Landesamt für Denkmalpflege / Vogt / Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart | Kolluvien als Archive für anthropogen ausgelöste Landschaftsveränderungen an Beispielen aus der westlichen Bodenseeregion | Buch | 978-3-8062-2914-1 | sack.de

Buch, Deutsch, Band 99, 176 Seiten, Format (B × H): 210 mm x 295 mm, Gewicht: 664 g

Reihe: Materialhefte zur Archäologie in Baden-Württemberg

Landesamt für Denkmalpflege / Vogt / Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart

Kolluvien als Archive für anthropogen ausgelöste Landschaftsveränderungen an Beispielen aus der westlichen Bodenseeregion


1. Auflage 2014
ISBN: 978-3-8062-2914-1
Verlag: wbg Theiss

Buch, Deutsch, Band 99, 176 Seiten, Format (B × H): 210 mm x 295 mm, Gewicht: 664 g

Reihe: Materialhefte zur Archäologie in Baden-Württemberg

ISBN: 978-3-8062-2914-1
Verlag: wbg Theiss


In diesem Materialheft fasst der Autor langjährige Untersuchungen von sogenannten Kolluvienstratigraphien, also vom Menschen im Zuge der ackerbaulichen Tätigkeit hervorgerufene Bodenverlagerungen, in der westlichen Bodenseeregion auf der Halbinsel Höri und im angren­zenden schweizerischen Kanton Thurgau zusammen. In diesem Rahmen gilt es, grundsätzlich die Qualität des Geoarchivs 'Kolluvium' zu bewer­ten und die Ergebnisse in den siedlungsarchäologischen Landschaftsrah­men zu stellen.
Dabei kommt der Datierung derartiger Bodenprofile zentrale Bedeutung zu. Eine solche ist erst mit der Entwicklung des atommassenspektrome­trischen Verfahrens an Kleinstprobenmengen, hier Holzkohleflittern, möglich geworden. Zusätzlich werden an einer Profilsequenz ergänzend Datierungen mit Hilfe des Verfahrens der optisch stimulierten Lumines­zenz hinzugezogen.
In Verbindung mit gezielter Bodenanalytik lassen sich so Aktivitäts- und Stagnationsphasen im anthropogen bedingten landschaftlichen Umbruch fassen und in die Vergangenheit gerichtete Bilanzierungen von Bodenver­lagerungen vornehmen. Im Abgleich mit dem gut erforschten archäologi­schen Kenntnisstand und palynologischen Ergebnissen aus dieser Region fügt sich so ein detailliertes Bild der landschaftsgeschichtlichen Entwick­lung mit der Rückkopplung Erosion/Akkumulation – Mensch zusammen. Diese zeigt, welch enormes Potential an Informationen in dem oft meh­rere Meter Mächtigkeit erreichenden Reservoir 'Kolluvium' steckt. Nicht zuletzt lässt sich aufzeigen, dass Einzelstratigraphien sehr gut die kleinräu­migen Veränderungen in ihren Einzugsgebieten widerzuspiegeln vermö­gen und sich die Lage früherer ackerbaulicher Nutzflächen zum Teil sogar direkt zuweisen lässt. Aus der synoptischen Betrachtung mehrerer Strati­graphien lassen sich zudem übergeordnete, also regionale Bezüge ableiten. Damit ist der hier vorgestellte, methodische Ansatz richtungsweisend und kann auf andere Landschaftsräume übertragen werden.

Landesamt für Denkmalpflege / Vogt / Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart Kolluvien als Archive für anthropogen ausgelöste Landschaftsveränderungen an Beispielen aus der westlichen Bodenseeregion jetzt bestellen!

Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


Vorbemerkungen und Dank
1 Ziele, Methoden und Vorstellung der
1.1 Zielsetzungen der Untersuchungen
1.1 Stand der Forschung
2 Methodik
2.1 Arbeitsweise
2.2 Laboruntersuchungen
2.2.1 Bodenanalytik
2.2.2 Absolute Altersbestimmungen
2.2.2.1 14C-Datierungen
2.2.2.2 Optisch stimulierte Lumineszenz (OSL)
3 Überblick über den Untersuchungsraum
in der westlichen Bodenseeregion
3.1 Lage und geomorphologische Übersicht
3.2 Geologische Rahmenbedingungen
3.2.1 Die Ablagerungen des Tertiärs
3.2.2 Die Ablagerungen des Quartärs
3.3 Hydrologische Aspekte
3.4 Bodengenese und die verbreitetsten Boden typen
3.5 Archäologische Zeugnisse auf der südlichen Halbinsel Höri, am Seerhein und in der Umgebung des Nussbaumer Sees (CH)
3.5.1 Archäologische Zeugnisse auf der südlichen Halbinsel Höri und am Seerhein
3.5.2 Archäologische Zeugnisse in der Umgebung des Nussbaumer Sees
4 Ausgewählte Untersuchungsstandorte
4.1 Sechs Profile aus dem Bereich der Hörispitze am Bodensee
4.1.1 Die Lokalität Horn-Brommenäcker
4.1.1.1 Einführung
4.1.1.2 Profilaufbau
4.1.1.3 Bodenarten und Korngrößenbestimmungen
4.1.1.4 Datierungen
4.1.1.5 Sedimentationsrate
4.1.1.6 Karbonatgehalt und Säuregrad
4.1.1.7 Gehalte an organischer Substanz
4.1.1.8 Zusammenfassung der Profilauswertung
4.1.2 Die Lokalität Hornstaad-Höhenwiesen
4.1.2.1 Einführung
4.1.2.2 Profilaufbau
4.1.2.3 Bodenarten und Korngrößen
4.1.2.4 Datierungen
4.1.2.5 Sedimentationsrate
4.1.2.6 Karbonatgehalt und Säuregrad
4.1.2.7 Gehalte an organischer Substanz
4.1.2.8 Zusammenfassung der Profilauswertung
4.1.3 Die Lokalität Hornstaad-Strandbad
4.1.3.1 Einführung
4.1.3.2 Profilaufbau
4.1.3.3 Bodenarten und Korngrößen
4.1.3.4 Datierungen
4.1.3.5 Sedimentationsrate
4.1.3.6 Karbonatgehalt und Säuregrad
4.1.3.7 Gehalt an organischer Substanz
4.1.3.8 Zusammenfassung der Profilauswertung
4.1.4 Die Lokalität Gundholzen-Breite
4.1.4.1 Einführung
4.1.4.2 Profilaufbau
4.1.4.3 Bodenarten und Korngrößen
4.1.4.4 Datierungen
4.1.4.5 Sedimentationsrate
4.1.4.6 Karbonat und Säuregrad
4.1.4.7 Gehalte an organischer Substanz
4.1.4.8 Zusammenfassung der Profilauswertung
4.1.5 Ergänzende Profile in dieser Teilregion
4.1.5.1 Die Lokalität Horn-Im Vogelsang
4.1.5.2 Die Lokalität Horn-In der Krümme
4.2 Ein Profil aus dem Bereich der Hinteren Höri am Bodensee
4.2.1 Die Lokalität Öhningen-Oberdorfstraße
4.2.1.1 Einführung
4.2.1.2 Profilaufbau
4.2.1.3 Bodenarten und Korngrößen
4.2.1.4 Datierungen
4.2.1.5 Sedimentationsrate
4.2.1.6 Karbonatgehalt und Säuregrad
4.2.1.7 Gehalte an organischer Substanz
4.2.1.8 Zusammenfassung der Profilauswertung
4.3 Ein Profil aus dem Bereich Uerschhausen am Nussbaumer See
4.3.1 Vorarbeiten und Bodenkartierung
4.3.2 Die Lokalität Uerschhausen-Leeber
4.3.2.1 Einführung
4.3.2.2 Profilaufbau
4.3.2.3 Bodenarten und Korngrößen
4.3.2.4 Datierungen
4.3.2.5 Sedimentationsrate
4.3.2.6 Karbonatgehalt und pH-Wert
4.3.2.7 Gehalte an organischer Substanz
4.3.2.8 Zusammenfassung der Profilauswertung
5 Diskussion der Ergebnisse
5.1 Die Aussagekraft der analytisch erhobenen Parameter als mögliche Träger von Archivinformationen
5.1.1 Methodisch-analytische Gesichtspunkte der sedimentologischen Bearbeitung
5.1.1.1 Korngrößenanalysen
5.1.1.2 Karbonatbestimmungen
5.1.1.3 pH-Wert-Bestimmungen
5.1.1.4 Gehalte an organischer Substanz
5.1.1.5 Sedimentationsrate
5.1.1.6 Die angewandten Analyseverfahren in derZusammenschau
5.1.2 Die Datierungsverfahren und ihre Problematik
5.1.2.1 Datierungen und Resedimentationen
5.1.2.2 Resümee
5.2 Kolluvien und ihre Bedeutung bei der archäologischen Auswertung
5.2.1 Verteilung der gesamten AMS-Datierungen auf der Zeitachse
5.2.2 Verknüpfung der Einzelprofiluntersuchungen zu Flächenbefunden auf der Hörispitze
5.2.2.1 Mesolithikum sowie Alt- und Mittelneolithikum
5.2.2.2 Jung- und Endneolithikum
5.2.2.3 Frühbronzezeit
5.2.2.4 Mittel- und Spätbronzezeit, Urnenfelderzeit
5.2.2.5 Hallstatt- und Latènezeit
5.2.2.6 Römer- und Völkerwanderungszeit
5.2.2.7 Merowinger- und Karolingerzeit
5.2.2.8 Hoch- und Spätmittelalter, Neuzeit
5.2.3 Profilinterpretationen und umweltgeschichtliche Aspekte in den Nachbarregionen Öhningen und Uerschhausen im Abgleich mit den archäologischen und archäobotanischen Kenntnissen
5.2.3.1 Die Teilregion Hintere Höri mit dem Profil „Öhningen-Oberdorfstraße“
5.2.3.2 Die Teilregion Nussbaumer See mit dem Profil „Uerschhausen-Leeber“
5.2.4 Gleichläufigkeit beziehungsweise Unterschiede in den drei Untersuchungsgebieten und das Fazit der Flächenbefunde
5.2.5 Kolluvienuntersuchungen als archäologische Prospektionsmethode
6 Möglichkeiten, Grenzen und ergänzende Beobachtungen bei den Kolluvienuntersuchungen in der Beispielregion westlicher Bodensee
6.1 Bodenbildungen und Klimasignale in Kolluvien
6.2 Die Liegendschichten der Kolluvien
6.3 Kolluvien und die jüngere Landschaftsgeschichte
7 Zusammenfassung
8 Literaturverzeichnis
9 Abbildungsnachweis146
Tafeln


