Laine | Never mess with a Witch | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 2, 330 Seiten

Reihe: Witch

Laine Never mess with a Witch


1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-7546-7446-8
Verlag: tolino media
Format: EPUB
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)

E-Book, Deutsch, Band 2, 330 Seiten

Reihe: Witch

ISBN: 978-3-7546-7446-8
Verlag: tolino media
Format: EPUB
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)



Ruby und ihre Freunde haben es geschafft, ihre Cousine aus den Fängen des Zirkels zu befreien. Doch der Preis, den sie dafür zahlen mussten, ist hoch. Obwohl Ruby noch Calebs Verlust in den Knochen steckt, ist sie bereit, alles zu tun, um Atticus Grants Pläne aufzuhalten. Dazu muss sie schneller ihre Magie meistern, als es jeder Hexe möglich ist. Als sie jedoch eine Entdeckung macht, die ihren bisherigen Glauben tief erschüttert, steht sie vor einer Welle neuer Probleme. Wenn es noch eine Chance gibt, Caleb zu retten, muss sie diese ergreifen, aber der Kampf gegen den Zirkel könnte ihre gesamte Welt ins Verderben reißen ...

Erst spät hat Annie Laine die Welt zwischen den Zeilen für sich entdeckt, aber kaum war ihre Liebe entfacht, gab es kein Zurück mehr. Sie integrierte Bücher als festen Bestandteil in ihren Alltag, doch das Lesen allein reichte ihr schon bald nicht mehr. Daraufhin begann sie ein Studium im Fachbereich Buchhandel, eröffnete einen Buchblog und setzte sich schließlich an das erste eigene Manuskript. Seit ihrem Abschluss verbringt sie jede freie Minute zwischen den Seiten einer neuen Geschichte.

