König / Resick / Karl | Posttraumatische Belastungsstörung | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band Band 65, 192 Seiten

Reihe: Therapeutische Praxis

König / Resick / Karl Posttraumatische Belastungsstörung

Ein Manual zur Cognitive Processing Therapy

E-Book, Deutsch, Band Band 65, 192 Seiten

Reihe: Therapeutische Praxis

ISBN: 978-3-8409-2419-4
Verlag: Hogrefe Publishing
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark



Dieses Therapiemanual dient zur Behandlung der Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) und damit verbundener Probleme. Das Vorgehen beruht auf der Cognitive Processing Therapy (CPT) von Patricia A. Resick, einer in den USA verbreiteten Therapieform, deren Wirksamkeit durch viele Studien belegt ist. Das kognitiv-verhaltenstherapeutische Vorgehen eignet sich besonders für Patienten, die Typ-I-Traumata erlebt haben, wie Überfälle, Unfälle und Vergewaltigungen. Jedoch hat sich die CPT auch bei der Behandlung von Kriegs- und anderen komplexen Traumata als wirksam erwiesen. Das Manual bietet einen Leitfaden für die gesamte Therapie, beginnend mit Psychoedukation und Ableitung des Therapierationals, Hinwendung zum traumatischen Ereignis und kognitiver Arbeit. Dabei fokussiert letztere neben bewährten Techniken der kognitiven Therapie auch auf fünf Themenbereiche, die für traumatisierte Menschen oft wichtig sind: Sicherheit, Vertrauen, Macht und Kontrolle sowie Wertschätzung und Intimität. Die deutsche Version der CPT wurde durch behaviorale Bausteine ergänzt, die die Patienten dabei unterstützen sollen, ihren sozialen Rückzug und ihr Vermeidungsverhalten Schritt für Schritt aufzugeben. Zahlreiche Arbeitsblätter zur Durchführung der Therapie stehen auf der beiliegenden CD-ROM direkt zum Ausdrucken bereit.
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Weitere Infos & Material


1;Inhaltsverzeichnis;7
2;Vorwort;11
3;Kapitel 1: Grundlagen der Cognitive Processing Therapy (CPT);12
3.1;1.1 Überblick über das Störungsbild der Posttraumatischen Belastungsstörung;12
3.2;1.2Theoretischer Hintergrund;16
3.3;1.3Inhalte und Ablauf der CPT;19
3.4;1.4 Evaluation der Cognitive Processing Therapy;20
4;Kapitel 2: Die Münchner Adaptation der CPT;29
4.1;2.1Unterschiede zur Originalversion der CPT;29
4.2;2.2Allgemeine Überlegungen;30
5;Kapitel 3: CPT im Überblick;36
5.1;3.1Entscheidungen vor der Therapie;39
5.2;3.2 Anpassungsmöglichkeiten während der Therapie;43
5.3;3.3Bestandteile der CPT;44
5.4;3.4 Umgang mit Gefühlen und andere wichtige Themen;54
5.5;3.5Komplizierende Faktoren;58
6;Kapitel 4: Die CPT-Sitzungen;61
6.1;4.1Erste Sitzung – Einführung und Psychoedukation;61
6.2;4.2Zweite Sitzung – Ziele und Hängepunkte;69
6.3;4.3Optionale Sitzung – Traumatischer Verlust;74
6.4;4.4Dritte Sitzung – Die Bedeutung des Ereignisses;77
6.5;4.5Vierte Sitzung – ABC-Blätter und Alltagsbewältigung;81
6.6;4.6Fünfte Sitzung – Gedanken und Gefühle identifizieren;87
6.7;4.7Sechste Sitzung – Die Erinnerung an das Trauma;90
6.8;4.8Siebte Sitzung – Hängepunkte finden;96
6.9;4.9Achte Sitzung – Hilfreiche Fragen;101
6.10;4.10Neunte Sitzung – Problematische Denkmuster;105
6.11;4.11Zehnte Sitzung – Sicherheit;109
6.12;4.12Elfte Sitzung – Vertrauen;114
6.13;4.13Zwölfte Sitzung – Macht und Kontrolle;117
6.14;4.14Dreizehnte Sitzung – Wertschätzung;120
6.15;4.15Vierzehnte Sitzung – Intimität und Selbstfürsorge;123
6.16;4.16Fünfzehnte Sitzung – Reflexion und Abschluss;126
7;Kapitel 5: Evaluation;128
7.1;5.1Vorgehen;128
7.2;5.2Ergebnisse;130
8;Literatur;132
9;Anhang;135


Kapitel 2 Die Münchner Adaptation der CPT (S. 27-28)

In diesem Kapitel soll eine allgemeine Einführung in den Aufbau des Manuals gegeben und die Unterschiede zur ursprünglichen CPT aufgezeigt werden. Es enthält auch eine Aufstellung der verwendeten Arbeitsblätter sowie allgemeine Richtlinien für die Gestaltung der Therapiestunden.

