E-Book, Deutsch, 201 Seiten, eBook
Eine Studie zur Mediatisierung der Kommunikation in Paarbeziehungen
E-Book, Deutsch, 201 Seiten, eBook
Reihe: Medien • Kultur • Kommunikation
ISBN: 978-3-531-92332-1
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Dr. Christine Linke ist Kommunikations- und Medienwissenschaftlerin. Sie beschäftigt sich mit sozialen Beziehungen und der Rolle der Medien im Alltag.
Zielgruppe
Professional/practitioner
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
1;Vorwort;6
2;Inhalt;7
3;1 Einleitung: Soziale Beziehungen in einer Medienwelt;9
4;2 Medien;12
4.1;2.1 Die Mediatisierung kommunikativen Handelns;12
4.1.1;Die Theorie eines kulturellen und gesellschaftlichen Metaprozesses der Mediatisierung;12
4.1.2;Mediatisierte Kommunikationsprozesse und Medienhandeln;14
4.1.3;Mediatisierung, gesellschaftlicher Wandel und soziale Beziehungen;16
4.2;2.2 Medien und Alltag, Lebensführung und die Domestizierung von Medientechnologien;18
4.2.1;Alltagsbegriff und Alltägliche Lebensführung;18
4.2.2;Die Domestizierung von Medien im Alltag;22
4.3;2.3 Mobile Medienarrangements und Kommunikationsregeln interpersonaler Kommunikation;25
4.3.1;Mobile Medien und Arrangements der Kommunikation;25
4.3.2;Kommunikation als regelgeleitetes soziales Geschehen;29
4.3.3;Kennzeichen interpersonaler Kommunikation;31
5;3 Paarbeziehung;35
5.1;3.1 Grundlagen und Perspektive;35
5.1.1;Kennzeichen der sozialen Beziehung;35
5.1.2;Kennzeichen der Paarbeziehung;37
5.1.3;Entwicklung und Dynamik von Paarbeziehungen;38
5.2;3.2 Die kommunikative Konstruktion einer Paaridentität;41
5.2.1;Das Paar und die Konstruktion einer gemeinsamen Wirklichkeit;41
5.2.2;Die Herstellung und Aktualisierung von Paaridentität im Gespräch;43
5.2.3;Die aktive mentale Konstruktion der Paarbeziehung heute;46
5.3;3.3 Kommunikationsrituale des Alltags in Paarbeziehungen6;50
5.3.1;Ritualtheoretische Grundlagen;51
5.3.2;Transformation und Scheitern von Ritualen;56
5.3.3;Mediatisierte Rituale in Paarbeziehungen;57
6;4 Medien, Alltag, Paarbeziehung: Forschungsstand und Fragestellungen;62
6.1;4.1 Theoretische Befunde;62
6.2;4.2 Weiterer Forschungsstand und Impulse;63
6.3;4.3 Zielstellung und Forschungsfragen;66
7;5 Empirische Untersuchung alltäglicher Kommunikation in Paarbeziehung;68
7.1;5.1 Methodisches Konzept;68
7.2;5.2 Erhebung und Sampling;71
7.3;5.3 Auswertung;79
8;6 Medienhandeln als integraler Bestandteil partnerschaftlichen Alltags;85
8.1;Annika und Niklas;85
8.2;Tanja und Robert;87
8.3;Andrea und Tobias;90
8.4;Elisabeth und Rolf Meyer7;92
8.5;Yvonne und Jan;94
8.6;Ramona und Stefan;97
8.7;Anja und Sebastian;99
8.8;Anna und Christian;101
8.9;Carola und Roland Heinze;103
8.10;Eva und Max;106
9;7 Die Aushandlung8 eines kommunikativen Repertoires in Paarbeziehungen;108
9.1;7.1 Abstimmungsprozesse der Kommunikation in Paarbeziehungen;109
9.1.1;Hintergründe und Einflüsse der Aushandlung eines kommunikativen Repertoires;115
9.2;7.2 Das kommunikative Repertoire als Spiegel der Dynamik der Paarbeziehung;119
9.3;7.3 Theoretisches Konzept eines beziehungsspezifischen kommunikativen Repertoires;123
10;8 Die Mediatisierung von Raumund Zeitstrukturen der Kommunikation in Paarbeziehungen;128
10.1;8.1 Medien als Instrument der Koordinierung;130
10.2;8.2 Dynamisierung kommunikativer Repertoires;139
10.3;8.3 Medien als Taktgeber für partnerschaftliche kommunikative Repertoires?;145
10.4;8.4 Die Flexibilisierung und Intensivierung von Beziehungsrepräsentationen;149
