E-Book, Deutsch, Band 3, 254 Seiten
Reihe: Santa Barbara High
Laine Spiel nicht um Liebe
1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-7546-7444-4
Verlag: tolino media
Format: EPUB
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)
E-Book, Deutsch, Band 3, 254 Seiten
Reihe: Santa Barbara High
ISBN: 978-3-7546-7444-4
Verlag: tolino media
Format: EPUB
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)
Sie sind die besten Feinde der Santa Barbara High: Seit Alex sie vor Jahren in einem Fußballspiel geschlagen hat, verzeiht Alma ihm seine Arroganz nicht. Nicht einmal ihre Familie nimmt ihre Erfolge im Sport ernst, ebenso wenig wie Alex' Freunde. Doch als Alex sie ein weiteres Mal provoziert, prahlt Alma mit einem besonderen Date für den anstehenden Schulball. Es gibt nur ein Problem: Sie hat keins. Eine weitere Niederlage gegen Alex einzustecken, kommt allerdings nicht infrage. Deshalb beauftragt Alma Schulreporterin Katie, sie auf der Junggesellinnenversteigerung an den perfekten Mann zu bringen. Zu dumm, dass Alex genau dieser Kerl zu sein scheint ...
Erst spät hat Annie Laine die Welt zwischen den Zeilen für sich entdeckt, aber kaum war ihre Liebe entfacht, gab es kein Zurück mehr. Sie integrierte Bücher als festen Bestandteil in ihren Alltag, doch das Lesen allein reichte ihr schon bald nicht mehr. Daraufhin begann sie ein Studium im Fachbereich Buchhandel, eröffnete einen Buchblog und setzte sich schließlich an das erste eigene Manuskript. Seit ihrem Abschluss verbringt sie jede freie Minute zwischen den Seiten einer neuen Geschichte.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
Kapitel 1 »Bitte bitte mit einer Kirsche obendrauf.« Eigentlich hätte ich die Lunte bereits riechen müssen, als ich Katies Wagen auf dem Schulparkplatz entdeckt habe. Leider habe ich mir jedoch nichts dabei gedacht und bereue es jetzt. Kaum habe ich einen Fuß auf das Gelände der Santa Barbara High gesetzt, heftet sich unsere eifrige und überaus hartnäckige Schulreporterin an meine Fersen und fällt neben mir in einen schnellen Gang. Seufzend drehe ich meinen Kopf in ihre Richtung und zwinge mich zu einem Lächeln, obwohl ich genau weiß, was sie von mir will. Tja, meine Meinung hat sich nicht geändert, seitdem sie Anfang des Jahres die erste Idee hatte. »Morgen, Katie«, begrüße ich sie, woraufhin sie ein breites Grinsen aufsetzt. Nicht nur in Sachen Hartnäckigkeit, auch mit ihrer Kleidung macht die Chefredakteurin der Schülerzeitung dem Klischee der angehenden Journalistin alle Ehre. Sie trägt ein sommerliches Outfit bestehend aus einem roséfarbenen Rock und einer kurzärmligen, weißen Bluse und hat ihr dunkelblondes Haar in einen unordentlichen Dutt zusammengefasst, aus dem ein Kugelschreiber herausragt. In den letzten Jahren hat sich diese Frisur zu ihrem Markenzeichen entwickelt. Bis heute kann allerdings niemand sagen, ob die Stifte absichtlich in ihrem Haar gelandet sind oder sich anfänglich jemand einen Scherz mit ihr erlaubt hat. »Oh, guten Morgen, Alma!«, erwidert sie fröhlich und mit einem so zuckersüßen Unterton, dass ich schon vom Zuhören Karies bekomme. »Ist heute nicht ein wunderschöner Tag?« Kurz runzele ich irritiert die Stirn. Es ist ungewöhnlich für Katie, nicht sofort zu versuchen, mich für ihre dämliche Aktion zu gewinnen. Vielleicht hat sie aufgegeben, als ich nicht auf ihren ersten Satz reagiert habe. Oder sie lässt mich damit in Ruhe, weil sie weiß, wie viele andere Sachen mir durch den Kopf gehen. Wenn ich nur daran denke, dass wir heute Nachmittag gegen unsere Rivalinnen von der San Marcos High um den Meisterschaftstitel der Channel League antreten, werden meine Hände vor Aufregung feucht. Es steht so viel auf dem Spiel. »Schätze schon …«, murmle ich schulterzuckend und wische meine Handflächen an meiner kurzen Jeans trocken. »Ja, das finde ich auch!