2.1 Unterschiede zur Originalversion der CPT

Das hier vorgestellte Vorgehen ist zwar eng an die von Resick und Schnicke (1993) bzw. Resick et al. (2007) veröffentlichten Manuale angelehnt, unterscheidet sich aber in mancher Hinsicht von der ursprünglichen CPT. Die Unterschiede sollen in diesem Abschnitt aufgeführt werden.

2.1.1 Sitzungen

Der erste und offensichtlichste Unterschied ist die Anzahl der Sitzungen. Die ursprüngliche CPT besteht aus 12 Sitzungen, dieses Manual umfasst 15. Diese Verlängerung hat zwei Gründe. Erstens sind manche Sitzungen thematisch sehr dicht, so dass wir entschieden, diese zu entzerren, auch im Hinblick darauf, dass für eine Kurzzeittherapie in Deutschland 25 Sitzungen zur Verfügung stehen. Zweitens ist der Bereich „Aktivitäten und Kontakte“ in der Originalform nicht enthalten. Die Sitzungen 2 und 4 wurden neu eingefügt und die Inhalte der ursprünglichen Sitzung 12 auf zwei Sitzungen verteilt.

Sitzung 2 (Ziele und Hängepunkte) Diese Sitzung wurde neu eingefügt. Einerseits dient dies der Entzerrung der in der Originalversion inhaltlich sehr dichten ersten Sitzung (so werden die Hängepunkte erst hier behandelt), zum anderen ist auf diese Weise Zeit, um Fragen zur Psychoedukation in der vorangegangenen Sitzung zu klären. Zusätzlich werden anhand eines neu entwickelten Arbeitsblatts die Ziele besprochen, die die Patienten in der Therapie erreichen wollen. Ein neu eingeführter Aspekt ist der Start in die behaviorale Komponente der Therapie, „Aktivitäten und Kontakte“, die unten genauer beschrieben wird. Da dieser Bereich für die in den Studien nachgewiesene Reduktion der posttraumatischen Symptomatik nicht notwendig ist, kann sie, wie unten beschrieben, als fakultativ betrachtet werden.

Sitzung 4 (Alltagsbewältigung)

Hierbei handelt es sich vor allem um eine Entzerrung der ursprünglichen dritten Sitzung. Es erschien uns sinnvoll, etwas mehr Zeit für die Bearbeitung der ABC-Blätter zu haben, da diese eine wichtige Grundlage für die kognitive Arbeit darstellen und viele Patienten damit zu Anfang Schwierigkeiten haben. Daher gibt es auch, im Unterschied zur ursprünglichen Therapie, zwei verschiedene ABC-Blätter.

„Alltagsbewältigung“ heißt das Kapitel deshalb, weil in den ABC-Blättern häufig Alltagsthemen auftauchen. Außerdem ist hier Zeit, eventuell bestehende weitere Schwierigkeiten zu besprechen, die mit der Symptomatik in Zusammenhang stehen können, aber nicht unbedingt im Therapieverlauf angesprochen werden, wie zum Beispiel Psychoedukation zum Thema Schlafhygiene.

Sitzung 14 und 15

(Thema Intimität und Abschlusssitzung) Die Themen der ursprünglich 12. Sitzung, die thematisch ebenfalls recht dicht ist, wurden in Sitzung 14 und 15 aufgeteilt. Somit beschäftigt sich die Sitzung 14 ausschließlich mit dem Thema Intimität, während der zweite Bericht über die Auswirkungen des Traumas zur 15. Sitzung geschrieben und dort besprochen wird.

2.1.2 Bereich „Aktivitäten und Kontakte“

Die ursprüngliche CPT enthält keine verhaltensbasierten Interventionen. Dies liegt nicht daran, dass solche Interventionen nicht mit der CPT vereinbar wären, sondern daran, dass das Manual in mehreren Studien mit PE verglichen wurde und man daher möglichst unterschiedliche Manuale gestalten wollte. In Einzelfallstudien außerhalb der Evaluierung der Therapie wurden durchaus auch Verhaltensaufgaben und -ziele vereinbart (vgl. Calhoun & Resick, 1993).

