Publizieren, Vortragen, Vermitteln, Umsetzen, Gründen
E-Book, Deutsch, 283 Seiten
ISBN: 978-3-8463-6025-5
Verlag: UTB
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Die Frage mag manche nach der erfolgreichen Disputation ihrer Graduierungsarbeit erstaunen. Ist man doch stolz auf das erzielte Ergebnis und darauf, nun endlich fertig zu sein.
Damit die wertvollen Ergebnisse aus wissenschaftlichen Forschungsarbeiten nicht im Archiv verstauben, werden in diesem Buch fünf Kanäle für das Verwerten der wissenschaftlichen Arbeit vorgestellt.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
1 Einführung 17
2 Publizieren in den Medien 23
2.1 Textformate (Überblick) 23
2.1.1 Kennzeichnung 23
2.1.2 Textformate Wissenschaft 24
2.1.3 Textformat Organisation 27
2.1.4 Textformat Verlag 28
2.1.5 Textformat Internet 31
2.2 Bücher 32
2.2.1 Kennzeichnung 32
2.2.2 Monografien 33
2.2.3 Handbücher 34
2.2.4 Lehrwerke 35
2.2.5 Herausgeberwerke 36
2.2.6 Graue Literatur 37
2.2.7 Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen 37
2.3 Fachwissenschaftlicher Artikel 38
2.3.1 Kennzeichnung 38
2.3.2 Einteilung 39
2.3.3 Originalarbeiten 41
2.3.3.1 Vorüberlegungen 41
2.3.3.2 Vorbereitung 43
2.3.3.3 Aufbau 51
2.3.3.4 Argumentation 54
2.3.3.5 Konventionen 57
2.3.4 Letzter Check 58
2.4 Populärwissenschaftlicher Artikel 58
2.4.1 Kennzeichnung 58
2.4.2 Ausarbeitung 59
2.4.3 Reduzieren der Komplexität 61
2.4.3.1 Auswahlstrategie Nutzenorientierung 61
2.4.3.2 Auswahlstrategie Auslassen 63
2.4.4 Reduzieren von Kompliziertheit 64
2.4.4.1 Konzentration 64
2.4.4.2 Veranschaulichung 68
2.4.4.3 Wortwahl und Satzgestaltung 70
2.4.5 Aufbau 73
2.4.6 Veröffentlichung 76
2.4.7 Ausblick 77
2.5 Referate 78
2.5.1 Kennzeichnung 78
2.5.2 Abstract 80
2.5.3 Poster 84
2.5.4 Kurzbericht 86
2.5.5 Meta-Analyse 86
2.5.6 Rezension 87
2.5.7 Tagungsbericht 89
2.5.8 Kommentar 90
2.5.9 Interview 91
2.5.10 Leserbrief 92
2.6 Open-Access-Publikationen 92
2.6.1 Kennzeichnung 92
2.6.2 Strategien 93
2.6.3 Finanzierung 94
2.6.4 Bewertung 95
2.6.5 Blogartikel 96
2.7 Verlage 99
2.7.1 Leistungen 99
2.7.2 Verlagssuche 104
2.7.3 Materialvorstellung 105
2.7.4 Autorenvertrag 107
Quellen und weiterführende Literatur 108
2Publizieren in den Medien
2.1Textformate (Überblick)
2.1.1Kennzeichnung „Schreiben ist die Hölle! Geschrieben haben ist der Himmel“ – so lautet ein Spruch von UMBERTO ECO in Bezug auf das wissenschaftliche Arbeiten. Dem wird jetzt hinzugefügt: „Publiziert haben ist das Paradies“. Vielleicht eine Übertreibung, aber wer das Strahlen des erfolgreichen Verfassers angesichts der Veröffentlichung seines Artikels erlebt hat, kann das Glücksgefühl erahnen. Nur stellt es sich eben nicht automatisch ein und oft auch nicht nach dem ersten Versuch. Zwar hat der Verfasser der wissenschaftlichen Arbeit zahlreiche Veröffentlichungen gelesen und verarbeitet, aber die eigenen Ergebnisse jetzt in einem Artikel zu verarbeiten fällt schwer. Und hat er doch etwas zu Papier gebracht und bei einem Verlag eingereicht, trifft die Ablehnung hart: „… leider keinen Programmplatz für den Text gefunden.“ oder „… genügt in Inhalt und Form nicht unseren Ansprüchen!