Buch, Deutsch, 342 Seiten, Buch mit CD-ROM
Reihe: Haufe Praxisratgeber
ISBN: 978-3-448-09352-0
Verlag: Haufe
Das aktuelle Gesetz zu den Erneuerbaren Energien (EEWärmeG) verpflichtet ab sofort Eigentümer, Vermieter und Verwalter, die Energieeffizienz ihrer Gebäude zu optimieren. Wie können Heizkosten gesenkt und verstärkt erneuerbare Energiequellen für die Wärmeversorgung eingesetzt werden? Dieser Ratgeber bietet eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie die Energiekosten für Neubauten und Bestandsimmobilien durch die Nutzung alternativer Energien u. a. Solarenergie, Umweltwärme gesenkt werden können. Hilfreich sind die zahlreichen Anwendungsbeispiele aus der Praxis, eine Auflistung der wichtigsten staatlichen Förderprogramme und Modernisierungsvereinbarungen mit Mietern. Zudem erfahren Sie alles Wichtige zum neuen Energieausweis und der Energieeinsparverordnung 2009.
Inhalte
- Welche erneuerbaren Energiequellen gibt es?
- Welche rechtlichen Vorgaben müssen beachtet werden?
- Welche bautechnischen Möglichkeiten zur Steigerung der Energieeffizienz gibt es?
- Welche ökologischen und technischen Anforderungen an die verwendeten Geräte bestehen?
- Gibt es Alternativen wie Fernwärmenutzung, Wärmedämmung, Abwärme-Nutzung usw.?
- Wie teuer ist der Einsatz erneuerbarer Wärmequellen wie Solarenergie, Holzpellets, Erdwärme, Umweltwärme?
- Wie viel Prozent des Wärmebedarfs muss aus anderen Quellen gedeckt werden?
Auf CD-ROM:
- Excel-Tool Instandhaltungsplaner
- Musterbriefe an Mieter
- Checklisten für den Einsatz alternativer Energien
- Glossar
- EEWärmeG
- EnEV 2009
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
Einführung
Schnelleinstieg: Energie sparen, Kosten senken
1 Der Energieausweis und die verschärften Anforderungen der EnEV 2009
1.1 Was muss ein Energieausweis enthalten?
1.2 EnEV 2009: Welche Regelungen Sie beachten müssen
1.3 Alle wichtigen Neuregelungen der EnEV 2009 im Detail
1.4 Änderungen des Berechnungsverfahrens
1.5 Die Nachweispflicht liegt bei Ihnen!
2 Neue Pflichten und Grenzwerte beachten
2.1 Das EEWärmeG: Energieverbrauch senken ist Pflicht
2.1.1 Pflicht zum Einsatz erneuerbarer Energien
2.1.2 Wie viel Erneuerbare Energie muss sein?
2.1.3 Energetische Standards: Was fordert das Gesetz
2.1.4 Wofür Sie Förderung beantragen können
Erneuerbare Energien
2.2 EnEV 2007 mit den Änderung der EnEV 2009
2.2.1 Für welche Bereiche die EnEV gilt
2.2.2 Anforderungen an neue Gebäude
2.2.3 Anforderungen an bestehende Gebäude
2.2.4 Energieausweise
3 Wie Sie rechtlich korrekt vorgehen
3.1 Als Vermieter und Verwalter Rechte durchsetzen
3.2 Die Kosten der Verbesserung auf die Miete umlegen
3.3 Wie Sie als Eigentümer Ihre Rechte durchsetzen
3.4 Letzter Ausweg: Die Klage vor Gericht
3.5 Haftung der Eigentümer bei unterlassener Instandsetzung
3.6 Wann der Verwalter gegenüber dem Eigentümer haftet
3.7 Die Pflichten des Verwalters
3.8 Maßnahmen am Gemeinschaftseigentum
3.9 Änderung des Kostenverteilungsschlüssels
3.10 Vermieter zwischen Mieter und Wohnungseigentümern
Anleitung: Wie Sie Maßnahmen richtig planen
So gehen Sie effizient vor
Bestandsaufnahme Gebäude
Bestandsaufnahme Anlagentechnik
Energiecheck: Prüfen Sie Ihr Haus
Ist eine energetische Sanierung nötig?
Vom Keller bis zum Dach
4 Gebäudehülle richtig dämmen
4.1 Keller: Dämmung der untersten Decke (mit Checkliste)
4.2 Außenwände: Dämmung im Geschossbereich (Checkliste)
4.3 Dach: Dämmung der obersten Geschossdecke (Checkliste)
4.4 Dämmstoffe: Material, Eigenschaften und Anwendung (mit Checkliste)
5 Fenster: austauschen oder aufarbeiten?
5.1 Welche Merkmale moderne Fenster auszeichnen
5.2 Rollladenkästen
Fenster
6 Heizung und Warmwasser
6.1 Heizkessel: Zwei Typen stehen zur Auswahl
6.2 Warmwasserbereitung
Wie groß muss der Heizkessel sein?
