Im Anschluss an Martin Luthers Kleinen Katechismus
E-Book, Deutsch, 312 Seiten
ISBN: 978-3-374-04497-9
Verlag: Evangelische Verlagsanstalt
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Möglichst klar zu sagen, was der christliche Glaube nach evangelischem Verständnis ist, hat sich dieses Buch zur Aufgabe gesetzt. Authentisches evangelisches Christentum ergibt sich durch Lebensdeutungen, die selbst vorgenommen werden. Dafür braucht es einen Leitfaden, der die bibli- schen Ursprünge und Konturen des Christentums konzentriert in den Grundbestimmungen mensch-lichen Lebens zu verorten erlaubt. Martin Luthers Kleiner Katechismus hat das in der Zeit der Reforma-tion mustergültig vermocht. Darum kann sich auch eine gegenwärtige Deutung des evangelischen Christentums an Luthers Text anschließen und ihn mit aktuellen Kategorien auslegen.
Das Buch eignet sich sowohl für Studierende der Theologie (Pfarramt und Lehramt) als auch für Zeitgenossen, die am gegenwärtigen Stand des Christentums interessiert sind.
[Introduction in Protestant Dogmatics. In Following Martin Luther´s Kleinen Katechismus]
Martin Luther's Small Catechism as a foundation of a modern dogmatics: it is the objective of this book to state as clear and simple as possible what Christian faith is according to a Protestant understanding. An authentic Protestant Christianity implies individually made interpretations of life. For this a guideline is needed which enables to locate the biblical origins and contours of Christianity in the basic determinations of life. Martin Luther's Small Catechism has been able to do this exemplarily at the time of the Reformation. Therefore, a modern interpretation of Protestant Christianity can draw on Luther’s text and analyse it with the help of current concepts.
Autoren/Hrsg.
Fachgebiete
- Geisteswissenschaften Christentum, Christliche Theologie Systematische Theologie Fundamentaltheologie, Dogmatik, Christologie
- Geisteswissenschaften Christentum, Christliche Theologie Christliche Kirchen, Konfessionen, Denominationen Protestantismus, evangelische und protestantische Kirchen
- Geisteswissenschaften Christentum, Christliche Theologie Kirchengeschichte
Weitere Infos & Material
INHALT
§1 Was dieses Buch will und fu¨r wen es gedacht ist 13
Formwandel des Christentums (13) – Die Aufgabe der Theologie (14) – Gelebter Glaube als Ausgangspunkt zur Bestimmung des Christlichen (14) – Allgemeinheit und Besonderheit des Glaubens (16) – Leserinnen und Leser (18)
I GLAUBEN
§2 Was Glauben ist 21
1. Glauben als Verha¨ltnis 21
Glauben: Stimmung oder Wissen (21) – Formaler Begriff des Verha¨ltnisses (22) Verha¨ltnis und Gegenstand (23) Selbstverha¨ltnis (23) Selbstverha¨ltnis und Weltverha¨ltnis (25) – Deutungsbedu¨rftigkeit des Selbst- und Weltverha¨ltnisses (26) – Das Gottesverha¨ltnis (28)
2. Glauben und Sprache 31
Verha¨ltnis und Sprache (31) – Verha¨ltnisse in der Sprache (32) – Glaube in der Sprache (33)
§3 Ob man Glauben lernen kann 36
1. Sprache als Lebensform 36 Glauben lernen? (36) – Sprechen lernen – glauben lernen (37) – Soziale Orte des Lernens (38) – Glauben: eine Fremdsprache? (41)
2. Religio¨se Lebensformen der Sprache 43
Ansprechen, Sollen und Selbstsein (43) – Sprechen und Deuten (44) – Sprechen, Bitten und Empfangen (46)
3. Katechismus als Sprache des Glaubens 49
II LEBEN
§4 Leben und Handeln 53