Der Bereich „Aktivitäten und Kontakte“ wird mit dem Arbeitsblatt „Ziele und Ressourcen“ (vgl. CD-ROM) vorbereitet. Fast immer haben Patienten den Wunsch, etwas wieder tun oder wieder genießen zu können. Viele dieser Ziele eignen sich für ein schrittweises Vorgehen. In jeder Stunde kann ein Blatt „Aktivitäten und Kontakte“ (vgl. CD-ROM) mitgegeben werden. Die Patienten können sich eine Aufgabe für die kommende Woche vornehmen und notieren. Das Blatt besteht aus einer Checkliste und Zeilen, auf denen die Aktivität dokumentiert werden kann. Die Checkliste soll dabei helfen, erreichbare und beeinflussbare Ziele zu formulieren, um so Überforderung und Frustration zu vermeiden. Da die PTBS eine hohe Komorbidität mit depressiven Störungen aufweist, greifen hier „antidepressiver Aktivitätenaufbau“ und „Abbau von posttraumatischem Vermeidungsverhalten“ ineinander.

Da diese Komponente in der ursprünglichen CPT nicht vorkommt, also für die PTBS-Behandlung offenbar nicht notwendig ist, ist sie im Ganzen als fakultativ zu betrachten. Manchen Patienten kommt das strukturierte Vorgehen entgegen und sie sind stolz, ihre Fortschritte zu dokumentieren, andere zeigen von Beginn an kein sehr deutliches Vermeidungsverhalten oder können dieses schnell aufgeben, so dass die Blätter überflüssig werden. Bei zwei Terminen pro Woche empfiehlt es sich teilweise, nur in jeder zweiten Stunde ein Blatt mitzugeben. Dies hängt auch davon ab, wie groß der zeitliche Druck ist, unter dem Patienten im Privatleben stehen. Eine genauere Darstellung des Bereichs „Aktivitäten und Kontakte“ findet sich ab Seite 50.

2.1.3 Arbeitsblätter

Einige Arbeitsblätter der ursprünglichen CPTVersion wurden verändert, andere neu hinzugefügt. Neu sind neben den oben bereits beschriebenen Blättern des Bereichs „Aktivitäten und Kontakte“ vor allem Blätter aus der ersten Stunde. So haben wir die Arbeitsblätter 1.1 bis 1.3 neu entwickelt, um die Psychoedukation und die Ableitung des Therapierationals visuell zu unterstützen. Außerdem gibt es zu jeder Stunde ein Blatt (meist mit dem Titel: „Bis zur nächsten Sitzung“), auf dem die Aufgaben vermerkt sind. Die auch in der ursprünglichen CPT beschriebenen Aufgaben (Traumaschilderungen, Berichte über Auswirkungen) wurden für die deutsche Version übersetzt; in diesen Stunden gibt es kein zusätzliches Aufgabenblatt. Neu ist auch das fakultative Arbeitsblatt Z.2 „Schlafhygiene“, das für Patienten bestimmt ist, deren Schlafgewohnheiten problematisch sind. Es kann z.?B. in der vierten Sitzung eingesetzt werden. Das Arbeitsblatt 2.3 „Hängepunkte“ wurde verändert, illustriert aber dieselben Inhalte wie das ursprüngliche Arbeitsblatt.

Wie bereits erwähnt, gibt es zwei Formen des klassischen ABC-Blattes, mit und ohne Zeilen für alternative Gedanken. In der ursprünglichen CPT wird das zweite Blatt verwendet, es ist jedoch nicht erforderlich, dass die Zeilen unten ausgefüllt werden. Bei Patienten, die später im Verlauf Schwierigkeiten haben, mit den komplexeren Blättern zurechtzukommen, kann man dann zu den ABC-Blättern zurückkehren und diese inkl. der unteren Zeilen verwenden.

Bei den Arbeitsblättern zu den Themen Sicherheit, Vertrauen, Macht und Kontrolle, Wertschätzung und Intimität wurden die grundlegenden Inhalte aus den ursprünglichen Blättern übernommen, die Gestaltung wurde jedoch verändert und zudem durch Fragen ergänzt, die die Patienten zur Selbstreflexion anregen sollen. Die Arbeitsblätter „Hilfreiche Fragen“, „Problematische Denkmuster“ und „Überzeugungen hinterfragen“ wurden inhaltlich unverändert übernommen. Dasselbe gilt für die zugehörigen ausgefüllten Beispielblätter. Das Arbeitsblatt „Identifying Assumptions“, das in der ersten CPT-Version (Resick & Schnicke, 1993) vorkommt, aber nicht mehr in der späteren Version (Resick, Monson & Chard, 2007), wurde in der deutschen CPT-Version nicht übernommen.


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