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E-Book, Deutsch, Band Band 024, 460 Seiten

Reihe: Jüdische Religion, Geschichte und Kultur (JRGK)

Lattki Benzion Kellermann

Prophetisches Judentum und Vernunftreligion

E-Book, Deutsch, Band Band 024, 460 Seiten

Reihe: Jüdische Religion, Geschichte und Kultur (JRGK)

ISBN: 978-3-647-57040-2
Verlag: Vandenhoeck & Ruprecht
Format: PDF
Kopierschutz: 0 - No protection



Der heutzutage weitgehend vergessene Religionsphilosoph und Rabbiner Benzion Kellermann (1869–1923) war eine wichtige Persönlichkeit des Berliner liberalen Judentums vor der Schoa. Als selbstständiger Schüler Hermann Cohens forderte er, von Kant und dem Marburger Neukantianismus ausgehend, die Herausbildung einer universalen Menschheitsreligion der Vernunft. Das liberale Judentum sah er bis dato als einzige Religion, die sich schrittweise diesem Ideal annähern würde. Deshalb blieb er immer ein überzeugter und dem Christentum gegenüber selbstbewusster Jude, wie es sich in einer intensiven Debatte mit Ernst Troeltsch während des Ersten Weltkriegs zeigte. Kellermanns Biografie entkräftet die pauschalen Anklagen, dass liberaljüdische Selbstverständnisse immer eine Selbstverleugnung oder Aufgabe jüdischer Identität gewesen seien, und zeigt stattdessen die Vielfalt möglicher Identitätskonstruktionen innerhalb des deutschen Judentums auf. Er verband die jüdische Religion mit der Kantischen Philosophie durch die biblischen Propheten, denn diese würden mit ihrem „ethischen Monotheismus“ eine inhaltliche Kongruenz zum Denken Kants aufweisen. Die vorliegende erste Werkbiografie Kellermanns leistet einen wichtigen Beitrag für die Erforschung der jüdischen Geistesgeschichte von den 1870er Jahren bis in die Anfänge der Weimarer Zeit, der für die Jüdischen Studien, die christliche Theologie, die Philosophie und die Geschichts- und Kulturwissenschaften bedeutsam ist.
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1;Cover;1
2;Title Page;4
3;Copyright;5
4;Table of Contents;6
5;Body;10
6;Vorwort;10
7;Einleitung;12
7.1;1. Leitfragen und Forschungsziele;13
7.2;2. Forschungsstand;21
7.3;3. Quellen und Archive;24
7.4;4. Methodik;28
8;I. Von Gerolzhofen nach Konitz;34
8.1;1. Jugend und Ausbildung in Unterfranken;34
8.1.1;1.1 Familie und Erziehung;34
8.1.2;1.2 Ausbildung zum jüdischen Religionslehrer;46
8.1.2.1;1.2.1 Präparandenschule in Höchberg;46
8.1.2.2;1.2.2 Israelitische Lehrerbildungsanstalt Würzburg;51
9;2. Lehrerberuf, Studium und Promotion;57
9.1;2.1 Die Israelitische Elementarschule in Marburg und Wanderlehrer in der Umgebung;57
9.2;2.2 Studien in Marburg;59
9.2.1;2.2.1 Antisemitismus in Stadt und Land: Die Böckel-Bewegung;59
9.2.2;2.2.2 Philosophiestudium: Die Begegnung mit dem Marburger Neukantianismus;63
9.2.3;2.2.3 Theologie, Philologie und Studium generale;69
9.3;2.3 Privat- und Schullehrer in Frankfurt am Main;72
9.4;2.4 Promotion in Gießen;73
9.5;2.5 Studien in Berlin: 1896–1903;78
9.5.1;2.5.1 Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin;79
9.5.2;2.5.2 Die Wissenschaft des Judentums: Ein kurzer Überblick;82
9.5.3;2.5.3 Rabbiner-Seminar zu Berlin;88
9.5.4;2.5.4 Hochschule für die Wissenschaft des Judentums und der Disput mit Benno Jacob;97
10;3. „Der Fall Konitz“: Ein Ritualmordvorwurf und seine Folgen;114
10.1;3.1 Kellermann als Rabbiner und Lehrer der jüdischen Gemeinde in Konitz;115
10.2;3.2 Das „Ritualmordmärchen“ und Kellermanns Verhalten;119
10.3;3.3 Konsequenzen;139
11;II. Berlin;144
11.1;1. Rückkehr nach Berlin: Religionslehrer der jüdischen Gemeinde;144
11.1.1;1.1 Rektor und Lehrer an jüdischen Schulen;145
11.1.2;1.2 Religionslehrer am Dorotheenstädtischen Realgymnasium;156
11.1.3;1.3 Familienleben;160
12;2. Kellermanns Auseinandersetzung mit der christlichen Religion;169
12.1;2.1 Die Debatte um Harnacks Wesen des Christentums;170
12.2;2.2 Prophetenrezeption in Christentum und Judentum um die Jahrhundertwende;172
12.2.1;2.2.1 Prophetenbegeisterung in der protestantischen Theologie;172
12.2.2;2.2.2 Die Propheten in der Wissenschaft des Judentums undder jüdischen Reformbewegung;174
