Laine | How to be a Witch | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 1, 300 Seiten

Reihe: Witch

Laine How to be a Witch


1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-7546-7445-1
Verlag: tolino media
Format: EPUB
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)

E-Book, Deutsch, Band 1, 300 Seiten

Reihe: Witch

ISBN: 978-3-7546-7445-1
Verlag: tolino media
Format: EPUB
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)



Mit zwielichtigen Kerlen und schrägen Situationen hat Kellnerin Ruby ihre Erfahrungen. Doch als der mysteriöse Caleb in ihrem Diner auftaucht, rechnet sie nicht damit, sich am nächsten Tag mit einer Kuh in ihrer Küche herumschlagen zu müssen. In Rubys Gegenwart häufen sich die seltsamen Vorkommnisse und ihr bleibt nichts anderes übrig, als Calebs Behauptung zu akzeptieren: Sie ist eine Hexe und er wurde geschickt, um sie zu unterrichten. Nicht genug, dass sich Duschen in Wildwasserparks verwandeln und ihr Kleiderschrank Tonnen an Bettwäsche spuckt. Bald muss sie sich auch noch mit dem geheimnisvollen Zirkel herumschlagen, dessen Anführer Pläne schmieden, die die Zukunft der Menschheit aufs Spiel setzen. Ruby bleibt nur Zeit bis zur nächsten Neumondnacht. Doch wem kann sie vertrauen?

Erst spät hat Annie Laine die Welt zwischen den Zeilen für sich entdeckt, aber kaum war ihre Liebe entfacht, gab es kein Zurück mehr. Sie integrierte Bücher als festen Bestandteil in ihren Alltag, doch das Lesen allein reichte ihr schon bald nicht mehr. Daraufhin begann sie ein Studium im Fachbereich Buchhandel, eröffnete einen Buchblog und setzte sich schließlich an das erste eigene Manuskript. Seit ihrem Abschluss verbringt sie jede freie Minute zwischen den Seiten einer neuen Geschichte.

