Lüpertz / Willkomm / Mennekes S.J. | Markus Lüpertz - Bacchus | Buch | 978-3-87448-552-4 | sack.de

Buch, Deutsch, 80 Seiten, Format (B × H): 240 mm x 300 mm, Gewicht: 490 g

Lüpertz / Willkomm / Mennekes S.J.

Markus Lüpertz - Bacchus

Buch, Deutsch, 80 Seiten, Format (B × H): 240 mm x 300 mm, Gewicht: 490 g

ISBN: 978-3-87448-552-4
Verlag: Kühlen, B


Mosel & Moderne
Weinregionen sind naturgemäß landwirtschaftlich geprägt, die Siedlungsstrukturen dörflich, das kulturelle Angebot eher bescheiden. So auch die Mosel, hier aber gibt es eine mehr als 2.000-jährige Geschichte; und seit Trier römischer
Regierungssitz und das Kurfürstentum jahrhundertelang ein wichtiger Gestalter des alten Reiches war, wurde laufend gebaut und zeitgenössische Kunst angehäuft. Der Landadel baute Burgen und Schlösser, die Kurfürsten schmückten Trier mit Palästen, Klöster und Kirchen, und die Bürger umgaben die kleinen Städte mit Wehrmauern und Wachtürmen. Den Mangel an Künstlern und Architekten glich man aus, indem man sich solche als Zeitarbeiter „leihte“, so zum Beispiel Baltasar Neumann und Bruno Möhring. All das fand ein Ende, als sich unsere Nachbarn ab Mitte des 17. Jahrhunderts durch Überfälle und Besetzungen ganz außerhalb echter kriegerischer Auseinandersetzungen regelmäßig und über fast 200 Jahre hin aufmachten, alles Bewegliche zu rauben und die Architektur zu vernichten. Was nicht brannte, wurde gesprengt, selbst die romanischen Kaiserdome in Worms und Speyer, die römische Basilika in Trier, fast alle Klöster, Kirchen und Synagogen an Rhein und Mosel. Erst als die Mosel 1815 preußisch wurde, konnte Zerstörtes wieder aufgebaut werden, Kunst und Kultur zurückkehren. Das Trauma der Wehrlosigkeit eines Kleinstaates gegen ein mächtiges nachbarliches Königreich herrschte aber lange Zeit vor und ließ kreative und unternehmerische Menschen auswandern. Es ging mehr als die Hälfte der Bevölkerung ab Mitte des 18. Jahrhunderts vorzugsweise in die USA. Das hinterließ ein langes kulturelles Vakuum.
So wundert es nicht, dass auch die Moderne keinen fruchtbaren Boden fand. Allerdings entwickelte sich ab Mitte des 19. Jahrhunderte die Gilde der Weinkaufleute, beflügelt durch eine wachsende internationale Nachfrage nach Moselwein,
zu einer einflussreichen Berufsgruppe. Man reiste nicht nur durch Europa, auch nach Asien und besonders oft nach Nordamerika. Kunst und Architektur blühten auf, versanken aber dann durch die Auflösung der Handelswege und das schlechte Image deutscher Weine nach zwei Weltkriegen. Die Erkenntnis der heutigen Situation aus den historischen Wurzeln führte um 2015 zu der Idee, Gegenwartskunst in die Region zu holen. Die Restaurierung eines historischen Gebäudes aus dem 17. Jahrhundert und dreier weiterer benachbarter historistischer Bauten boten eine gute Möglichkeit,
in dem sonst so eng bebauten alten Stadtzentrum von Berrnkastel. Von hier aus soll ein Signal ausgehen, der weit über 2.000 Jahre alte Weinbau, der Wein soll sich wieder mit der zeitgenössischen Kunst verbinden und wer wäre da geeigneter als Markus Lüpertz …
© Michael Willkomm
Bernkastel-Kues im Mai 2022
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