Kriesten | Erfolgreich lernen in der praktischen Pflegeausbildung | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 200 Seiten, Format (B × H): 148 mm x 210 mm

Reihe: Pflege Praxis

Kriesten Erfolgreich lernen in der praktischen Pflegeausbildung

Mit den richtigen Lernmethoden zum notwendigen Wissen und praktischem Können. Mit Übungen & Reflexions-Checks für effektive Lernerfolge

E-Book, Deutsch, 200 Seiten, Format (B × H): 148 mm x 210 mm

Reihe: Pflege Praxis

ISBN: 978-3-8426-9199-5
Verlag: Schlütersche
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



So gelingt eine erfolgreiche Lernkurve
Die praktische Pflegeausbildung bildet das Herzstück der generalistischen Pflegeausbildung und legt die entscheidende Grundlage für einen Beruf von großer gesellschaftlicher und persönlicher Bedeutung.
Der Erfolg der Auszubildenden hängt maßgeblich davon ab, wie motiviert, zielgerichtet und effektiv sie lernen und ihr Wissen in praktische Handlungen
umsetzen können. Dieses Buch liefert hierzu bewährte und agile Methoden, praxisnahe Übungen und wertvolle Reflexionswerkzeuge.
Vor allem präsentiert es Methoden, die dem Anspruch an 'New Learning' und den Anforderungen der praktischen Ausbildung entsprechen. Mehr denn je ist ein soziales, selbstbestimmtes und eigenständiges Lernen gefragt, das das Arbeitsumfeld in den Lernprozess involviert. Das Buch bietet innovative Lernansätze wie SOLF, Scrum und tägliche Stand-Up-Meetings sowie Informationen über digitale Lernunterstützungen wie Telematik, DiGA, E-Learning und Lernplattformen
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Weitere Infos & Material


