Loeffelbein | Percy Pumpkin - Band 3 | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 3, 352 Seiten

Reihe: Percy Pumpkin

Loeffelbein Percy Pumpkin - Band 3

Fluch der Toteninsel

E-Book, Deutsch, Band 3, 352 Seiten

Reihe: Percy Pumpkin

ISBN: 978-3-649-61239-1
Verlag: Coppenrath
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Im letzten Band der Trilogie lüftet sich das Geheimnis um Percys Vergangenheit und seine Verbindung mit dem spurlos verschwundenen Familienoberhaupt Allan Darkmoor. Auch der Spion, der hinter dem Rezept von Aunt Annie's Worcestershire-Sauce her ist, tritt wieder in Aktion. Und Percy muss feststellen, was für einen teuflischen Plan Dr. Uide ausgeheckt hat ...

Christian Loeffelbein, geboren 1968, hat in Kiel und Berlin Literaturwissenschaften, Kunstgeschichte und Anglistik studiert. Er ist ein echter Schreiberling. Denn er hat nicht nur als Journalist für verschiedene Zeitungen und Zeitschriften gearbeitet, sondern sogar schon ein Drehbuch für ein Spielfilmprojekt geschrieben. Außerdem denkt er sich liebend gern Abenteuergeschichten für Kinder aus. Percy Pumpkin war sein erster Roman.
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Gerade eben hatte alles noch so leicht ausgesehen, aber jetzt kamen Percy die ersten Zweifel, ob ihr überstürzter Aufbruch zur Toteninsel eine gute Idee gewesen war. Das kleine Boot, in dem sie saßen, schaukelte bedenklich hin und her, und seit der Mond hinter einer Wolke verschwunden war, konnte man kaum noch etwas sehen. Percy schaltete die leuchtende Armbanduhr ein, die er von Onkel Adalbert zu Weihnachten bekommen hatte, aber selbst ihr starkes Licht wurde von der bedrohlichen Finsternis verschluckt. Nur der Strand mit den schroffen Felswänden der Steilküste war noch als dunkles Band zu erkennen. »Iiiii«, kreischte Claire und trat John gegen sein Bein. »Ich denke, du kannst rudern«, sagte Linda und spuckte ihrem Cousin einen Schwall Meerwasser entgegen. »Kann ich ja auch! Letzten Sommer habe ich die Meisterschaften unserer Schule gewonnen. Aber da habe ich auch nicht gedacht, dass ich jede Sekunde erfriere.« John versuchte, das Ruder in den Griff zu bekommen, das ihm gerade entglitten war und für eine Flutwelle gesorgt hatte. Es rutschte allerdings erneut aus seiner Hand und wieder begann das Boot gefährlich zu schaukeln. Zum zweiten Mal klatschte eine Welle über die Bootswand, dicht gefolgt von einer weiteren, deren Gischt mitten in den Gesichtern der Zwillinge landete. »Das reicht jetzt!«, sagte Claire und schubste John von der Ruderbank. »Ich übernehme.« Sie versuchte, die Holzgriffe zu fassen zu bekommen, doch die Paddel polterten links und rechts an die Außenwände und das alte Fischerboot drehte sich im Kreis. Jim begann zu heulen wie ein Wolf. Percy streichelte seinem Hund über den Kopf. Auch ihn hatten die ins Boot schlagenden Wellen erwischt, und er spürte, wie sich die Feuchtigkeit durch seine Cordhose und seine Winterjacke fraß. Er begann zu zittern, allerdings nicht nur wegen der beißenden Kälte, die ihm in die Knochen kroch. Vor ihnen lag die Toteninsel, deren zerklüftete Klippen mit dem großen Leuchtturm schwarz vor dem nächtlichen Winterhimmel aufragten. Die Toteninsel! Percy war sich zwar immer noch sicher, dass sie dort das Rätsel um Allan Darkmoors unheimliche Experimente aufklären würden, aber vielleicht hätten sie mit ihrem Aufbruch doch lieber bis zum Morgen warten sollen. Wenn ihnen jetzt etwas zustieß, gab es womöglich keine Hoffnung mehr für seine Eltern. »Vorsicht!