Buch, Deutsch, Russisch, Band 5, 132 Seiten, PB, Format (B × H): 145 mm x 220 mm, Gewicht: 185 g
Reihe: Zeitgeschichte
Buch, Deutsch, Russisch, Band 5, 132 Seiten, PB, Format (B × H): 145 mm x 220 mm, Gewicht: 185 g
Reihe: Zeitgeschichte
ISBN: 978-3-933816-42-9
Verlag: Edition Kirchhof & Franke
Weitere Infos & Material
Vorwort der Theologischen Fakultät
Vorwort von Klaus-Dieter Müller
1. Einleitung
2. In der Schule
3. Im Leipziger Missionshaus
4. Der Plan
5. Der Verrat oder: Die Falle schnappt zu
6. Der Prozess im Jahr 1947
6.1 Die Ermittlungen
6.2 Anklage und Urteil
6.3 Warten auf den Abtransport im Gefängnis Münchner Platz – Dresden
7. Die „Gruppe Ihmels“ im Gelben Elend – Bautzen
7.1 Auf Zelle W III/44
7.2 Auf Saal IV im Kreuzbau
7.3 Im Haus III – Tbc-Station
8. Eine Entlassung und ein Neubeginn
9. Die Vergangenheit lässt uns nicht ruhen
9.1 Vergebliche Versuche
9.2 Beteiligung am Aufstand des 17. Juni 1953 in Leipzig
10. Die letzten beiden Mitglieder der „Gruppe Ihmels“ werden entlassen
10.1 Wolfgang Weinoldt
10.2 Else Mertins
11. Im Zeitraffer – Der Weg bis zur Wende 1956–1989
12. Neue Erinnerungen an die „Gruppe Ihmels“
13. Der zweite Prozess 1992–2000
14. Würdigung
Dokumente
Anlage: Auszüge aus „Die Straflager und Zuchthäuser der Sowjetzone –
Gesundheitszustand und Lebensbedingungender politischen Gefangenen“
Literaturauswahl
Vorwort der Theologischen Fakultät
Werner Ihmels studierte in Leipzig Theologie, als er im September 1947 verhaftet wurde. Für die Theologische Fakultät Leipzig gehört er zu den Personen aus ihren Reihen, deren Leben und Werk sie als erinnerungswürdig erachtet. Werner Ihmels wurde zum Opfer der zweiten Diktatur, die er erleben musste. Der christliche Glaube gab ihm die Kraft, für Glaubens-, Gewissens- und Meinungsfreiheit einzutreten. Er tat damit etwas, was nicht selbstverständlich war und woran es in der Zeit der ersten deutschen Diktatur häufig gefehlt hatte. Auch wenn Ihmels in seiner Zeit nur wenigen ein Beispiel sein konnte, war doch das, was er tat, nicht beispiellos. Trotz seines Todes, des Todes so vieler anderer und der Flucht von Millionen Menschen aus der sowjetischen Besatzungszone und der DDR blieb das lebendig, wofür er eintrat. Die Ereignisse des Jahres 1989 sind dafür der Beweis.
Die Theologie als Wissenschaft und die christliche Praxis in der Kirche und im Religionsunterricht können an dieser geschichtlichen Erfahrung nicht vorbeigehen. Auch in der selbstverständlich scheinenden Pluralität der Gegenwart ist daran zu erinnern, dass die Freiheit des Glaubens und des Gewissens nicht nur die Freiheit vom Glauben meint, sondern das Bekenntnis zu einer festen Überzeugung einschließt, die der Einzelne verantworten kann und leben darf. In diesem Sinne hat sich die Theologische Fakultät der Universität Leipzig entschlossen, das im Jahre 2001 erstmals erschienene und von Horst Krüger verfasste Buch Begegnung mit Werner Ihmels neu aufzulegen. Der konkrete Anlass dafür ist die erste Werner-Ihmels-Gedenkvorlesung, die am 25. Juni 2009 von Joachim Gauck gehalten wird und in deren Folge jährlich Aspekte des Verhältnisses von Christentum und Gesellschaft, Kirche und Staat thematisiert werden sollen. Die Theologische Fakultät dankt der Stiftung Sächsische Gedenkstätten und Herrn Klaus-Dieter Müller für die Druckgenehmigung und der Evangelisch-Lutherischen Kirche Sachsens für die Finanzierung der Druckkosten.
Leipzig, den 25. Juni 2009 - Klaus Fitschen Prodekan der Theologischen Fakultät