ist unheimlich brav und deshalb ein bisschen langweilig. Wenn ich zum Beispiel mit ihr das Wolkenspiel machen will – ihr habt das bestimmt auch schon gespielt: Man liegt im Gras, guckt in die Wolken und sieht ganz merkwürdige Gestalten, kopflose Zwerge und Kuhlöwen –, da erkennt sie nie etwas. Sie sagt: »Jule, tut mir Leid, aber es sind doch bloß Wolken.« Auch über meine Lieblingsbücher kann ich mit ihr nicht reden, weil, das Einzige, was sie liest, sind die Lovestorys in der BRAVO. Klar lese ich die auch. Aber ehrlich gesagt lese ich viel lieber die Sexbriefe an das Dr.-Sommer-Team. Ich stelle mir dann vor, wie die Manuela aus S. bei D. mit dem Busenproblem wohl aussieht und ob sie nach der Antwort glücklicher ist, ob sie einen Freund hat, der Leonardo di Caprio ähnelt, auf einem Hausboot lebt oder in einem Reihenhaus. Ist doch komisch, wenn man einen Namen hört oder liest, denkt man sich gleich was dazu. Bei meinem Namen ist das auch so. Ich heiße ja Jule, was ein bisschen nach dem Monat Juli klingt. Das mag ich, denn bei Juli, da fällt mir sofort der Sommer ein. Und den Sommer liebe ich, obwohl ich nie ins Schwimmbad gehe – für meinen Körper gibt es einfach keine anständigen Badeanzüge. Aber Juli, das ist barfuß laufen und warmes Gras mit Hummelsummen, Morgenlicht und Libellenflügelschimmern. Übrigens, manche Namen riechen auch. Zum Beispiel Klaus, das riecht nach Bohnenkraut. Wirklich! Geht mal an den Gewürzschrank und riecht am Bohnenkraut, und dann denkt euch einen Klaus dazu, passt doch, oder? Manchmal riecht der Name auch nach nichts, wie zum Beispiel Jutta. Allerdings kenne ich eine Jutta, sie ist rothaarig wie ich, aber sehr dünn, und sie sieht so aus, wie Zimt duftet. Zuerst dunkelsüß, und wenn man sie länger kennt, schmeckt man die warme Bitterkeit, die sich im Zimt hinter der Süße versteckt. Wenn ich so was zu Cindy sage, dann zuckt sie mit ihren Schultern und meint: »Jule, du spinnst doch. Du solltest lieber mal raus hier aus deinem Zimmer, anstatt über so einen Blödsinn nachzudenken.« Nur deshalb hocke ich jetzt mit meiner Schwester hier in diesem Wartezimmer. Um uns herum sitzt eine magersüchtige Schönheit neben der anderen. Neben mir ist eine, die könnte glatt die kleine Schwester von Heather Locklear sein. Sie liest so hoch konzentriert ihren Text, dass sie die Mücke auf ihrer Nase nicht bemerkt, und mir juckt es schon die ganze Zeit in den Fingern, sie zu verscheuchen. Bestimmt wollt ihr jetzt wissen, wo wir hier sind. Mal ehrlich, denkt ihr vielleicht, ich sitze im Wartezimmer von Dr. Jekyll, dem Schönheitschirurgen, oder bei Mr Hyde, dem Fettabsauger? Ist irgendwie eine tolle Vorstellung, alles Fett, das ich mir in jahrelanger harter Arbeit mit Chips, Fritten und sauren Heringen angefressen habe, einfach so wegzumachen, wie mit einem Staubsauger, schlchzzch, weg ist er, der weiße Wabbel. Filtertütenwechsel, und die Nächste kommt dran. Nein. Weit gefehlt. Wir sitzen hier, weil meine schöne, kluge Schwester sich eine Fernsehkarriere in den Kopf gesetzt hat. Hier machen sie ein C A S T I N G. Ich habe es mal so für euch hingeschrieben, weil es die blasierte Empfangsgöttin am Eingang tatsächlich so gedehnt durch die Nase gehaucht hat. Hätte mich nicht gewundert, wenn die Worte wie Zigarettenrauch in Ringen aus ihrem Mund gewabert wären. Casting könnte man auch übersetzen mit Fleischbeschau. Fleischbeschau von diesen unzähligen Schönheiten um mich rum. Wenn ich es richtig verstanden habe, wollen sie in der berühmten Teenie-Fernsehserie Nachts ist die Liebe dunkler