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Kapitel 1
  »Atme tief ein und aus. Ein und aus. Entspann dich, Ruby, du bist viel zu verkrampft.« Ginas sanfte Stimme ist das einzige Geräusch in dem Raum, dennoch fällt es mir schwer, mich auf sie zu konzentrieren. Seit über einer Stunde verweile ich im Schneidersitz auf dem Boden und versuche, mit geschlossenen Augen runterzukommen. Meditation würde mir helfen, sagt sie. Nicht nur bei meiner Beruhigung, sondern auch bei der Kanalisierung meiner Magie. Ich soll lernen, meinen Magiefluss zu spüren, damit ich ihn besser lenken kann. Damit die Hexerei mir in Fleisch und Blut übergeht. Zu jeder Zeit, ohne darüber nachzudenken, und nicht nur, wenn ich Stress ausgesetzt bin und mir nicht den Kopf über meine Handlungen zerbrechen kann. Die Magie muss ein Teil von mir werden. Dauerhaft. Ohne Einschränkungen. Es ist schwerer, als es den Anschein erweckt. »Das tue ich doch, Gina«, presse ich durch zusammengebissene Zähne hervor und kneife die Augen fester zusammen. Ja, verdammt, ich versuche es. Seit einer Stunde. Erfolg? Fehlanzeige. Inzwischen bin ich aufgebrachter als zuvor, meine Füße sind eingeschlafen, mein Magen knurrt und ich bekomme Kopfschmerzen, was das Meditieren noch schwieriger macht. Wieso halte ich mich mit so etwas auf, wenn ich einen Weg finden sollte, den Rat aufzuhalten, bevor er die Weltherrschaft an sich reißt und dabei weitere unschuldige Neumondmagier umbringt? Es gäbe tausend wichtigere Dinge. Angefangen bei dem Grimoire, das ich aus Atticus Grants Büro habe mitgehen lassen und das wir bislang nicht öffnen konnten, über die Katze meiner Tante, die mit einer hohen Wahrscheinlichkeit meine Mutter ist, bis hin zu der großen Baustelle, die einmal mein ganz normales Leben war. Um nichts davon kann ich mich kümmern, solange Gina versucht, mit mir zu meditieren. »Du strengst dich zu sehr an. Sei ganz ruhig und fühle in dich hinein.« Ich gebe auf. Seufzend öffne ich die Augen und strecke mit etwas Mühe meine Beine von mir. Die ungewohnte Bewegung lässt mich scharf die Luft einziehen, ehe sich die Taubheit meiner Füße und Waden in ein penetrantes Kribbeln verwandelt. »Das bringt doch nichts, Gee. Lass uns aufhören.« Gina sieht das leider anders. Sie bleibt im Schneidersitz, schüttelt jedoch hektisch den Kopf, sodass ihre schwarzen Haare um sie herum wehen, ehe sie wieder ihren Rücken hinabfließen. »Eben doch. Es bringt etwas, wenn du es zulässt. Du musst dafür deinen Geist leeren …« »Wie?«, unterbreche ich sie und setze meinen verzweifeltsten Gesichtsausdruck auf. »Ich kann mich kaum konzentrieren. Ständig werden meine Gedanken von den Erinnerungen an die letzten Tage überschwemmt. Oder von dem, was passieren könnte. Wie soll ich an … gar nichts denken, wenn es … Gee, es ist gerade einmal drei Tage her, seitdem er …« Ein Kloß, so groß wie eine Faust, bildet sich in meiner Kehle. Er erschwert mir das Atmen und doch überwinde ich mich und schlucke ihn herunter. Wir wissen alle, was geschehen ist. Es auszusprechen, sollte mir nicht so schwerfallen. »… seitdem Caleb tot ist.« Nur ein Wispern findet den Weg über meine Lippen. Etwas in Ginas Gesichtsausdruck verändert sich. Ihre ruhige, besonnene Miene weicht tiefer Traurigkeit, ihre grünen Augen glitzern verdächtig, als würde sie jeden Augenblick anfangen zu weinen. Keine von uns hat bisher eine Träne vergossen. Weder Gina noch ich. Wir sind stark geblieben, weil wir es mussten. Unsere Probleme sind größer als unsere Trauer. Wir mussten Sams Verletzungen heilen und eine zuversichtliche Miene wahren, damit Luna sich mit sechs Jahren nicht mit dem Tod eines geliebten Menschen … oder Hexers auseinandersetzen muss. Wir haben ihr erzählt, dass er im Zirkel die Stellung hält und zu uns stößt, sobald keine Gefahr mehr droht. So wie Theo, auf den das tatsächlich zutrifft. Früher oder später wird sie die Wahrheit erfahren, aber noch belasten wir sie nicht damit. »Ich weiß«, erwidert Gina genauso leise und senkt den Blick. »Dennoch solltest du dein Training nicht vernachlässigen. Caleb hätte nicht gewollt …« »Er hat mir das Kämpfen beigebracht, Gee«, unterbreche ich sie wieder. »Bei ihm musste ich nie Atemübungen machen, wenn ich innerlich aufgewühlt war.« »Es gibt verschiedene Arten, zu lernen. Meine sehen etwas anders aus als Calebs und vielleicht waren seine für dich nicht das Richtige. Deshalb versuchen wir es auf diese Weise. Du hast noch nicht die Kontrolle über deine Magie, die du haben solltest. Deine Ausbildung begann dreizehn Jahre zu spät, vergiss das nicht.« Wie könnte ich? Sie erinnert mich täglich daran. Es ändert jedoch nicht, dass Meditation nichts für mich ist und mich nicht weiterbringen wird. »Aber so ergibt das keinen Sinn«, versuche ich es erneut. »Zu viele Gedanken schwirren durch meinen Kopf. Während ich hier sitze, könnte ich so viel Wichtigeres tun.