«, bestätigt Katie und schiebt sich eine lose Strähne hinters Ohr. »Der perfekte Tag, um deinem Jahrgang beim Spendensammeln für den Prom unter die Arme zu greifen!« Aha. Natürlich. Es wäre auch zu schön, wenn sie mich heute damit in Frieden lassen würde. Erneut stoße ich ein Seufzen aus. »Bis zu unserem Prom dauert es noch über ein Jahr. Nicht mal der Abschlussjahrgang hatte seinen schon«, argumentiere ich, doch das prallt selbstverständlich an ihr ab. »Man kann nie früh genug mit der Planung beginnen, also darf ich dich …« O nein, so nicht. Ich schüttele den Kopf. »Wie oft habe ich dir gesagt, dass ich es nicht mache?«, frage ich und versuche nicht einmal, meinen genervten Tonfall zu verbergen. Da das Glück heute offensichtlich nicht auf meiner Seite steht, schlägt sie das allerdings nicht in die Flucht. Selbst als ich vom gepflasterten Weg zum Haupteingang abweiche und stattdessen meinen morgendlichen Stammplatz an der Mauer daneben einnehme, bleibt sie neben mir und wirkt nicht einen Deut, als hätte sie meine Antwort verunsichert. Im Gegenteil. Katie sieht aus, als hätte sie eine andere Erwiderung meinerseits überrascht. »Bisher zweiunddreißig Mal, aber du weißt doch, wie das Sprichwort lautet. Aller guten Dinge sind dreiunddreißig«, erklärt sie und setzt kurz darauf ihren flehendsten Welpenblick auf. Maya wäre spätestens jetzt eingeknickt und hätte Katie jeden Wunsch von den Lippen abgelesen. In solchen Momenten bin ich verdammt froh, nicht so gutherzig zu sein wie meine beste Freundin. »Drei, Katie«, korrigiere ich sie, während ich meinen Rucksack abnehme und neben mir auf den Boden stelle. »Aller guten Dinge sind drei.« »Aber du hast beim dritten Mal nicht Ja gesagt«, beharrt das Mädchen und zieht eine Schnute. Dabei sollte ihm inzwischen klar sein, dass diese Masche bei mir nicht funktioniert. »Und genauso wenig sage ich jetzt Ja.« Daraufhin lässt sie die Schultern hängen und senkt den Blick. Auf einmal sieht sie aus, als hätte sie am Weihnachtstag kein Geschenk unter ihrem Baum vorgefunden. Oh, sie ist gut. Zum Glück kenne ich sie besser und weiß, in ein paar Minuten wird sie wieder bester Laune sein. »Ernsthaft, Katie. Warum willst du mich ausgerechnet für die Aktion? Ich meine, ich bin nun wirklich nicht der Typ für Dates und Tanzabende.« Und erst recht nicht für ihre dämliche Junggesellinnenversteigerung. Letzteres behalte ich natürlich für mich, denn wenn Katie nicht gerade probiert, mich für etwas einzuspannen – was sie leider recht häufig versucht, seit Maya durch ihren Job nicht mehr so viel Zeit hat –, sind wir tatsächlich Freundinnen. Allerdings die Art Freundinnen, die nicht jeden Scheiß füreinander machen. Die einzige Person, bei deren Bitte ich eventuell darüber nachdenken würde, wäre Maya und selbst sie hat mir keine Zusage entlocken können. Dafür ist sie jetzt meine Rettung. Während Katie auf mich einredet, ich könnte es zumindest versuchen, erblicke ich den brünetten Haarschopf meiner besten Freundin. Sie verabschiedet sich rasch von ihrem Freund, dreht sich um und wirft mir über die Distanz hinweg ein Lächeln zu. Wenige Sekunden später stößt sie zu uns und bringt meine persönliche Nervensäge endlich zum Schweigen. »Morgen, A. Morgen, Katie«, begrüßt sie uns und geht dazu über, uns zu umarmen. »Worüber sprecht ihr?« »Morgen, M«, erwidere ich lächelnd und löse mich von ihr. »Dreimal darfst du raten.