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Kapitel 1
  Es gibt Tage, an denen hasse ich alles und jeden. Heute hasse ich mein Leben, das Schicksal, Karma oder was auch immer dafür verantwortlich ist, dass ich an diesem Nachmittag auf allen Vieren über den Boden des Diners krabbele. In meiner leider viel zu knappen babyblauen und bonbonpinken Uniform. Zwar habe ich mich, seit ich hier als Kellnerin arbeite, schon oft wie ein Fußabtreter gefühlt, aber nachdem ich heute zum ersten Mal einen verdammten Schuh ins Gesicht bekommen habe, hat dieser Zustand ein neues Level erreicht. »Verflucht!«, murmle ich vor mich hin, während ich meinen Kopf unter die Sitzbank in der hintersten Ecke des Gastraums stecke. Mich begrüßen eine dicke Staubschicht, Spinnenweben und ein alter Kaugummi an der Unterseite der Sitzfläche, aber nicht das, was ich suche. »Was zum Teufel tust du da?«, höre ich die skeptische Stimme meiner besten Freundin, die vor dem Tisch steht, unter dem ich hocke. »Ich suche meine Kette«, gebe ich missmutig zurück und steuere nach rechts, um den Rest der Bank zu untersuchen. Als ich dabei mit dem Kopf gegen ein Stützbein knalle, muss ich mir auf die Zunge beißen, um mir einen weiteren Fluch zu verkneifen. »Da musst du schon etwas spezifischer werden, Ruby.« »Die süße Kurze mit den blauen und pinken Perlen, die so gut zu unserer Arbeitskleidung passt«, gebe ich zurück und bücke mich an einem zweiten Stützbein vorbei, als ich endlich das schwache Schimmern einer pinken Perle entdecke. »Ah, die. Wann hast du die verloren?« »Vor etwa einer halben Stunde, aber ich habe sie gleich. Dann bin ich wieder bei dir«, verspreche ich ihr. Dabei ist das Diner bis jetzt nicht überfüllt und der Andrang für eine kurze Zeit auch allein zu bewältigen. »Kein Stress. Ich komme klar. Hübsche Unterwäsche übrigens.« »Georgie!« »Das war ein Kompliment. Mach dich locker. Außer mir ist hier niemand«, erwidert sie. Die Belustigung höre ich deutlich aus ihrer Stimme heraus. »Das macht es nicht besser.« Ich widerstehe dem Drang, meinen Rock zu richten, denn ich muss mich darauf konzentrieren, die Kette zu erreichen. Offenbar hat sie ein Gast unabsichtlich in die Ecke gekickt und ich muss mich nun langmachen, damit ich rankomme. Als meine Fingerspitzen den Verschluss berühren, ziehe ich ihn zu mir und ergreife die Perlen. Mit einem leisen »Endlich!« auf den Lippen trete ich den Rückzug an und kämpfe mich auf die Füße. Meine Beine und Hände sind schmutzig, aber ich habe, was ich wollte. Wie eine Trophäe halte ich mein Schmuckstück in die Höhe und grinse meine beste Freundin an. Dass mir vermutlich Spinnweben in den roten Haaren hängen, ignoriere ich für den Moment. Dafür ist mein Triumph zu groß. »Sehr schön. Jetzt geh dich saubermachen, dann lege ich sie dir um«, verspricht sie mir und schiebt sich eine schwarze Strähne hinters Ohr, die sich aus ihrem hohen Pferdeschwanz gelöst hat. Ich husche in den Mitarbeiterbereich und wasche mir im Bad den Staub von den Fingern. Tatsächlich ist mein Haar nur etwas zerzaust, aber ansonsten sauber, sodass ich nach wenigen Minuten arbeitsbereit bin. Als ich an unserem Tresen vorbeilaufe, wartet Georgia auf mich und streckt auffordernd den Arm aus. »Gib schon her.« Das lasse ich mir nicht zweimal sagen und lege ihr die Kette in die Handfläche, damit sie sie in meinem Nacken zwischen all den anderen verschließen kann. »Das werden auch täglich mehr, oder?« »Dabei sind es heute nur vier«, antworte ich unschuldig und schiebe meine Mähne über eine Schulter, damit sie meiner besten Freundin nicht im Weg ist. Routiniert klippt sie die Enden des Bandes zusammen und erklärt ihr Werk für erfolgreich beendet. Gerade rechtzeitig, als ein Geschäftsmann, der seit etwa drei Stunden an einem Tisch neben der Tür unser WLAN anzapft, die Hand hebt, weil er seinen Kaffee bezahlen möchte. Bevor ich Georgia bitten kann, ihn mir abzunehmen, weil er mir vorhin schon höchst unsympathisch war, ist diese auf dem Weg zu einem neuen Gast, um dessen Bestellung aufzunehmen. Der Geschäftsmann bezahlt, hinterlässt ein mieses Trinkgeld und geht. Trotz meines freundlichen Lächelns und der höflichen Verabschiedung beschließe ich, den Kerl beim nächsten Mal vor die Tür zu setzen, wenn er nicht mindestens einen Kaffee die Stunde bestellt, während er hier arbeitet. Das rege Treiben im Diner geht weiter und sorgt die nächsten zwei Stunden über dafür, dass sowohl Georgia als auch ich kaum Zeit zum Durchatmen finden. Gäste kommen und gehen, die meisten sind freundlich, ein paar gewohnt griesgrämig oder auf Krawall gebürstet. Zu einer Verschnaufpause sage ich nicht Nein, als sich die Gelegenheit ergibt, kurz hinter dem Tresen einen Schluck zu trinken, weil alle Menschen im Gastraum versorgt sind. »Ich wäre jetzt bereit für den Feierabend. Reichst du mir mein Wasser?