« »Könntest du nicht«, widerspricht Gina und schüttelt langsam den Kopf. »Solange Sam das Grimoire nicht öffnen kann, sitzen wir ohnehin hier fest. Oder willst du dich im Brauen von Zaubertränken versuchen, um deine Katze in einen Menschen zu verwandeln? In dem Fall muss ich dir leider mitteilen, dass ich immer eine Niete im Zaubertrank-Unterricht war.« Weder an das eine noch an das andere habe ich gedacht. Zumindest nicht gänzlich. Diese Dinge habe ich in die hinterste Ecke meines Kopfes verbannt, weil es nichts ist, was ich im Moment beeinflussen kann. Aber ich muss etwas tun. Etwas, was mich weiterbringt, damit ich nicht mehr das Gefühl habe, untätig herumzusitzen, während in Salem weitere Weltherrschaftspläne geschmiedet werden. »Vielleicht kriegen wir das Grimoire gemeinsam auf.« »Das haben wir bereits versucht«, erwidert Gina daraufhin. Auf sie trifft das zu, denn während sie Sams Verletzungen geheilt und sich um sie gekümmert hat, hatte sie die Zeit, das Zauberbuch genauer unter die Lupe zu nehmen. Ich für meinen Teil hatte es seit der Nacht, in der ich es gestohlen habe, kaum in der Hand. »Komm schon, Gee. Ich will etwas machen. Helfen. Irgendetwas.« »Du tust doch etwas. Du lernst, mit deiner Magie besser umzugehen.« »Und scheitere dabei kläglich.« Das stimmt nicht ganz. Seitdem wir vor zwei Tagen angefangen haben, gemeinsam zu trainieren, sind mir einige Zauber gelungen, an die ich mich zuvor nicht rangetraut oder an die ich nicht einmal gedacht habe. Sogar eine einfache Teleportation aus dem Wohnzimmer in die Küche, auch wenn ich in Zukunft darauf verzichten könnte. Trotzdem hält mich nur die Gewissheit, dass ich vermutlich nicht lebend zurückkommen würde, davon ab, die neugewonnene Fähigkeit für einen Rachefeldzug gegen den Zirkel zu verwenden. »Im Gegenteil. Für die kurze Zeit schlägst du dich gut …« »Aber ich sitze trotzdem fest und fühle mich, als würde ich mich verstecken.« »Was willst du machen? Kopflos losziehen, den Zirkel aufmischen und dabei gefangen genommen oder gar getötet werden?« Okay, keine guten Aussichten. »Nein«, gebe ich zu. »Aber ich will Pläne schmieden, nicht meditieren. Wir haben nicht mal mehr einen Monat.« »Und in diesem Monat öffnet Sam Grants Grimoire, wir erfahren, was genau er vorhat, und wirken einen Gegenzauber, der seinen neutralisiert …« Das ist der bisherige Plan, natürlich basierend auf der Prämisse, dass Sam den Schutzmechanismus des Grimoires endlich knackt. »Damit wir dasselbe Spiel jeden Monat wiederholen? Bis wir versagen und die Menschheit dem Untergang geweiht ist? Das ist doch keine Lösung.« Das sieht auch Gina ein. Ohne eine Erwiderung wendet sie den Blick von mir ab. Ihre Stirn legt sie nachdenklich in Falten. »Ich werde dir das Kämpfen beibringen«, beschließt sie nach einer Weile. Überrascht sehe ich sie an. »Du kannst kämpfen?« Darauf geht sie nicht ein. »Wenn es dich glücklich macht und du damit mehr anfangen kannst, unterrichte ich dich darin. Aber erst, wenn du deine Magie im Griff hast. Kampfmagie erfordert sehr viel Kontrolle.« Zu meiner Überraschung klingt sie wie ein Profi auf diesem Gebiet. Bevor ich fragen kann, woher sie das weiß, erhebt sich Gina binnen Sekunden und streckt mir einen Arm entgegen. »Machen wir draußen weiter? Frische Luft hilft deiner Konzentration vielleicht«, schlägt sie vor und weil die Alternative mit Sicherheit wäre, hierzubleiben und das Trauerspiel fortzusetzen, nicke ich. »Wunderbar. Zieh dich um, ich komme gleich nach.«   ***   »Gehst du aus?«, fragt Milly und hebt verschlafen den Kopf. Seitdem ich hereingekommen bin, hat sie nicht ein Wort gesprochen, sondern auf meinem Bett an Ivy gekuschelt gedöst. Obwohl die Katze nicht sprechen kann – sowohl Sam als auch Gina haben versucht, ihr diese Fähigkeit zu verleihen, aber es ging nicht – und Kühe und Katzen sich sprachlich nicht auf einer Wellenlänge befinden, verstehen die beiden sich hervorragend. »Nur nach draußen. Das kann ich schlecht in den kurzen Trainingskleidern machen, die Gina mir gegeben hat.« »Du siehst hübsch aus«, bemerkt meine Mini-Kuh. »Aber auch wie jemand, mit dem man sich nicht anlegen sollte.« Das entlockt mir ein Schmunzeln. »Das Kleid habe ich mir von Sam geliehen.« Die Hexe besitzt einen äußerst farbenfrohen Kleiderschrank mit fast ausschließlich schwarzen Klamotten. Außerdem hat sie eine Abneigung gegen Hosen, sodass ich mit den Kleidern vorliebnehmen muss, die sie besitzt. Da Materialisierungszauber keine permanente Wirkung haben, wenn sie Dinge aus dem Nichts erschaffen, und ich für ein paar Anziehsachen nicht zur Diebin werden will, bleibt mir nichts...



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