Lukeman | DIE SUCHE NACH ATLANTIS (Project 12) | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 12, 304 Seiten

Reihe: Project

Lukeman DIE SUCHE NACH ATLANTIS (Project 12)

Thriller
1. Auflage 2023
ISBN: 978-3-95835-796-9
Verlag: Luzifer-Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Thriller

E-Book, Deutsch, Band 12, 304 Seiten

Reihe: Project

ISBN: 978-3-95835-796-9
Verlag: Luzifer-Verlag
Format: EPUB
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Kapitel 2
  »Autsch.« Nick Carter legte das Rasiermesser auf den Rand des Waschbeckens und tupfte den Schnitt mit einem Stück Toilettenpapier ab. Dann betrachtete er sich im Spiegel. Die Albträume hatten wieder eingesetzt. Er schlief nicht gut. Dunkle Ringe unter seinen Augen brachten deren graue Färbung und die goldenen Flecken in ihnen zur Geltung. Kaum rasiert, sah er schon wieder den nachwachsenden Bart hindurchschimmern. Manchmal fragte er sich, wieso er sich überhaupt die Mühe machte. Sein Gesicht sah immer noch beinahe so aus wie gestern, abgesehen von dem Schnitt, der einen Punkt auf dem kleinen weißen Stück Papier markierte, das er auf ihn geklebt hatte. Es war ein starkes Gesicht, nicht unbedingt schön, aber auch nicht hässlich. Er glaubte, neue Anzeichen des Älterwerdens erspäht zu haben. Oder bildete er sich das nur ein? Er würde eine gute Trainingseinheit im Fitnessraum des PROJECTS einlegen müssen, etwas, das die Anspannung von ihm abfallen lassen würde, die er seit ein paar Wochen spürte. Er war nicht sicher, woher sie kam. Es war der frühe Morgen eines vielversprechend wirkenden, wundervollen Frühlingstages in Washington. Nick trug eine bequeme Hose und ein hellgraues Baumwollhemd. Er lief in die Küche, nahm eine Tasse aus dem Hängeschrank und füllte sie mit schwarzem Kaffee aus der Kanne auf der Anrichte. Er trug die Tasse zu dem Tisch, auf dem die Post des gestrigen Tages verstreut lag, setzte sich und begann, sie zu sortieren. Selena kam in die Küche. Sie goss sich ebenfalls eine Tasse Kaffee ein und setzte sich zu ihm. Selena war eine Frau, die man nicht übersah. Sie besaß intensiv leuchtende Augen, deren Färbung zwischen violett und einem tiefen Blau schwankte, je nach Lichtverhältnissen. Beides aber passte zu ihrem rotblonden Haar. Sie war fünf Zentimeter kleiner als Nick, der einen Meter achtzig maß, und wog um die sechzig Kilogramm. Das wenige Körperfett, das sie besaß, befand sich genau an den richtigen Stellen. »Du hast Post aus Amsterdam.« Nick schob ihr den Brief zu. »Dein Agent hat ihn weitergeschickt. Er wurde an Selena Connor adressiert.« Es war nicht ungewöhnlich, dass sie Briefe unter ihrem Mädchennamen erhielt. Selena stand noch immer in Kontakt mit früheren akademischen Freunden. Hin und wieder wurde sie zu Veranstaltungen oder Gastauftritten eingeladen, auch wenn dies seltener geworden war. Meistens musste sie ihre Teilnahme absagen. Es war schon einige Zeit her, seit sie ihre letzte Vorlesung gehalten hatte, aber ihre internationale Reputation als Expertin für alte Sprachen sorgte immer noch für einige Anfragen. Diese wurden über einen Agenten weitergeleitet, der ihre berufliche Korrespondenz übernahm. »Amsterdam? Ich glaube nicht, dass ich dort jemanden kenne. Wahrscheinlich soll ich irgendwo einen Vortrag halten.« »Der Brief hat keine Absenderadresse.« »Das ist ungewöhnlich. Lass mal sehen.« Die einzige Beschriftung auf dem Umschlag bestand aus ihrem mit krakeliger Handschrift verfassten Namen und der Anschrift ihres Agenten. Sie benutzte ein Frühstücksmesser, um den Umschlag aufzuschneiden. »Es ist eine alte Fotografie und eine Karte. Und ein Brief.« »Eine Karte wovon?« Sie faltete die Karte auseinander. Sie war zerknittert und abgenutzt, als hätte sie jemand über viele Jahre hinweg in seiner Tasche herumgetragen. »Ägypten, als es noch eine britische Kolonie war. Also bis Anfang des letzten Jahrhunderts.« Sie legte die Karte beiseite und betrachtete die Fotografie. Sie war vergilbt und an den Rändern eingerissen. »Was steht in dem Brief?« »Warte, ich lese ihn laut vor. Liebe Frau Dr. Connor, mein Name ist Juri Sokolow. Ich bin Forschungsleiter der Russischen Akademie der Wissenschaften in Moskau. Mein Fachgebiet ist die Archäologie des Mittleren Ostens. Ich schreibe Ihnen, da Sie über eine einzigartige Reputation als Expertin der Linearschrift A gelten.« »Ein Russe?«, fragte Nick. »Unterbrich mich nicht.« »Entschuldige.« Selena las weiter. »Das Foto wurde irgendwann im Jahre 1912 von Michail Popow aufgenommen, einem Archäologen und Freund von Zar Nikolaus II. Ich fand es in einer Akte über Popows Korrespondenz, zusammen mit der Karte von Ägypten. Auf der Karte befindet sich eine Markierung nahe der Hafenstadt Marsa Matruh. Ich nehme an, dass dies der Ort ist, an dem die Aufnahme gemacht wurde.« Selena nahm eine Lupe zur Hand und studierte die Fotografie. »Interessant«, sagte sie. »Was ist interessant?