Kümmel | Der Ort des Menschen in der disjunktiven Struktur | Buch | 978-3-941060-14-2 | sack.de

Buch, Deutsch, 423 Seiten, Format (B × H): 175 mm x 250 mm, Gewicht: 896 g

Kümmel

Der Ort des Menschen in der disjunktiven Struktur

Studien zur Logik der Disjunktion
Erscheinungsjahr 2017
ISBN: 978-3-941060-14-2
Verlag: Vardan Verlag

Studien zur Logik der Disjunktion

Buch, Deutsch, 423 Seiten, Format (B × H): 175 mm x 250 mm, Gewicht: 896 g

ISBN: 978-3-941060-14-2
Verlag: Vardan Verlag


Ausgangspunkt dieser systematischen philosophischen Untersuchung Friedrich Kümmels ist die Beobachtung, daß Gegensatzstrukturen die Denk- und Wahrnehmungsweise des Menschen und die dadurch bedingte Dichotomisierung seiner Welt in Subjekt und Objekt immer schon bestimmen. Ihnen liegt eine biologische Matrix zugrunde, die auch noch im Körperschema und in den sprachlichen Oppositionen ihren Niederschlag gefunden hat. Die Untersuchung nimmt jedoch vor allem die später im Namen der Philosophie und der Logik erfolgten Überformungen dieser Gegensatzstrukturen kritisch in den Blick: das Widersprüche ausschließende Verfahren der klassischen aristotelischen Logik, das im westlichen Denken tief verwurzelte Räsonieren in einander ausschließenden Alternativen, das in unauflösliche Dilemmata führt, sowie den dialektischen Umgang mit Gegensätzen in der westlichen Moderne. Um diesen Fehlorientierungen entgegenzuwirken, greift die Studie Ansätze paradoxlogischen Denkens auf, wie sie sich z.B. bei Parmenides, bei Nietzsche und im fernöstlichen Denken finden, und systematisiert sie zu einer Logik der Disjunktion bzw. zu einer disjunktiven Logik. Was aber heißt hier ‚Disjunktion’ bzw. ‚disjunktiv’? In der herkömmlichen Logik bezeichnet der Ausdruck sowohl das ausschließende Oder (entweder – oder) als auch das nicht-ausschließende Oder (und/oder). Friedrich Kümmel nimmt dieses Verständnis auf, aber modifiziert es, und zwar in zwei Richtungen: Zum einen füllt er die im traditionellen Verständnis rein formale Kategorie mit anthropologischem Gehalt und zeigt so ihre Gesättigtheit mit menschlicher Wirklichkeit; zum anderen läßt er das nicht-ausschließende Oder an die Stelle des ausschließenden Oder treten, sodaß es auch noch Widersprüche integrieren kann. In dieser Perspektive auf die conditio humana erscheint das Fremde, das Abweichende, das dem Selbstverständnis zunächst Widersprechende als die Kehrseite desselben (vgl. z.B. Luthers Erkenntnis, der Mensch sei simul iustus et peccator). So gewinnt der Mensch in Friedrich Kümmels Philosophie seinen „Ort in der disjunktiven Struktur“.

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Zielgruppe


Philosophen und Logiker


Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


Kümmel, Friedrich
Friedrich Kümmel, geb. 1933, habilitierte sich 1967 in Philosophie an der Universität Tübingen mit einer Arbeit über „Platon und Hegel zur ontologischen Begründung des Zirkels in der Erkenntnis“. Von 1967 bis 1971 war er Professor für Historische und Systematische Pädagogik an der Pädagogischen Hochschule Reutlingen, von 1971 bis 1986 ebd. Professor für Philosophie und von 1986 bis zu seiner Emeritierung 1998 Professor für Philosophie an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg. Von 1967 bis 2015 übte er seine Lehrbefugnis für Philosophie an der Universität Tübingen aus. Seine Studien zum Begriff der Zeit, zur Hermeneutik als Methode, zum Verhältnis von Logik und Hermeneutik, zum Wissenschaftscharakter der Pädagogik, zu Schleiermachers Dialektik, zum philosophischen Verständnis der Natur sowie zur Logik der Disjunktion sind im Vardan Verlag erschienen.
Friedrich Kümmels philosophisches Denken wird von einer doppelten Einsicht angetrieben: zum einen davon, daß drei voneinander unabhängige und auch in ihrem Phänotyp ganz unterschiedliche philosophische Formationen zu einer grundlegenden gemeinsamen Erkenntnis gelangt sind; zum anderen davon, daß diese Erkenntnis ein tragfähiges Fundament für eine Neuorientierung und Vertiefung unseres Philosophierens abgibt. Bei dieser Erkenntnis handelt es sich um das dem üblichen Denken in Alternativen überlegene disjunktive Denken („Logik der Disjunktion“) und bei jenen Formationen um das moderne japanische, sich dem Zenbuddhismus verdankende Denken Nishidas und seiner Schule, um die antike griechische Philosophie vor Platon und um die Philosophie Nietzsches sowie die Lebensphilosophie.



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