Kronenwett Strategische Konsistenz von M&A-Serien in Europa
1. Auflage 2010
ISBN: 978-3-86618-596-8
Verlag: Edition Rainer Hampp
Format: PDF
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)
E-Book, Deutsch, 255 Seiten, Format (B × H): 140 mm x 210 mm
ISBN: 978-3-86618-596-8
Verlag: Edition Rainer Hampp
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Mergers & Acquisitions (M&A) treten in der Praxis häufig auf und Objekt einer intensiven wissenschaftlichen Diskussion. Forschungsperspektive ist meist die einzelne Akquisition und auch die mediale Aufmerksamkeit ist häufig nur auf große, spektakuläre Transaktionen gerichtet. Ein großer Teil der M&A-Aktivität findet jedoch als Serie von eher kleineren bis mittelgroßen Akquisitionen statt. Strategische Zusammenhänge innerhalb einer Serie, die Verbindung zur Unternehmensstrategie sowie der daraus resultierende Erfolg sind bislang unerforscht. Im Rahmen dieser Arbeit wird eine Stichprobe von über 400 Firmen aus den drei wichtigsten europäischen Aktienindizes mit fast 2.000 Akquisitionen in mehr als 350 Serien im Zeitraum von 1995-2008 aufgebaut. Die Akquisitionen werden auf strategische Konsistenz analysiert und mit dem Erfolg über Regressionsanalysen in Zusammenhang gebracht. Dabei wird der Erfolg im Zuge einer Ereignisstudie mittels abnormaler Aktienrenditen bei Ankündigung der jeweiligen Akquisition bestimmt. Den konzeptionellen Rahmen bilden die Strategieforschung (z.B. Lamberg et al. (2010), Mintzberg (1978)), die Corporate-Finance-Forschung (z.B. Fuller et al. (2002), Asquith et al. (1983)) sowie die Theorie des organisationalen Lernens (z.B. Haleblian / Finkelstein (1999), Hayward (2002)). Strategische Konsistenz wird in zwei Dimensionen betrachtet. Erstens beschreibt Strategie-Serien-Konsistenz die Konsistenz zwischen Unternehmensstrategie (z.B. Diversifikationsgrad) und der strategischen Richtung (horizontal, angrenzend, vertikal, konglomerat) einer M&A-Serie. Zweitens beschreibt Intra-Serien-Konsistenz die Stimmigkeit der strategischen Richtung innerhalb einer Serie. Mit Hilfe eines neuartigen methodischen Ansatzes werden die erklärenden Variablen kumulativ über den Serienverlauf definiert und beinhalten den Kenntnisstand des Kapitalmarktes über eine Serie zum Zeitpunkt der jeweiligen Serienakquisition. Im Ergebnis finden sich zunächst klare Hinweise für einen positiven Zusammenhang von hoher Ex-Ante-Diversifikation, diversifizierender Serienrichtung und dem Akquisitionserfolg. Strategie-Serien-Konsistenz hat also im Falle diversifizierender M&A-Serien einen positiven Erfolgseffekt, wodurch Aussagen zu einem ‘Conglomerate Discount’ zumindest relativiert werden. Es wird darüber hinaus aufgezeigt, dass zwischen der Übereinstimmung der strategischen Richtung von Akquisitionen innerhalb einer Serie und dem Akquisitionserfolg ein positiver Zusammenhang besteht, dass also Intra-Serien-Konsistenz einen positiven Erfolgseffekt hat. Neben den Ergebnissen zur strategischen Konsistenz liefert diese Arbeit auch Erkenntnisse zu Einflussfaktoren der ‘prozessualen Konsistenz’, wie zum Beispiel Größenschwankungen zwischen Akquisitionen und vorteilhafte zeitliche Abstände in Abhängigkeit der strategischen Richtung einer Serie.
Autoren/Hrsg.
