Buch, Deutsch, 288 Seiten, Format (B × H): 134 mm x 212 mm, Gewicht: 425 g
Die Geschichte der Empfindlichkeit
Buch, Deutsch, 288 Seiten, Format (B × H): 134 mm x 212 mm, Gewicht: 425 g
Reihe: Hubert Fichte, Die Geschichte der Empfindlichkeit
ISBN: 978-3-10-020728-9
Verlag: FISCHER, S.
'Das Pech war, daß Jäcki in die Wechseljahre kam, als der Hauptbahnhof umgebaut wurde'. Den Umbau erlebt Jäcki als tiefen Einschnitt in sein gewohntes Leben und deutet ihn als ein weiteres Indiz für die fortschreitende Zerstörung der Halb- und Unterweltkultur, der er sich Zeit seines Lebens zugehörig gefühlt hat. Der nur auf Rationalität und Funktionalität ausgerichtete Alltag verdrängt in seinen Augen mehr und mehr die kaum auslotbaren Grauzonen des menschlichen Daseins, droht eben jene ›Empfindlichkeit‹ verschwinden zu lassen, der sich Hubert Fichte mit seinem literarischen Großprojekt verschrieben hat.
Kernstücke dieses Bandes sind drei in den Jahren 1982 bis 1985 geführte Interviews, die Hubert Fichte im Bewußtsein einer sich grundsätzlich wandelnden, in gewisser Hinsicht auch abschließenden Zeit geführt hat: mit Wolli Köhler und dessen Freundin Linda - einen Tag vor deren Abreise nach Costa Rica, um, wie Fichte es nennt, ins Exil zu gehen -, mit dem Urologen Dr. Fischer sowie die Fortsetzung des in Versuch über die Pubertät veröffentlichten Gesprächs 'Lustverlust' mit einem älteren Angestellten.