2 Kompetenz, Handlungskompetenz, Performanz und Evidence
Wissen ist nicht Können. Wissen und Können zu verbinden ist Kompetenz. Kompetenz zu zeigen ist Performanz. Abb. 6: Das Kapitel im Überblick. 2.1 Kompetenzorientierung und -dimensionen
Vergessen Sie nie: Kompetenz kann man nicht vermitteln. Kompetenz kann man nur entwickeln. Sie fragen sich vielleicht: Warum muss ich mich während der Pflegeausbildung mit dem Thema Kompetenz befassen? Das Lernen und die Einsätze in der generalistischen Pflegeausbildung orientieren sich an fünf Kompetenzbereichen, die in den bundeseinheitlichen Rahmenplänen der Fachkommission nach § 53 PflBG formuliert sind ( Abb. 7). Abb. 7: Kompetenzdimensionen nach § 5 Abs. 1 PflBG. Hiernach sollten Ihnen die Begriffe fachliche, personale, methodische, soziale interkulturelle und kommunikative Kompetenzen vertraut sein. Zudem sollten Sie ein grundlegendes Verständnis zur Lernkompetenz haben und zu den Fähigkeiten, sich Wissen und Können aneignen und in die Praxis transferieren zu können. Zudem ist es im Pflegeberuf unverzichtbar, selbstreflexiv zu denken und zu arbeiten. Hier zur Vertiefung einige wichtige Definitionen: • Fachkompetenz ist die Fähigkeit, fachbezogenes und fächerübergreifendes Wissen zu verknüpfen, zu vertiefen, kritisch zu prüfen sowie in Handlungszusammenhängen anzuwenden. Fachkompetenz ist »Know what«. • Methodenkompetenz ist die Fähigkeit zur Anwendung von Arbeitstechniken, Verfahrensweisen und Lernstrategien. Methodenkompetenz beinhaltet die Fähigkeit, Informationen zu beschaffen, zu strukturieren und wiederzuverwerten sowie Ergebnisse von Verarbeitungsprozessen richtig zu interpretieren und geeignet zu präsentieren. Methodenkompetenz ist »Know how«. • Persönliche Kompetenz ist die Fähigkeit und die Bereitschaft, selbstorganisiert, zuverlässig und eigeninitiativ zu handeln. Persönliche Kompetenz beinhaltet, sich der eigenen Stärken und Schwächen bewusst zu sein, flexibel auf sich verändernde Bedingungen zu reagieren und sich stets selbst im eigenen Leistungsvermögen zu hinterfragen. Persönliche Kompetenz ist »Know yourself«. • Sozialkompetenz bezeichnet die Fähigkeit zu Dialog, Konsens und Kritik. Sozialkompetenz beinhaltet im Besonderen Teamfähigkeit: Sie bezeichnet die grundlegende Fähigkeit und Bereitschaft, soziale Beziehungen zu leben und zu gestalten, unterschiedliche Interessenslagen, Zuwendungen oder Spannungen zu erfassen und zu verstehen sowie sich mit Anderen rational und verantwortungsbewusst auseinanderzusetzen. Sozialkompetenz zeigt sich insbesondere in der kommunikativen Kompetenz im Kontakt zu Pflegenden und in der Zusammenarbeit mit Kolleginnen, Kollegen und Vorgesetzten. Auch zeigt sich bei dem Sichtbarwerden von interkulturellem Verständnis, Respekt und Toleranz, wie weit entwickelt und wie komplex die interkulturelle Kompetenz bei einer Person ist. Der Umgang mit Menschen anderer Kulturen ist im Pflegeberuf bedeutsam, im Team und im Umgang mit zu Pflegenden. Mit interkultureller Kompetenz können Missverständnisse, Konflikte und Kulturschock-Erlebnisse vermieden werden. Sozialkompetenz ist »Know the others«. • Transferkompetenz ist die Fähigkeit und Bereitschaft, Gelerntes aktiv in breite Anwendungskontexte zu übertragen und die dort gemachten Erfahrungen beim Lernen aktiv zu nutzen. Feedback ist dabei wichtig! Erfolgreicher Transfer erfolgt systematisch und unter Berücksichtigung der sich schnell wandelnden Anforderungen der Wissens- und Informationsgesellschaft. Transferkompetenz ist »Know how to apply your knowledge«. Einfach erklärt und leicht zu merken • Fachkompetenz – »know what« • Methodenkompetenz – »know how« • Persönliche Kompetenz – »know yourself« • Sozialkompetenz – »know the others« • Transferkompetenz – »know how to apply your knowledge« Häufig wird als professionelle Kompetenz die Fachkompetenz als die zentrale Kompetenzfacette genannt. Im Pflegeberuf gilt jedoch als fachliche Kompetenz nicht nur die Ausführung einer z. B. medizinisch-technischen Intervention. Die Art der Ausführung und die begleitende empathische und kommunikative Haltung ist auch immer als wesentliche Kompetenz zu betrachten, da – anders als in Produktionsbetrieben – lebende, einzigartige und individuell zu pflegende Menschen im Ziel der Ausführung stehen. Die professionelle Kompetenz wird also immer beeinflusst von den überfachlichen Kompetenzfacetten, die sich in positive und negative Kompetenzaspekte unterscheiden lassen. Handlungskompetenz ist die Fähigkeit und