“. Bei einem solchen Start kommt der notwendige Lernprozess in einem frühen Stadium ins Stocken. Man überlässt es lieber anderen. Verfasser von Dissertationen, nun zunehmend auch von Diplom- und Masterarbeiten, stehen aber vor der deutlichen Erwartung, ihre Ergebnisse zu publizieren. Teilweise noch vor Abgabe der Arbeit sind in Übereinstimmung mit den entsprechenden Prüfungsordnungen der Universitäten und Hochschulen erste Veröffentlichungen vorzuweisen. Vom Einsteiger wird deshalb jetzt gefragt: •Welche Textformate gibt es für das Publizieren? •Welche Ansprüche werden an Inhalt und Form gestellt? •Welche methodischen Empfehlungen gibt es für das Anfertigen der einzelnen Textformate? In Abb. 2.1 wird zunächst ein grober Überblick über die Textformate für das Publizieren der wissenschaftlichen Ergebnisse vorgestellt. Die folgenden Abschnitte enthalten ihre Einordnung in die Bereiche Wissenschaft, Organisation, Verlag und Internet. In den Kapiteln 2.2 bis 2.6 werden ausgewählte Formate ausführlicher dargestellt. Abb. 2.1: Textformate im wissenschaftlichen Publizieren (Überblick) 2.1.2Textformate Wissenschaft Träger dieser Textformate sind die Universitäten, Fachhochschulen, Berufsakademien, Wissenschaftlichen Institute und Gesellschaften. In Abb. 2.2 sind wesentliche Formate vorgestellt. Während die Journale und Hochschulzeitungen aktuelle Informationen zum Hochschulleben beinhalten, sind in Magazinen, CMS-Broschüren und ähnlichen Publikationen auch wissenschaftliche Ergebnisse dokumentiert. Diese sind allerdings seltener Graduierungsarbeiten, bestenfalls Habilitations- oder Promotionsarbeiten vorbehalten. Abb. 2.2: Übersicht zum Textformat Wissenschaft Die Dokumentationen wissenschaftlicher Veranstaltungen auf den unterschiedlichen Ebenen der Universitäten und Hochschulen bieten zahlreiche Möglichkeiten für das Veröffentlichen wissenschaftlicher Ergebnisse. Hier finden jene Graduierungsarbeiten einen Platz, die einen Beitrag zur Erweiterung von Sach- und Methodenwissen in der jeweiligen Disziplin nachweisen können. Dem Neueinsteiger wird nicht immer bei der Fülle der Bewerber beim ersten Versuch das Vortragsmanuskript für einen eigenen Tagungsbeitrag abgenommen. In der Regel bietet die Bewerbung mit einem Conference Abstract (siehe dazu Abschnitt 2.5.2, Punkt (4)) bessere Chancen für eine positive Entscheidung zur Annahme des Vortrags und seiner Veröffentlichung im Konferenzband. Poster werden von Tagungsveranstaltern immer dann gern angenommen, wenn sie in ausreichender Zahl (5 bis 10 eingereichte Exemplare) zur Verfügung stehen und im Rahmen einer Ausstellung von den Teilnehmern diskutiert werden können. Eine Aufnahme in den Tagungsband ist allerdings wegen der Lesbarkeit nur dann möglich, wenn dieser im Format A4 gedruckt wird (siehe dazu auch Abschnitt 2.5.3). Andere Möglichkeiten bestehen •im Mitwirken beim Abfassen und Herstellen des Konferenzbandes (und der damit verbundenen Möglichkeit, einen eigenen Beitrag unterzubringen) im thematischen Bereich der eigenen wissenschaftlichen Arbeit; •im Verfassen eines Berichts über die Tagung/Konferenz, einzelner ihrer Schwerpunkte oder einzelner Beiträge, die von Veranstaltern gern unterstützt werden (siehe dazu Abschnitt 2.5.7). In beiden Fällen wird der Autor in der Fachwelt bekannt und erhält bei Erfolg schneller Zugang zu größeren Beiträgen. Auch die Arbeitspapiere der verschiedenen wissenschaftlichen Institute bieten zahlreiche Publikationsmöglichkeiten. Dabei