Innere und äußere Realitäten straffälliger junger Männer mit unsicherem Aufenthaltsstatus aus dem Kosovo
E-Book, Deutsch, 327 Seiten
Reihe: Forschung psychosozial
ISBN: 978-3-8379-7273-3
Verlag: Psychosozial-Verlag
Format: PDF
Kopierschutz: 0 - No protection
Wenn junge Menschen mit unsicherem Aufenthaltsstatus straffällig werden, wird ihr Bleiberecht in Deutschland doppelt prekär. Auch wenn sie hauptsächlich in Deutschland sozialisiert wurden, sehen sie sich mit der potenziellen Abschiebung in ein fremd gewordenes »Heimat«-Land konfrontiert. Diese Unsicherheit hat massive Auswirkungen auf ihre innere Lebenswelt und identitäre Entwicklung. Die drohende Abschiebung wird als sozialer Tod erlebt. Susanne Leitner eröffnet Perspektiven, wie Menschen vor diesem Schicksal bewahrt werden können.
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Inhalt
1 Einführung
1.1 Jetmir
1.2 Forschungsbedarf und Erkenntnisinteresse der vorliegenden Arbeit
1.3 Zum Aufbau dieser Arbeit
1.4 Anmerkungen zur Anonymisierung
2 »Jeder weiß, dass ich Albaner bin«
Die Zielgruppe und ihre Lebenslage
2.1 Migration aus dem Kosovo
2.1.1 Konfliktherd Kosovo
2.1.2 Zwischen den Stu¨hlen: Ethnische Minderheiten im Kosovo
2.1.3 »RAE« – Ethnie als soziale Konstruktion
2.1.4 Ethnische Minderheiten im Kosovo-Krieg
2.1.5 Der Kosovo-Krieg als Fluchtursache
2.2 Leben mit prekärem Aufenthaltsstatus
2.2.1 Kosovo-Flu¨chtlinge in Deutschland
2.2.2 Rechtliche Aspekte des Aufenthalts in Deutschland
2.2.3 Lebenswirklichkeit bei prekärem Aufenthalt – Der Sonderfall »Duldung«
2.2.4 Traumapotenzial prekärer Aufenthaltsperspektiven
2.3 (Erschwertes) Aufwachsen in Deutschland
2.4 Delinquenz und u¨berstilisierte Männlichkeit als Ausdrucksformen abweichenden Verhaltens
2.4.1 Kriminelle Karrieren in den Interviews
2.4.2 Hintergru¨nde von Delinquenz
2.4.3 Die antisoziale Tendenz
2.4.4 Antisoziale Tendenz und u¨berstilisierte Männlichkeit als Antwort auf gesellschaftliche Marginalisierung
2.5 Zusammenfassung
3 Vorannahmen zum Zugang zu »Identität«
3.1 Identität – Versuch einer Begriffsklärung
3.2 Perspektiverweiterung – Identität und psychoanalytisch inspiriertes Denken
3.3 Kollektive Identität
3.4 Zusammenfassung
4 Forschungsmethodologische und -methodische Überlegungen
4.1 Wahl des Forschungsansatzes
4.2 Methodologische Ebene
4.2.1 Grounded Theory Methodologie (GTM)
4.2.2 Reflexive GTM
4.3 Methodische Ebene
4.3.1 Quasi-narrative Interviews
4.3.2 Erweiterte Interviewformen – Primat der Gegenstandsangemessenheit
4.3.3 Qualitative Sozialforschung im Strafvollzug
4.3.4 Erweiterte Methoden
4.3.5 Arbeit in Forschungswerkstätten – Ethnopsychoanalytische Deutungswerkstatt
4.4 Zusammenfassung
5 Darstellung und Auswertung der Untersuchungsergebnisse
Teil I: Individuelle Annäherungen an die Zielgruppe
5.1 Kurzporträts der befragten Jugendlichen
5.1.1 Übersicht
5.1.2 Xhemajl
5.1.3 Veton
5.1.4 Jetmir
5.1.5 Armend
5.1.6 Rinor
5.1.7 Skender
5.1.8 Ilir
5.1.9 Sinan
5.1.10 Refki
5.1.11 Fatmir
5.2 Exemplarisch – Drei ausfu¨hrliche Fallanalysen
5.2.1 Einfu¨hrung
5.2.2 Xhemajl
5.2.3 Veton
5.2.4 Ilir
5.2.5 Zusammenfassung
Teil II: »Wir scheißegal. Ab nach Kosovo!« – Vergleichende Auswertungen
5.3 (Aufenthaltsrechtlich bedingte) Ausgangslagen der Jugendlichen
5.3.1 »Angst und so« – Der Kosovo-Krieg im Erleben der Jugendlichen
5.3.2 »Du weißt nie Bescheid, wann Polizei kommt und sagt, du wirst da abgeschoben« – Chronifizierte Vorläufigkeit als Lebenslage
5.3.3 »Dann hab ich halt auch mein Aufenthalt kaputt gemacht« – Gefährdung des Aufenthaltstitels durch Delinquenz
5.3.4 »Dumusst irgendwo anders hin,weilwir können dich hier nich ertragen« – Bleiberecht und Nu¨tzlichkeitsprinzip
5.4 »Ja. Also so ich bin so einer […]« – Identitäre Selbstverortungen
5.4.1 Selbstthematisierungen, Teilidentitäten und Wertorientierungen
5.4.2 Verortungen in den Sozialbezu¨gen
5.4.3 »Kosovo isch gut für Urlaub, aber Deutschland is schon beste« – Das Kosovo-Bild der Befragten
5.4.4 »Meine Stadt bleibt meine Stadt« – Verwurzelung in Deutschland
5.4.5 »Ein ganz normales Leben wie die anderen« – Zukunftswu¨nsche
5.5 Das Damoklesschwert Abschiebung
5.5.1 »Hier wurden auch voll viele abgeschoben […] des macht einen auch fertig auch psychisch« – Haft als Katalysator der Angst vor Abschiebung
5.5.2 »Wenns an den Tag so heißt, dass ich abgeschoben werde […]« – Drohende Abschiebung als »sozialen Tod« erleben
5.5.3 Wie entschärft man eine Bombe? – Copingstrategien
5.6 Zusammenfassung
6 Befunde und Folgerungen aus der Arbeit
6.1 Rückblick und Zusammenfassung der Ergebnisse
6.2 Ausblick und Desiderata
7 Literatur
7.1 Printquellen
7.2 Websites
7.3 Audio- und Videoquellen
7.4 Gesetzestexte, Abkommen und Gerichtsentscheide
8 Anhang
8.1 Transkriptionsregeln
8.2 Abbildungsverzeichnis
8.3 Tabellenverzeichnis