11;9 Medienhandeln und die dynamische Konstruktion von Beziehungsidentität;157
11.1;9.1 Die Mediatisierung des partnerschaftlichen Gesprächs;157
11.2;9.2 Gemeinsamkeiten und Unterschiede;168
11.3;9.3 Rituelles Handeln als Bestandteil kommunikativer Repertoires von Paaren;174
12;10 Schluss: Die Mediatisierung der Paarbeziehung;179
12.1;Der Medienalltag in Paarbeziehungen;179
12.2;Die Mediatisierung der Paarbeziehung;181
12.3;Die Dynamik und Entwicklung eines paarspezifischen kommunikativen Repertoires;182
12.4;Potentiale der Beschleunigung – Mediatisierung von Raum und Zeit;183
12.5;Mediatisierung, Identität und Ritualität;185
12.6;Diskussion und Ausblick;189
13;Verzeichnis der Transkriptionssymbole;191
14;Literatur;192
Einleitung: Soziale Beziehungen in einer Medienwelt.- Medien.- Paarbeziehung.- Medien, Alltag, Paarbeziehung: Forschungsstand und Fragestellungen.- Empirische Untersuchung alltäglicher Kommunikation in Paarbeziehung.- Medienhandeln als integraler Bestandteil partnerschaftlichen Alltags.- Die Aushandlung eines kommunikativen Repertoires in Paarbeziehungen.- Die Mediatisierung von Raum- und Zeitstrukturen der Kommunikation in Paarbeziehungen.- Medienhandeln und die dynamische Konstruktion von Beziehungsidentität.- Schluss: Die Mediatisierung der Paarbeziehung.
9 Medienhandeln und die dynamische Konstruktion von Beziehungsidentität (S. 163-164)
Die Auswertung des Materials ergab, dass Medien Thema und Inhalt des partnerschaftlichen Gesprächs sind, dass sie gleichzeitig zur Gestaltung der Gesprächssituationen genutzt werden sowie dass Medien durch ihre Charakteristika den Rahmen für partnerschaftliche Gespräche darstellen. Wie bereits geschildert, sind Medien Gegenstand der Aushandlung zwischen Partnern, wobei dies wird im Folgenden dargelegt sie auch Gegenstand der Aushandlung von Gemeinsamkeiten und Unterschieden zwischen den Partnern und damit auch von Identität sind.
Es wird gezeigt, dass Medien Paare in ihrem Alltag begleiten, was sich auch in einer Gestaltung von komplexen Situationen äußert, die sowohl Medien als auch das Gespräch der Partner beinhaltet. Des Weiteren wird erarbeitet, dass Medien spezifische zeitliche und räumliche Strukturen erzeugen können, die auch den Alltag der Paare und deren gemeinsame Lebensführung sowie spezifische Alltagshandlungen und Rituale kennzeichnen.
9.1 Die Mediatisierung des partnerschaftlichen Gesprächs
Das Gespräch zwischen den Partnern, so verdeutlichen die Befunde dieser Arbeit, hat eine subjektive Bedeutung für die Paare. Die Gespräche haben häufig einen rituellen Charakter, sind manchmal auch mit bestimmten Tageszeiten oder mit Mahlzeiten verbunden. Exemplarisch sollen Niklas und Annika zu Wort kommen, deren Beziehung die jüngste im Sample ist und die im Paarinterview wie folgt diese Form des Austauschs miteinander beschreiben:
„ (…) A: Das klassische Gespräch ‚wie war’s auf Arbeit’, so nach neunzehn Uhr wahrscheinlich, oder so ungefähr. Na und da bereden wir eigentlich so ein bisschen den Tag. Und dann was man halt noch vorhat. Oder halt so spezielle Sachen, wie Probleme oder na, was weiß ich, Weihnachtseinkäufe (lachend) keine Ahnung. N: Ja, das was abends besprochen wird, ist ein Ergebnis vom Tag aktuell. Erlebnisse mit Mitarbeitern oder dem Chef oder von Kommilitonen. Oder eben zugetragene Geschichten, die man so gehört hat. (2) Was weiß ich wie, dass der Jens jetzt wieder arbeitet. (…)“