7 Energiesparende Baustoffe nutzen
7.1 Kalksandsteine und Planelemente
7.2 Porenbetonsteine und Bauteile
7.3 Bimsbeton
7.4 Ziegelsteine und Ziegelbauteile
7.5 Leichtbeton und Beton für Wand und Decke
7.6 Beton
Baustoffe
8 Erneuerbare Energien effizient einsetzen
8.1 Erdwärme/Geothermie (mit Checkliste)
8.2 Stromgewinnung mit Solarzellen
8.3 Solaranlagen zur Warmwasserbereitung (mit Checkliste)
8.4 Windenergie
8.5 Holz: nachwachsende Energie
8.6 Holzpellets (mit Checkliste)
8.7 Kraft Wärme Kopplung (mit Checkliste)
8.8 Biogasanlage (mit Checkliste)
8.9 Fernwärme (mit Checkliste)
9 Förderprogramme
9.1 KfW Programm Erneuerbare Energien
9.2 Energieeffizient Bauen
9.3 Erläuterungen zum KfW-Effizienzhaus 55 und 70
9.4 Mindestanforderungen Energieeffizient Sanieren
9.5 Energiesparberatung
9.6 Erneuerbare Energien
9.7 Weitere Fördermöglichkeiten
10 Beispiele für intelligente Planung und Ausführung
10.1 Gründerzeithäuser in Hamburg
10.2 Hochhaus Wohnanlage
10.3 Plattenbau mit Solarthermie
10.4 Pelletheizung für ein Gemeindezentrum
10.5 Pelletheizung und Regenwassernutzung
Anhang
Glossar
Verordnungen, Normen, Literaturtipps
Stichwortverzeichnis
Das größte Potenzial bei der Energieeinsparung bietet sich bei der Erneuerung der Anlagen für Heizung und Warmwasser: Eine moderne Heizungsanlage braucht bis zu 40 Prozent weniger Energie als die Altanlagen ohne der heute üblichen elektronischen Steuerung. Wegen des hohen Sparpotentials lohnt es sich auch dann, wenn die Anlage noch nicht defekt ist, Kessel und Brenner auszutauschen. Heizkessel, die älter als 30 Jahre sind, entsprechen nicht mehr der EnEV! Sie müssen auf jeden Fall ausgetauscht werden. Informationen darüber erhalten sie von ihrem Schornsteinfeger (Kaminkehrer) oder Energieberater.
Generell sollte bei Änderung der Heiztechnik auf erneuerbare Energien umgestellt werden. Die technischen Möglichkeiten sind mittlerweile gegeben, sodass sich jeder Altbau unproblematisch umstellen lässt.
Beziehen Sie den Primärenergiefaktor in Ihre Entscheidung ein
Sie haben heute die Wahl zwischen unterschiedlichen Energien. Ob Holzpellets, Erdwärme, Solarthermie, Biogas oder Kraft-Wärme-Kopplung zum Einsatz kommen, für alle gibt es entsprechend technisch ausgereifte und wirtschaftlich vertretbare Anlagenkonzepte.
In der EnEV Energieeinsparverordnung werden für die Energiebilanz von Gebäuden die Energieverluste mit berücksichtigt, die für die Erzeugung, Verteilung, Speicherung und Übergabe der entsprechenden Energieart anfallen. Kurz gesagt, es handelt sich dabei immer um den kompletten Aufwand, der bei Einsatz der jeweiligen Energieart betrieben werden muss, um ihr Gebäude damit beheizen zu können.
Am Beispiel von dem für die Gebäudeheizung verwendeten fossilen Heizöls dargestellt: Um Erdölquellen zu finden, müssen umfangreiche Untersuchungen, geologische Maßnahmen und viele Probebohrungen vorgenommen werden, bis ein wirtschaftlich ausbeutbares Ölvorkommen genutzt werden kann. Danach folgt der Transport von der Ölförderplattform zur Ölraffinerie durch kilometerlange Leitungstrassen (hier muss der Naturschutz beachtet werden) über Land oder durch die Hochsee, Transport mit riesigen Öltankschiffen (Umweltschutz in Gefahr durch Tankerunglücke, „Valdez"-Unglück in Amerika), Umladestationen in der Raffinerie. In der Raffinerie entstehen Verluste durch die Umwandlung beispielsweise in Schweröl und Leichtöl (Heizöl) und Benzin. Verluste gibt es auch beim Weitertransport von der Raffinerie zum Verbraucher durch Tankwaggons der Bahn, Tankwagen für die Lieferung zum Verbraucher und dann die Einlagerung des Heizöls im Gebäude.
Diese - etwas vereinfacht geschilderte - Darstellung der Betriebsabläufe wird versucht, mit den Primärenergiefaktoren zusammenzufassen. In diesen wird für jede Energieart der Quotient aus Primärenergie und Endenergie definiert. Die folgende Tabelle gibt die Rechenbeiwerte dafür an.
Energieart: Primärenergiefaktor
Braunkohle: 1,2
Brennholz: 0,2
Erdgas, Flüssiggas: 1,1
Heizöl, Steinkohle: 1,1
Holzpellets: 0,2
Strom (Mix): 2,7
Wie sie sehen können, ist der Verlust zwischen Primär- und Endenergie bei Holz und Holzpellets am niedrigsten, bei Strom dagegen am größten. Damit wird deutlich, dass alle Energieverluste zusammengetragen bei der Gebäudeheizung mit Strom am größten ist. Ein wesentlicher Grund, warum in der neuen EnEV 2009 die Forderung nach Stilllegung der Elektrospeicheröfen enthalten sein wird. Im Gegensatz dazu ist die Energieeffizienz insgesamt bei Holz oder Holzpellets am größten.
Die in der Tabelle genannten Primärenergiefaktoren müssen bei der Berechnung gemäß Energieeinsparverordnung zur Bestimmung der energetischen Qualität der Heizungsanlage berücksichtigt werden. So zeigt sich dann im Rechenergebnis der wesentliche Unterschied zwischen der Verwendung der für ihre Heizung genutzten Energieart.