Bereitschaft des Einzelnen, Wissen, Kenntnisse und Fertigkeiten sowie persönliche, soziale und methodische Fähigkeiten zu nutzen und sich nachhaltig, sowie individuell und sozial verantwortlich zu verhalten. Transferkompetenz ist die Fähigkeit, Gelerntes in Anwendung zu bringen, wie z. B. Interventionen im Unternehmen systematisch vorzuschlagen, daran teilzunehmen, durchzuführen und zu evaluieren. Lernkompetenz: Um den Anforderungen entsprechen zu können, die die Pflegeausbildung an Sie richtet, ist es unerlässlich, dass Sie neben einem theoriegeleiteten Wissenserwerb kontinuierlich auch praktisch systematisch lernen. Lernkompetenz ist die Fähigkeit und Bereitschaft, Informationen über Sachverhalte und Zusammenhänge selbstständig und auch gemeinsam mit anderen zu verstehen, auszuwerten und in gedankliche Strukturen einzuordnen. Zu der Lernkompetenz gehört auch eine Methodenkompetenz, das heißt, Sie sollten über möglichst viele und unterschiedliche Methoden verfügen, die Sie beim Lernen einsetzen. Eine gut entwickelte Lernkompetenz ist die Basis für eine gelingende Pflegeausbildung. Von Ihnen wird erwartet, dass Sie handlungskompetent werden. Auch in der praktischen Prüfung versuchen Prüfende festzustellen, ob Sie handlungskompetent sind. 2.2 Woraus ergibt sich die berufliche Handlungskompetenz?
Berufliche Handlungskompetenz ist das Ziel Ihrer Pflegeausbildung. Wichtig Sie sind beruflich handlungskompetent, wenn Sie befähigt und bereit sind zu zeigen, dass Sie sich in beruflichen, gesellschaftlichen und privaten Situationen sachgerecht durchdacht sowie individuell und sozial verantwortlich verhalten können. Kompetenz erwirbt man u. a. durch Bildung, Weiterbildungsmaßnahmen, Erfahrung, Selbstreflexion, informelles Lernen, aber auch autodidaktisch. Auch ethische Kompetenz ist ein Teil einer gelungenen Handlungskompetenz. Kompetenzen basieren, anders als Wissen, auf selbst gemachten Erfahrungen. Deshalb können Kompetenzen nicht vermittelt werden, sondern nur selbstorganisiert – in neuartigen, offenen und realen Problemsituationen kreativ handelnd – erworben werden. Bedenken Sie immer: Kompetenz können Sie nur selbst entwickeln. Lehrende können dazu nur Angebote machen sowie Kompetenzentwicklung unterstützen und anbahnen. Von pflegerischer beruflicher Handlungskompetenz spricht man, wenn Pflegende Aufgaben und Herausforderungen ihres Berufes bewältigen können. 2.3 Die Performanz?
Verdeutlichen Sie sich, dass Sie ihr Können auch zeigen. Erst wenn Sie zeigen, was Sie wissen und vor allem praktisch umsetzen können, werden Ihre Kompetenzen sichtbar. Erst dann können Ihre Ausbildungsverantwortlichen Ihr Handeln beobachten, einschätzen und bewerten. Wichtig Wenn Sie Ihre Handlungskompetenz zeigen, spricht man von Performanz. Überlegen Sie immer kritisch: Glauben Sie nur, etwas zu können, oder trauen Sie sich auch, es öffentlich zu zeigen? Es lohnt sich, die Begriffe Wissen, Kennen, Können, Kompetenz und Performanz näher zu betrachten. Die Unterscheidung von Wissen und Können verdeutlicht die Differenz von Kennen und Kompetenz. Während Kompetenz die Gesamtheit aller Fähigkeiten ist, die zur Durchführung einer bestimmten Aufgabe gebraucht werden, versteht man unter Performanz die Fertigkeiten, die zum Erreichen eines Ziels notwendig sind und die ein Mensch real und tatsächlich umsetzt. Das heißt, selbst wenn Sie über etwas theoretisch verfügen (Kennen) und in der Lage sind, dies praktisch zu tun (Können), muss das nicht bedeuten, dass Sie es auch real tatsächlich umsetzen und zeigen. Beispiel Mahari und die Perfomanz Die Auszubildende Mahari verfügt zunehmend über Wissen und Können sowie Fähigkeiten und Fertigkeiten bei Frühgeborenen. So kennt sie z. B. die Bedeutung des Hautkontaktes vom Frühgeborenen zur Haut der Mutter. Sie weiß alles über die primäre und natürlichste sensorische Stimulation für das Kind. Sie weiß, dass zur...


Dr. Ursula Kriesten, MBA, ist Gesundheits- und Pflegewissenschaftlerin und verfügt seit mehr als 40 Jahren über Berufs- und Führungserfahrung im Bildungsbereich für Pflege- und Gesundheitsberufe.
Sie ist Krankenschwester, Lehrerin für Gesundheits- und Pflegeberufe, Master of Business Administration und promovierte in Gesundheits- und Pflegewissenschaften.
Über 25 Jahre entwickelte und leitete sie die Akademie Gesundheitswirtschaft und Senioren des Oberbergischen Kreises. Sie lehrt an Hochschulen und arbeitet als Gutachterin, Fachbuchautorin und Beraterin.


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