Buch, Deutsch, 304 Seiten, PB, Format (B × H): 145 mm x 205 mm, Gewicht: 400 g
Kosmopolitische Dimensionen in der Literatur des Vormärz
Buch, Deutsch, 304 Seiten, PB, Format (B × H): 145 mm x 205 mm, Gewicht: 400 g
ISBN: 978-3-925670-83-1
Verlag: Aisthesis
Heines Kritik am fremdenfeindlichen deutschen Patriotismus, der aus der Zeit der Napoleonischen Kriege stammte, wurde von vielen jungen Schriftstellern und Publizisten des Vormärz geteilt. Nach dem Verfall des unpolitischen Humanitätsideals der Weimarer Klassik stellt das politisierte, an Westeuropa orientierte Weltbürgertum des Vormärz eine kurze, unvergleichliche Blütezeit des Kosmopolitismus in Deutschland dar. Die eigene Zeit wurde von den deutschen Vormärz-Liberalen durchaus als 'neue Zeit' erfahren und definiert - ein Zeitbewußtsein, das sie übrigens mit liberalen Zeitgenossen in ganz Europa verband. Der internationale Charakter des Liberalismus zeigte sich u.a. im nahezu simultanen Ausbruch der europäischen Revolutionen von 1848.
Die Auseinandersetzung des vormärzlichen Kosmopolitismus mit überlieferten Formen des Nationalismus nach 1840 und sein vereinzeltes Überleben nach 1848 sind Gegenstand dieses Bandes.
Weitere Infos & Material
Einleitung
Eoin Bourke: "Wir wollen die große europäische Gesellschaft schildern, nach allen ihren Beziehungen, treu und wahr": Die Zeitschrift Europa von 1835 bis 1848
lan Hilton: Nationalismus und die europäische Dimension in F.G. Kühnes Europa
Anita Bunyan: Volksliteratur und nationale Identität. Zu kritischen Schriften Berthold Auerbachs
Hugh Ridley: Annäherungen an den dynamischen Zeitgeist. Geographische Zeitschriften im Vormärz
Wulf Wülfing: "Dilettantismus fürs Haus": Zu Gutzkows Kritik in den Unterhaltungen am häuslichen Herd an Fontanes und Kuglers Argo
Roger Jones: "Die Idee ist eine ganz schöne Sache, für fast Alle zu groß, und sie bleibt immer nur Idee": Die Grenzen kosmopolitischen Handelns in Heinrich Laubes Das junge Europa
Eduard Beutner: "Von Unsinn zu Unsinn geht der Bildungsgang der Welt.": Franz Grillparzer als Diagnostiker seiner Zeit
Judith Purver: "Da dieses Unheil hat geschehen können, so spreche man nur nicht davon, daß wir besser und klüger geworden sind, als unsere Vorfahren": Europäische Geschichte, Schriftsteller und Zeitgeist in Tiecks späten Prosawerken Der Hexen-Sabbath (1832) und Vittoria Accorombona (1840)
Günter Oesterle: Arabeske und Zeitgeist. Karl Immermanns Roman Münchhausen
Helmut Koopmann: Versuch über Erinnerungsfähigkeit zwischen 1790 und 1840
Martina Lauster: "O Wild West Wind": Variationen einer europäischen Zeitgeistmetapher
Anhang
Personen- und Sachregister
Zu den Autorinnen und Autoren