Liermann Traniello / Scotto / Villa Vigoni Editore | Verlag | Stati Uniti d'Europa? Auspicio, Incubo, Utopia? Vereinigte Staaten von Europa: Wunschbild, Alptraum, Utopie? | Buch | 978-3-96698-685-4 | sack.de

Buch, Deutsch, 324 Seiten, Format (B × H): 160 mm x 235 mm

Liermann Traniello / Scotto / Villa Vigoni Editore | Verlag

Stati Uniti d'Europa? Auspicio, Incubo, Utopia? Vereinigte Staaten von Europa: Wunschbild, Alptraum, Utopie?

Buch, Deutsch, 324 Seiten, Format (B × H): 160 mm x 235 mm

ISBN: 978-3-96698-685-4
Verlag: Nova MD


Das neue Buch „Vereinigte Staaten von Europa: Hoffnung, Alptraum, Utopie" ist im Villa Vigoni Editore | Verlag erschienen. Der Sammelband wird herausgegeben von Christiane Liermann Traniello (Generalsekretärin, Villa Vigoni), Matteo Scotto (Wissenschaftlicher Referent, Villa Vigoni) und Julian Stefenelli (Justiziar, Villa Vigoni).Seit Winston Churchills berühmter Züricher Rede im Jahr 1946 hat die Idee der „Vereinigten Staaten von Europa“ den politischen Diskurs nie wirklich verlassen. Jedoch ist man sich hierzu nie ganz einig: mal ist es ein Modell, von dem man sich distanzieren sollte oder will, manchmal scheint es eine Vision, die man anstrebt, und andere sehen diese Vision lediglich in Ermangelung von Alternativen. Der Sammelband beschäftigt sich genau mit diesen Visionen in drei Kapiteln: "Überlegungen zu den gegenwärtigen Staaten", "Europäische Einheit" und "Überlegungen zueiner gemeinsamen politischen Vision des heutigen Europas"
Liermann Traniello / Scotto / Villa Vigoni Editore | Verlag Stati Uniti d'Europa? Auspicio, Incubo, Utopia? Vereinigte Staaten von Europa: Wunschbild, Alptraum, Utopie? jetzt bestellen!

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Es ist durchaus möglich, dass sich im Laufe der Jahrzehnte die „magische“ Wirkung
verloren hat, die die Formel von den „Vereinigten Staaten von Europa“ anfangs
besaß. Anfangs bedeutete sie, dass wir denselben Weg gehen würden wie die ehemaligen
Kolonien in Amerika: hin zur Schaffung eines föderalen Staates wie in den USA.
Nun stimmt es schon, dass uns der lange Weg, den der europäische Integrationsprozess
de facto gegangen ist, auch gestattet hat, bestimmte Komponenten der europäischen
Identität stärker zu machen und supranationale Institutionen zu schaffen, die echte
Macht über die gesamte Union ausüben; zugleich aber hat er gezeigt, wie stark und vertrackt
unsere nationalen Identitäten sind (welche ungleich stärker als diejenigen der ehemaligen
Kolonien in den USA sind). Der Prozess hat deutlich gemacht, dass die Staaten
absolut gewillt sind, eigene Positionen zu verteidigen, die sich nicht mit der vollständigen
Übertragung sämtlicher souveräner Rechte an die europäischen Institutionen vertragen.
Zugleich haben sich die Bereiche vervielfältigt, mit denen eine Vielzahl menschlicher
Aktivitäten miteinander verflochten sind. Dadurch wurden die Regulierungen und Aufsichtsfunktionen
immer komplexer. Die entsprechenden Funktionen gehören zu unterschiedlichen
Entscheidungsebenen. „Multilevel Governance“ ist dafür die heutzutage favorisierte und
praktizierte Formel. Wir haben es mit pluralen Strukturen zu tun, die kaum mehr etwas mit
dem Streben nach Vereinheitlichung zu tun haben, wie sie in der Schaffung des „Staatenbundes“
zum Ausdruck kam. Damals ging es darum, dem neuen politischen Gebilde sämtliche
Funktionen zu übertragen, die zuvor die Souveränität der einzelnen Staaten ausgemacht hatten.
Es war also die Souveränität selbst, die von einer Instanz zur nächsten „wanderte“.
Bedeutet das, dass der Begriff „Vereinigte Staaten von Europa“ überholt ist? Dass wir ihn
aufgeben und auf die Erwartungen und Ansprüche verzichten sollten, die die europäischen Befürworter
damit jahrzehntelang verbunden haben? Auf gar keinen Fall, wenn und insofern wir
weiterhin der Ansicht sind, dass nicht nur die Wirtschafts - und Währungsunion, sondern auch
die politische Union ein erstrebenswertes, ja, notwendiges Ziel ist. Wobei dessen Verwirklichung
ja durchaus nicht voraussetzt, dass man zu einer Verfassung nach amerikanischem oder deutschem
oder australischem Muster gelangt. Es sei daran erinnert, dass die Föderalisten unter
den Gründervätern Europas dies sehr wohl erkannt haben; man denke an Altiero Spinelli, der
das explizit formuliert hat. Für ihn war zentral, dass den Staaten deren vernetzte, „transversale“
Gewalten weggenommen würden: Militär, Aussenpolitik, Wirtschafts - und Geldpolitik,
aufgrund deren sie gegeneinander Kriege geführt hatten. An diese Stelle musste Europa treten.
Was den „Rest“ betraf, sollten die Staaten, so Spinelli, weiter nach Gutdünken verfahren.

Giuliano Amato


Dr. Christiane Liermann Traniello hat in Bonn, Siena, Karlsruhe und Zürich Geschichte, Philosophie und Romanistik (Italienisch) studiert. Sie wurde von Bernd Roeck an der Universität Zürich mit einer Arbeit zum politischen Denken des Philosophen-Theologen Antonio Rosmini (1797-1855) promoviert. Dessen „Philosophie der Politik“ hat sie auch ins Deutsche übersetzt. Die Konrad Adenauer-Stiftung förderte die Untersuchung mit einem Promotionsstipendium. Seit Dezember 1995 ist sie als Wissenschaftliche Referentin beim Deutsch-Italienischen Zentrum Villa Vigoni tätig. Seit Oktober 2018 ist sie dort Generalsekretärin.

Matteo Scotto hat einen Masterabschluss in European Governance and Regulation von dem Zentrum für Europäische Integrationsforschung (ZEI) in Bonn. Zuvor studierte er Fremdsprachen und Internationale Beziehungen an der Universität Turin und der Universität Ca‘ Foscari in Venedig, mit Studienaufenthalten an der Universität Basel, der Otto-Friedrich-Universität Bamberg, der Karl-Franzens-Universität Graz und dem City College in New York. Er ist aktuell Doktorand in Politikwissenschaften an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn sowie wissenschaftlicher Referent bei der Villa Vigoni, Deutsch-Italienisches Zentrum für den Europäischen Dialog.

Julian Stefenneli ist in Deutschland geboren und aufgewachsen, studierte Rechtswissenschaften in Passau und Mailand. Sein seit Beginn des Studiums gepflegtes Interesse für Italien und das italienische Recht führte ihn wiederholt zu längeren beruflichen Aufenthalten in italienischen Anwaltskanzleien. Im Schwerpunkt war er bis zu seinem Umzug an den Comer See im Jahr 2009 in einer in München ansässigen deutsch-italienischen Wirtschaftskanzlei tätig und promovierte daneben zum Thema Gläubigerschutz im italienischen Recht (Verlag Peter Lang, Frankfurt 2008).


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