Die Unmo¨glichkeit, nicht zu handeln (53) – Regeln des Handelns und die klassische Alternative der Ethik (54) – Der Vorrang tatsa¨chlichen - Handelns und seine Deutung (57) – Die Notwendigkeit des Handelns und das Gottesverha¨ltnis (59)
§5 Das Gottesverha¨ltnis und der Grund des Handelns 62
1. Die Ero¨ffnung des Gottesverha¨ltnisses: Das Erste Gebot 63
Selbstvorstellung (63) – Gott als Wort unserer Sprache (64) – Der eine Gott und der Gewinn eigenen Lebens (67) – Die Verteidigung eigenen Lebens gegen den Anspruch „anderer Go¨tter“ (68) – Die Resonanz des Ersten Gebotes im Menschen (72)
2. Die Beziehung des Gottesverha¨ltnisses auf das Selbstverha¨ltnis: Das Zweite Gebot 77
Gott beim Namen nennen (78) – Gott gegenu¨ber die eigenen Allmachtsanspru¨che aufgeben (79)
3. Die Beziehung des Gottesverha¨ltnisses auf das Selbst- und Weltverha¨ltnis: Das Dritte Gebot 81
Das Handeln unterbrechen (82) – Den Sinn auf den Grund des Handelns richten (83) – Sonntagsruhe (85) – Der Zusammenhang der ersten drei Gebote und die Frage nach der Einheit des menschlichen Subjekts (86)
§6 Das Gottesverha¨ltnis und die Bestimmungen des Handelns 88
1. Der Leib als Ort des Lebens und die Bestimmungs- bedu¨rftigkeit des Handelns 88
Leib und Seele (88) – Natur und Kultur (90)
2. Die Herkunft des Lebens: Das Vierte Gebot 91
Eltern haben: in die Geschichte eintreten (92) – Vater und Mutter haben: sich selbst kennen in der Geschichte (93) – Vater und Mutter ehren (94) – Das Gelingen eigenen Lebens (95) – „Obrigkeit“ ehren? (98)
3. Die Verantwortung fu¨r das Leben: Das fu¨nfte Gebot 100
Leben nicht vernichten (101) – Das Leben erhalten: Recht und Wirtschaft (103)
4. Die Weitergabe des Lebens: Das Sechste Gebot 105
Fortpflanzung und Kultur (106) – Sexualita¨t und Monogamie (107) – Ehe als Vereinbarung von Kontingenz und Selbstbestimmung (108) – Ehe und Sexualita¨t (111) – Ehebruch und Fo¨rderung der Ehe (112)
5. Eigenes Leben in der Teilhabe an der gemeinsamen Welt: Das Siebente Gebot 113
Leben und Aneignen (113) – Eigentum als Institution und seine Geschichte (114) – Der Sinn des Eigentums (115) – Die Verfehlung des Grundsinns der Institution Eigentum (117) – Maximen fu¨r den Umgang mit dem Eigentum (118)
6. Eigenes Leben in der Teilhabe an der Wahrheit: Das Achte Gebot 118
Dimensionen der Wahrheit – Dimensionen der Sprache (119) – Wahrheit treffen – Wahrheit verfehlen (120) – Der Zusammenhang der Wahrheitsdimensionen (121) – Das Bedrohtsein der Wahrheit durch die Lu¨ge (122) – Der religio¨se Umgang mit dem Verfehlen der Wahrheit (123)
7. Die Dynamik des eigenen Lebens in der Welt: Das Neunte und Zehnte Gebot 124
Die Macht des Selbstverha¨ltnisses (124) – Selbstsucht als Begierde (126) – Das Selbstverha¨ltnis als Negation des Gottesverha¨ltnisses? (127)
§7 Strukturen des Lebens im Handeln 128
Die Ordnung des Dekalogs (128) – Ambivalenz der Gebote und ihre religio¨se Bearbeitung (130) – Zum theologischen Begriff des Gesetzes (132)
III DEUTEN
§8 Leben und Deuten 135
Unmittelbarkeit und Ordnung im Leben und Deuten (135) – Prozesse und Gestalten des Deutens (136) – Das Glaubensbekenntnis: eine Deutung? (139)
§9 Gott und die Welt: Gott der Scho¨pfer 142
Der Vater – der Allma¨chtige (142) – Scho¨pfungsglaube als Lebensver- ha¨ltnis (145) – Ich: Gottes Gescho¨pf im Rahmen der Scho¨pfung (146) – Die Kontingenz des Lebens und das Gescho¨pfsein (149)
§10 Gott und Mensch: Jesus Christus 151
Erza¨hlung statt Begriff (151)
1. Quellen der Deutung: Jesus von Nazareth in der biblischen Tradition 152
2. Die Grundform der Deutung: Jesus Christus – mein Herr 155