« Mehr Informationen benötigt Maya nicht. Sie nickt verstehend und sieht mich mit einem Blick an, der so viel sagt wie: Was glaubst du, wie lang sie noch durchhält? Als Antwort zucke ich mit den Schultern. »Nimm es mir nicht übel. Es ist eine gute Sache und du hättest sicher viel Spaß auf dem Tanzabend.« »Den habe ich bestimmt auch ohne Date«, versichere ich Katie und erinnere mich daran, dass wir gestern ein sehr ähnliches Gespräch geführt haben. Genauso wie am Tag davor. »Meintest du nicht gestern, dass du heute früh noch etwas aus der IT besorgen musst?« »Oh? Ja, richtig! Verdammt, ich muss los!« Binnen einer Sekunde ist sie weg. Das hätte ich definitiv eher tun sollen. Kopfschüttelnd seufze ich und wende mich meiner besten Freundin zu, die ihre Umhängetasche in der Zwischenzeit zu meiner gestellt hat. »Du hast keine Ahnung, wie froh ich bin, wenn die Anmeldefrist für ihre Versteigerungsaktion vorbei ist«, lasse ich sie wissen und entlocke ihr damit ein Kichern. »Ich kann es mir vorstellen. Katie ist echt hartnäckig. Das traut man ihr erst gar nicht zu.« »Dich hat sie noch nie dreiunddreißig Mal hintereinander gefragt, ob du ihr bei irgendetwas hilfst«, erinnere ich Maya. »Bei mir muss sie das auch nicht. Meistens sage ich direkt Ja«, erwidert sie schmunzelnd und ich frage mich, ob das etwas ist, worauf man stolz sein sollte. Maya ist mit Sicherheit die beste Freundin, die man sich wünschen kann, allerdings ist sie auch so ein verdammter Gutmensch, dass man sie um alles bitten könnte und sie es ohne zu murren tun würde. Das unterscheidet uns voneinander. Hätte sie keinen Freund, wäre sie sicher Feuer und Flamme für Katies Versteigerungsaktion. Immerhin hat sie vor ein paar Monaten auch innerhalb weniger Wochen Surfen gelernt und direkt am größten Wettkampf des Bundesstaates teilgenommen. Und das nur, weil besagte Schulreporterin sie darum gebeten hat, um einen Artikel darüber zu schreiben. Selbst ich, die sportliche Herausforderungen über alles liebt, hätte das nicht durchgezogen. Genauso wenig, wie ich mich von irgendwelchen Jungs aus meinem Jahrgang als Date für unseren jährlichen Girl‘s-Choice-Tanz ersteigern lasse. Nicht einmal, um auf diesem Weg Geld für unseren Abschlussball nächstes Jahr zu sammeln. »Du solltest dringend lernen, Nein zu sagen«, rate ich ihr, woraufhin sie erneut kichert. »Vielleicht, aber ich mag mich, wie ich bin«, antwortet sie. »Wie findest du eigentlich mein Outfit?« Ihre Frage erwischt mich unvorbereitet. Maya ist für gewöhnlich nicht der Typ, der Bestätigung für seine Kleidung sucht, doch als ich meinen Blick über sie schweifen lasse, ziehe ich meine Mundwinkel automatisch zu einem Grinsen hoch. Meine beste Freundin trägt olivgrüne Shorts und ein T-Shirt in derselben Farbe mit unserem Schullogo, das golden hervorsticht. Außerdem hat sie die vorderen Strähnen ihres brünetten Haares am Hinterkopf mit einer großen goldenen Schleife zusammengebunden, wie es sonst nur unsere Cheerleader tun, wenn ein Wettkampf bevorsteht oder sie ein Sportteam bei einem Spiel anfeuern. »Oh, Maya … das ist …« Weil mir keine Erwiderung einfällt, schüttele ich den Kopf und kann mir ein Lachen nicht verkneifen. Dabei strecke ich meine Arme aus und falle ihr um den Hals. »Du meintest vor zwei Wochen, dass bei eurem großen Meisterschaftsspiel keine Cheerleader anwesend sein werden, also dachte ich, ändere ich das«, erklärt sie mir und löst sich aus meiner Umarmung. »Heute bin ich deine persönliche Cheerleaderin. Ich verspreche nicht, dass ich besonders gut sein werde, aber ich werde definitiv für Stimmung sorgen.« Mir fehlen immer noch die Worte, doch meine beste Freundin weiß, wie unendlich dankbar ich ihr bin. Schließlich bringe ich nur ein überwältigtes »Danke, Maya« hervor, das sie mit einer wegwerfenden Handbewegung quittiert. »Für dich mache...