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Weitere Infos & Material
1;Vorwort;6
2;Inhaltsverzeichnis;8
3;Abbildungsverzeichnis;11
4;Tabellenverzeichnis;13
5;Abkürzungsverzeichnis;15
6;1 Einleitung;16
6.1;1.1 Relevanz;16
6.2;1.2 Forschungsziele und Vorgehen;19
6.3;1.3 Aufbau der Arbeit;22
7;2 Ableitung Forschungsrahmen;24
7.1;2.1 Definitionen und Begriffsbestimmungen;24
7.2;2.2 M&A-Forschung;30
7.3;2.3 Strategie- / Diversifikationsforschung;49
7.4;2.4 Positionierung der Arbeit;54
7.5;2.5 Hypothesen;60
7.6;2.6 Forschungsrahmen;66
8;3 Methodik;72
8.1;3.1 Ableitung der Stichprobe;72
8.2;3.2 Analysemethoden;78
8.3;3.3 Variablen;94
9;4 Ergebnisse;109
9.1;4.1 Deskriptive Analyse;109
9.2;4.2 Univariate Analyse;134
9.3;4.3 Multivariate Analyse;149
9.4;4.4 Robustheit;173
9.5;4.5 Übersicht empirische Hypothesenprüfung;184
10;5 Zusammenfassung;186
10.1;5.1 Synopse und Zielerreichung;186
10.2;5.2 Limitationen und Ausblick;191
11;Anhang;194
12;Literaturverzeichnis;220
5 Zusammenfassung (S. 171-172)
5.1 Synopse und Zielerreichung
Die vorliegende Studie adressiert aufgezeigte Forschungslücken im Bereich der M&A- und Strategieforschung. M&A-Serien im Allgemeinen werden als Untersuchungsobjekt populärer, sind jedoch in empirischen Studien immer noch unterrepräsentiert. Die Frage zu strategischer Konsistenz im Rahmen von M&A-Serien ist in diesem Zusammenhang noch nicht behandelt worden. Dazu kommt die Fokussierung der Studien auf US-Kapitalmärkte.
Die vorliegende Arbeit stößt in diese Lücke, untersucht M&A-Serien in europäischen Kernmärkten auf strategische Konsistenz und bewertet empirisch die Auswirkungen auf den Erfolg der Bieterunternehmen. Hierzu wird eine Stichprobe von Bietern aus den Aktienindizes FTSE, HDAX und SBF gebildet. Daraus wird mit Hilfe einer Stichprobe von Akquisitionen eine Serienstichprobe abgeleitet. Strategische Konsistenz wird in zwei Dimensionen betrachtet. Strategie-Serien-Konsistenz beschreibt die Konsistenz zwischen Unternehmensstrategie und der Richtung einer M&A-Serie.
Unternehmensstrategie wird über den Diversifikationsgrad vor Beginn einer Serie beschrieben, die Richtung über die mehrheitlich beobachtbare strategische Richtung von Akquisitionen einer Serie bzw. die Bieter-Ziel-Ähnlichkeit.686 Intra-Serien-Konsistenz beschreibt die Konsistenz innerhalb einer Serie und wird über den Übereinstimmungsgrad bzw. die Wechselrate der strategischen Richtung von Akquisitionen einer Serie bzw. die Ziel-ZielÄhnlichkeit 687 bestimmt. Auswirkungen auf den Erfolg werden über eine Ereignisstudie mittels abnormaler Renditen im Zeitfenster der Ankündigung einer Akquisition berechnet.
Die Prüfung der Hypothesen zur strategischen Konsistenz erfolgt mittels univariater Mittelwertvergleiche sowie multivariater Regressionsmodelle. Wesentlich für diese Arbeit in Abgrenzung zu anderen Arbeiten im selben Forschungsgebiet ist die Anwendung einer kumulativen Zwei-Ebenen-Logik in der Regression. Frühere Arbeiten zu M&A-Serien betrachten Akquisitionen einer Serie entweder isoliert oder analysieren die gesamte Serie aus einer Ex-post-Perspektive. In dieser Arbeit werden in der ersten Regressionsebene zunächst typische transaktions- und kontextbezogene Einflussfaktoren auf abnormale Renditen einer Akquisition isoliert.