Jesus: auf uns hin gedacht (155) – Wir: mit Jesus (158)
3. Die religio¨se Deutung Jesu 162
Geburt (162) – Leiden und Tod (164) – Ho¨llenfahrt (164) – Auferstehung (165) – Auferstehung Jesu und Rechtfertigung des Su¨nders (166) – Himmelfahrt und Wiederkunft (167)
4. Die historische Deutung Jesu 169
Religio¨se und historische Deutung (169) – Elemente eines historischen Bildes Jesu (171) – Jesu Verku¨ndigung (172) – Jesu Tod (175)
§11 Gott, Mensch und Welt: Der Heilige Geist 180
1. Der Heilige Geist, die Einheit Gottes und der Glaube 180
Gott: fu¨r uns (181) – Wir Menschen: mit Gott (182)
2. Der Heilige Geist und die ganze Christenheit auf Erden 183
Historische Gestalt und geistliche Wahrheit der Kirche (184) – Die Heiligung der Menschen (186) – Die Gemeinschaft der Heiligen und die Kirche (188)
3. Der Heilige Geist und die Vergebung der Su¨nden 189
Notwendigkeit der Verzeihung (190) – Vergebung und Verzeihung (191)
4. Der Heilige Geist, die Auferstehung der Toten und das ewige Leben 193
Auferstehung der Toten (194) – Ewiges Leben (196)
§12 Deutungsvollzu¨ge des Glaubens 199
Deuten und Religion (199) – Das Glaubensbekenntnis als Inbegriff religio¨sen Deutens (200)
IV BITTEN
§13 Leben und Bitten 203
Deuten, Handeln, Bitten (203) – Die Sprache des Bittens: Risiko und Macht (206) – Bitten und Beten (207) – Bitten, Beten und Erho¨rtwerden (209)
§14 Gott, unser Vater 212
1. Unser Vater – im Himmel 212
Vater: eine Anrede, keine Aussage (212) – Vater im Himmel (215)
2. Die Heiligung des Namens Gottes: Die erste Bitte 216
Gottes Sein an sich (217) – Gottes Sein in Beziehung (218)
3. Das Kommen des Reiches Gottes: Die zweite Bitte 219
Das kommende Reich (219) – Die Bitte um das Reich (220) – Gott und sein Reich (222)
4. Das Geschehen des Willens Gottes: Die dritte Bitte 222
§15 Unser Leben vor Gott 225
1. Gottes Wille und unser Leben 225
2. Das ta¨gliche Brot und die Erhaltung des Lebens: Die vierte Bitte 226
Lebenserhalt (226) – Lebenserhalt und Gott (228)
3. Die vergebene Schuld und die Erneuerung des Lebens: Die fu¨nfte Bitte 230
Schulden und Schuld (230) – Schulden und Schuld vor Gott (232)
4. Die Bewahrung vor Versuchung und die Bewa¨hrung des Lebens: Die sechste Bitte 235
Das Pha¨nomen der Versuchung und sein Grund in der Unmittelbarkeit des Selbst (236) – Die Versuchung und Gott (238) – Die Bitte um Verschonung vor der Versuchung (239)
§16 Beten als Lebensform 241
1. Die Struktur des Vaterunsers und die Dimensionen des Lebens 241
2. Die Vielfalt des Gebets und die Pha¨nomene des Lebens 242
Formen des Betens (243) – Das individuelle Gebet (243)
3. Die Einfalt des Gebets und die Ha¨ufigkeit des Betens 244
V EMPFANGEN
§17 Leben und Empfangen 247
Bitten und Empfangen (247) – Empfangen und Selbstsein (249) – Glauben und Empfangen (250)
§18 Das Leben mit Gott beginnen: Die Taufe 252
1. Die Tradition der Taufe 252
2. Die Handlung der Taufe 254
3. Die Deutung der Taufe 257
§19 Das Leben mit Gott fu¨hren: Das Abendmahl 260
1. Die Tradition des Abendmahls 260
2. Die Feier des Abendmahls 264
3. Die Deutung des Abendmahls 266
§20 Das Leben in Gott vollenden: Das Wort Gottes 269
1. Sakrament und Predigt 269
2. Wort und Tod 271
3. Leben und Sterben 274
VI VERSTEHEN
§21 Leben, Glauben und Verstehen 277
1. Leben und Verstehen 277
2. Leben und Glauben 279
3. Glauben und Verstehen 280
ANHANG
Der Kleine Katechismus Dr. Martin Luthers 283
Register (Sachen/Namen) 293
Nachwort zur Neuausgabe 299