Latham | London Legends - Liebe kennt keine Spielregeln | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 01, 380 Seiten

Reihe: London Legends

Latham London Legends - Liebe kennt keine Spielregeln


1. Auflage 2015
ISBN: 978-3-8025-9738-1
Verlag: LYX
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

E-Book, Deutsch, Band 01, 380 Seiten

Reihe: London Legends

ISBN: 978-3-8025-9738-1
Verlag: LYX
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Um wieder ins Team der Nationalmannschaft zu kommen, hat sich der Rugby-Spieler Spencer Bailey strenge Regeln auferlegt. Die wichtigste lautet: Keine Frauen während der Spielsaison! Doch dann trifft Spencer auf die junge Amerikanerin Caitlyn Sweeney - und sein Entschluss gerät gefährlich ins Wanken. Eigentlich sollte das Ganze nur eine kurze Affäre werden, denn Caitlyns Visum für ihren Aufenthalt in London läuft in wenigen Wochen ab. Doch schon bald kommen sich die beiden viel näher, als sie es geplant hatten, und sie müssen sich die Frage stellen, ob sie bereit sind, ihre Spielregeln für die Liebe aufzugeben ...
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1
Heute Wapping, East London Der alte Mann vor ihr stieß ein gequältes Stöhnen aus und fiel auf die Knie. Caitlyn stockte der Atem, während ihr Gehirn zu begreifen versuchte, was ihre Augen ihm mitteilten. Als sich der Mann an die Brust fasste, vornüberfiel und sein Kopf auf den Asphalt des schmalen Fußwegs hinter dem Tower of London traf, ließ sie ihre Tasche fallen und rannte die zehn Meter, die zwischen ihnen lagen. »Sir? Was ist mit Ihnen? Geht es Ihnen gut?« Sie legte ihm eine Hand auf den Rücken und fasste ihn dann an der Schulter, um ihm zu helfen, sich aufzurichten. Er schüttelte den Kopf. »Schmerzen.« Hektisch sah sie sich um. Es war fünf Uhr morgens, und sie waren die beiden einzigen Menschen hier. »Es ist alles okay. Alles wird gut. Lehnen Sie sich an mich.« Er war so dünn, dass sie problemlos hinter ihm knien und seinen Rücken stützen konnte, während er auf dem Asphalt saß. Den Erste-Hilfe-Kursen zufolge, die sie besucht hatte, sollte diese Haltung den großen Infarkt lange genug hinauszögern, damit sie Hilfe rufen … Mist! Das Handy war in ihrer Tasche – der Tasche, die weit außerhalb ihrer Reichweite auf dem Boden lag. Du bist so ein Rindvieh. Während sie überlegte, was sie tun sollte, strich sie ihm über die silbrige Haartolle. »Sie werden wieder gesund. Wie heißen Sie?« »Philip«, flüsterte er. Seine Stimme klang schleppend, als hätte er den Mund voller Erdnussbutter. Oder – was wahrscheinlicher war – als würde ihm ein Schraubstock die Luft aus der Brust pressen. »Bitte …« »Schon gut, Philip. Sie brauchen nicht zu sprechen. Ich bin Caitlyn, und ich werde Ihnen helfen.« Er ächzte, dann begann er zu zucken und sank kraftlos gegen sie. Kurz davor, in Panik auszubrechen, rutschte Caitlyn zur Seite und legte den Mann auf den Rücken. Eins, zwei, drei. Mit durchgestreckten Armen presste sie die Handflächen auf Philips Brust. Sie drückte fest auf seinen Brustkorb, damit dieser die Arbeit übernahm, die eigentlich sein Herz tun sollte. So viele Jahre hatte sie in Ländern verbracht, die man dem Auswärtigen Amt zufolge meiden sollte, aber ihre Erste-Hilfe-Ausbildung hatte sie erst einmal gebraucht – und seitdem gebetet, dass es nie wieder dazu kommen möge. Und jetzt geschah es ausgerechnet an einem ganz normalen Morgen in London … Stirb nicht, Philip. Fünfzehn … nein, siebzehn? Mist, sie hatte nicht mehr mitgezählt. Die aufgehende Sonne tauchte die weißen Steinmauern des Towers