E-Book, Deutsch, 120 Seiten
ISBN: 978-3-86541-733-6
Verlag: Lehmanns Media
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Die Luria-Gesellschaft verfolgt den Zweck, das wissenschaftliche Erbe dieser Theorien zu sichern und inhaltlich weiterzuentwickeln. Die zentrale Aufgabe dieser Konzeption besteht in der Überwindung einer dualistischen, funktio-nalistischen und reduktionistischen Auffassung des Menschen und seines Bewusstseins. Dies kann nicht abgelöst von der Entwicklung der Kategorie Tätigkeit eingelöst werden, die als tätige Wechselbeziehung in der sozialen Auseinandersetzung mit der Welt, als Ausdruck des sinn- und systemhaften Aufbaus der psychischen Prozesse in der Entwicklung der Subjektivität verstanden wird.
Kulturhistorisches und tätigkeitstheoretisches Herangehen an die Psyche setzt das Erkennen der Wechselbeziehungen zwischen der biologischen, psychischen und sozialen Ebene des ganzheitlichen Menschen voraus und reduziert diesen weder auf Psychologie und Biologie noch auf Soziologie.
Die Eigenständigkeit der psychischen Funktionen als menschliches Erleben und menschliches Bewusstsein sind reale Momente des motivierten und emotional begründeten Tätigkeitsvollzuges der Persönlichkeit. Sie sind eingebunden in die menschlichen Lebensbedingungen und -beziehungen, die sie hervorbringen und die von ihnen hervorgebracht werden. Mit Alexander R. LURIA, dem Begründer der Neuropsychologie: 'Die gesellschaftlichen Formen des Lebens zwingen das Gehirn, auf neue Weise zu arbeiten, sie lassen qualitativ neue funktionelle Sys-teme entstehen'.
Das Jahrbuch der Luria Gesellschaft ist dieser Konzeption verpflichtet. Seine Inhalte orientieren sich an dem methodologischen und wissenschaftlichen Erbe der kulturhistorischen Schule/Tätigkeitstheorie und dessen Relevanz für die gegenwärtigen humanwissenschaftlichen Probleme und Fragestellungen.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
1;Titel
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2;Inhalt;4
3;Vorwort;5
4;Wolfgang Jantzen: Rehistorisierung unverstandener Verhaltensweisen und Veränderungen im Feld;9
5;Anne Singelmann: Die soziale Konstruktion von Behinderung durch frühkindliche Traumatisierung – Rehistorisierung als verstehende Diagnostik –;24
6;Lothar und Susan Brandstädter: Bericht über Marian;41
7;Wolfgang Jantzen: Behinderung als soziale Konstruktion: Eine Dekonstruktion von vorgeblicher Bildungsunfähigkeit und Nicht-Therapierbarkeit – Ein Kurzgutachten zu Pedro Meyer, geb. am 20.02.1997;49
8;Patrizia Tolle: Überlegungen zur Situation alter wohnungsloser Männer mit dementiellen Veränderungen im Spiegel von Ethnopsychoanalyse und Rehistorisierung sowie des Instruments der Gegenübertragung als Mittel des Erkenntnisgewinns;54
9;Kristina Kraft: Institution, Inklusion und »die Figur des Anderen«;66
10;Fernando Luis Gonzáles Rey: Beiträge und Konsequenzen einer kulturhistorischen Sichtweise der Subjektivität in der therapeutischen Praxis;76
11;Willehad Lanwer: Rehistorisierende Diagnostik zwischen gesellschaftlicher Teilhabe und Ausschluss – eine methodologische Skizze;93
12;Anschriften der Autorinnen und Autoren;117