« Georgia deutet auf die Wasserflasche, die in der Ecke steht und mit einem G samt Herzchen gekennzeichnet ist. »Und ich erst.« Nach dem turbulenten Wochenende mit dem kurzen Wechsel von Spät- auf Frühschicht und zurück wäre Urlaub echt angebracht. Leider wartet morgen eine weitere Schicht auf mich. Ich reiche Georgia ihr Wasser und stelle meines zurück. Obwohl der Lautstärkepegel stetig in die Höhe steigt, genieße ich den Moment der Ruhe, in dem niemand etwas von uns möchte, bevor die Tür zum Diner ein weiteres Mal aufgestoßen wird. Augenblicklich wird es vollkommen still. Nicht einmal meinen eigenen Atem höre ich, als eine dunkle Gestalt aus den abendlichen Schatten tritt und eine unheilvolle Aura hereinbringt. Nein, keine Gestalt. Ein junger Mann, Anfang zwanzig, mit kohlrabenschwarzem Haar und stechenden grünen Augen, die mich so intensiv fixieren, dass ich die Luft anhalte. Sein Oberteil wird von einem schwarzen Trenchcoat verdeckt, der seine gefährliche Ausstrahlung untermalt. Er sieht mich grimmig an und lässt nicht von mir ab, während er einen Schritt nach dem anderen in den Raum läuft und sich auf eine freie Bank setzt. Ein unmerkliches Zittern geht durch meinen Körper, während er mich mit seinen Blicken taxiert. Die feinen Härchen in meinem Nacken stellen sich auf und ich bekomme eine Gänsehaut. Ich fürchte mich nicht, nach der Spätschicht im Dunkeln nach Hause zu laufen, doch dieser Kerl jagt mir eine scheiß Angst ein. »Heiß«, murmelt Georgia neben mir, stellt ihre Flasche ab und setzt im gleichen Moment ein Grinsen wie eine Löwin beim Beutezug auf. »Den übernehme ich.«   ***   »Warum starrt der Kerl mich an?« Es sind vielleicht fünfzehn Minuten seit dem spektakulären Auftritt des unheilvoll aussehenden Typen vergangen, aber ein wenig scheint es mir, als hätte er seitdem noch nicht einmal von mir abgelassen. Wo ich auch hingehe, ob ich Bestellungen aufnehme, Essen und Getränke serviere oder Speisekarten an die Tische bringe, er verfolgt mich mit seinen Blicken. »Warum nicht?«, schießt Georgia zurück und grinst mich an. »Du bist echt hübsch und das ist bei weitem nicht das erste Mal, dass ein Mann dir nachschaut. Nur machen die meisten es … subtiler. Trotzdem würde ich sagen, entweder er steht auf dich oder er findet, dass deine Haare sich mit der Uniform beißen.« Ihr letzter Kommentar lässt mich tatsächlich schmunzeln, während ich dem Typ meinen feindseligsten Blick zuwerfe und hoffe, dass er den Wink versteht. Leider ist das nicht der Fall. »Ich gehe mal kurz ins Bad. Kommst du klar?« Wortlos nicke ich und beschließe, dass er meine Aufmerksamkeit nicht wert ist. Aus dem Regal unterhalb unserer Registrierkasse ziehe ich mein Notizbuch, das ich kurz nach Beginn meiner Schicht dort deponiert habe, und schlage es an der Stelle auf, wo das rote Fähnchen die aktuelle Woche markiert. Auf der heutigen To-Do-Liste neben dem Punkt »Arbeiten« setze ich fünf kleine Striche, die die fünf vergangenen Stunden symbolisieren. »Hey.« Eine unbekannte, jedoch unerwartet sanfte Stimme lässt mich überrascht zusammenzucken. Reflexartig nutze ich meinen Unterarm, um die Seiten zu verdecken, obwohl keinerlei wichtige Informationen draufstehen. Erst dann hebe ich langsam den Kopf und sehe in stechende grüne Augen, die so intensiv leuchten, dass mir für einen Moment die Worte fehlen. Zum Glück sind es nur Sekunden, ehe ich meine Stimme wiederfinde. Jetzt, da ich ihn aus der Nähe betrachte, fällt mir auf, dass er sicher bloß ein oder zwei Jahre älter ist als ich. Auch die dunkle Aura, die er mitgebracht hat, wirkt nicht mehr ganz so mächtig. Trotzdem trete ich einen bedachten Schritt zurück und lege mein Notizbuch dabei beiläufig in das Regal. »Hey«, erwidere ich misstrauisch. »Kann ich dir irgendwie helfen?« »Vielleicht kannst du das.« »Wie darf ich das verstehen?« Nicht überzeugt verschränke ich die Arme und halte seinem Blick stand. Ich bin oft genug von zwielichtigen Typen angemacht worden und weiß genau, wie ich mit ihnen fertigwerde. Sollte es notwendig sein, scheue ich mich auch nicht, die Polizei zu rufen. Der Kerl lehnt sich lässig an die Theke und hebt die Mundwinkel zu einem entwaffnenden Grinsen, von dem ich mich nicht beeindrucken lasse. »Du bist nicht rein zufällig Ruby, oder?« Ich zögere einen Sekundenbruchteil zu lang. Woher kennt er meinen Namen? Ich trage nicht einmal ein Namensschild und seit er hier ist, kann er ihn nirgendwo aufgeschnappt haben. Vielleicht sollte ich mir Verstärkung aus der Küche besorgen, bevor mein Gegenüber auf dumme Gedanken kommt. »Wenn das eine Anmache sein soll, muss ich dich leider enttäuschen. Ich habe heute schon deutlich bessere gehört und...



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