in rosa Licht, und Caitlyn war die einzige Hilfe, die der arme Philip hatte. Normalerweise war dieser Weg vollgestopft mit Touristen, die Fotos schossen, dazu drängelten sich Londoner im Businessanzug höflich durch das angrenzende Bankenviertel – doch so früh am Morgen war es hier menschenleer. Auch sie selbst wäre nicht hier gewesen, hätte sie nicht noch mit dem Jetlag von ihrer Sumatra-Reise zu kämpfen gehabt. Als Amerikanerin, die erst kürzlich nach London gezogen war, machte sie bei jeder Gelegenheit einen Umweg, um an dem tausend Jahre alten Tower vorbeizukommen. Wenn sie sich vorstellte, sie hätte es nicht getan … Achtundzwanzig, neunundzwanzig … bitte, stirb nicht. Sie bog dem Mann den Kopf nach hinten, hielt ihm die Nase zu und legte den Mund fest auf seine faltigen Lippen, um ihn zweimal kräftig zu beatmen. Dann machte sie eine Pause, um seine Brust zu beobachten. Sie bewegte sich immer noch nicht. Scheiße, Scheiße! Sie begann wieder mit der Herzdruckmassage. Aus dem Tunnel der U-Bahn-Station Tower Hill hallte der schiefe Gesang einer betrunkenen Männerstimme. Trotz ihrer brennenden Arme riss Caitlyn den Blick lange genug von Philips Brust los, um den jungen Mann im Anzug zu sehen, der auf sie zuwankte. Angesichts der Nähe zur City war er wahrscheinlich ein Investmentbanker, der die Nacht damit zugebracht hatte, sich in einem Lap-Dance-Club auf Firmenkosten volllaufen zu lassen. »Hilfe!« Ihr Ruf war kaum mehr als ein Keuchen, aber er schien durch den Nebel seines Rauschs zu dringen. »Wir brauchen Hilfe!« Der Mann sah sich um, als hoffte er, dass sie jemand anderen meinte. »Schwingen Sie Ihren Arsch hier rüber und helfen Sie mir. Jetzt!«, schrie sie. Der Anzugtyp zögerte, als wollte er sie ignorieren, doch dann ließ er die Schultern sinken und steuerte in ihre Richtung. »Rufen Sie die 999!«, forderte sie ihn auf. Als er seine Taschen abtastete, geriet er ins Schwanken und fiel neben Philip auf den Hintern. »Wenn Sie kein Handy haben, meins ist in meiner Tasche dort drüben.« Neunundzwanzig, dreißig. Wieder bog sie Philips Kopf zurück und beatmete ihn. Keine Bewegung. Und seine Haut wurde grau. »Beeilung!« Der Anzugtyp holte sein Handy heraus – das Modell war so teuer, dass Caitlyns Hilfsorganisation mit dem Geld eine sechsköpfige Familie ein Jahr lang hätte ernähren können. Nachdem er aufgelegt hatte, sah er sie an. Sein Blick wurde allmählich nüchtern. »Die Ambulanz ist unterwegs.« »Danke.« Sie unterbrach die Herzmassage, um Philip abermals zu beatmen. Vor Anstrengung zitterten ihre Arme. »Schauen Sie zu, wie ich es mache. Gleich sind Sie dran.« Als sie aufsah, stellte sie fest, dass der Anzugtyp ihr grinsend in den Ausschnitt glotzte. Gut zu wissen, dass das finanzielle Wohlergehen Großbritanniens in solch verantwortungsvollen Händen lag. »Zählen Sie bis dreißig«, erklärte sie dem Blödmann. Während sie die Massage fortsetzte, war ihr auf einmal überdeutlich bewusst, wie ihr Körper wackelte. Im Erste-Hilfe-Kurs war es so viel leichter – da waren die Puppen aus Plastik, und wenn man die richtige Stelle traf, knackte etwas im Inneren. Sie hoffte nur, dass sie aus Philips Brust kein Knacken hören würde, denn das würde wahrscheinlich bedeuten, dass sie ihm eine Rippe gebrochen hatte. Als der Anzugtyp »dreißig« sagte, glaubte sie, ihr müssten jeden Moment die Arme abfallen. »Sie sind dran«, keuchte sie. »Auf k-keinen Fall leg ich m-meinen Mund auf seinen«, stotterte er. Du blödes Stück … Aber sie konnte keinen weiteren Atem an ihn verschwenden. Schnell rutschte sie zurück zu Philips