« »Es ist die Aufnahme einer Steinsäule, die im Sand liegt und mit Hieroglyphen und etwas versehen ist, das die wie Linearschrift A aussieht. Ich habe diese beiden Sprachen noch nie auf diese Weise miteinander verbunden gesehen. Es muss sehr alt sein.« Sie widmete sich wieder dem Brief. »Auf dem Foto können Sie zwei Arten von Inschriften auf der Säule erkennen. Die Hieroglyphen sind in einer sehr frühen Form gehalten. Die anderen Zeichen sind eine Abwandlung der Linearschrift A. Ich konnte nur einen Teil dieser Inschriften übersetzen, aber allein das, was ich dadurch entdeckte, überraschte mich über alle Maßen. Dann gab ich eine Kopie des Fotos einem Kollegen, um mir eine Zweitmeinung einzuholen. Doch das war ein Fehler. Es gibt Gerüchte, dass mein Kollege ein Informant des Geheimdienstes ist. Noch am selben Abend rief mich ein Freund an, um mir mitzuteilen, dass das FSB auf dem Weg zu meinem Appartement sei. Die Inschrift dieser Säule hat möglicherweise militärische Implikationen, jedenfalls genug, um das Interesse des FSB zu wecken. Meiner Regierung wird diese Informationen nicht an die Öffentlichkeit geben wollen. Wenn Sie sie übersetzt haben, werden Sie meine Bedenken verstehen. Morgen werde ich nach Paris reisen und von dort nach Amerika. Dort würde ich mich gern mit Ihnen treffen, um diese Angelegenheit persönlich mit Ihnen zu besprechen. Herzlichst, Juri Sokolow.« »Klingt, als wäre er ein Idealist«, sagte Selena. »Das ist alles?« »Mehr steht da nicht.« »Welche Art von militärischen Implikationen?« »Darüber schweigt er sich aus.« »Kannst du die Inschrift auf dem Foto lesen?« »Lass mich mal nachsehen.« Selena holte sich einen Stift und Papier und begann, die Fotografie durch ihre Lupe zu betrachten. Nick sah zu, wie sie sich Notizen machte. Ihr Gesichtsausdruck war angespannt, konzentriert. »Wenn da wirklich steht, was ich glaube, wirst du es nicht glauben.« »Lass hören.« »Ich denke, die Inschrift spricht von Atlantis.« »Du machst doch Witze!« »Siehst du? Ich sagte doch, dass du mir nicht glauben wirst.« »Atlantis ist eine Legende.« »Wenn sich herausstellen sollte, dass es nicht nur eine Legende ist, werden eine Menge Leute ziemlich verärgert sein. Ägyptologen zum Beispiel.« »Bist du sicher, dass es um Atlantis geht?« »Ich bin nicht völlig sicher, aber ich gehe davon aus.« Sie deutete mit ihrem Stift auf die Fotografie. »Diese Zeichen bilden einen Ausdruck, der Heimat bedeutet. Sie wird als Ebene mit Bergen und umgeben von Wasser beschrieben.« »Das könnte Kreta sein. Die minoische Kultur benutzte die Linearschrift A, und Kreta liegt nicht so weit von Ägypten entfernt. Was steht da noch?« »Es ist ein Bericht, der von der Macht dieses Heimatlands prahlt. Es heißt, die Priester dort konnten schwere Steinblöcke mit Hilfe eines Objektes anheben, welches ihnen von den Göttern gegeben wurde, eine Art Artefakt.« »Eine Kraft, mit der man schwere Felsbrocken heben kann? Vor tausenden Jahren?« »So steht es da geschrieben.« »Das muss Sokolow gemeint haben, als er von militärischen Auswirkungen sprach. Wenn die Russen glauben, dass an der Sache etwas dran ist, werden sie nicht gewollt haben, dass er andere in dieses Geheimnis einweiht.« »Ich frage mich, ob er noch in Paris ist.« »Das bezweifle ich. Es muss Tage gedauert haben, bis der Brief hier eintraf. Und dann musste er noch von deinem Agenten an dich weitergeschickt werden. Wenn er seinen Plan wie beschrieben umsetzte, müsste er längst hier sein. Er hätte dich kontaktiert.« »Du glaubst, sie haben ihn erwischt?«, fragte Selena. »Wenn sie ihn schnappten, dürfte das nichts Gutes für ihn bedeuten.« »Wenn er ein Forschungsleiter eines angesehenen russischen Instituts ist, müsste sich etwas über ihn in den Datenbanken finden lassen. Steph könnte Nachforschungen über ihn anstellen.« Stephanie Willis war Direktorin Elizabeth Harkers Stellvertreterin und zuständig für die Computertechnologie des PROJECTS. Wenn man nach irgendeiner Information suchte, war Stephanie diejenige, die sie finden konnte. »Wir fragen sie, wenn wir im Büro sind.« Selenas Stimme hörte sich enthusiastisch an. »Wir sollten nach dieser Säule suchen. Es steht noch mehr auf ihrer Rückseite geschrieben, die ich nicht sehen kann. Vielleicht erfahren wir noch mehr.« »Zeigt die Karte an, wo das Foto aufgenommen wurde?« »Nicht genau. Marsa Matruh liegt an der Mittelmeerküste, westlich von Kairo. Die Markierung auf der Karte ist etwas von ihr entfernt, in Richtung Libyen.« »Ich glaube nicht, dass Fremde in diesem Teil der Welt derzeit gerne gesehen sind. Es dürfte nicht leicht werden, dorthin zu gelangen.« »Wenn es zu der Entdeckung jener Kraft führt, die in der Inschrift beschrieben wird, ist es jede Anstrengung wert.« Nick wollte sich an seinem...



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