Vogt, Richard
Richard Vogt schloss im Doppelstudium die Fächer Geographie und Geologie jeweils mit Diplom an der Eberhard-Karls-Universität in Tübingen ab. Seit 1993 ist er als wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart in zahlreichen, von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projekten tätig. Dabei liegt das Hauptaugenmerk seiner Forschungen in der Arbeitsstelle Hemmenhofen auf bodenkundlich-sedimentologischen Arbeiten im Umfeld von Feuchtbodensiedlungen der Jungsteinzeit. In Verbindung mit siedlungsarchäologischen Fragestellungen mündeten seine Untersuchungen 2012 in einer Promotion an der Universität Stuttgart.
Derzeit ist der Autor bei der Baden-Württembergschen Denkmalpflege mit Kartierungsarbeiten im Uferbereich des westlichen Bodenseegebiets und bei der Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie mit dem Schutz archäologischer Denkmäler betraut.

Richard Vogt schloss im Doppelstudium die Fächer Geographie und Ge­ologie jeweils mit Diplom an der Eberhard-Karls-Universität in Tübingen ab. Seit 1993 ist er als wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart in zahlreichen, von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projekten tätig. Dabei liegt das Hauptaugenmerk seiner Forschungen in der Arbeitsstelle Hem­menhofen auf bodenkundlich-sedimentologischen Arbeiten im Umfeld von Feuchtbodensiedlungen der Jungsteinzeit. In Verbindung mit siedlungsarchäologischen Fragestellungen mündeten seine Untersuchun­gen 2012 in einer Promotion an der Universität Stuttgart.
Derzeit ist der Autor bei der Baden-Württembergschen Denkmalpflege mit Kartierungsarbeiten im Uferbereich des westlichen Bodenseegebiets und bei der Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie mit dem Schutz archäologischer Denkmäler betraut.



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.