werden unterschieden: •die internen wissenschaftlichen Veröffentlichungen (Fachartikel, Rezensionen, Veranstaltungs- und Forschungsberichte) in den Publikationsorganen der Hochschulen, Fakultäten, Institute, wissenschaftlichen Gesellschaften in Print- oder Online-Fassung; •die Berichte und Protokolle zu internen wissenschaftlichen Veranstaltungen und Rezensionen von Studien und Fachartikeln; •der Publikationsreport auf unterschiedlicher Ebene und meistens thematisch orientiert, in dem sich der Verfasser mit einem Paper Abstract anbieten kann. Insbesondere bei der Aktualisierung von Studienmaterialien stellen Ergebnisse aus den praxisorientierten Graduierungsarbeiten eine wertvolle Bereicherung dar. Das betrifft insbesondere Teilnehmerskripte mit Anwendungsorientierung oder Anleitungen zur Durchführung von Versuchen, Befragungen, Beobachtungen und Experimenten. 2.1.3Textformat Organisation Abb. 2.3: Übersicht zum Textformat Organisation Die Träger des Textformates Organisation sind Unternehmen, Kliniken, Verwaltungen, Verbände, Vereine, Kommunen etc. Hier haben vor allem solche Graduierungsarbeiten eine Chance auf Veröffentlichung, deren Ergebnisse eine organisationsbezogene Problemlösung erwarten lassen oder eine Entwicklungsofferte beinhalten. In den Arbeitsanweisungen oder Leitfäden werden Handlungsorientierungen vorgestellt, die sich aus der Umsetzung der eigenen Arbeitsergebnisse in der Organisation ergeben (siehe dazu ausführlich Teil 5). In Berichten oder Projektskizzen wird der Veränderungsvorschlag, der aus den Ergebnissen der Graduierungsarbeit entstanden ist, mit Blick auf den Nutzen für die Organisation und ihre Mitarbeiter vorgestellt. Auch Zeitungen und Newsletter der Organisation bieten Gelegenheit, in der gebotenen Kürze mitzuteilen, warum, was, wie und mit welchen Konsequenzen verbessert werden soll. Schulungsmaterialien bieten dem Verfasser, der seine Ergebnisse in der Organisation oder im eigenen Unternehmen (Start-up) umsetzen kann, eine Fülle von Publikationsmöglichkeiten. Insbesondere didaktisch aufbereitete Handlungsanleitungen (siehe Abschnitt 4.4.3) und Wissensspeicher (siehe Abschnitt 4.4.8, Punkt (1)) sichern die erforderliche Qualifikation für die mit der Umsetzung befassten Mitarbeiter. 2.1.4Textformat Verlag In Abb. 2.4 sind wesentliche Verlagsprodukte genannt. Bücher enthalten im Unterschied zu den Fachartikeln in den wissenschaftlichen Zeitschriften eine wesentlich größere Menge an Informationen. Dabei handelt es sich um relativ gefestigtes Wissen, das in der Regel in mehreren Gutachterrunden geprüft wurde. Innerhalb der Bücher kann zwischen Fach- und Sachbuch unterschieden werden. Während sich erstere vor allem an die Spezialisten wenden, sind die anderen einem breiteren Leserkreis gewidmet (z. B. Ratgeber). Allerdings ist die Unterscheidung fließend. Abb. 2.4: Übersicht zum Textformat Verlag Im Unterschied zum Fachbuch wird im fachwissenschaftlichen Artikel vornehmlich noch nicht gefestigtes, so genanntes „flüssiges“ Wissen vorgestellt. So gesehen liefert der Artikel eine „kleine Informationsmenge im Feld der Bewegung“. Die Veröffentlichung ist im Umfang begrenzt und muss inhaltlichen und formalen Kriterien entsprechen, deren Einhaltung in einer Gutachterrunde (Peer-Review-Verfahren) überprüft...