«, schrie Claire und sorgte dafür, dass Percy aus seiner starren Haltung aufschreckte. Im letzten Moment klammerte er sich an der Bootswand fest, sonst wäre er über Bord gegangen. »Von wegen du übernimmst.« John schüttelte ärgerlich den Kopf und verlor dabei seine Mütze, die in den schwarzen Wellen verschwand. Er wollte seiner Cousine dafür lauthals die Schuld geben, aber Claire hielt auf einmal beide Ruder fest in den Händen, tauchte sie gleichmäßig ins Wasser und drückte sie kraftvoll nach hinten. Das Fischerboot sprang so plötzlich nach vorn, dass John von der Bank fiel. Er stieß sich den Kopf an einer eisernen Kiste, die aus einer Klappe am Heck gerutscht war, und fluchte. Linda beugte sich über ihn, holte aus der Kiste einen Schiffszwieback hervor und stopfte John das trockene Brot zwischen die Zähne. Allein die Tatsache, dass er etwas Nahrhaftes im Mund hatte, beruhigte ihn augenblicklich. »Mipf pfür ungut, aber dapf mupfte mal gepfagt werden«, nuschelte er und angelte sich einen zweiten Zwieback aus der Truhe. »Seid ihr sicher, dass wir an der Toteninsel anlegen können?«, wechselte Percy das Thema. »Bist du sicher, dass wir dort des Rätsels Lösung finden?«, fragte Claire zurück. »Wir riskieren nämlich gerade Kopf und Kragen, das ist dir hoffentlich klar.« John stieß ein prustendes Lachen hervor. Krümel flogen durch die Luft. »Als ob wir in den letzten Tagen irgendetwas anderes gemacht hätten, als Kopf und Kragen zu riskieren«, beschwerte er sich. »Eigentlich ist es ein Wunder, dass wir überhaupt noch leben!« »Nimm noch einen Zwieback«, sagte Linda, die jetzt gemeinsam mit Percy dem dunklen Schatten der Toteninsel entgegenblickte. Sie legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Vielleicht hast du es dir ja doch nur eingebildet«, sagte sie leise. »Nach allem, was wir erlebt haben, wäre das wirklich nicht weiter verwunderlich.« Percy schüttelte den Kopf. »Nein«, sagte er entschieden. »Ich habe diese Stimme wirklich gehört, das bilde ich mir nicht nur ein.« Linda zog ihre Stirn in Falten. »Die Stimme war da«, wiederholte Percy. »Ich weiß, dass es merkwürdig klingt, aber ich spüre einfach, dass wir so schnell wie möglich zur alten Leuchtturmruine müssen …« »Auf Percys Eingebungen ist Verlass«, sagte Claire. »Schließlich haben wir denen auch die Entschlüsselung der Hieroglyphen zu verdanken.« Percy griff erneut nach der hölzernen Kante der Bootswand. Der Mond kam hinter den Wolken hervor und ließ seine Knöchel aufleuchten wie die Knochen eines Skeletts. »Wir werden deine Eltern finden«, sagte Linda und klopfte ihm ermutigend auf den Rücken. »Und wir werden unser Familiengeheimnis lüften.« Dann blickte sie wieder zu den schwarzen Klippen der Toteninsel, denen die vier mit jedem von Claires Ruderschlägen näher kamen. »Aber warum machen wir dabei immer wieder dieselben Fehler?«, rief John vom Heck. Er hatte seinen Zwieback hinuntergeschluckt. »Wir hätten wenigstens Jasper oder Sam Jackberry Bescheid sagen sollen.« »So ein Blödsinn!«, entgegnete Linda. »Wir sind die Einzigen, die eine heiße Spur haben. Und die Erwachsenen versuchen doch eh immer nur, alles zu vertuschen.« »Genau!«, unterstützte Claire ihre Zwillingsschwester. »Außerdem ist Sam verschwunden, und es gibt niemanden mehr, der uns helfen könnte. Mama und Papa sind nicht ansprechbar, Onkel Adalbert hat ein Bein verloren und Onkel Eric verfrachtet uns alle sofort in die Irrenanstalt, wenn wir ihm unter die Augen treten.« »Was ist mit Onkel Toby?«, schlug John vor. »Kannst du dir vorstellen, dass Onkel Toby außer beim Tischdecken und Bratentranchieren eine große Hilfe ist?