12.3;2.3 Weder Prophet noch Messias: Jesus in Kellermanns Gesamtwerk;178
12.4;2.4 Das Missverständnis des Paulus;195
12.5;2.5 Die zwingende „Prophetisierung“ des Christentums;203
13;3. Die Entwicklung der Religionsphilosophie Kellermanns bis 1914;209
13.1;3.1 Das Konzept der Vernunftreligion bei Kant;210
13.2;3.2 Die Entwicklung der Religionsphilosophie Kellermanns bis zum Ersten Weltkrieg;213
13.2.1;3.2.1 Die Auslegung der Ethik des reinen Willens;214
13.2.2;3.2.2 Liberales Judentum: Das Bekenntnis zum Reformjudentum;218
13.2.3;3.2.3 Die Auflösung der Religion in Philosophie: Der wissenschaftliche Idealismus und die Religion;228
13.2.4;3.2.4 Mitarbeit an den Festschriften zu Cohens 70. Geburtstag;236
13.2.5;3.2.5 Jüdisches Leben und philosophisches Denken;242
13.2.6;3.2.6 Zusammenfassung;246
14;4. Im Ersten Weltkrieg;252
14.1;4.1 Einstellung zum Krieg und Arbeit als Seelsorger;252
14.2;4.2 Die Übersetzung der Kämpfe Gottes von Lewi ben Gerson;257
14.2.1;4.2.1 Vorspiel;258
14.2.2;4.2.2 Übersetzung und Kommentar;268
14.2.3;4.2.3 „Eine Versündigung an der jüdischen Wissenschaft“;274
14.3;4.3 Mitarbeit an Cassirers Kant-Ausgabe;279
14.4;4.4 Die Debatte um die Propheten mit Ernst Troeltsch;282
14.4.1;4.4.1 Troeltsch: Die universalistische Transformation des partikularen prophetischen Ethos durch das Christentum;285
14.4.2;4.4.2 Kellermann: Die Verteidigung der „übervölkischen Menschheitskultur“ in Zeiten des Krieges;299
14.4.3;4.4.3 Vitalität der Debatte bis 1920;312
15;5. Rabbineramt und öffentliches Wirken;318
15.1;5.1 Rabbiner der Jüdischen Gemeinde zu Berlin;318
15.2;5.2 „Elijas“ Abschied: Zum Tod Cohens;326
15.3;5.3 Edition der Religion der Vernunft aus den Quellen des Judentums;334
15.4;5.4 Förderung des liberalen Judentums durch Publizistik und Bildungsarbeit;339
16;6. Das Hauptwerk;348
16.1;6.1 Das Ideal im System der Kantischen Philosophie (1920);348
16.2;6.2 Die Ethik Spinozas (1922);368
17;7. Die letzten Jahre;385
17.1;7.1 Die geplante Einleitung in Cohens Jüdische Schriften;385
17.2;7.2 Krankheit und Tod;391
18;8. Schluss;400
19;Bibliografie Benzion Kellermann;405
19.1;Monografien;405
19.2;Editionen und Übersetzungen;405
19.3;Aufsätze und Artikel;406
20;Verzeichnisse;408
20.1;Abbildungen;408
20.2;Siglen;408
20.2.1;Werke Hermann Cohens;408
20.2.2;Werke Immanuel Kants;408
20.3;Abkürzungen;409
21;Literatur;412
21.1;Ungedruckte Quellen;412
21.1.1;Archiv der Humboldt-Universität zu Berlin (UA HUB);412
21.1.2;Centrum Judaicum. Stiftung Neue Synagoge Berlin, Archiv (CJA);412
21.1.3;Landesarchiv Berlin (LandesA Berlin);412
21.1.4;Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz, Berlin (GStA PK);413
21.1.5;American Jewish Archives, Cincinnati (AJA Cincinnati);413
21.1.6;Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main (IFS Frankfurt am Main);413
21.1.7;Stadtarchiv Gerolzhofen (StadtA Gerolzhofen);413
21.1.8;Archiv der Justus-Liebig-Universität Gießen (UA Gießen);413
21.1.9;National Library of Israel, Archives Department, Jerusalem (NLI Jerusalem);413
21.1.10;Hessisches Staatsarchiv Marburg (HStA Marburg);414
21.1.11;Archiv der Philipps-Universität Marburg (UA Marburg; im HStA Marburg);414
21.1.12;Leo Baeck Institute New York (LBI New York);414
21.1.13;Stadtarchiv Warburg (StadtA Warburg);414
21.1.14;United States Holocaust Memorial Museum Archive, Washington D.C. (USHMMA Washington);414
21.1.15;Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden (HHStA Wiesbaden);414
21.1.16;Bayerisches Staatsarchiv Würzburg (BStA Würzburg);415
21.1.17;Stadtarchiv Würzburg (StadtA Würzburg);415
21.1.18;Universitätsarchiv Würzburg (UA Würzburg);415
21.1.19;Privatbesitz Ernst W. Kellermann, London;415
21.1.20;Privatbesitz Susan Kellermann, New York;415
21.2;Gedruckte Quellen;416
21.3;Forschungsliteratur;430
22;Personenregister;452
23;Ortsregister;460


Lattki, Torsten
Torsten Lattki ist Projektkoordinator und wissenschaftlicher Mitarbeiter im Jüdischen Kulturmuseum Augsburg-Schwaben.


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