Brust und drückte weitere dreißig Mal zu. Um sich von den Schmerzen in ihren wild pumpenden Armen abzulenken, betrachtete sie Philip genauer. Sein hellbraunes Sweatshirt und die Cordhose sahen eher ländlich aus als nach einem Städter, und er trug einen Ehering. Wahrscheinlich wartete zu Hause jemand auf ihn und wusste nicht, dass er ihn vielleicht nie wiedersehen würde. Bitte, lieber Gott. Sie glaubte, eine Sirene in der Ferne zu hören, aber hier in London war das vielleicht auch nur die Polizei auf dem Weg zu einer morgendlichen Messerstecherei. Es schien tausend Stunden zu dauern, bis der Rettungswagen eintraf. Während die Sanitäter Philip in den Wagen luden und den Anzugheini fragten, wie viel Zeit seit dem Zusammenbruch vergangen war, kramte Caitlyn in ihrer riesigen Schultertasche. Schließlich fand sie die Visitenkarte ihrer Arbeitsstelle und schrieb mit zitternden Händen ihren Namen und ihre Telefondurchwahl auf die Rückseite. Sie reichte sie dem Sanitäter. »Könnten Sie das Krankenhaus bitten, mir Bescheid zu geben, ob er … ob er es schafft?« »Bitte, lass mich in Ruhe, Spencer. Ich flehe dich an.« Spencer saß lachend am Krankenhausbett, während sein zierlicher Großvater die faltigen Hände gegen seine breiten Schultern stemmte und ihn mit aller Kraft wegschob. Wenn er nicht gelacht hätte, wären ihm wohl die Tränen gekommen, weil nur noch so wenig Kraft in diesen einstmals so starken Armen steckte. »Hör auf damit, alter Mann. Du tust dir noch weh.« »Dann zwing mich nicht, aus diesem Bett zu steigen und dir mein Rugbytackling zu zeigen. Geh schon in den Pub und betrink dich. Triff dich mit einer Frau. Mach irgendwas, aber bleib nicht hier, wo du mir auf die Nerven gehst.« »Warum konntest du nicht so sein, als ich sechzehn war und nichts sehnlicher wollte, als mich zu besaufen und Mädchen zu treffen?« »Weil du mich mit sechzehn nicht in den Wahnsinn getrieben hast.« Sein Großvater unterbrach sich, und ein tiefsinniger Blick löste seine gereizte Miene ab. »Na gut, hast du doch, aber auf völlig andere Art. Du warst ständig unterwegs, wahrscheinlich im Pub, statt an mir zu kleben und mich ständig zu fragen, wie es mir geht. Ich sage dir, wie es mir geht: Ich hab die Nase voll.« Spencer schluckte das Entsetzen hinunter, das ihn zu überschwemmen drohte, seit ihn vor vier Tagen der Anruf aus dem Krankenhaus geweckt hatte. Sein Großvater war erst am Tag zuvor zu seinem Besuch eingetroffen. »Also gut, aber ich gehe nur in die Krankenhauscafeteria …« Ruckartig zogen sich die zottigen Augenbrauen seines Großvaters zusammen, und sein Gesicht nahm einen ungesunden Rotton an. »Nur über meine Leiche! Ich mag ja zeitweise invalide sein, aber deshalb werde ich noch lange nicht dulden, dass du mich behandelst wie ein Kind, das im Sterben liegt. Um Himmels willen, Junge, ich habe dir die Windeln gewechselt.« Das Entsetzen traf Spencer wie ein Schlag. Ungläubig starrte er seinen Großvater an. »Nein, hast du nicht.« Oh Gott,...


Latham, Kat
Kat Latham wurde in Kalifornien geboren, hat in Prag und London gearbeitet und lebt nun mit ihrem Mann und ihrer Tochter in den Niederlanden. Sie muss sich noch daran gewöhnen, dass es in ihrer neuen Heimat mehr Kühe und Fahrräder als Menschen zu geben scheint.

Kat Latham wurde in Kalifornien geboren, hat in Prag und London gearbeitet und lebt nun mit ihrem Mann und ihrer Tochter in den Niederlanden. Sie muss sich noch daran gewöhnen, dass es in ihrer neuen Heimat mehr Kühe und Fahrräder als Menschen zu geben scheint.



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