als draußen einige Darsteller auswechseln, weil die zu alt geworden sind. Die armen Schauspieler sind mit dreiundzwanzig Jahren schon zu alt. Das ist noch härter als beim Tennis oder Eiskunstlaufen. Meine Schwester Cindy mit knackigen siebzehn hat also gute Chancen. Der Unterschied zu den anderen hier ist, dass Cindy nicht wirklich Schauspielerin werden will. Sie ist bloß unsterblich in einen der Helden verliebt. In Gilbert, so heißt der blonde Schönling – jedenfalls in der Serie. Ich finde den Kerl ziemlich langweilig, aber Cindy hat es voll erwischt. So doll, dass sie hofft, ihn über dieses Casting irgendwie kennen zu lernen. Ihr Problem ist leider nur, dass es mit dem Auswendig-Rezitieren nicht so gut klappt. Und weil sie im Gegensatz zu mir auch nie schwindelt, kann sie nicht das kleinste bisschen improvisieren. Deshalb bin ich mitgekommen. Endlich kann ich auch was für sie tun. Sie hat gesagt, es macht sie sicherer, wenn ich bei ihr bin. Der Text, den sie lesen soll, ist ziemlich dämlich. Ungelogen, überzeugt euch selbst: Cindy: »Ich als deine beste Freundin muss es dir sagen: Robert hat eine andere!« X: »Das glaube ich nicht! Robert liebt nur mich!« Cindy: »Aber ich weiß es genau!« X: »Wie kannst du so sicher sein?« Cindy: »Weil ich diejenige welche bin. Und Robert hat mir gesagt, er wird dich verlassen!« X gebrochen: »Oh mein Gott. Wie konntest du mir das antun?« Cindy kalt: »Gott hat damit nichts zu tun, es war Robert! Er ist ein fantastischer Liebhaber!« Die paar Zeilen haben Cindy und mich schon einige Tage gekostet. Endlos habe ich mit ihr geübt und die schluchzende X gespielt. Das Problem ist nur, dass Cindy einfach nicht fies ist. Sie würde niemals einer Freundin den Freund ausspannen. Sie glaubt nämlich an ausgleichende Gerechtigkeit. Na ja, das kommt vielleicht vom Fechten. Ich könnte diesen gemeinen Part viel besser, mit einem Touch »Bette-Davis-Eyes«. Aber in dieser Serie gibt es für mich und meine fettschwabbelnden Schenkel keinen Platz. Hier sind alle Mädchen wunderschön, und die Jungs sehen aus wie kalifornische Surfer. Die Empfangsgöttin mit der hauchigen Stimme reißt mich aus meinen Gedanken. Nur dass sie jetzt nicht mehr haucht, sondern gelangweilt von einem Zettel vor sich abliest: »Die Nächste ist Petra Neumann.« Entschlossen springe ich auf. Kein Zweifel soll bestehen, dass ich Cindy begleiten werde. Aber meine Mühe ist umsonst, denn niemand stellt sich mir in den Weg, und schon sind wir in einem großen abgedunkelten Raum. An einem langen Tisch sitzt so ein...


Mannel, Beatrix
Beatrix Mannel studierte Theater- und Literaturwissenschaften in Erlangen, Perugia und München und arbeitete dann zehn Jahre als Redakteurin beim Fernsehen. Danach begann sie – auch unter ihrem Pseudonym Beatrix Gurian – Romane für Kinder, Jugendliche und Erwachsene zu schreiben, die in viele Sprachen übersetzt wurden. Für ihre aufwändigen Recherchen reist sie um die ganze Welt. Außerdem gründete sie gemeinsam mit einer Kollegin 2016 die Münchner Schreibakademie.

Bei dotbooks erschienen bereits die Jugendromane Jule, filmreif, Jule, kussecht, die Serie S.O.S. – Schwestern für alle Fälle mit den Einzelbänden:
Willkommen in der Chaos-Klinik
Ein Oberarzt macht Zicken
Flunkern, Flirts und Liebesfieber
Rettender Engel hilflos verliebt
Prinzen, Popstars, Wohnheimpartys
und der historische Jugendroman Die Tochter des Henkers.


Mehr Informationen auch auf der Website der Autorin: www.beatrix-mannel.de
www.münchner-schreibakademie.de/


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