Buch, Deutsch, 111 Seiten, GB, Format (B × H): 215 mm x 304 mm, Gewicht: 746 g
Schloß Dwasieden in Sassnitz auf der Insel Rügen
Buch, Deutsch, 111 Seiten, GB, Format (B × H): 215 mm x 304 mm, Gewicht: 746 g
ISBN: 978-3-941452-59-6
Verlag: TENNEMANN Media GmbH
Friedlich ruht die Schlossruine Dwasieden am Steilufer nahe der Hafenstadt Sassnitz. Für den Wanderer nicht sofort sichtbar, nur Eingeweihte wissen von der einstigen Pracht des stattlichen Schlosses. Es wurde im 19. Jahrhundert erbaut und diente dem bekannten Berliner Bankier Adolph von Hansemann als Sommersitz. Und der Prunkbau im neoklassizistischen Stil sah hochrangige Gäste von der deutschen Kaiserfamilie bis hin zu Dichter Gerhart Hauptmann. Einst ein gesellschaftlicher Mittelpunkt auf der Insel Rügen liegt die Ruine heute von Bäumen und Sträuchern verhüllt im Dwasiedener Wald… Nur noch Säulenreste, Keller und der Marstall zeugen von der Schönheit und Einmaligkeit der Anlage, die seinerzeit als eine der wertvollsten in Vorpommern galt.
Wirklich nur wenige wissen von diesem Schatz und seiner wechselvollen Geschichte. Der Autor Ralf Lindemann hat sie für Sie entdeckt. Und so bietet das Buch „Das weiße Schloss am Meer“ einen faszinierender Ausflug in die Geschichte der Insel Rügen mit einmaligen bisher unveröffentlichten Bildern und Dokumenten!
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
Vorwort
Einleitung
Die Bauphase
Die Architektur
Der Marstall
Die Ufermauer
Der Park Dwasieden
Weitere Geschehnisse zu Hansemanns Zeiten
Die Baulust von Hansemann
Hansemanns Sommeraufentha
Das Gästebuch
Der Hafenbau
Hansemanns Jagdleidenschaft
Besuch des Kaiserpaares
Hansemanns 70. Geburtstag
Die Stromversorgung
Ein weiterer Besuch
Briefverkehr‘
Abschied von Hansemann
‚Das Mausoleum
Weitere Ereignisse auf Schloss Dwasieden
Hügelgräber im Park
Ein erneuter Verlust
Hochzeit von Benvenuto Hauptmann
Verkaufspläne des Schlosses
Buch „Adolph von Hansemann“
Wirtschaftliche Lage ab 1933
Deutsch-Schwedische Kunstausstellung
Der Schlossverkauf
Die Marinezeit
Die ersten Kasernen
„Schönste Marine-Garnison“
Einzug der Roten Armee
Dwasieden als Flüchtlingslager
Die Lagerseelsorge
Der SMAD-Befehl
Der Schlossverfall
Die Sprengung
Weitere Militärnutzungen
Zukunftspläne für den Park
Reiseführer & Beschreibungen
Personen- und Wappenbeschreibung der Eheleute Hansemann
Übersicht der genealogischen Stammreihe
Architekt Friedrich Hitzig
Bilder aus der Präsentationsmappe
Heutige Impressionen
Danksagung, Literatur- und Bildnachweis
Erinnerungen an den Schlosspark Dwasieden
Es herrscht eine besinnliche Ruhe. Fast schon unheimlich. Nichts regt sich. Nur ein Windzug streift durch die Wipfel der Bäume. Vielleicht ist es ein Hauch aus vergangener Zeit, ein letzter Bote, aufgehoben nur für diesen Moment. Vielleicht auch ein letzter Aufschrei oder ein Frohlocken von Erinnerungen, welches sich soeben aus den Steinen befreit hat. Wer sich an diesen Ort begibt, wird ein Teil jener vergangenen Tage und der Ereignisse, die sich hier zugetragen haben. In den Mauerresten der Ruine hallen sie wieder, die Geschehnisse jener Zeit, bis tief in die entfernteste Ecke, die noch erhalten geblieben ist. Von hier oben, einem der ehemaligen Säulengänge, bleibt der offene Blick auf die weite See verwehrt, von dem viele alte Schriften liebevoll berichten. Wahllos wachsene Jungbuchen verbergen ihn heute. Die Säulenstützen auf den Gängen haben ihre Lasten schon lange abgelegt. Säulen zierten, einst so mächtig, die Vorderfront des Bauwerkes – jetzt liegen sie zerbrochen im Buchenlaub. Den glattpolierten Granitsäulen der ehemaligen Eingangshalle können Moos und Witterung bis heute nichts anhaben. Es hat den Anschein, als sei die Zeit stehengeblieben. Aber die Trümmer, aus denen sie hervor schauen, bringen die Realität wieder zurück. Bäume bahnen sich eigenwillig ihren Weg empor durch die Gesteinsreste und werden eins mit ihnen. Büsche wuchern zwischen Restmauerwerken. Schon halb von Sand bedeckte und mit Moos bewachsene Verzierungselemente ragen aus dem Boden, als warten sie nur darauf, wieder an ihre Bestimmungsstelle zurückkehren zu dürfen. Es wird einem kalt bei diesem Anblick: Es gibt kein Zurück mehr. Ein totes Meer von Zeitzeugen, welche Geschichte geschrieben und erlebt haben. Vor nicht allzu langer Zeit haben sie ihre Würde und ihren für sie bestimmten Platz verloren. Was sie behalten haben, ist ihr immer noch imposantes Aussehen – die Ruinenreste vom einstigen Schloss Dwasieden…