«, fragte Claire. Sie war inzwischen ziemlich kurzatmig geworden, weil das Rudern so anstrengend war. John ließ resigniert die Schultern hängen. Im selben Moment verschwand der Mond wieder hinter einer dicken Wolke. »Auch das noch«, keuchte Claire. »Kannst du was sehen, Percy?« »Die Insel liegt direkt vor uns«, rief er und lehnte sich, so weit er konnte, über den Bug des Bootes, um sein Handgelenk mit der leuchtenden Uhr in die Finsternis zu halten. »Ich kann die Entfernung nur nicht abschätzen.« »Aber ich«, mischte sich Linda ein. »Im Gegensatz zu dir bin ich die Strecke nämlich schon ein paarmal gerudert. Wir müssten gleich dort sein, wenn ich mein Schwesterherz jetzt ablöse.« »Ich bin noch nicht müde«, protestierte Claire. »Du kannst kaum noch die Ruder festhalten«, widersprach Linda und kletterte zu Claire auf die Ruderbank. »Geh mal zu Percy und rede mit ihm«, flüsterte sie ihr leise ins Ohr. »Der ist kurz davor durchzudrehen.« »Kein Wunder«, flüsterte Claire zurück und stieg dann zu ihrem Cousin in den vorderen Teil des Bootes. »Was meinst du, was wir auf der Toteninsel finden werden?«, fragte sie ihn. »Außer dem Leuchtturm, meine ich.« »Das weiß ich nicht«, sagte Percy. Dann starrte er wieder in die Dunkelheit. »Mir tut das Ganze so schrecklich leid«, murmelte er nach einer Weile. »Es ist alles meine Schuld. Ich hätte niemals nach Darkmoor Hall kommen und mich in eure Angelegenheiten einmischen dürfen.« »Was redest du denn da für einen Quatsch?« Claire rammte Percy ihren Ellenbogen in die Seite. »Du bist doch nicht hierhergekommen, sondern deine Eltern. Und dafür, dass sie entführt worden sind, kannst du am allerwenigsten. Genauso wenig wie für alles andere, was seitdem geschehen ist. Und jetzt reiß dich zusammen. Die Darkmoors jammern nicht.« »Ja, hast recht.« Percy atmete die salzige Seeluft tief ein und begann wieder, Jim den Kopf zu kraulen. »Jammern hilft nichts.« »So gefällst du mir schon besser«, sagte Claire. Sie kniff die Augen zusammen und sah nun ebenfalls zur Toteninsel hinüber. »Linda und ich sind schon häufig drüben gewesen, aber wir konnten nicht einmal den Aufgang zum Leuchtturm finden.« »Unter uns ist etwas!«, schrie John in dieser Sekunde von hinten. Wie von der Tarantel gestochen sprang er auf und wedelte mit den Armen in der Luft herum. »Jetzt dreht der auch noch durch«, stöhnte Linda. »Ein Flügelrochen!«, brüllte John. Aufgeweichte Zwiebackkrümel schossen ihm aus dem Mund, und es sah aus, als ob er Schaum vor den Lippen hätte. »Oder ein Walfisch mit Schwingen oder …« Er brach ab und sackte in sich zusammen. Jim zog seinen Schwanz ein und winselte. »Himmel!«, rief Claire und warf einen Blick auf das Meer. »So langsam verlieren wir wohl alle den Verstand.« Sie hielt inne und kräuselte die Stirn. »Bilde ich mir das nur ein oder ist da unten tatsächlich etwas?« Sie drehte sich zu ihrer Schwester um und zeigte mit der rechten Hand auf das Wasser. Percy starrte angestrengt auf die Wellen und versuchte, etwas zu erkennen. »Es hat geleuchtet«, schrie John und rappelte sich wieder auf. »Die Augen des Monsterrochens haben geleuchtet, deswegen konnte ich sie sehen.« Percy beugte sich...


Christian Loeffelbein, geboren 1968, hat in Kiel und Berlin Literaturwissenschaften, Kunstgeschichte und Anglistik studiert. Er ist ein echter Schreiberling. Denn er hat nicht nur als Journalist für verschiedene Zeitungen und Zeitschriften gearbeitet, sondern sogar schon ein Drehbuch für ein Spielfilmprojekt geschrieben. Außerdem denkt er sich liebend gern Abenteuergeschichten für Kinder aus. Percy Pumpkin war sein erster Roman.


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